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CD-Rekorder ohne Audio-Rohling

Dieses Thema im Forum "Heimkino-Kaufberatung" wurde erstellt von Arcardy, 12. Juni 2023.

  1. lg74

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  2. dj_ddt

    dj_ddt Platin Member

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    Die meisten tun das aber, weil sie einfach nichts zahlen wollen oder "Besorgte Bürger" sind.

    Die Umstellung auf AAC war aber wohl tatsächlich etwas unglücklich. Das sehe ich ein. Aber nur in den Fällen, wo die Leute garnichts mehr hören können. Die Klangeinbußen werden wohl wirklich nur solche Leute hören, welche auch SACDs hören oder sich FLAC-Dateien in 24Bit/192kHz kaufen.
     
  3. lg74

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    Ich muss eine Aussage von letzter Nacht zurücknehmen bzw. relativieren: auch MP2 frisst je nach Encoder "Löcher" ins Audio bei "grenzwertigen" Bitraten. Hier eine Stelle aus "Romulus" von Sufjan Stevens, einmal das Original von CD (nach Absenkung um 3 dB und Abtastratenwandlung auf 48 kHz), dann 192 kBit/s MP2 linear stereo (TwoLame) und 128 kBit/s LC-AAC (Fraunhofer, wie er im Winamp 5.66 beigepackt war). Das ist jedes mal der linke Kanal am gleichen, ca. 1 Sekunde langen Ausschnitt.

    [​IMG]

    Beim MP2 sieht man prima das typische Schalten in den oberen Subbändern, die je nach verfügbarer Bitrate einfach an- und ausgeschaltet werden (auch nicht bei allen Encoder-Implementierungen). Die Bandbreitenstrategie von TwoLAME ist eher sehr konservativ, dieser Encoder erreicht bei 192 kBit/s gerade mal knapp 15 kHz Audiobandbreite, während z.B. der Encoder Barco RE660, den die ARD einst bei Astra Digital Radio (ADR) genutzt hatte, soweit ich mich erinnere bei 192 kBit/s bis ca. 20 kHz offen war (und damit dann aber auch weniger "Bitrate je Audiobandbreite" hatte). Auch sind im momentan übertragenen Bereich einige kleinere "Löcher" zu sehen.

    Das LC-AAC frisst aber massiv "Löcher" rein, obwohl die Qualität, die bei 128 kBit/s erreicht wird, sogar noch ein kleinwenig über der Qualität von 192 kBit/s MP2 liegen dürfte.

    Relevant für den Höreindruck ist das aber letztlich nicht auf direktem Wege, da entscheidet ja das Gesamtresultat, zu bestimmen in entsprechenden verblindeten Tests mit hidden reference (MUSHRA-Test). Für Technik-Geeks ists aber schonmal ganz interessant, was da so passiert. Ein Gegencheck mit einer anderen MP2-Implementierung (aus einem einst auch bei der ARD im Hörfunk verwendeten Softwarepaket) zeigt schon wieder anderes Verhalten, beginnend bei der übertragenen Audiobandbreite bis hin zu den "Löchern".

    Bei HE-AAC werden diese Löcher dann natürlich auch in die SBR "reingekachelt", sind ja in der Übertragung des LC-Kerncodecs drin und landen dann entsprechend auch in der Frequenzgangerweiterung, die auf diesen Daten basiert und erst im Decoder ausgerechnet wird. Über die Korrekturschleife mittels SBR Ancillary Data müsste das eigentlich auch berücksichtigt sein, aber man kann es im Sonogramm sehen. Ein Loch im LC-Übertragungsbereich erscheint auch in der SBR, bei entsprechend niedriger Bitrate auch mehrfach. Da liegt mir ein entsprechender Screenshot vor, den ein Toningenieur gemacht hat.


    Es gab/gibt zwei gravierende Probleme.

