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ARD-Chef Gniffke: Ein linearer Sender wird noch 2023 eingestellt – nur welcher?

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 16. Januar 2023.

  1. Michael Hauser

    Michael Hauser Lexikon

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    Es sind 3. Deutschlandradio ist Nr. 3.
     
  2. liebe_jung

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    GEO lief fast ein Vierteljahrhundert lang auf arte und die Kooperation wurde beendet, nachdem der GEO Verlag Gruner + Jahr von RTL (Bertelsmann) gekauft wurde.

    Wie lange gibt es GEO bei RTL? Ein Jahr lang? Vorher hatte RTL doch nichts naturdokumentarisches im Programm. Sollen ÖR Programme nun privatisiert werden, wenn Private TV Anstalten plötzlich ähnliches ins Portfolio bzw. aufnehmen? Es wird ja immer gerne damit argumentiert, dass man Genre XY auch bei den Privaten sehen kann aber dass es dieses Genre schon viel länger im ÖR Fernsehen gibt, scheint man da gerne zu vergessen.
    Alleine schon Dokumentationen ohne Werbeunterbrechungen sehen zu können ist für mich ein klares plus für die ÖR.

    Das ZDF ist für grosse Teile der 3sat Sendungen verantwortlich und da finde ich so einiges, was kein frei empfangbares Privatfernsehen abdeckt.
     
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  3. lg74

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    Dazu braucht es keine Ironie. Ich habe die 90er Jahre in Ostdeutschland unmitelbar erlebt, ich habe das Verhalten der maßgeblichen Leute in den DT64-Freundeskreisen um 1994 erlebt (da hieß das Programm schon MDR Sputnik und war bereits weitgehend ruiniert, ich lernte genau in dieser Zeit den Begriff "MDR Stupid" kennen für das, was noch übrig war) und ich habe nochmal 2009 Heiko Hilker auf einer öffentlichen Veranstaltung erlebt. Das reicht dann. Vollauf.

    Und was hat das jetzt mit meiner Anmerkung zu tun, dass immer noch mehr als 50% der Hörfunknutzung über UKW läuft und die betroffenen Haushalte dann halt abgeschaltet wären, wenn, wie von Heiko Hilker angeregt, UKW von politischer Seite aus abgeschaltet würde? Den KEF-Bericht kenne ich. Ich habe ihn selbst in meinem Post verlinkt und verwendet.

    Die Kleinen gehen leer aus. Das ist weiterhin mein Kenntnisstand.
    Kartell-Beschwerde: Kabelverband klagt gegen ARD & ZDF
    FRK: Kartellwächter sollen TV-Kabel-Einspeisung prüfen

    Klar. Aber wenn die gleiche Person (H. Hilker) einerseits die alleinige Fortsetzung von DAB+ als kostengünstiger bezeichnet und andererseits aufrechnet, was der Aufbau von DAB(+) gekostet hat, wirkt das dann doch etwas schräg. Wer DAB+ als vermeintlich kostengünstigeren Verbreitungsweg will, darf sich nicht darüber beklagen, dass Geld für den Aufbau der DAB+-Netze in die Hand genommen wurde. Das eine ist die Vorleistung für das andere.

    Moderne UKW-Sender erreichen einen Wirkungsgrad vom Stromanschluss bis zum Hochfrequenz-Ausgang von ca. 75%. Drei Viertel der aus dem Stromnetz gezogenen Elektroenergie stehen als Sende-Ausgangsleistung zur Verfügung. DAB-Sender erreichen aufgrund der extrem hohen Forderungen an die Linearität des Ausgangssignals und der damit verbundenen Notwendigkeiten in der Ausgangsstufe einen Wirkungsgrad von 40 bis 50%, kleinere Sender teils unter 40%.

