FIFA World Cup Katar 2022 - der gesellschaftskritische Thread

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Naja, Katar ist zumindest so weltoffen dass Alkoholkonsum offiziell nur für Muslime sowie in der Öffentlichkeit verboten ist. Es gibt kein generelles Alkoholverbot.
Eine Ausnahme für die Zeitdauer der WM wäre wohl drin gewesen.

Und... was würde dagegen sprechen einen oder zwei Becher Bier während eines Fußballspiels zu konsumieren.
Komasäufer dürfte es gaben, aber diese sind eine Randerscheinung. Eine deutliche Mehrheit verhält sich gemäßigt und zivilisiert.

Die Entscheidung hat nichts mit menschl. Gesundheit, Verhinderung von Randalen von Betrunkenen zu tun, sondern ist eine rein religiös-ideologisch geprägte Entscheidung der Regierung... und hinter dieser würde vermutlich nichtmal die Mehrheit der Bevölkerung (aus Katar) stehen.

 

Ich habe Fifa über netflix geschaut. Da muss man sich nicht mehr wundern wie korrupt der Verband ist.

 

Und die ersten anderen Sportler von anderen Weltverbänden sehen schon die ersten Parallelen und fordern ihre eigene Doku.

 

Wie sagt man Wasser predigen Wein saufen. So sieht es mir bei der WM aus. Das Fußvolk soll sich alles gefallen lasse und die oberen treiben ihr Spiel.

 

Über den IOC brauchen wir auch erst gar nicht anfangen zu sprechen. Das schlimme ist halt noch das da ein deutscher ganz vorne sitzt.

 

Also für mich war von Anfang an nicht die andere Kultur das Problem, sondern die Tatsache, dass es sich um ein winziges Land mit einer kleinen, obszön reichen Oberschicht handelt, die massenhaft ausländische Arbeitskräfte ausbeutet. Es gibt nur 300.000 katarische Staatsbürger; die hätten bequem auf den Tribünen der WM-Stadien Platz. Die restlichen ~2,7 Mio. Einwohner sind Gastarbeiter. Das ist ungefähr so, als würde die gesamte WM in Schleswig-Holstein stattfinden, und die privilegierten Bewohner des Großraums Kiel würden sich von allen anderen Einwohnern des Landes bedienen lassen. Dass die FIFA die Bewerbung von Katar überhaupt ernsthaft in Erwägung ziehen konnte, kommt mir auch 12 Jahre nach der Vergabe noch völlig absurd vor.

Alles andere, was da jetzt so nach und nach an die Öffentlichkeit kommt, sind für mich größtenteils Folgen dieses Grundproblems. Die Herrscherfamilie wird wohl längst wissen, dass sie mit der WM-Bewerbung extrem hoch gepokert hat, und dass sie frühestens am Ende des Turniers wissen wird, ob das wirklich eine gute Idee war. Wenn man weiß, dass innerhalb eines Monats plötzlich rund eine Million Fußballfans aus den verschiedensten Ländern in einen autoritären Zwergstaat strömen werden, dann ist es eigentlich folgerichtig, dass die Herrschenden Angst vor Kontrollverlust haben. Kontrolle per Zwangs-App, Alkoholverbot, bezahlte Fans, Gängelung von Journalisten - das alles sind durchaus logische Begleiterscheinungen, wenn für diesen Zwergstaat der politisch-strategische Nutzen einer Investition in Höhe von mehreren hundert Milliarden Dollar auf dem Spiel steht.

 

Lasst einfach die WM beginnen und danach Leute, die dort vor Ort sind bzw. waren, sprechen lassen. Einfache normale Menschen bzw. Fans.

 

Ganz nebenbei verdient Katar auch noch gutes Geld mit dem Verkauf von Alkohol. Wer als Ausländer in Katar lebt und beim staatlichen Monopol-Händler "Qatar Distribution Company" alkoholische Getränke oder Schweinefleisch einkaufen will, braucht erst mal eine Lizenz, die 150 Riyal (40 Euro) pro Jahr kostet. Eine 0,5-Liter-Dose Heineken kostet dann z.B. im Laden 12 Riyal (3,20 Euro).

 

Naja. Wer da sogar noch freiwillig runterfliegt, muss doch eh schon mit Scheuklappen durch die Welt zu gehen. Hauptsache die ganze Welt kann ihre achso tollen Fetzen mit "Ratingen", "Spenge", "Borsti" usw. im TV sehen.
Was sind solche Erfahrungsberichte dann wirklich wert? Bin da skeptisch.