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Der Formel 1 Nostalgie-Thread - der Thread für historische Rennen und Übertragungen

Dieses Thema im Forum "Special: Sport im TV - Sport Live-Talk" wurde erstellt von horud, 15. März 2021.

  1. D-Box user

    D-Box user Institution

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    In Memoriam
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    Graham Beveridge † 04.03.2001, (52), Streckenposten beim Australien-GP, wurde beim Unfall von R. Schumacher und Villeneuve von einem Rad getroffen
    Tom Pryce † 05.03.1977, (27), Unfall GP von Südafrika/Kyalami, Erfasste einen Streckenposten und wurde von dessen Feuerlöscher am Kopf getroffen
    Frederik Janssen van Vuuren † 05.03.1977, (19), Streckenposten. Wurde beim Unfall mit Pryce getötet
    -----------------
     
  2. thejay

    thejay Junior Member

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    Wie versprochen eine Anekdote zur TV-Übertragung aus dem Jahr 2020:
    Es war Hochsommer 2000, die "Schumi-Mania" war auf dem absoluten Höhepunkt, die TV-Rechte-Situation schwierig wie nie (wobei, die Situation ist ja immer schwierig) und ich blutjunge Redakteurin in ihrer zweiten Saison.
    Bernie Ecclestone wollte die F1 ins Pay-TV verlagern und baute sein F1 Digital+-Angebot ("Bakerville") dazu immer weiter aus. Die Pay-TV-Rechte lagen bei Premiere World, die Free-TV-Rechte bei RTL. RTL war jedoch der erklärte Feind von Ecclestone, da man bereits vor Jahren einen spottbilligen, langjährigen Rechtedeal abschloss, die Einschaltquoten Rekord um Rekord brachen und Bernie nichts vom Kuchen abbekam.
    Gleichzeitig waren immer mehr Haushalte technisch in der Lage, Digitalfernsehen zu empfangen und so gut wie jeder Sender hatte Pay-TV-Pläne in der Schublade. Bei RTL hießen diese damals "Club RTL" - und am 1.1.2001 sollte Starttermin sein.
    Problem: Man brauchte ein Sport-Zugpferd. Die Champions-League-Rechte hatte man im Jahr vorher überraschend verloren, der Quotenbringer Boxen war nach den Rücktritten von Henry Maske und Axel Schulz auch passé.
    In Köln setzte man nun alles auf die Karte Formel 1 und versuchte, die Pay-TV-Rechte zu erwerben. Da aber auch Premiere noch über einen Vertrag verfügte, war ziemlich sicher, dass zumindest 2001 nichts daraus wird. Man überlegte sich also ein Alternativkonzept, wie man die F1 Pay-TV-tauglich ("Werbefrei und aus sechs Perspektiven") gestalten kann. Man bastelte sich (so wie Premiere nach dem Bakerville-Aus 2003) also eigene Perspektiven: Einen "Datenkanal" (eigenes Layout, von einem Praktikanten aus dem offiellen FOM-Datenkanal abgetippt), einen "Schumi-Kanal" (eine eigene Kamera, die RTL an Schumachers Ferrari anbrachte), einen "Boxengassenkanal" (man filmte Kai Ebel beim Wandern durch Paddock und Boxengasse), einen "Helikopterkanal" (selbsterklärend) und der ganze Stolz: Den Club-Kanal!
    Dreh- und Angelscheibe der Übertragung sollte nämlich der "Club RTL" sein, der Treffpunkt für alle Formel 1 Fans.
