Wintersport

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darüber wissen wir zu wenig, was alles der Auslöser für die Entscheidung war.
Gründe gäbe es viele. Fragen wir uns selber, welche Eindrücke wir von der Entwicklung dieser Sportart haben. Wie viele Jahre ist z.B. Johannes Kühn zwar gut gelaufen, hat aber, insb. stehend, schlecht geschossen. Phillip Horn mal in der Staffel,mal wieder raus, teilw. desastr. Schießeinlagen, jetzt bei der WM relat. gut geschossen und gut gelaufen. Nawrath nicht mehr in der früheren Form aus versch. Gründen. Riethmüller mit guten Ansätzen und Plazierungen zu Beginn, aber Einbruch beim Schießen. Man fragt sich jede Saison um Saison, wann die Deutschen endlich geschlossen besser schießen werden. Nach Peiffer sind wir irgendwie in ein kl. Loch geraten. Bin gespannt, ob es Tobias Reiter besser machen wird.

 

Es könnte ja auch einfach sein, dass die aktuelle Mannschaft insgesamt vom Talent her nicht ganz so stark ist, wie in den vergangenen Jahren, in denen wir immer wieder verschiedene Typen hatten, die mit ihrem Können entweder auf der Strecke oder am Schießstand zum Nonplusultra gehörten und damit immer wieder Medaillen geholt haben, sowohl in den Individual-Wettbewerben, als auch in den Staffeln. Oftmals hat sich das gerade in den Stafeln sehr gut ergänzt, diejenigen, die läuferisch sehr stark waren und beim Schießen vielleicht nicht zu den allerbesten gehörten hatten dann Partner, die läuferisch nicht zu den absoluten Top-Athleten gehörten, aber am Schießstand sehr oft alles getroffen haben (Paradebeispiele Lesser, oder früher Fritz Fischer). In dieser Saison kam zu den ordentlich bis mäßigen Laufleistungen teilweise katstrophale Schießleistungen hinzu. Irgendwann hat sich das dann verselbstständigt und es lief einfach nicht mehr. Bei den Frauen hat Franziska Preuß alles überragt in dieser Saison, dazu kamen Selina Grotian, die ihren ersten Weltcupsieg feiern konnte und auch vor der WM einige gute Platzierungen erreichte und Julia Tannheimer, die in ihrer ersten kompletten Saison schon einige richtig gute Ergebnisse erreicht hat. Leider konnte vor allem Selina Grotian ihre starken Vorleistungen bei der WM nicht bestätigen, aber das ist möglicherweise auch ganz normal bei einer 20-jährigen. Darüber hinaus fehlte mit Vanessa Vogt die zweitbeste deutsche Biathletin der vergangenen Jahre, die sich in den Top 10 bis 15 festgesetzt hatte, weil sie verletzt und krank war und dann überhaupt nicht in Form gekommen ist. Das gilt in abgeschwächter Form auch für Sophia Schneider, die nur ganz selten ihr Leistungspotenzial ausschöpfen konnte, oder aber sogar einen Rückschritt gemacht hat.

Jetzt dürfen wir hoffen, dass sich Franziska Preuß am Ende der Saison die Krone aufsetzt und sich zum ersten Mal den Gesamtweltcup holt. Das wäre der verdiente Lohn für eine (bisher) herausragende und darüber hinaus sehr konstante starke Saison. das ist der Unterschied zu einer Lou Jeanmonot, die zwischendurch auch mal Rennen außerhalb der Weltcuppunkteplätze oder in den hohen 20ern beendet hat, oder zu einer Elvira Öberg, die eine Zeit lang wegen einer Verletzung pausieren musste.

 

Paukenschlag durch Emma Aicher bei der ersten von zwei Abfahrten der Damen in Kvitfjell. Aicher rast mit Startnummer 27 auf den 2. Platz, liegt lediglich 15 Hundertstelsekunden hinter Siegerin Cornelia Hütter. Sie hat es zum ersten Mal in dieser Saison geschafft, eine Abfahrtspiste ohne erkennbaren Fehler zu meistern und schon ist sie ganz vorne dabei. Tolle Fahrt und was mich am meisten gefreut hat, war die spontane Reaktion von Kira Weidle-Winkelmann, die direkt auf Aicher zustürmte und sie herzte. Weidle-Winkelmann ist aktuell selbst Zehnte, ein ordentliches Ergebnis für sie in dieser Saison. Sie hatte vorher auch schon ihren Lauf und ihre Saison gut rekapituliert, indem sie unter anderem sagte, dass sie weiß, dass es nicht am Skifahren liegt, ihr Problem sei vielmehr der Kopf. Eine klare und (soweit ich das beurteilen kann) richtige Analyse. Man hat auch in dieser Saison immer wieder gesehen, dass sie starke Teilzeiten fahren kann, aber sie hat halt in jedem Rennen Fehler und schlechte Passagen gehabt.

