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Das wird jetzt eingestellt: ARD-Kürzungen beim Radio und Social Media anstatt im TV

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 27. April 2023.

  1. KLX

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    Nur weil einige auf sich schließen, auch mit ihren komischen Gedanken und Gesinnung, denken die jenigen dies sei auch bei allen anderen so.
     
    claudia_do und Michael Hauser gefällt das.
  2. Michael Hauser

    Michael Hauser Lexikon

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    Das und die Denkweise von einigen ist kaum auszuhalten. Ich kann die Wut zum Teil verstehen.
     
  3. Michael Hauser

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    Die DDR wurde vergewaltigt.
     
  4. lg74

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    Erklär mal bitte, was Du damit meinst.
     
  5. Michael Hauser

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    Es war nicht richtig.

    Ihr habt nicht verstanden, woher die. Wut kommt.
     
  6. Michael Hauser

    Michael Hauser Lexikon

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    Man hat den Menschen ihre würde genommen.
     
  7. lg74

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    Nö. Die Mehrheit hat genau das so gewollt.

    Kennste?

    [​IMG]
    (Montagsdemo Leipzig)

    Die Mehrheit hat die schnellstmögliche Angliederung an den Westen gefordert. Die Mehrheit wollte keine Ostprodukte mehr kaufen (auch keine Lebensmittel) - das teils peinliche Kult-Gehabe um bestimmte Ostprodukte setzte erst deutlich später ein, nachdem der erste Rausch den Anfängen eines bis heute andauernden extremen Katers gewichen war. Die Mehrheit war im BILD-Bananen-D-Mark-Rausch und wollte schnellstmöglich einen Audi A80, der ansonsten im Westen verschrottet worden wäre.

    So blöd kann man doch gar nicht sein, nicht vorab zu ahnen, was passiert, wenn man sich komplett als Land an ein anderes Land angliedert, alle Gesetze übernimmt, den Lauf der Geschichte um 40 Jahre zurück dreht (von der Nachkriegszeit zurück in die Vorkriegszeit!) und einfach nur zu einem großen Absatzmarkt wird.

    Wer halbwegs klar in der Rübe war, musste sich zumindest im Groben der Konsequenzen bewusst gewesen sein (und freilich auch der Tatsache, dass es aus wirtschaftlichen Gründen kaum eine andere Variante hätte geben können).

    Ich war als die Mauer fiel 15 und ich war Internatsschüler. Abends kamen die Jungs aus dem Fernsehraum und riefen "Die Mauer ist auf!". Ich weiß noch genau, wie mir zumute war. Kotzübel ist mir geworden, schlagartig. Kurze Zeit später stand eine größere Gruppe unseres Jahrgangs auf dem Internatsflur zwischen Treppe, Aufzugstür, Tischtennisplatte und Korridoren zu den Zimmern. Schweigen. Echt ratloses, überraschtes Schweigen. Bis dann einer sagte "Jetzt kommt Massenarbeitslosigkeit, Kulturabbau und Rechtsextremismus". Der eine war ich. Ich war 15. Das war einfach das, was mir spontan als Ahnung kam. Die anderen schauten mich an, als wäre ich ein Alien vom Mars und gerade hier gelandet. Nur der alte (knapp Rentner, für uns damals "alt") Internatserzieher sagte "ich kann dich verstehen". Ein halbes Jahr später waren von fast allen Mitschülern beide Elternteile arbeitslos. Die ersten Mitschüler hatten wegen "undeutschem Aussehen" ihr Nasenbein gebrochen bekommen oder waren durch die Innenstadt gehetzt worden. Andere belegten nun Kampfsport-Kurse oder gingen nur noch mit Butterfly-Messer aus dem Haus. Es hatte zwei Bombendrohungen gegen das Internat und einen rechten Überfall auf den Schulclub gegeben. Und noch vor Jahresfrist schaltete man erstmals DT64 ab - kam zwar nach 24 Stunden wieder, aber da war klar, wohin die Reise geht.

    Wer 1989 genau das wollte, was er bekam, darf sich doch darüber später nicht beklagen.

    Auch meine bescheidene Erfahrung: ich kannte damals viele, die nicht auf der Straße waren. Die in der DDR klarkamen, ohne "Bonze" oder "Stasi" zu sein. Die teils sogar in bester Absicht ins Leben gingen, ein besseres Land aufzubauen. Teils mit einfachsten Jobs, mit harter Arbeit. Die sind heute, so sie noch im entsprechenden Alter sind, auch nicht auf der Straße. Sie "spazieren" nicht mit, sie hassen nicht mit, sie kommen wieder klar - nicht unbedingt finanziell auf Rosen gebettet, aber sie kommen klar. Und ich habe Leute kennengelernt, die im Herbst 1989 auf der Straße waren, vorderste Reihe, besonders aktiv. Teils wurden sie als "Helden" gefeiert". Heute sind sie dabei unter rechtsextremer Flagge. Seltsam, oder?

