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Russland im Abseits

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Robert Schlabbach, 20. Mai 2014.

  1. ¯\_(ツ)_/¯

    ¯\_(ツ)_/¯ Junior Member

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    Ich würde da auch abraten, allerdings nur weil Herr Merz für ein Ende des russichen Angriffkrieges die unrelevanteste Person ist die ich mir vorstellen kann. Meine Meinung.
     
  2. Gast 140698

    Gast 140698 Guest

    Lass Deine unsinnigen Unterstellungen, die lediglich dazu dienen, meine Person zu diskreditieren. Dass Du mit Deiner gerechtfertigten Verwarnung von mir nicht klarkommst, ist Deine Sache ... rechtlich relevante Unterstellungen, die in den Bereich der üblen Nachrede gehen, lasse ich mir von Dir nicht mehr gefallen. Eine weitere Diskussion / Antwort wird es dazu von mir nicht geben.
     
  3. fallobst

    fallobst Guest

    [​IMG] Der russische Autor Dmitry Glukhovsky über die Sowjetunion früher und Russland heute
    Zitat:
    Dmitry Glukhovsky ist mit seinem Roman "Metro 2033" bekannt geworden und gilt als scharfer Kritiker Putins. In seinem Essay schreibt er über das, was seine Landsleute jetzt lernen müssen

    Essay/Dmitry Glukhovsky

    Meine Generation hat weder Massenvernichtung noch Säuberungen und auch keine Schauprozesse mehr erlebt, in denen ein zorniger Mob die Hinrichtung von Vaterlandsverrätern forderte. Meine Generation hat nie in einer Atmosphäre des ständigen Schreckens gelebt, und nie gelernt, eine Weltsicht von einem Tag auf den anderen zu ändern. Wir mussten weder an die Heimtücken früherer Verbündeter glauben noch an die guten Absichten früherer Feinde, um unsere Bruderkriege zu rechtfertigen. Meine Generation war weder moralisch noch militärisch je an einem Weltkrieg beteiligt.

    Die Sowjetunion, die wir erlebt haben, war kein Raubtier mehr, eher schon ein Pflanzenfresser: Sie ließ keine Menschen mehr hinrichten, weil die nicht an eine zentrale Lüge glaubten, und erlaubte ihnen, die Dinge in aller Ruhe in ihren gemütlichen Küchen zu hinterfragen; sie verlangte auch keinen Beifall, wenn die Köpfe derjenigen rollten, die als "Feinde des Volkes" bezeichnet wurden.

    Diejenigen, die die Vergangenheit miterlebt hatten, erinnerten sich jedoch nicht gerne an das, was vorher war. Und jetzt wird klar, warum. Das Überleben unter solchen Umständen erforderte vor allem einen Kompromiss mit sich selbst – und mit dem eigenen Gewissen. Ja, man musste sich wegdrehen. Ja, man musste auch applaudieren. Und ja, manche mussten auch andere exekutieren. Ob mit Vergnügen oder nicht. Ganz sicher, um nicht selbst mit dem Kopf auf dem Hackstock zu landen.

    An all diese Dinge will man sich nicht erinnern, und noch mehr, man will das alles nicht mehr zugeben. Es gehörte Mut dazu, nicht nur zu widersprechen, sondern auch nur zu unterlassen. Und es gehört Mut dazu, sich später daran zu erinnern, was man selbst einmal – oder sogar mehrmals – gewählt hat, um die Gefahr von sich abzuwenden.

    Mit den eigenen Augen sehen
    Und jetzt passieren bei uns, in meiner Generation, wieder Dinge, live im Fernsehen, von denen wir gemeint haben, dass sie nie wieder passieren würden. Wir machen dabei eine überraschende Erfahrung: Wir bekommen heute die Möglichkeit, zu verstehen, warum unsere Großeltern und Urgroßeltern geschwiegen haben, wie ganze Nationen in den Abgrund des Wahnsinns gestürzt wurden, wie ganze Völker vor Tyrannen, die Weltkriege angezettelt haben, ihre Augen verschlossen haben, wie manche Menschen wortlos ihren Kopf auf den Hackstock gelegt haben und andere bereit waren, ihnen den Kopf abzuhacken.

    Heute sehen wir es mit unseren eigenen Augen wieder, wie Menschen zuerst entmenschlicht und dann vernichtet werden: durch Spott und Diffamierung und indem man ihre Worte falsch wiedergibt und ihnen falsche Motive unterstellt. Es wird ihnen jedes Recht abgesprochen, sich als Mensch zu fühlen und zu denken. Jetzt wissen wir, wie sich Raubtiere verstecken: Der Wolf zieht dem Schaf, das er gerade getötet hat, das Fell ab und trägt es.

    Wir lernen, gleichgültig zu sein gegenüber jenen Ungerechtigkeiten, die sich ganz offensichtlich vor unseren Augen abspielen: Es berührt uns einfach nicht. Man kann schließlich nicht genug Empathie für alle haben!

