Der Osten, der Westen

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Aber auch nicht bei allem zum Beispiel Wurst und Fleisch war in Dresden nicht in so großer Auswahl zu haben wie bei uns 15 Km weg auf dem Dorf.

Wir haben immer wieder Wurst und Fleisch zu unseren Verwandten nach Dresden mitgenommen.

Und solange mein Großvater noch im TuR in Dresden arbeitete kamen immer wieder Kollegen zu uns aufs Dorf um von meinem Großvater Obst und so zu kaufen.

Also es gab in der DDR nicht immer alles überall aber immer mehr als genug um mehr als satt zu werden.

 

Natürlich hatte es Mangelwirtschaft, die braucht man auch nicht weg diskutieren. Die bezog sich jedoch nicht auf das Angebot von Grundnahrungsmitteln, zumindest nicht im Spreewald, wo ich aufgewachsen bin. Viele von denen, welche ich kenne, haben auch nicht den Staat als solchen beklagt, sondern die Versorgungslage mit Konsumgütern, insbesondere mit PKW und die eingeschränkte Reisefreiheit. Am Ende hat Erich alles nach Berlin in sein Schaufenster zum Westen beordert und als gelernter DDR Bürger ist man dorthin gefahren und hat sich das an Konsumgütern geholt, wonach einem der Sinn stand. Glücklicher weise hat das Kaff ja zentral in der DDR gelegen.

Was mich angeht, habe ich mich nicht von geknechteten und von Grund auf unglücklichen Menschen umgeben gesehen. Ein bisschen geningelt wurde gestern und wird es heute auch. *

Wenn mich jemand fragt, ob ich zurück möchte, klares Nein. Das liegt zum größten Teil daran, dass ich bisher in meinem Leben nicht einen Tag arbeitslos gewesen bin und wir uns unser großes Ziel, ein eigenes Haus auf dem Land, erarbeiten konnten. Als Sahnehäubchen kam vor gut zwei Jahren mein Jugendtraum, ein kleiner Camper dazu. Wie das alles ohne Wiedervereinigung weiter gegangen wäre, weiß kein Mensch und an der faktischen Staatspleite gibt es auch nichts zu rütteln. Auf der anderen Seite hätte man sich an den gegebenen Möglichkeiten ausgerichtet, so wie man das in Zukunft auch wird tun müssen.

Dankbar? Ja, dafür, dass ich gesund geblieben, 1990 noch jung genug und auch clever genug gewesen bin, mich im neuen System wieder einzurichten und darin wiederholt - ohne fremde Hilfe oder anbiedern - voran zu kommen. Jetzt ein paar Monate vor der Rente plagen mich andere Sorgen, die, der Grünen Ideologen...

* Ningeln ist zudem kein Phänomen des Ostens, mein direkter Nachbar kommt aus Peine....

 

Bau ist das gleiche du Scherzkeks, das macht keinen Unterschied, du würdest auch nicht das doppelte für ein Haus zahlen. Kannst die Beispiele beliebig tauschen.

 

Vor allem mangelte es manchmal an Dingen wo man nie dachte das man sie brauchen könnte.

Als meine Großmutter 1986 starb war kein Steinmetz bei uns zu finden der für die Buchstaben des Grabsteins Gold besorgen konnte.

Da haben ihre Verwandten aus dem Westen die zur Beerdigung kamen im Intershop im Hotel Bellevue in Dresden einen Kleinstbarren Gold für Westmark gekauft damit nachträglich goldene Schrift auf dem Grabstein angebracht werden konnte.

 

Musst du aber inzwischen auch so. Hier beginnt deswegen gerade eine Baufinanzierung nach der anderen zu platzen. Gestiegene Bau- und Materialkosten, als auch höhere Zinsen heißen die marktwirtschaftlichen Zauberformeln.

 

Hat aber nix mit billigen Arbeitskräften zu tun. Meine Nachbarn lassen gerade einen Zaun von Polen errichten, ich habe letztes Jahr einen deutschen Handwerker beauftragt. Mir ist bewusst, dass der deutsche wesentlich teurer ist.

 

Mal ganz davon abhängig, dass ich dafür nicht das doppelt zahlen muss, weil ich seit langem wieder das gleiche Model (Eine Hand wäscht die andere) nutze, was sich jahrelang in der DDR immer sehr gut bewährt hat, liegt das auch mit daran, dass die Baufirmen die Hals nicht voll genug bekommen. Gerade auf dem Bau sind Billiglöhner oder Lohndumping an der Tagesordnung. Da arbeiten die ausländischen Arbeiter auch sogar auf Basis von Scheinselbständigkeit, damit es noch günstiger wird.
Das drückt die Preise bzw. den Arbeitslohn massiv nach unten. So massiv das man damit als in Deutschland lebender keine Familie mehr ernähren kann. Ergo findet dadurch auch eine Verdängung am Arbeitmarkt statt.

 

Mit den heutigen Datenverarbeitungs-, Kommunikations- und Logistikmöglichkeiten sicher.
Die DDR-Rechentechnik kam zu spät oder die Wende zu früh.

 

Sie sollten dankbar sein, das sie nicht als Polen, Ungarn Russen oder Rumänen etc geboren wurden sind.
Denn dort ging es - und vielen geht es - nach der Wende wirtschaftlich schlechter als vorher,
da es keinen großen Bruder gab, der das wirtschaftliche Abgleiten ins Nichts verhindert hat.

 

Dort gab es allerdings auch keine Treuhand.