    Das eine war das "spielt gar nicht mehr" verbunden mit der Hilflosigkeit, die Ursache zu erkennen. Die ARD gab nur die "Hilfestellung", dass man halt ein Gerät mit LC-AAC-Unterstützung brauche und dass das Geräte ab ca. 2012, die dem "DVB-S2-Standard" entsprechen, können sollten. Das kommunizierte die ARD auch intern so: Kommunikationspaket ARD Hörfunk-Transponder 93.zip (Redaktionsbriefing). Sinngemäße Aussage eines in der ARD arbeitenden Freundes von mir, der auch massiv betroffen und angepi**t von der Aktion ist, aber in seiner Position nichts dagegen machen konnte: die verbreiten intern Lügen.

    Im "DVB-S2-Standard" (der eine EN ist), steht gar nichts von Codecs. Da geht es um DVB-S2-typische Spezifizierungen: Modulation, Fehlerschutz, Roll-off-Faktoren, ...). Die Codecs stehen in der ETSI TS 101 154 und die sagt in der Einleitung zum Kapitel 6 ganz klar, dass Codecs nicht verpflichtend sind, sondern nur die Codecs, die implementiert sind, der Spezifikation entsprechen müssen. Sonst wären z.B. auch die professionellen IRD von 2wcom, wie sie an zig Kleinsenderstandorten zur Signalzuführung stehen, in der Version ohne AAC-Decoderlizenz nicht "spezifikationskonform". Sind sie aber natürlich.

    Die Fährte "DVB-S2-Standard" ist also eine falsche Fährte. Darüber kann man AAC-Support nicht herbeizaubern.

    Auch ließ die ARD Kabelradio komplett außen vor und schob das Problem auf die Netzbetreiber ab. Mir liegt eine Stellungnahme aus dem ARD-Generalsekretariat an den damaligen medienpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion vor, in der die ARD zynisch meint, es wäre den Kabelnetzbetreibern ja "unbenommen", zu transcodieren. Klar doch, ein professioneller Transcoder inkl. Übernahme der RDS-Daten, wie es als Software von z.B. Qbit (Q8V) und 2wcom (MoIN) angeboten wird, kostet für ca. 60 Programme halt um die 40-50 kEUR netto zzgl. Serverhardware und dauerhaft Strom. Mit diesem Geld kann man 3 Kabelnetz-Kopfstellen für kleinere mittelständische Regionalnetze aufbauen und muss dann davon mindestens 10, eher 12 Jahre lang zehren, bevor man das Zeugs austauscht. So viel Geld können Klein-Netze nicht allein für das "Kompatibel-Biegen" der von der ARD inkompatibel gemachten Hörfunkprogramme aufwenden.

    Ich kenne inzwischen zwei kleine Netze (eines davon extrem klein, wenige 100 Haushalte), die einen Vorschalt-Transcoder für ihre UKW-Umsetzer gekauft haben. Das Gerät wurde von einem deutschen Hersteller schnell entwickelt, basiert auf FFmpeg und setzt 24 Programme um, ohne RDS, nur das Audio. Das ist auch wesentlich kostengünstiger. Selbst wenn man 3 Stück davon hernähme, um alle ARD-Services zu transcodieren, wäre das gegenüber den Broadcast-Class-Lösungen noch ca. Faktor 1:6.

    Mit einem solchen Transcoderserver werden wie vorgesehen dann zwei der 12-fach-UKW-Umsetzer dieses Herstellers gespeist, die Umsetzer mussten dafür auch zurück ins Werk und umgebaut werden (Aktivierung der Ethernetbuchse für die IP-Transportströme statt der bislang verwendeten DVB-S2-Frontends). Das größere Netz hatte das Glück, schon in seiner TV-Kopfstelle IP-TS ausgeben zu können und auch IP-TS wieder einspielen und remuxen zu können, damit sind dort die 24 Umsetzungen auch nochmal als DVB-C im Kabel. Das kleinere Netz hat damit nur UKW am Leben gehalten. Grobe Schätzung meinerseits: das hat inkl. Signal-Bereitstellung und Umbau der UKW-Umsetzer ca. 4 kEUR netto gekostet. Aussage des Netzbetreibers: das würden sie sich mit heutigem Kenntnisstand auch sehr genau überlegen, ob sie das überhaupt nochmal angehen würden.