 

Gute Ausgangsposition für die deutsche Mixed-Staffel in der Nordischen Kombination. Nach dem Springen liegt das deutsche Team um Nathalie Armbruster, Jenny Nowak, Vincenc Geiger und Julian Schmid mit 28 Sekunden Rückstand auf Norwegen auf Platz drei, dazwischen liegen die sehr stark springenden Japaner und Japanerinnen, die 14 Sekunden vor Deutschland und hinter Norwegen liegen. Allerdings sind die Japanischen Athletinnen und Athleten in der Loipe nicht ganz so stark. 17 Sekunden hinter dem deutschen Team geht Österreich in die Loipe. Die Norwegerinnen und Norweger werden schwer zu schlagen sein, drei sehr starke Läuferinnen und Läufer und Jarl Magnus Riiber, der bei seiner letzten WM sicherlich alles raushauen wird, dahinter ist die Frage einerseits, ob Deutschland schnell die Lücke auf Japan zulaufen kann und ob die Österreicher sich näher an das deutsche Team heranrobben können. Das wird richtig spannend.

 

Selina Freitag springt gleich um die Medaillen mit. Die Top 7 liegen etwas mehr als 3 Punkte auseinander, mittendrin ist Freitag gemeinsam mit der Kanadierin Alexandria Loutitt auf Platz 3. Keine Medaillenchancen haben Agnes Reisch und Katharina Schmid als 13. und 14. Für diese beiden geht es noch darum, sich unter die besten 10 zu schieben und Selbstvertrauen für das Mannscahftstraining aufzubauen. Katharina Schmid, die zu Saisonbeginn die beste Springerin der Welt war, ist aktuell leider nicht in der Form um ganz vorne einzugreifen. Das ist eine Kopfsache bei ihr.

 

Silber für Selina Freitag beim Skispringen auf der Normalschanze bei der Nordischen Ski WM in Trondheim. Glückwunsch.

 

Nika Prevc setzt sich auf der Kleinschanze durch, gewinnt Gold, vor Selina Freitag, die sich mit 103,5 m und dem weitesten Sprung des 2. Durchgangs die Silbermedaille sichert. Auf Platz 3 landet Anna Odine Stroem aus Norwegen. Agnes Reisch hat sich noch auf den 10. Platz verbessern können, während Katharina Schmid auf Platz 19 zurückgefallen ist.

In einer halben Stunde steht dann der Staffellauf der Nordischen Kombinierer in der Mixed-Stafel auf dem Plan. Team Deutschland geht hinter Norwegen und Japan als 3. in die Loipe und hat die Medaillen definitiv im Blick.

 

Das Mixed-Team der Norweger dominiert den Lauf der Nordischen Kombination nach Belieben. Mittlerweile haben sie den Vorsprung auf Deutschland auf fast 1:30 min. ausgebaut, das war überragend. Die deutsche Mannschaft hingegen hat mittlerweile 35 Sekunden Vorsprung auf Japan und Österreich, die um Bornze kämpfen. Da dürfte Lamparter gleich Ryota Yamamoto stehen lassen.

Ein wenig enttäuscht hat im Lauf Natalie Armbruster, die zwischenzeitlich 20 Sekunden Vorsprung auf die Japanerin hatte und letztlich mit wenigen Sekunden Vorsprung an Vincenz Geiger übergeben hat. Der hat dann aber recht schnell den Japaner abschütteln können, weil er einfach der deutlich bessere Läufer ist.

 

Die deutsche Mixed Team Mannschaft der Nordischen Kombinierer gewinnt ebenfalls Silber hinter total überlegenen Norwegern. Bronze geht an Österreich, ganz knapp vor Japan.

 

Da war der Kampf um Bronze doch deutlich knapper zwischen Lamparter und Yamamoto. Laut Co-Kommentator Johannes Rydzek war das alles sauber. Ich fand es schon grenzwertig, wie Lamparter da die Spur gewechselt und sich so vor Yamamoto gehalten hat.