    Plan war es, bei kontinentaleuropäischen Rennen eine "Arena" mit Zuschauern aufzubauen, wo man gemeinsam auf Leinwänden mit den Perspektiven das Rennen schaut und Studiogäste kommentieren und analysieren. RTL-typisch sollten die Studiogäste natürlich größtenteils aus dem eigenen Haus kommen und Cross-Promotion für andere RTL-Formate machen. Bei Übersee-Rennen wollte man die Arena an verschiedenen Orten aufbauen. Das ganze sollte das Kölner Studio mit Florian König ersetzen (Florian sollte dann natürlich die Moderation in der Club-Arena übernehmen)
    Beim Großen Preis von Deutschland am Hockenheimring, bei dem man über die WIGE ja selbst Hostbroadcaster und mit Volker Weicker die Bildregie stellte, sollte der große Probelauf starten, der v.a. auch dafür gedacht war, umfangreiche Publicity-Fotos und Videos aufzunehmen. "Heiße Premiere", zu der auch die Führungsriege kommen sollte war für den "RTL-Haustür-Grand-Prix" in Spa vier Wochen später geplant.
    Man zimmerte also relativ schnell (und notdürftig) den "RTL Club" - im wesentlichen eine Stahlrohrtribüne, eine Videowand und eine Sofarunde am Rande des Paddocks zusammen und lud alle möglichen Leute als Zuschauerstatisten ein.
    Da ich selbst am Rennsonntag wenig zu tun hatte und damals auch über noch keinen Boxen- und Paddock-Pass verfügte, kam mir die Ehre zuteil, an der Proberunde teilnehmen zu dürfen.
    Wir bekamen im Verhältnis 5:1 Schumi- und Nicht-Schumi (v.a. Ralf und Mika)-Fanpakete ausgehändigt (die wir danach wieder abgeben mussten) und durften uns die Weltpremiere der Formel 1 auf Club RTL ansehen.
    Und damit begann die Peinlichkeit:
    - Der Moderator (ich habe keine Ahnung mehr, wer das war, irgendjemand vom Fussball) hatte keine Ahnung von der Formel 1
    - Als Gast wurde jemand von Ferrari eingeladen - der sprach aber nur italienisch und es war kein Dolmetscher da
    - Zweiter Gast war ein RTL-C-Promi, der ebenfalls keine Ahnung und kein Interesse hatte
    - Schumi fiel bei einem Startcrash aus und der "Schumi-Kanal" blieb schwarz
    - Auf dem Heli-Kanal konnte man im Hardtwald gar nichts erkennen und im Motodrom allenfalls erahnen
    - Der Datenkanal war Chaos pur, keine Einblendung stimmte
    - Kai Ebels Job ist ziemlich langweilig, er marschiert von Box zu Box, hofft, dass er jemanden vor's Mikro bekommt und trinkt ansonsten Kaffee mit den Hospitality-Menschen. Wenn was passiert, rennen plötzlich alle Reporter los und man bekommt erst mal nur Füße und Asphalt auf der Kamera zu sehen
    - Niemand hatte eine idee, warum ein TV-Zuschauer auf den "Club-Kanal" schalten sollte und jubelnden Schumi-Fans beim F1-Gucken zuschauen sollte. Ein Talk- und Analyseformat während des laufenden Rennens funktioniert nicht
    - In den Werbepausen sahen wir auch Werbung...
    - Dann kam der Verrückte, das war wenigstens lustig
    - Bis der Regen kam und wir feststellten, dass wir kein Dach über dem Kopf hatten
    Insgesamt war das Ergebnis katastrophal und das merkte irgendwann auch der Verantwortliche, der nur noch resigniert auf seinem Stuhl saß.
    Das Projekt wurde still und heimlich beerdigt, was auch nicht weiter problematisch war, da keine vier Wochen später auch die Pay-TV-Pläne für "Club RTL" wieder in der Schublade verschwanden.

