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Unicable mit Stichdose + Fragen zur Verteilung

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von eskar, 11. April 2022.

  1. eskar

    eskar Neuling

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    Hallo,

    ich habe derzeit eine klassische Sternverteilung, die hervorragend funktioniert (Quattro-LNB+Technisat Multischalter). Dementsprechend sind überall Sat-Stichdosen gesetzt (Single oder Twin). Die fest verlegten Kabel sind Hirschmann Koka 799. Der Sat-Pegel ist derzeit an allen Dosen am oberen Ende des Referenzbereichs (je nach Dose zwischen 70-77 dBuV).

    Eine Einzeldose im Arbeitszimmer ist derzeit ungenutzt. Mein Plan: SatIP-Server (Digibit R1) ran und mit 4 Tunern das Haus per IPTV versorgen. Dafür will ich vor meinen Multischalter noch eine Unicable-Kaskade schalten und dieses eine Zimmer daran anschließen (habe eine Technirouter 5/1x8-Kaskade von einem Bekannten gebraucht bekommen).

    Ich habe mich nun bzgl. Unicable belesen und mir ist die Frage bezüglich der Anschlussdosen und Verteilung noch nicht ganz klar. Mir ist klar, dass sämtliche Verteiler/Durchgangsdosen diodenentkoppelt sein müssen. In meinem Fall habe ich ja aber gar keine Durchgangsdosen und (noch) keine Verteiler. Muss ich trotzdem überall dort, wo ich Unicable haben möchte, meine Stichdosen durch eine Enddose ersetzen?

    Und funktionieren bei meinem Setup folgende Szenarien?

    1. Kann ich zwei Stichleitungen aus vom Unicable-Multischalter versorgen? Würde ich einfach einen diodenentkoppelten Verteiler beim MS installieren und dann beide Stichleitungen anschließen? In dem Fall könnten die Stichdosen doch definitiv bleiben, oder? Oder muss dann trotzdem noch am Ende jedes Strangs ein DC-entkoppelter Widerstand mit rein?
    2. Kann ich nach einer Stichdose/Enddose noch einen (diodenentkoppelten) Verteiler setzen, um im Arbeitszimmer z.B. an der Einzeldose 4+1 Tuner zu betreiben (4 Tuner im SatIP-Server und noch einen Receiver)? Insbesondere dann, wenn an einer anderen Stelle (am MS) schon ein Verteiler vorhanden ist?

    Am hohen Pegel im Unicable-Teil der Anlage dürfte es am Ende hoffentlich nicht scheitern. Habe sowohl ein Messgerät als auch Dämpfungsglieder zum Einpegeln da.


    Danke schonmal!
     
  2. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Das ist nicht ganz korrekt: Alle an einem Einkabelport betriebenen Tuner brauchen zwischen sich und der Stammleitung eine Diode für die Entkopplung der Steuerspannung. Denn die Steuerspannung des Tuner muss zwar zum Einkabelumsetzer durchkommen, darf aber nicht bei einem anderen Tuner landen. Das es zwar nicht zwingend erforderlich, aber insbesondere für voll receivergespeiste Setups sollte es genau eine (… bzw. nicht mehr als eine) Diode sein. Daher kommen ganz bewusst auch Verteiler ohne Entkopplungsdioden zum Einsatz.

    Jain.

    Die DC-Entkopplung wäre auch mit Stichdosen nach einem diodenentkoppelten Verteiler sichergestellt. Nötig ist aber auch einen Entkopplung des Hochfrequenz. Die hat gar nichts mit den Dioden zu tun, vielmehr braucht man dafür Dämpfung zwischen den Tunern. Ein 2-fach Verteiler macht ca. 20 dB Eigenentkopplung. Bedeutet: Die Dämpfung zwischen den beiden Ausgängen des Verteilers beträgt ca. 20 dB. Für einen sicheren Betrieb sollte die HF-Entkopplung / Dämpfung zwischen den Tuner aber mind. 30 dB betragen. Symmetrisch wären also zwischen jedem Verteilerausgang und Tuner noch 5 dB Dämpfung durch Kabel und Antennensteckdose nötig. Für kurze Wege und eine gute Stichdose mit nur ca. 1 dB Dämpfung erreicht man das nicht immer. Dennoch müsste man nicht zwingend Stich- durch Enddosen ersetzen. Denn die für eine ausreichende HF-Entkopplung nötige Dämpfung könnte man sich auch durch separate Festdämpfungsglieder zwischen Verteilerausgang und Dose holen. Echte Enddosen unterscheiden sich von Stichdosen außer durch eine Entkopplungsdiode auch nur durch ein Dosen-internes Dämpfungsglied.