    Andere UKW-Umsetzer waren gar nicht aufrüstbar, so z.B. Blankom STR821 (2 DVB-S1 auf 6 UKW), Blankom ATR221 (2 ASI auf 6 UKW), Kathrein UFO313 (2 DVB-S1 auf 8 UKW), Astro X-FM Octopus (2 DVB-S1 auf 8 UKW). Hier wäre nur Neukauf in Frage gekommen, billigste standalone-Lösung wäre ein Gerät eines Schweizer Anbieters gewesen, das 24 UKW aus DVB-S/S2/C/T machen kann, ausschließlich LC-AAC decodiert (also keine MP2-Rückfallebene hat) und ca. 3900 EUR netto kostet.

    Glück hatten hingegen diejenigen, die eine Kompaktkopfstelle Astro QAM Box bzw. QAM Box eco FM nutzen: die 16 UKW-Umsetzungen aus MP2 lassen sich für ca. 500 EUR netto auf 8 AAC und die anderen 8 in Einerschritten wahlweise AAC oder MP2 aufrüsten. Auch Glück hatten Großnetzbetreiber, die die teure Astro U125 haben: statt 40 (!) UKW aus MP2 macht die nach dem Upgrade in 10er-Schritten MP2 und LC-AAC, also 30 MP2 + 10 LC-AAC, 20 MP2 + 20 LC-AAC, 10 MP2 + 30 LC-AAC oder 40 LC-AAC. Wer die kleinere U124 (16 UKW) hatte, ging leer aus.

    Die Astro-Upgrades wurden mehrfach verschoben und in ihren Ankündigungen verändert. Erst hieß es "ca. Halbierung der Zahl möglicher Umsetzungen", dann hieß es "8 bis 12 statt 16 Umsetzungen" bei der QAM-Box. Am Ende schaffte es Astro ohne Verlust an Umsetzungen pro Gerät. Dazu wurde offenbar von Grund auf neu entwickelt. Bei der großen U125 musste man sogar zwei Updades einspielen: zuerst eines ohne AAC-Support, bei dem nur das Timeout für den Updatevorgang selbst verlängert wurde, danach konnte man dann die Software mit AAC-Support aufspielen.

    Ebenfalls in begrenztem Umfang "Glück" hatten diejenigen, die ein IP-Headend WISI Tangram oder soweit mir bekannt auch das rein softwarebasierte WISI Chameleon haben. Da gibt es auch AAC-Lizenzen für die UKW-Umsetzer, diese Lizenzen sind aber deutlich teurer als bei Astro Strobel.

    Die Umrüstung eines Axing-16-fach-UKW-Umsetzers auf AAC kostete hingegen nicht nur Geld, sondern den Betreiber auch 8 der 16 Umsetzungen. Für mehr reichte die Hardwareleistung offenbar nicht.

    Der ganze Aufwand für die Hersteller und die Kopfstellenbetreiber wäre nicht nötig gewesen, hätte man MP2 beibehalten mit mindestens 224 kBit/s. Da wäre höchstens ein Problem bei DVB-S2 statt DVB-S gekommen, aber in einer Kopfstelle hätte man das noch halbwegs erträglich (ca. 1400 EUR netto) wandeln können. Beträfe nur die Blankom, die Kathrein und die Astro X-FM. Astro QAM Box, QAM Box eco FM, Axing und GSS hätten DVB-S2 von Haus aus gekonnt, bei IP-Kopfstellen ist das sowieso kein Thema, bei ASI-Kopfstellen hätte man halt schauen müssen, ob man die entsprechenden Transponder schon auf ASI hat, ansonsten wäre da auch was neues vorzuschalten gewesen.