    Wir wissen, wie man schweigt
    Wir lernen, uns nicht mit dem Opfer zu solidarisieren, sondern mit dem Täter und Angreifer. Wir fühlen uns in das Raubtier ein, sind auf seiner Seite – so, als würde man sich in der Nähe eines Hais aufhalten. Es ist nicht unbedingt beängstigend, man kann sogar an den Resten knabbern, die aus seinen scharfzahnigen Kiefern bröckeln.

    Wir lernen, die Augen vor dem sich beschleunigenden Wahnsinn der Herrschenden zu verschließen und uns von ihrer Weisheit und Weitsicht zu überzeugen. Wie der Fledermausmann in Jaroslav Hašeks Der brave Soldat Schwejk, dem der Schwachsinn seines Kommandanten eingetrichtert wurde, schlucken wir weiter ihre verdrehten Verschwörungstheorien, bis wir uns so sehr an den Geschmack gewöhnt haben, dass wir noch einen Nachschlag verlangen.

    Denn wenn wir ihnen nicht glauben, wem sollen wir bitte schön glauben? Ist es nicht besser, Scheiße zu fressen, als mit dem Gedanken ins Bett zu gehen, dass das eigene Leben in den Händen von Verrückten liegt? Ich frage mich: Gibt es so etwas wie kollektiven Wahnsinn?

    Ja, wir wissen jetzt, wie man schweigt, sich wegdreht, sich duckt und seine Gedanken für sich behält. Aber wir müssen noch lernen, wie wir diese Gedanken selbst ganz ausschalten können. Um nicht in ständiger Angst zu leben, um uns nicht selbst als Feiglinge zu fühlen, müssen wir lernen, aufrichtig zu glauben, was wir vor nicht allzu langer Zeit noch für falsch hielten.

    In alten Fußstapfen
    Es geht darum, zu lernen, Seite an Seite zu marschieren, auf Wunsch zu klatschen, aufrichtig und verzweifelt zu klatschen, wenn die Feinde des Volkes hingerichtet werden, und Gänsehaut zu empfinden, wenn wir uns über die Reden unseres Führers aufrichtig freuen. Es geht darum, Kriege zu feiern. Das Blutvergießen zu begrüßen.

    Erklärungen und Rechtfertigungen zu finden, sich über den Verrat an unseren Brüdern und die Repressalien gegen sie zu freuen. So tun, als ob man nicht merkt, vielleicht sogar wirklich nicht mehr merkt, wie das eigene Land den Weg in eine faschistische Diktatur beschreitet, buchstäblich in alten Fußstapfen, einem Ziel entgegen, das wir alle nur zu gut kennen.

    Wir wollten über die Vergangenheit gar nichts wissen, weil wir dachten, dass sie hinter uns liegt. Es schien, als würden diese schrecklich bizarren Gefühle wie Trockenpflanzen für immer gepresst zwischen den Seiten von Lehrbüchern versiegelt bleiben.

    Doch diese Gespenster, die sich hauptsächlich von Groll und einem Anspruch auf Straffreiheit ernähren, werden immer lebendiger, sie schieben die Seiten auseinander, kriechen aus der abgestorbenen Vergangenheit in unsere lebendige Gegenwart. Sie verlangen nach Blut und bekommen es auch. Das Blut derer, die im Hier und Jetzt leben. Unser Blut, das heiß und rot ist statt braun und eingetrocknet.

    Die Lügen nicht glauben
    Wir werden lernen müssen, gemeinsam zu denken und gemeinsam zu marschieren, aus Angst vor allzu neugierigen Nachbarn und Autos mitten in der Nacht, während wir demonstrativ und sabbernd die Ikonen und Porträts unserer Führer küssen, gläubig, unauffällig und in ständiger Angst, überhaupt nicht zu leben ...

    Oder lernen wir jetzt, das Gegenteil zu tun: die Erinnerung zu bewahren und an die Zukunft zu denken, den Groll loszulassen und nicht in der Vergangenheit zu leben. Die Lügen nicht zu glauben und immer nach der Wahrheit zu verlangen. Wie ein wunder Daumen herauszustechen, zu debattieren, für unsere Würde einzustehen und auch dafür zu kämpfen.

    Bis heute haben wir aus den Erfahrungen derer, die vor uns gelebt haben und gestorben sind, nichts gelernt, um die Dinge heute anders zu machen. Deshalb müssen wir noch sehr viel lernen. (Dmitry Glukhovsky, ALBUM, 12.3.2022)
    Quelle
     
    Teoha, emtewe und Winterkönig gefällt das.
  4. Insomnium

    Insomnium Wasserfall

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    Niemand hat aber so viel Dreck am Stecken wie Russland. Mehr wollte ich nicht dazu sagen, denn u.A. @robiH hat das bereits vor mir getan, was ich sagen wollte.

    Man kann hier nicht auf früher verweisen, denn rein nichts kann hier die "Schuld" eines Anderen sein um diese Denkweise Putins nur ansatzweise in Schutz zu nehmen. Auch hätte man im Februar einen Krieg nicht verhindern können. Es gibt doch genug Berichte darüber, dass Putin im November schon die Truppem verstärkt hatte und dass der Angriff schon längst geplant war. Manche suchen aber immer noch Gründe oder wollen die Wahrheit nicht sehen. Und das sind Fakten, da gibt es keine "Meinungen" dazu.
     