    Grundsätzlich Ja.

    Man muss im Pegelbudget bleiben. Und auch für lokaler Verteiler nach Dose gilt streng genommen wieder, dass wegen der geforderten HF-Entkopplung die Tuner nicht direkt an die Ausgänge eines der Antennensteckdose nachgeschalteten Verteilers gehören. Man sieht hier leicht, dass es keine pauschal immer passenden Aufbaumuster geben kann. Denn Enddose nach Verteiler ist zwar per so ideal, aber wenn z.B. das Signal z.B. von einem Einkabel-LNB mit relativ niedrigem Pegel kommt, hat man nach der Enddose einfach nicht mehr genug Pegel für eine saubere lokale Aufteilung. Es kann dann nötig werden, von End- auf Stichdose zu gehen und dafür sicherzustellen, dass der Stichdose stets ein diodenentkoppelter Verteiler folgt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. April 2022
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  3. Millex

    Millex Gold Member

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    Kannst du da mal einen genauen Typ nennen, der Spannung durchläßt aber keine Dioden drin hat?
     
  4. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Von KATHREIN gäbe es EBC 110 (2-fach) sowie EBC 114 (4-fach). Schon vorher war Spaun mit VBE 2 P (2-fach) bzw. VBE 4 P (4-fach) statt den Versionen mit Diode (… PD) am Markt. Auch von Televes gibt es ähnliche Modelle.

    Zum ersten Mal begegnete mir ein 2-fach Verteiler mit bidirektionalem DC-Durchgang aber für eine andere Anwendung: GSS (Grundig) hatte einen ähnlichen Einkabelumsetzer wie TechniSats TechniRouter 5/2x4 im Angebot. Aber während der TechniRouter 2x UB1..UB4 bietet und 1x UB1..UB8 vom TechniRouter 5/1x8 abgedeckt wird, gab es von GSS nur ein Modell mit UB1...UB4 an einem und UB5....UB8 am anderen Ausgang, wobei nicht nur jede Steueradresse, sondern auch jede Userbandfrequenz insgesamt nur einmal vorkam. Für 2x4-Anwendungen waren die dadurch unnötig hohen Frequenzen nachteilig. Aber GSS hatte besagten Verteiler im Angebot, um beide Ausgang zu einem 1x8 zusammenschalten zu können (… Typbezeichnungen habe ich nicht im Kopf, müsste ich in meinem Archiv erst suchen.). So etwas gab es also schon sehr viel länger als den Combiner von Inverto, der auch nichts anderes als ein Verteiler ohne Dioden sein wird.
     
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  5. eskar

    eskar Neuling

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    Hi,

    vielen Dank, das hilft mir schonmal ein ganzes Stück weiter. Ich nehme also mit:
    1. Ein einziges Unicable-Gerät (in meinem Fall der SatIP-Server mit 4 Tunern) kann ich ohne Diode an die Stammleitung anschließen. Folglich sollte die Stichdose in genau diesem Szenario erstmal kein Problem darstellen (von eventuell zu hohen Pegeln mal abgesehen).
    2. Beim "Kaskadieren" von Verteilen (z.B. ein 2er-Verteiler am Unicable-Multischalter und daran dann z.B. 2-3er Verteilern hinter jeweils einer Stichdose) sollte der Verteiler in Multischalter-Nähe keine Diode enthalten, die anderen hingegen schon.
    Was mir aber noch immer unklar ist:
    1. Es soll ja nur eine Diode im Spiel sein. Was aber, wenn ich eine Durchgangsdose oder Enddose habe und daran mehrere separate Tuner anschließen möchte? Dann brauche ich doch trotzdem einen diodenentkoppelten Verteiler. Damit hätte ich die Diode in der Dose und die Diode im Verteiler. Ist das wirklich ein Problem?
    2. Oben wurde auch eine notwendige Dämpfung zwischen den Tunern zwecks HF-Entkopplung angesprochen:
      Das klingt mir außerordentlich kompliziert und in der Praxis für den Normalbürger nahezu nicht praktikabel. Der Normalo will doch an seiner Unicable-Durchgangsdose eventuell einen Sky-Receiver und seinen Fernseher anschließen und nimmt dafür einfach einen "Unicable-fähigen" [diodenentkoppelten] Verteiler. Jetzt brauchen die beiden Tuner noch einen unterschiedlichen Pegel? Ist das mit dem Pegelunterschied zwischen den Tunern in der Praxis wirklich so relevant? Oder habe ich das einfach nur falsch verstanden?

    Vielen Dank und schönen Abend noch!
     