    Mein Heimatnetz hat Blankom STR821 genutzt und ging leer aus. Neuinvest erfolgte nicht mehr, seitdem also auf UKW nur noch DLF, DLF Kultur, DLF Nova und ORF OE1 sowie FM 4 brauchbar, der Rest ist regionaler Dudel. 21 ARD-Programme sind weg, darunter Bayern 2, BR Klassik, SWR 2, WDR 3, COSMO, MAUS, hr2, RBB Radio Eins, NDR Blue.

    Das zweite Problem ist fehlerhafte Wiedergabe. Es kommt also prinzipiell Ton, aber die Qualität ist mies. Bis Januar 2022 hatte die ARD bei BR, MDR, rbb, NDR und Radio Bremen spezifikationswidriges RDS eingebettet, das bei spezifikationskonformen (!) Empfangsgeräten zur Fehlsteuerung führte. Diese Geräte wurden von selbst ständig leise und wieder laut, da sie die RDS-Daten für DRC-Daten (Dynamic Range Control) hielten. Bemondis-Geräte (Vistron, WISI, Pollin, ...) ignorierten das und waren z.B. nicht betroffen. Aber neuere HDTV-Receiver von TechniSat machten das ebenso wie TV-Geräte namhafter Marken sowie etliche einfachere Receiverfabrikate. Nachdem die RDS-Daten so segmentiert wurden, dass der Startcode für DRC-Daten nicht mehr drin vorkam, war das offenbar behoben.

    Dennoch gibt es Aussagen, wonach die Dynamik komprimiert sei, was ich selbst an einem TechniSat DIGIT ISIO STC+ UHD bestätigen konnte. Der komprimiert das Audio bei LC-AAC ab einem Pegel von -3 dBFS im Quellsignal mit Faktor 6:1 zusammen, man hört sogar, wie es pumpt.

    Andere Betroffene hatten noch viel heftigere Effekte beobachtet: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen - Seite 96 - Rundfunkforum

    Auch gab es Berichte, wonach ARD-Radio in LC-AAC über Satellit mit 128 oder gar 160 kBit/s schlechter klingen sollte als die DAB-Versionen dieser Programme, die dann in 88 kBit/s (netto-Audio ca. 74 kBit/s) oder sogar 64 kBit/s (netto-Audio ca. 54 kBit/s) HE-AAC verbreitet werden. Sowas ist technisch nahezu unmöglich, da muss was anderes "kaputt" sein.

    Wer ist da nun schuld? Signalisiert die ARD was falsches? Hat der Gerätehersteller was vermurkst? Oder hat z.B. Dolby als Zulieferer der Transcoderroutine (MS11 oder MS12) für den Receiver was vermurkst? In diesem Bermudadreieck muss man als Geschädigter untergehen, Hilfe bekommt man da keine, zuallerletzt von der ARD, die den Leuten z.B. empfohlen hat, künftig über den Fernseher Radio zu hören oder sich die allerneuesten Geräte zu kaufen in der Hoffnung, dass sie ordentlich spielen würden.


    Frag z.B. @globalsky . Ähnliche Aussagen liegen mir auch von anderen Leuten vor, interessanterweise mehr von Senioren denn von jungen Menschen mit vermutlich noch intakteren Ohren. Ein einstiger Kopfstellenentwickler, der auch Studer-UKW-Empfänger revidiert und soweit mir bekannt in einem Bürgerfunk eine Sendung hat sowie Bands mischt, berichtete ebenfalls von minderwertigem Audio, das wie "eine Micky-Mouse-Kassette auf 35-DM-Recorder" klingen würde über seinen LG UHD-TV. Alles Fehlfunktionen der jeweiligen Geräte? Oder bin ich gehörmäßig zu stumpf, um einen prinzipiellen Schaden wahrzunehmen? Auf mich wirkt AAC immer wie in der Dynamik begrenzt und bei meinen letzten Hörversuchen mit ARD-Radio nahm ich hässliches Verzerren in S-Lauten bei Stimmen wahr, an das ich mich nicht erinnern kann aus MP2-Zeiten. Es ging dabei um eigentlich hochwertige Programme (Bayern 2).