    Es gibt keinen Automatismus und keine Legitimation, nur weil einem im Leben was nicht wie gewünscht gelungen ist, sozialethisch hässlich zu werden. Das bewiesen Regionen wie der Ruhrpott. Da sind auch viele Erwerbsbiographien gebrochen worden - die politische und gesellschaftliche Konstellation ist aber trotzdem eine völlig andere als in den ostdeutschen Epizentren der sozialethischen Hässlichkeit.

    Mein Vater hat 1990 seinen Job verloren und nie wieder einen gefunden. Er ist darüber zwar psychisch zerbrochen, wurde aber nicht widerwärtig. Meine Mutter hat ihren Job 1990 gekündigt (!), weil sie sah, dass der aus dem Westen zurückgekehrte, einst im Osten enteignete Chef, der die Firma wieder übernahm, das baldmöglichst an die Wand setzen wird (was auch geschah). Sie hat mit über 50 nochmal völlig neu gestartet. Heute sitzt sie als alte Frau in meiner einstigen Heimatstadt und hat Angst vor dem Faschismus, der da unübersehbar die Region erobert. Und ich sitze, wenn ich nicht dort bin und Hilfe leisten muss (soziale Kontakte oder gar Freunde habe ich dort gar keine) 250 km weit weg und bin darüber einerseits froh, andererseits wird immer klarer, dass ich mein Elternhaus aufgeben muss, denn in dieser gesellschaftlich zutiefst finsteren und widerwärtigen Gegend kann und will ich nicht leben. Man könnte das Vertreibung nennen.

    Ich habe inzwischen als gebürtiger Ostdeutscher mehr soziale (Fern)kontakte in Westdeutschland oder auch in einem Fall in den USA, als ich noch freiwillig gehaltene Kontakte in Ostdeutschland habe. Da springt einem keiner gleich an die Kehle, bloß weil man kein Reichsbürger, kein Nazi, kein Rassist, kein Naturgesetzleugner etc. ist.

    Die Würde hat sich der lautstarke Teil der Ostdeutschen selbst genommen. Und versucht seit Jahren, durch Entwürdigen anderer Menschen wieder ein gewisses "Würdegefälle" zwischen sich selbst und den anderen herzustellen. Davon steigt der eigene Wert aber nicht, nur der Wert der anderen erniedrigt sich. Deshalb funktioniert das nicht, es bleibt das Gefühl von Würdelosigkeit. Also muss der Prozess des Herabwürdigens anderer immer weiter intensiviert werden - natürlich vergeblich. Eine Spirale des Hasses, deren Ende ich mir nicht mehr vorstellen möchte. Es gibt ja keine Alliierten mehr, die uns von sowas nochmal befreien würden.

    Es ist immerhin ein schwacher Trost, wenn ein älterer Bekannter von mir (letztlich Fachkollege) aus Südwestdeutschland sinngemäß sagt, ich habe so viele Jahre als Reservist gedient, ich weiß, wie man eine Waffe benutzt und ich hätte auch keine Probleme, sie gegen die Feinde des Grundgesetzes einzusetzen, wenn es nötig wird. Ich wüsste jedenfalls, auf welcher Seite ich nach einer möglicherweise neuerlichen Teilung Deutschlands stehen möchte: auf der mit dem westdeutschen Grundgesetz, über das ich 1990 alles andere als glücklich war.

    Und was den TV-/Radiobezug betrifft: ist das nicht faszinierend, dass die gleichen, die in den 1970er und 1980er Jahren keine Kosten und Mühen gescheut haben, "Westsender" (ARD und ZDF!) zu empfangen, heute diese Programme ablehnen? Die Selbstgerechtigkeit dieser Geisterfahrer auf der Autobahn der Realität ist schon erschütternd: wenn irgend ein Bericht kommt, der nicht in ihr Weltbild passt, wird das Gesendete als "Lüge" bezeichnet. Ich kenne das so von Nachbarn meiner Mutter. Sie erwarten in den Medien genau das absurde, psychotische Weltbild, das sie sich in ihrem Kopfkino zusammengebaut haben und sind wütend, wenn nichts dergleichen kommt.

    Je mehr ARD und ZDF ihren gesellschaftlichen Auftrag erfüllen würden, umso heftiger würde die Ablehnung in diesen Kreisen werden.
     
  8. Michael Hauser

    Michael Hauser Lexikon

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    Tut mir unendlich leid. Ehrlich.
     
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  9. -Loki-

    -Loki- Gott des Schabernacks und der List

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    1 langes Stück Schnur
    Welche wirklichen Maßnahmen wurden ergriffen? Nichts

    Die ÖR bleiben ein aufgeblähter Kostenfaktor. 1-2 Sender würden reichen. Könnten sich über Werbung finanzieren.
    Was nein?
     
  10. Michael Hauser

    Michael Hauser Lexikon

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    Über Werbung lassen sich nur Quoten starke Sendungen finanzieren. Punkt.

    Wo es nur um den Mainstream geht.
     
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