    W
     
    Snowman2016, Paytv h3, ms2k und 5 anderen gefällt das.
  3. D-Box user

    D-Box user Institution

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    Ergänzend erinnere ich mich, dass bei dem Rennen ab etwa der Situation mit dem "Streckenstürmer" die TV Grafik größtenteils ausfiel und es nur noch ganz sporadische Einblendungen gab.
     
  4. Echti

    Echti Wasserfall

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    - Inverto Black Ultra
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    Ging da nicht damals noch nen Gewitter runter ungefähr zu der Zeit, als es zur zweiten Safety Car Phase kam nach dem Crash von Alesi??
     
  5. Attitude

    Attitude Foren-Gott

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    Sehr cooler Bericht von damals. :)
     
  6. D-Box user

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    Das kam kurz danach. Alesi ist damals auf Diniz aufgefahren und nach der SC Phase kam der Regen
     
  7. Wollis

    Wollis Platin Member

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    Vom Hockenheim GP 2000 hab ich noch Aufnahmen, wie beim Rennen der Historischen F1 eine Frau in einen Bach fiel und danach mühsam an Land krabbelte. War nichts Bedrohliches, sah nur lustig aus und ein Helfer lachte auch die ganze Zeit. Vielleicht der Ehemann. Die Regie dachte sich, das war spannender als das Rennen.
     
  8. D-Box user

    D-Box user Institution

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    In diesem Jahr feiert auch das Safety Car seinen 50. bzw. 30. Geburtstag. Vor 50 Jahren beim GP von Kanada kam es zum ersten Mal zum Einsatz einen solchen Fahrzeugs. Es sorgte allerdings für Chaos, weil es versehentlich nicht den Führenden einfing. In den Jahren 1976 und von 1981 bis 1983 stand jeweils beim GP von Monaco ein solches Fahrzeug bereit, kam aber nicht zum Einsatz. Erst zur Saison 1993 wurde das Sicherheitsfahrzeug als Mittel zu Renn-Neutralisierung offiziell ins Reglement aufgenommen. Der erste Einsatz war dann gleich beim zweiten Rennen der Saison, dem GP von Brasilien.

    Waren am Anfang die Safety Cars angepasste Straßenautos, wie FIAT Tempra, Ford Escort, Opel Vectra oder auch Porsche 911, stellt seit der Saison 1996 Mercedes mit der jeweils aktuellen Version des AMG dieses Fahrzeug, sowie auch das Medical Car, seit 2021 auch im Wechsel mit einem Aston Martin Vantage.

    Seit der offiziellen Einführung des Safety Cars 1993 wurde es bis zum GP vom Brasilien 2022 genau 300 Mal eingesetzt. Bis heute ist der GP von Kanada im Jahre 2011 das Rennen mit den meisten Einsätzen, 6 Auslösungen über insgesamt 29 Runden inkl. Rennstart. Dich gefolgt von Brasilien 2003 mit fünf Einsätzen über insgesamt 20 Runden und Kanada 1999 mit 4 Auslösungen über insgesamt 13 Runden. Der längste ununterbrochene Einsatz des Safety-Cars war beim Rennen in Fuji 2007, als der GP hinter dem SC gestartet und erst nach 19 Runden freigegeben wurde, gefolgt von Korea 2010 mit 14 Runden und Italien 2000 als nach dem schweren Unfall in der zweiten Schikane 11 Runden neutralisiert waren. Der kürzeste Einsatz erfolgte 2012 in Monaco, als nach einem Unfall in der ersten Runde das SC heraus- und direkt nach einer Runde wieder in die Box fuhr, ohne eine komplette Runde zu absolvieren.

    Bis zum Ende der Saison 2022 wurden zudem 12 Rennen hinter dem Safety Car beendet. Das erste Rennen bei dem dies geschah war der GP von Kanada 1999. letztmalig war dies in Italien 2022 der Fall. Betrachtet man alle Runden hinter dem Safety Car seit 1993 kommt man auf etwa 14 komplette Renndistanzen.

    Zur Saison 2015 wurde das Reglement zudem um das "Virtual Safety-Car" ergänzt, so dass bei kleineren Zwischenfällen nicht mehr das Auto zum Einsatz kommt, sondern die Fahrer durch eine vorgegebene Sollzeit eingebremst werden.

    Gefahren wurde die Safety-Cars in der Anfangszeit von wechselnden Rennfahrern aus dem Tourenwagensport. Von 1997 bis 1999 war der Brite Oliver Gavin der Stammfahrer, bevor er zur Saison 2000 durch Bernd Mayländer abgelöst wurde. Im Jahr 2001 bei den Rennen in Monaco und Kanada wurde das SC durch den Schweizer Marcel Fässler und beim USA GP 2002 von Damien Faulkner besetzt, weil Mayländer verletzungsbeding nicht einsatzfähig war.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7. März 2023
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  9. D-Box user

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    John Surtees † 10.03.2017, (83), Weltmeister 1964
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  10. ms2k

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    Von John Surtees hab ich ein Autogramm, den hab ich 1997 auf dem N'ring getroffen

    Ciao
    MS2K