Präsidenten Wahl Frankreich

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Naja, unser Nationalfeiertag ist der Tag der deutschen Einheit und damit haben gerade unsere Ossis immer noch große Problem mit.

Will sagen: durch die Teilung Deutschland konnte nach dem Krieg auch nie sowas wie ein gesamtdeutscher Nationalstolz entstehen. Die Ossis sehen sich ja nach wie vor als Opfer und Verlierer dieser Einheit an. Als von Westdeutschland annektiertes Volk.

 

Nein, nicht „die Ossis“ … meine Frau ist Ossi, mein bester Freund ist Ossi, zwei unserer MFAs sind Ossis und auch sonst kennen wir viele Ossis, die sich in keiner Weise von uns unterscheiden … ehrlich gesagt, außer hier im Forum kenne ich niemanden, der sich die DDR zurückwünscht oder sich als Opfer sieht …

Es ist eine Minderheit, die nur lautstark ewiggestrig ihr Wehleiden beklagt … und vermutlich nicht wenige davon, die mit dem Fall der Mauer gewisse Privilegien etc. schlagartig verloren haben …

 

Auch, wenn es Feuer gibt. Ich bin froh, dass es so gekommen ist. Und ich und meine Frau fühlen uns nicht als Opfer. Wir wussten, dass es mit Einschnitten verbunden, aber ist es richtig so, das Ende des Unrechtsstaates DDR!

 

Klar sollte man das nicht verallgemeinern. Und "Ossis", die ihr Glück im Westen gefunden haben, sehen das sicher anders als bspw. Menschen, die in Sachsen wohnen oder in Brandenburg "in der Pampa", wo die Arbeitsplätze fehlen oder verloren gegangen sind. Da gibt es schon Landstriche, die abgehängt sind und wo die Unzufriedenen weiß Gott keine Minderheit sind.

 

Na ja, mein bester Freund lebt immer noch in Rostock, die Familie meiner Frau in Halle … und unsere MFAs „jenseits der Grenze“ in M-V … wir sind ja „Zonengrenzgebiet“ …

Aber ja, natürlich gibt es Gebiete, in denen es nicht so toll ist … aber sorry, die gibt es auch im tiefen Westen … im Pott gibt es Bereiche mit hoher Arbeitslosigkeit, mieser Umwelt und auch sonst ist es wie am Arsch der Welt … und trotzdem wird da nie die AfD stärkste Partei … das hat schon andere Ursachen, die aber besser in einem anderen Thread erörtert werden sollten …

 

Mein Vater war Deutscher und meine Mutter ist Elsässerin und ich fühle mich eher als Europäer, darum wünsche ich mir morgen, dass Macron als Europäer gewählt wird. Wenn jemand Nationalflaggen raushängt, habe ich nichts daran auszusetzen, wenn es nicht ins Rechtsextreme und Nationalistische abdriftet. Jedes Land kann seinen Nationalstolz haben. Meine Frau ist auch Ostdeutsche und wir sind stolz in einem vereinigten Deutschland zu leben.

 

Oh mein Gott, was für ein seltsamer Mensch bin ich denn? Wohne in Brandenburg seit meiner Geburt vor über 50 Jahren, deiner Meinung nach ist das die Pampa und finde es immer noch lebenswert hier und dann bin ich auch noch froh, dass es die DDR nicht mehr gibt. Seit heute weiß ich, dass mit mir etwas nicht stimmt - ich bin ein falscher Ossi. Außerdem hoffe ich, dass morgen die rechte französische Tante vom Wahlvolk einen großen Tritt in den Allerwertesten bekommt und sie dann endlich ihre Präsidententräume für immer begräbt.

 

Häh? Für mich als „Ossi“ (oder bin ich keiner, weil ich in Westberlin geboren wurde und in meinem ersten Lebensjahr der Wohnort in Westberlin war?) ist der „Tag der deutschen Einheit“ praktisch der zweite Tag der Befreiung, der Befreiung von der „sozialistischen“ Diktatur (nach der Befreiung von der Diktatur Hitlerdeutschlands, die ich glücklicherweise nicht selbst erleben musste).

 

Was mich jetzt interessiert: Was genau habt ihr am folgenden Satz nicht verstanden?

 

Privates Umfeld sollte man nicht als Allgemeingültig ansehen.
Aber es gibt immernoch aufschlussreiche Studien und Umfragen. Demnach ist das Land noch lange nicht zusammengewachsen.
Die Nachwuchs-Generation Ost - Junge deutsche Zweiheit
Und dieses Gefühl wird auch weitergegeben wie es scheint.

Wir reden aber OT. Obwohl nicht ganz, die sozialen Unterschiede in Frankreich sind nicht nur prekär sondern gefährlich.
Und wenn ich mir die zunehmenden Parallelwelten in Deutschland ansehe, dann sollten wir uns auch hier Sorgen machen.