    Ein UKW-Sender verbreitet ein Hörfunkprogramm. Ein DAB+-Sender verbreitet einen Multiplex mit mehreren Hörfunkprogrammen. Bei UKW-ähnlicher Audioqualität und mittlerem Fehlerschutz EEP 3-A (wie er im Flachland meist angewendet wird) sind 8 Hörfunkprogramme je Mux möglich (144 kBit/s Subchannel Size je Programm, nach Abzug von RDS-Daten und Slideshow verbleiben ca. 120 kBit/s für Audio). So, wie solche Muxe real oft betrieben werden (nur 72 kBit/s Subchannel Size je Programm) sind 16 Hörfunkprogramme je Mux möglich, dann allerdings in minderwertiger Audioqualität, die weit hinter die Qualität von UKW zurückfällt. Irgendwo zwischen diesen beiden Extremen liegt die ARD, teils liegt sie sogar noch darunter (WDR mit 64 kBit/s für WDR 5, COSMO und MAUS). 10 oder 12 Programme in einem Mux (oder vielleicht einfacher gerechnet, ein Mux für die Programme einer ganzen Anstalt) gegen z.B. 4 große und eine "kleine" UKW-Kette rechnet sich schon deutlich hinsichtlich Energiebedarf.

    Die Sendeleistung ist bei DAB+ an Großsenderstandorten deutlich geringer als an UKW-Großsenderstandorten. Statt bei 100 kW ERP auf UKW über einen Großsender z.B. 10 kW Senderausgangsleistung zu haben (und somit ca. 13,5 kW Leistungsaufnahme des Senders), sind es bei DAB+ z.B. 10 kW ERP und dazugehörige Senderausgangsleistung von ca. 3,5 kW (entsprechend ca. 7,5 kW Leistungsaufnahme des Senders). Also: statt 13,5 kW Leistungsaufnahme für ein UKW-Programm hat man dann z.B. 7,5 kW Leistungsaufnahme für alle Programme der Anstalt. Dafür ist die Reichweite deutlich geringer und man braucht ein kleinzelligeres Sendernetz, das - siehe Bayern - auch kleine Füllstandorte beinhaltet. Das treibt die Kosten wieder etwas höher.

    DAB+ erlaubt frequenzökonomischen Gleichwellenbetrieb. Alle Sender eines Programmpakets werden idealerweise auf dem gleichen Kanal betrieben, während man bei UKW einen verwendeten Kanal je nach Standort und Leistung teils bis über 200 km weit nicht noch einmal verwenden darf, da man sich sonst gegenseitig stören würde. Nachteil des Gleichwellennetzes: da DAB+ Programmpakete überträgt, können z.B. Regionalversionen an anderen Senderstandorten nicht innerhalb des ansonsten identischen Muxes ausgetauscht werden. Es muss im Gleichwellennetz überall der gleiche Datenstrom übertragen werden, sonst kommt es im Überlappungsbereich der Ausstrahlungsgebiete der einzelnen Senderstandorte zu Datenmurks und nicht-Empfangbarkeit.

    Während als z.B. MDR Thüringen die 4 Regios Mitte-West, Ost, Süd und Nord auf der UKW-Senderkette einfach für die paar Minuten auseinanderschalten kann, ist das im einheitlichen DAB-Netz nicht möglich. Also sind die 4 Regios parallel und dauerhaft im DAB-Mux. Und brauchen halt auch 4 mal Datenrate, was für alle MDR-Programme niedrige Datenraten und dementsprechend hinsichtlich der Audioqualität ein Desaster bedeutet. Man müsste Regionalmuxe parallel aufschalten, doch die kann man alleine nicht füllen. Eine Kooperation mit den Privaten, wie in Bayern geschehen, wäre da sinnvoll, ist aber in Mitteldeutschland nicht zustandegekommen. Also blockieren weiterhin 4 oder 5 Regionalversionen der jeweiligen "Landeswelle" die drei MDR-Muxe. Die 88 kBit/s Subchannel-Size (ca. 72-74 kBit/s netto Audio) klingen wie Sprachsynthese. Das kann man sich nicht anhören, ohne eine Macke im Kopf zu bekommen.

    Beim WDR ist es wegen der vielen WDR-2-Regios noch übler. Dort wird jetzt ein zweiter Mux aufgebaut, um die WDR2-Regios rauszunehmen. Damit hat man aber sofort deutlich höhere Betriebskosten.

    Eine andere Variante wäre die Verwendung unterschiedlicher Muxe und somit Kanäle in den einzelnen Regionen des Sendegebietes. Das macht der NDR. So ist dann immer nur noch eine Regionalversion von NDR 1 im jeweiligen Mux und die Datenraten für alle Programme nicht so knapp. Dafür muss man teilweise an einem Senderstandort im Grenzgebiet zweier Regionalbereiche beide Muxe abstrahlen, was auch wieder die Kosten erhöht.