  5. Gast 223956

    Gast 223956 Guest

    In dem Fall müsste man eher über Wahrscheinlichkeiten sprechen. Die Analyse ist sehr lesenswert, weil sie 2 Seiten beleuchtet:

    Hätte der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine verhindert werden können?
    Weil man davon ausging, dass sich die russische Führung in ihrem Handeln von Rationalität leiten lasse, beging man (auch der Autor selbst) einen entscheidenden Fehler. Denn der Haupttreiber für ihre Aktionen in der letzten Zeit waren irrationale Überlegungen, die kaum zu kalkulieren sind. Deshalb ist es äußerst schwierig, eine eindeutige Antwort auf die Frage zu geben, ob dieser Krieg zu vermeiden gewesen wäre. Insbesondere dann, wenn man vermutet, dass die Entscheidung über den militärischen Angriff gegen die Ukraine bereits vor vielen Jahren getroffen wurde und Putins Regime sich seitdem auf den Krieg vorbereitet hat. Aus dieser Perspektive war die Annexion der Krim nur eine Etappe.
     
  6. jfbraves

    jfbraves Foren-Gott

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    ...und dann nehme ich nur den letzten Satz des Zitats und verweise auf die Geschichte Europas.
    Die Geschichte zeigt uns, das es die Menschen nicht lernen werden, das der friedliche Umgang verschiedener Glaubensrichtungen nicht funktionieren wird.
    Es gab Kriege um Land und Macht und es wird immer wieder zu Ausbrüchen der Gewalt kommen. Gewalt erzeugt Gegengewalt und durch Waffenlieferungen an die Kriegsparteien wird der Konflikt verstärkt und droht sich auszuweiten. Heute wohl kein Problem, Berlin oder Paris mit interkontinentalen Raketen atomarer Bauart von Russland aus zu erreichen.
    Niemand wird aus diesen Gewaltausbrüchen als Sieger hervorgehen, niemand.
    Die Menschen werden sich kurze besinnen, um dann erneut über sich herzufallen.
    Und so wird es weitergehen, bis es irgendwann nichts mehr zu zerstören gibt.
     
  7. Speedy

    Speedy Lexikon

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    Russischer Panzerkonvoi der ausgeschaltet wurde, interessantes Drohnen Video


    Beim Angriff auf ein Russische HQ wurde Russlands Nr.3 verwundet

    Er ist Chef des Generalstabes der Streitkräfte der Russischen Föderation
     
  8. Speedy

    Speedy Lexikon

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    Ein weiteres Video, hochauflösend vom Angriff auf #Izyum.

     
  9. optimizer

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    Also auch wenn ich hier selten was poste regt mich Eike mit seinen Thesen und pseudohistorischen Ausflügen auf, da bin ich voll bei @Mythbuster.
    Jetzt mit vergangenen amerikanischen (u.ä.) Kriegen und militärischen Aktionen anzufangen hat weder Bezug, noch irgendeine Rechtfertigung des russischen Überfalls, genau das ist der Quatsch, mit dem (auf anderer Ebene) Putin oft eine Begründung des Einmarsches herstellen will.
    Abgesehen davon, dass ein Völkermord in dieser Weise seit dem Jugoslawien Krieg und vormals dem 2. Weltfkrieg seinesgleichen sucht, ist er eben durch nichts zu rechtfertigen.
    Was ist daran nicht zu verstehen, es gibt keinen Grund, Putin noch in irgendeiner Form da zu verteidigen (habe deswegen auch keine Lust, auf die Forendemagogen einzugehen).
    All die Eikes sollten sich einfach vorstellen, das, was jetzt passiert, findet hier statt und betrifft uns, dann ist Spargel schälen, ernten, nicht mehr drin, und dann wird man auch eine andere Sichtweise erkennen, wenn uns Staaten, die es könnten, keine Waffen und militärische Hilfsgüter liefern und stattdessen Leute an der Spitze in schläfriger Art und Weise unklare Reden halten, während hier die Leute sterben.
    Denn uns geht es ja nachwievor gut, während wir gar nicht wissen, was Not und Krise bedeutet (eben nicht, dass die Doofen, die erst das Speiseölregal ohne Not leerkaufen, sich beklagen, was im Handel mal nicht lieferbar ist).
    Schade, dass Strack Zimmermann nicht Verteidigungsministerin ist.
    Schade, dass der Kanzler die Bürger im Unklaren lässt.
    Schade, dass es hier immer wieder Leute gibt, die versuchen, ein derartiges Unrecht zu begründen.
    Schade, dass dieser russische Einmarsch eben so oder so NICHT von uns zu verhindern war.
     
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  10. Alizee

    Alizee Senior Member

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    @Speedy was willst du mit solchen Videos hier bezwecken? Ist es so cool, zu sehen wie Menschen egal auf welcher Seite getötet und verwundet werden?