    Nun, egal. Ich nutze es ja sowieso nicht mehr.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Juni 2023
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  4. globalsky

    globalsky Talk-König

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    - C-Band-Empfang: 220 cm
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    - Budweis (Cz): E22, E27, E39 (Wetterlagen-abhängig)
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    @lg74:
    Ich bin zwar alterstechnisch noch höher angesiedelt als Du (56), behaupte aber - und krieg' das auch immer wieder bestätigt -, dass ich ein für mein Alter erstaunlich gutes Gehör habe. Und das Leiern von Harfen sowie das Kratzen leiser Streicherpassagen bei allen ARD-AAC-Kulturwellen ist unüberhörbar, wenn man bewusst über eine hochwertige Stereoanlage hört. Das Harfen-Leiern hört man sogar auf den Popwellen z.B. bei Sarah Connors "Best Time Of The Year" oder Streicher-Kratzen in z.B. Didos "White Flag" am Schluss.
     
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  5. dj_ddt

    dj_ddt Platin Member

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    Es wurde auch sicherlich nicht zufällig 256kbit/s bei der MP2-Tonspur der VideoCD festgelegt. Die werden schon gewusst haben, was MP2 kann und was nicht bzw. nicht gut.

    Und ich glaube nicht, daß AAC schlechter ist als MP2. Es kommt IMMER drauf an, was man aus den Signalen macht bzw. was man AUS den Signalen macht. Selbst ein PCM-Stream kann mies klingen, wie man an vielen modernen CDs sehen bzw. hören kann! Das fing schon in den 90ern an, war damals aber meist noch nicht so extrem.

    Über die schlechte Klangqualität der Sender zu weinen bringt jedenfalls nicht. Egal, wie die zustande kommt. Wenn ihr eure hochwertigen Anlagen entsprechend (aus)nutzen wollt, dann hört euch eine SACD an. Da ist nichts komprimiert. Jedenfalls nicht psychoakustisch. Dynamisch evnt. schon, aber bei den meisten SACD-Mastern wird wahrscheinlich schon drauf geachtet, daß der Sound entsprechend den Möglichkeiten des Mediums ist.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Juni 2023
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  6. lg74

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    Deckt sich mit einer Aussage der BBC aus der Frühzeit von DAB:

    http://downloads.bbc.co.uk/rd/pubs/whp/whp-pdf-files/WHP061.pdf

    A value of 256 kbit/s has been judged to provide a high quality stereo broadcast signal [4]. However, a small reduction, to 224 kbit/s is often adequate, and in some cases it may be possible to accept a further reduction to 192 kbit/s, especially if redundancy in the stereo signal is exploited by a process of ‘joint-stereo’ encoding (i.e. some sounds appearing at the centre of the stereo image need not be sent twice). At 192 kbit/s, it is relatively easy to hear imperfections in critical audio material.

    [4] referenziert ITU-R. Draft Recommendation BS 1115 (formerly Draft Recommendation 10/52): Low bit-rate audio coding. Input document to ITU-R Study Group 10 meeting, Geneva, February/March 1994.

    Auffällig ist auch, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk der Schweiz trotz Halbierung (!) seiner Transponderkapazitäten und trotz des Scheiterns der Umstellung des TV auf HEVC 1080p aufgrund der Erkenntnis nur geringer Haushaltsausstattung mit entsprechenden Empfangsgeräten den Hörfunk in 256 kBit/s MP2 belassen hat:

    DVBS DVBS2 DVBS2X Bitrate Monitoring 10971 H Hot Bird 13East

    "Synthetische" Tests, mit denen ein umfangreicher Hörtest rein in Software durch Bewertung geeigneter Parameter simuliert werden soll (PEAQ) zeigten auch, dass LC-AAC genau wie MP2 äußerst hochwertig performen kann. Auch wenn mir bei den Grafiken was komisch bleibt (ODG-Wert >0 bei den höchsten Bitraten, das sollte eigentlich nicht rauskommen, ob das ein Artefakt der Grafiken ist oder wo auch immer das herkommt, weiß ich nicht) hier der Link auf eine tschechische Arbeit:

    https://dspace.vutbr.cz/xmlui/bitst...92/18_01_0342_0352.pdf?sequence=1&isAllowed=y