    -> In Summe kann man das nur am konkreten Fall durchrechnen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. Juli 2023
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  4. yra

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    Das ist 24(!) Jahre her!
    (Nachtrag: Natürlich 14, sorry. Ich hatte Mathe-LK. Ist aber lange her. Mehr als 24 Jahre.)

    Dieser Thread beschäftigt sich damit, dass etwas (ein Kanal) abgeschaltet werden könnte, damit die ARD Geld sparen kann - was sie tun muss, wenn es keine Gebührenerhöhung gibt.

    Daher ist es wichtig zu überlegen, welche Sparmöglichkeiten realistisch bestehen. Hörfunk nicht mehr auf x Wegen zu verbreiten wäre einer davon.

    Mir ist es völlig schnurz, ob alle Öffi-Radio-Sender vom Satelliten genommen oder aus dem Kabel gestrichen werden, ob UKW oder DAB+ abgeschaltet werden. Einen Internet-Anschluss hat heute jeder, über den er jede beliebige öffentlich-rechtliche und private Wellen bekommt. Die ganzen anderen Verbreitungswege sind nice to have, wenn man sie finanzieren kann. Aber sie MÜSSEN eben nicht sein und wenn die KEF das Geld dafür streicht, wird man sich für ein oder zwei entscheiden müssen. Und wenn die Politik nicht entscheidet und die Anstalten auch nicht, dann wird das Geld für fünf verschiedene Verbreitungswege eben aus dem Programm abgezwackt. Und das finde ich ganz mies!

    TeleColumbus, NetCologne und die DNMG haben einen Vertrag, ARD und ZDF zahlen. Aber vielleicht gehören sie nicht zu den von Dir gemeinten "Kleinen"? Das weiß ich nicht.

    Das Geld für den Aufbau von DAB+ ist weg. Ende 2024 ist alles investiert.

    Ändert aber nichts daran, dass ab 2025 Kosten für alle Verbreitungswege anfallen, u.a. für UKW und DAB+. Wenn man sparen will... s.o.
    Fünf Verbreitungswege für Hörfunk sind sehr üppig und ich glaube, dafür hat nicht jeder Beitragszahler Verständnis!

    Das wusste ich nicht!
    Danke für die Erläuterungen, die ich mir nochmal ausführlicher ansehen muss.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. Juli 2023
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  5. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    Rein rechtlich wäre, zumindest nach meinem begrenzten Rechtsverständnins, eine ausschliessliche Verbreitung der ÖR-Inhalte über Internet seit der Einführung der Haushaltsabgabe und Gleichstellung aller Verbreitungswege möglich,
    aber technisch nur dann sinnvoll falls diese mittels IP-Multicast verbreitet würden. (IP-Unicast würde sehr viele redundante Übertragungen verursachen.)

    Gerade bei Hörfunk sollen allerdings auch Leute erreicht werden welche unterwegs sind, z.B. im Auto, und dafür wäre die Übertragungskapazität der Mobilfunknetze derzeit nicht ausreichend.
    Vor einer flächendeckenden Einführung von 5G Broadcast kann auf terrestrische Rundfunksendernetze nicht verzichtet werden.
     
  6. liebe_jung

    liebe_jung Foren-Gott

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    Das würde ich lieber nochmal nachrechnen! ;)
     
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  7. yra

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    Autsch! :eek:(n)
     
  8. lg74

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    Stimmt nicht. Ich kann ganz normale Haushalte benennen, die ohne Internetanschluss sind. teils auch ohne Smartphone. Auch dort leben Menschen (meist Seniorinnen), die ein Recht darauf haben, bei Information und Kultur nicht abgehängt zu werden. Wobei das kulturelle Abhängen die ARD inzwischen ja beim Hörfunk ganz zentral und unabhängig vom Verbreitungsweg plant. Aktuelles Beispiel:

    Kultur-Kahlschlag beim Bayerischen Rundfunk: Jetzt reagiert der Sender

    Und von einem "Internetanschluss" hat man auch noch nicht zwangsläufig die Gerätebasis im Haushalt für Internetradio. Küchenradio (da stehen teils UKW-Kisten aus den 1970er Jahren mit Grenze bei 100,0 MHz), Schlafzimmer, Wohnzimmer, Werkstatt, ... Bei Mobilempfang sieht es nochmals anders aus: da sind zwar die ganz "alten" wahrscheinlich meist "raus", da sie selbst kein Auto (mehr) fahren, aber da bräuchten alle eine mobile Datenflat - in Deutschland aufgrund der Preisstruktur bislang nahezu undenkbar.