  6. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Richtig: Der Verteiler vor den Tunern muss auf jeden Fall einer mit Dioden sein.

    Mehrere Dioden in Reihe werden meist kein Problem darstellen, können es aber.

    Wie ich oben bereits andeutete, spielt die Anzahl der in Reihe geschalteten Dioden vor allem für komplett receivergespeiste Systeme wie im einfachsten Fall ein ohne Netzteil-Support betriebenes Einkabel-LNB eine Rolle. Denn durch den Spannungsabfall an jeder Diode steigt mittelbar die Stromlast. Für das andere Extrem eines Einkabelumsetzers, der nicht nur das LNB, sondern auch die Einkabelaufbereitung aus einem Netzteil versorgt, so dass die Endgeräte nur steuern müssen, sind mehrere Dosen ziemlich unkritisch. Nur sollte sich auch dafür die Anzahl der Dioden für verschiedene Tuner nicht zu sehr voneinander unterscheiden.

    Falsch verstanden. Es geht nicht darum, dass der eine Tuner einen deutlich anderen Pegel braucht als der andere. Auch wenn das Normpegelfenster ziemlich groß ist, kann das zwar ungewollt so sein, aber bei der HF-Entkopplung geht es um etwas anderes. Ausgangspunkt der Überlegungen ist, dass Signal nicht nur in den Tuner hineingeht, sondern ungewollt, aber nicht ganz vermeidbar auch Signal aus dem Tuner herauskommt. Das kann am Tuner reflektiertes oder auch (vornehmlich im Eingangsverstärker) dort erzeugtes Signal sein. Jetzt gibt es, ebenfalls ungewollt, im Verteiler auch einen Signalweg von Ausgang zu Ausgang. Bedeutet: Zu Tuner B kommt nicht nur das Signal vom Einkabelumsetzer, sondern auch das von A zurückfließende. Damit sich das Nutzsignal noch deutlich vom zurückfließenden Signal abhebt, braucht es Dämpfung zwischen den Tunern (= Entkopplung).

    Jetzt wird es in der Praxis in der Tat meist so gehandhabt, dass man die Tuner direkt an die Ausgänge eines der Antennensteckdose folgenden lokalen Verteilers anschließt. Aber nur weil man das meist so macht, ist das noch lange nicht korrekt. Dazu kommt: Im alten Einkabelprotokoll war zwangsweise bei acht Einkabelfrequenzen Schluss. Und damit war die Sat-ZF (= Frequenzbereich auf dem Antennenkabel für Sat) nur teilweise belegt. Etwas salopp formuliert: Je weniger auf dem Kabel los ist, desto unwichtiger wird eine normgerechte Entkopplung für den Alltagsbetrieb. Mit inzwischen bis 32 Frequenzen kann die Belegung auch für "Unicable" in Richtung Vollbandbelegung gehen, wodurch HF-Entkopplung wichtiger wird, als das früher für "Unicable" der Fall war.

    Vor diesem Hintergrund werde ich immer wieder darauf hinweisen, wie ein optimaler Aufbau aussieht, auch wenn ein Setup mit an sich unzureichender Entkopplung in der Praxis sehr oft funktioniert.
     
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  7. satmanager

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    [​IMG]

    Mit Dämpfungsglieder dann um die Pegel noch anzupassen (">70dbµV").

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    Etwas anderer Aufbau da hier nur 2 Kabel vom LNB bis zum Multischalter vorhanden waren, daher das mit Breitband-LNB Versorgung (für 1 Satelliten dann natürlich nur). Der J"R"S mit Netzteil da lange Kabelwege und schlechte Kabel hier waren, aber das war nur zur "Sicherheit" und würde sicher auch ohne NT gehen trotzdem. Sehe aber gerade das hier nur Verteiler ohne Diodenentkopplung drin waren, da folgten dann also sicherlich überall passende Enddose mit Dioden (Jultec JAD307TRS)

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  8. eskar

    eskar Neuling

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    Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen und auch das Schaubild. Ihr seid TOP! Ich denke jetzt habe ich es auch soweit verstanden. Kannte mich halt bisher nur mit Sternverkabelung aus, da ich selbst nie was anderes hatte.

    Notiz am Rande: Ich hätte mein Lochblech damals so groß wie auf dem ersten Bild wählen sollen. Für die Kaskade ist es vermutlich trotz F-Kaskaden-Verbinder zu klein. Nun ja, am besten lernt man aus Fehlern... :whistle: und natürlich aus dem Forum hier!
     
  9. Millex

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    Das ist aber hart an der Grenze wenn man bedenkt daß solche Kabel mit einen minimalen Biegeradius von 5cm angegeben sind.