Sonos will Lebensdauer von Lautsprechern verlängern

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Ok, wobei ich das nicht so recht nachvollziehen kann, weil gerade im Tieftöner-Signalzweig (der Frequenzweiche) ein Kondensator mit recht großer Kapazität benötigt wird, und ein solcher kostet als Folienkondensator sicherlich 40+ € pro Stück.

 

Vor dem Tieftöner sitzt in einfachen Weichen mit 6 dB/Oktave (1. Ordnung) eine Spule, die die Höhen vom Tieftöner fernhält. Vor dem Hochtöner sitzt ein Kondensator, der die Energie der niedrigen Frequenzen fernhält. Oder halt mehr Bauteile in geeigneter Schaltung für mehr Flankensteilheit oder zur Linearisierung von Chassiseigenschaften. In Weichen zweiter Ordnung (12 dB/Oktave) bekommt der Tieftöner noch einen Kondensator parallelgeschaltet und der Hochtöner eine Spule parallelgeschaltet.

 

Es muss ja im TT-Bereich parallel kein High-End Silber/Gold/Öl Kondensator mit ±1% verbaut werden. Ein 10%iger MKS oder T für ein paar Cent tut's auch. Immer noch besser, als ein bipolarer Elko rauh oder glatt.

 

Ich meinte damit die aktuellen WLAN Lautsprecher.

 

Amazon Echo zum Beispiel.
Da ist die Elektronik ja wirklich 24/7 an: Mikrofone und Chips

 

Bei mir nicht, nachts schaltet die sich selbstständig komplett ab.

 

Auch den Router?

 

Geht doch gar nicht. Außer, du hast den Echo an einer Steckdose mit Timer

 

Elkos haben tatsächlich eine Lebensdauer, die in Stunden angegeben ist. Diese Lebensdauer gilt bei angegebener Temperatur und Ripplestrom. Es gilt die Faustformel: 10 K weniger Temperatur verdoppelt die Lebensdauer (und umgekehrt!). Halber Ripplestrom verdoppelt die Lebensdauer (und ergibt zudem weniger Temperaturerhöhung...).

Elkos haben eigentlich nur in Schaltnetzteilen ein Lebensdauerproblem oder wenn sie sehr lange spannungsfrei waren. Wenn sie als Koppelkondensatoren für ein Signal eingesetzt werden, muss man bedenken, dass die Kapazität (wie bei den meisten Kondensatoren) von der aktuell anliegenden Spannung abhängt. So entstehen Intermodulationsprodukte. Auch deswegen versucht man insbesondere bei hochwertigen Verstärkern, komplett auf Kondensatoren im Signalpfad zu verzichten. Das setzt natürlich ein symmetrisches Schaltungsdesign mit selbstkompensierendem DC-Nulloffset und eine verzögerte Lautsprecheraufschaltung voraus. (Fun Fact: es gibt CDs, da haben die gesamten Tracks einen DC-offset!)

Bei Lautsprecherboxen ist im Signalpfad des Tieftöners üblicherweise kein Koppelkondensator, denn dieser müsste riesig sein. C = 1/(2 * Pi * f * R)
Man misst bei einer Box mit Impedanz 8 Ohm üblicherweise um die 5 Ohm DC-Widerstand an den Anschlussklemmen (was man nicht machen könnte, wenn ein Kondensator im Signalpfad wäre)

Nebenbei bemerkt haben auch Folienkondensatoren eine begrenzte Lebensdauer. Als meine Wärmepumpe anfing, merkwürdig zu riechen, war als Ursache schnell die Anlaufstrombegrenzung gefunden (der Motor läuft mit Serienwiderständen an, die nach kurzer Zeit durch Relais überbrückt werden. Die Relais schalteten aber nicht und die Widerstände wurden kochend heiß). Wenn man eine Schaltung aus einer zu hohen Wechselspannung speisen möchte, kann man Kondensatoren als Blindwiderstände vorschalten. Bei meiner Anlaufstrombegrenzung waren genau diese Folienkondensatoren taub geworden. Neue Kondensatoren kosteten mich wenige Cent, eine neue Anlaufstrombegrenzung hätte garantiert >100€ gekostet.

 

Schlechte Elkos hatte man auch schon in den 80ern. z.B. in Hitachi Fernsehern, aber damals war es normal einem Techniker 50 Mark zu bezahlen. Heute wirft man weg und bestellt neu beim Steuervermeider mit Briefkasten in Luxemburg.