    Auch ist nach wie vor UKW am robustesten im Krisenfall, egal ob Hochwasser oder Chemieunfall oder Krieg. IP-Dienste sind an eine umfangreiche Leitungsinfrastruktur gebunden. DAB+ ist aufgrund seiner Paketstruktur (Programmpakete) auch verletzlicher. Die Gleichwellennetze bei DAB+ werden mittels GPS synchronisiert, um die zwangsweise auftretenden Bereiche mit dann wirklich destruktuven Interferenzen dothin zu "schieben", wo möglichst keine Hauptverkehrsadern (Autobahnen) oder Städte liegen. Ohne GPS wabern diese Bereiche teils wild umher, weil die Senderstandorte nicht mehr so synchron arbeiten, wie sie müssten. Das merkt man teils heute schon bei Ausfall an tagelangem Einbruch der EMpfangsqualität - irgendwann gehts wieder wie vorher, da wurde dann der Fehler behoben. Und GPS ist im Kriegsfall auf deutliche Positionierungsfehler umschaltbar, zumindest aus der USA heraus zentral. Und es ist lokal störbar durch regionale Kriegsparteien: KRIEGSFÜHRUNG: Auf die falsche Route gelenkt: Russland stört GPS-Navigation

    Soweit mir bekannt, ist die ARD dabei, eine leistungsstarke UKW-Kette je Anstalt besonders zu "härten", also mit Netzersatzanlagen am Senderstandort zu ertüchtigen (teils kommen die NEA in Containern dorthin, wo sich noch keine befinden) und auch die Zuführungswege (i.d.R. interne IP-Strukturen auf eigenen Glasfaserleitungen, teils auch Richtfunk) ebenfalls mit NEA zu sichern. Da wird aktuell nachgerüstet, also Geld in die Hand genommen. Mit DAB+ ist man bei weitem nicht so weit. Und würde auch mehr als 50% der Bevölkerung gar nicht erreichen können aufgrund der Haushaltsausstattung.

    Bislang ist also keine Alternative zu UKW in Sicht für diesen Zweck. Und dieser Zweck ist zwingend zu berücksichtigen. Übrigens ist man sich dessen auch in der Schweiz bewusst, die UKW eigentlich deutlich früher abschalten wollte:
    «Schlauer i d’Wuche» - UKW-Radio kann im Notfall auch im Bunker empfangen werden
    https://www.babs.admin.ch/de/alarm/radioinfo.html


    Ich finde das auch mies, mehr als mies. Aber die Programmverbreitung ist ein verhältnismäßig kleiner Posten. Beispiel BR: BR in Zahlen : Infografik: So wurde Ihr Rundfunkbeitrag von 18,36 Euro ausgegeben (2020/2021) | BR.de - Ausstrahlung insgesamt (also nicht nur UKW) 24 Cent je Monat. ich vermute, dass sich hier die IP-Kosten in "Technik/IT" verstecken. Beim MDR sieht das verhältnis anders aus, die Ausstrahlung ist wesentlich teurer, die IT deutlich billiger: https://www.mdr.de/unternehmen/info...rundfunkbeitrag-download-100-downloadFile.pdf - hat man hier die Streaming-Kosten (bei denen auch Video den Großteil ausmacht) in den Verbreitungs-Topf gesteckt?

    Die Hörfunkverbreitung über Satellit wurde z.B. mit Umstellung auf AAC auch auf andere Transponder verschoben. Dort wurde dafür Videotbitrate beim TV abgezweigt, die Bildqualität wurde also etwas verringert, um Platz für den Hörfunk zu schaffen. Kosten enstanden dadurch nicht und der alte Hörfunktransponder konnte eingespart werden. Diese Maßnahme war hinsichtlich der Mitbenutzung der HDTV-Transponder sinnvoll. Das wäre aber auch möglich gewesen ohne auf AAC zu wechseln und damit einen Millionenschaden bei den Radiohörenden anzurichten.