    Dennoch ist es auffällig, wie das ARD-AAC immer wieder für seine Audioqualität kritisiert wird - und die Ursache nicht klar ist. Audioprocessing etc. gab es vorher ja auch und bei 320 kBit/s MP2 war das kein Thema weiterer klanglicher Verschlechterungen, es klang halt mehr oder weniger übel, aber nicht von der Encoderstrecke. Nun erwischt es die Kulturwellen, die üblicherweise nur dezentes Processing haben und es werden klangliche Beeinträchtigungen gemeldet, die es vorher offenbar nicht gab.

    Ich habe mir mal auf dem kleinen Beziehungsweg aus einer Anstalt einen internen Belegmitschnitt in 384 kBit/s beschafft und wollte ihn mit dem AAC-Audio von Satellit vergleichen. Leider war der interne Mitschnitt - was wiederum auch nicht verwundert - vor dem Processing entstanden und nicht dahinter und obwohl es eine Kulturwelle war, war der Unterschied gigantisch. Volle Audiobandbreite, volle Dynamik, saubere S-Laute. Dagegen war das Sat-Signal dieser Kulturwelle einfach nur Müll. Einen Vergleich der Encoder konnte ich damit nicht anstellen.

    Kuratierte Musiksendungen, Features, Wissenschaftssendungen oder Hörspiele gibt es aber nicht auf SACD...
     
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  7. dj_ddt

    dj_ddt Platin Member

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    Stimmt, 224 war es! Das ärgert mich jetzt. Das wusste ich eigentlich. Wahrscheinlich bin ich von 256 ausgegangen, weil ich das persönlich als Bitrate bei MP3 benutze.

    Nunja, für sprachbasierte Sendungen brauch man eh kein Highres-Audio. Ist zumindest meine Meinung. Podcasts lade ich, wenn möglich, in sehr geringer Bitrate runter.
     
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  8. lg74

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    Bei der Video-DVD? Habe ich mich nie mit befasst. War da nicht eigentlich AC-3 als Standard vorgesehen und MPEG 1 Layer II wurde nur wegen des europäischen Marktes noch ergänzt? Wenn ich was auf DVD-Video umrödeln muss aus der Mediathek für eine nun 97-jährige (!) Bekannte, nehme ich 448 oder 384 AC-3 und gut is...

    Mein Alternativkonzept für den ARD-Hörfunk hatte 224 kBit/s MP2 als Bitrate für die meisten Hörfunkprogramme vorgesehen. Die Kulturprogramme wären bei 320 kBit/s geblieben.

    Ich hab zwar ein Jahr lang "mein" damaliges Radioprogramm auf Mittelwelle hören müssen (DT64), aber das war eher Masochismus. Hörkunst, Features etc. sollten zumindest bei mir auch in hoher Qualität kommen. Ich ertrage auch nicht, wenn z.B. MDR Aktuell via DAB+ (72 kBit/s HE-AACv1, netto-Audio um die 58 kBit/s) irgendwo dudelt, wo ich mich aufhalte. Diese abartig verstümmelte, kratzende und "ruckelnde" Audioqualität, die an schlechte Sprachsynthese erinnert, macht mich wirklich kirre im Kopf.

    Und ich höre am liebsten keine Podcasts, sondern lese höchstens eine Transkription davon. Geht viel schneller. Habe ich mit dem Drosten-Podcast gemacht, der dankenswerterweise als Transkription verfügbar war - diagonal über die Spalten gelesen, das Auge stoppt dann schon an den Stellen, die von erhöhtem Interesse sind. Aber das ist ein anderes Thema. ;)
     
  9. dj_ddt

    dj_ddt Platin Member

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    Nein, VideoCD. Bei der DVD ist keine feste Bitrate definiert.

    Und meine Freundin und Ich hören nur Unterhaltungspodcasts.