    In den ganzen Kleinkabelnetzen kostet die Verbreitung bislang gar nichts - das finanzieren ausschließlich die dort angeschlossenen Haushalte. In den Großnetzen - zumindest bei der Vodafone - gibt es die Einspeiseentgelte, ohne die da gar nichts läuft. Welches Modell bei den ARD-Radios angewendet wird (Bezahlung nach Bitrate oder Bezahlung für die "Anwesenheit" des Programms) weiß ich nicht.

    Ist über diese Zahlungen etwas bekannt? Dieser Artikel ZDF und NetCologne legen Streit um Einspeiseentgelte bei endet z.B. mit "Ob nun schlussendlich Einspeiseentgelte erhoben werden, kommunizierten die beiden Parteien nicht."

    Wie weit sind die Verfahren der DNMG-Mitglieder gegen die ARD vorangeschritten? Kabelnetzbetreiber wollen Geld von ARD und arte

    Richtig. Ich hatte z.B. seit vielen Jahren (seit den 1990er Jahren, als UKW-mäßig aufgrund der medienpolitischen Neuordnung Ostdeutschlands vor Ort für meine Ansprüche außer dem DLF überhaupt nichts mehr sendete und ich auf Satellit ausweichen musste, um meine damaligen Bedürfnisse nach Kultur und Wortinhalten zu befriedigen) keinerlei Sinn mehr in der UKW-Verbreitung gesehen. Für mich. Bei DAB+ ist das heute nicht viel anders - am Heimatort wären da außer DLF und ein wenig DLF Kultur keine Programme empfangbar, die mich interessieren würden. Da ich lange Zeit berufsbedingt unter der Woche in irgendwelchen Zimmrn hauste und nur am Wochenende in meine Wohnung kam und also dort für die wenigen Tage pro Jahr meiner Anwesenheit keinen festen Internettarif gebucht hatte, sondern vom kargen Mobilvolumen lebte, habe ich auch IP-Radio nicht gebraucht. Für mich wäre also alles außer Satellit verzichtbar gewesen. ;)

    Ganz heftig ist es beim DRadio. Historisch bedingt hatte man nur entlang der innerdeutschen Grenze einige leistungsstarke UKW-Standorte für den DLF aufgebaut, um weit in die DDR einstrahlen zu können. Dazu kamen die Frequenzen des RIAS in Berlin und in Franken am Waldstein und eine UKW-Kette auf dem ex-DDR-Gebiet nach der Wiedervereinigung. Es sind aber zwei UKW Programme... also gibt es eine Vielzahl kleiner und kleinster Standorte, teils mit Leistungen im Bereich weniger 100 Watt ERP. Da an solchen Kleinstandorten kaum je umfangreiche Antennenanlagen mit vielen Antennenzeilen und entsprechend hoher Strahlungsbündelung nach vorn /leicht schräg abwärts vorhanden sind, ist der Antennengewinn meist verheerend schlecht. Da gehen dann unten z.B. echte 300 Watt aus dem Sender raus und oben kommen etwa 300 Watt ERP Strahlungsleistung aus der Antenne. Den gleichen Sender so wie er ist an einen exponierten Großsenderstandort gestellt und schon hätte man aus 300 Watt Senderausgangsleistung 2600 - 3000 Watt ERP. Und die ganzen Hilfseinrichtungen (IP-Empfänger oder Sat-Empfänger, Satantennen-Heizung, Stereocoder, RDS-Coder, Havarieschalter, Zweitweg, Monitoring...) hat man am kleinen Standort fast genauso intensiv wie am großen, es kostet also auch etwa genauso viel. Die zusammen knapp 300 (!) UKW-Standorte von DLF und DKU gehen also brutal ins Geld und erreichen nichtmal ansatzweise die gesamte Bevölkerung. Dass da Hoffnung auf DAB+ liegt, dürfte verständlich sein.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. Juli 2023
  9. Fragensteller

    Fragensteller Wasserfall

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    Musst Du nicht. Du zahlst nur für Deine regionale ARD-Anstalt. Die andern ARD-Sender kannst Du kostenlos hören, die zahlt jemand anders. :D
     
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  10. Michael Hauser

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    Das hat man ihm schon gefühlte 1000x gesagt...
     
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