Millionen Bundesbürger leben offline

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Da war man schon ein Vorreiter, wenn man damals schon "drin" war...

 

Mit AOL habe ich richtig englisch gelernt. Ich hatte mir bei AOL eine Brieffreundin in den USA gesucht, Bedingung: Ich bekomme alle meine Mails korrigiert zurück. Es dauerte knapp 1,5 Jahre, bis ich meine erste komplett fehlerfreie Mail geschrieben hatte.
Geblieben ist eine sehr gute Freundschaft, wir haben uns schon gegenseitig mit Familien besucht, und die nächsten Besuche sind geplant. Zu Trump Zeiten hatte sie sich sogar mal über das deutsche Asylrecht erkundigt. Damals war es noch etwas besonderes, ohne Zeitverzögerung und ohne Zusatzkosten (abgesehen vom Telefon Ortsgespräch) Nachrichten und Bilder um die ganze Welt zu schicken.

 

Ach ja, AOL, um die Jahrtausendwende bekann ich mindestens 2 AOL-CDs pro Monat zugeschickt.
Seit 2007 ist AOL in Deutschland nicht mehr als Internetprovider (für private Endkunden) tätig, sondern bietet ausschliesslich Online-Dienste an.
AOL hatte als Provider die Umstellung auf Breitbandanschlüsse nicht mitgemacht.

 

Da kenne ich aber auch noch einige. Haben ein Festnetz-Tastentelefon und die neueste Errungenschaft ist ein Handy, was aber nur gelegentlich zum Telefonieren benutzt wird. Und die Personen sind glücklich...

 

Das Handy wird eher "einmal pro Monat" eingeschalten und geladen...
Ich kenn auch eine Person, die zwar ein Handy hat, das Ding aber nur einmal pro Jahr (Krankenhausaufenthalt o.ä.) mitnimmt... "Ständig" muss neues Guthaben aufgeladen werden, damit die Nummer nicht verfällt... Ist schon fast eher wie ein Sparbuch als ein Telefon... Wenn man dann mal was "nachschauen" soll, muss man sich erstmal wieder dran gewöhnen, dass da noch nix mit Drücken aufs Display ist... Auch ein neuer Telefonbucheintrag dauert erstmal, weil man da mit T9 bzw. "buchstabieren" schreiben muss...

 

Warum auch nicht.

 

Kenn ich - bis auf den Krankenhausaufenthalt - auch jemanden: Mich.

Ich lad das Guthaben auch nur auf, damit die Nr. nicht verfällt und ich zur Not mal jemanden anrufen kann. WhatsApp und viele Apps gehen nicht mehr, da ich sie nicht mehr updaten kann. Android (OS) kann ich auch nicht mehr updaten. Macht nix. Ich bin damit völlig zufrieden.

Zu Hause ist das was anderes, aber ich surfe eigentlich nur bei der Arbeit. Zu hause wird gestreamt, und das wars.

Also ich kann auch (teilweise) ohne. Smartphone ist für mich echt überflüssig. Aber ich kann somit Menschen verstehen, die damit noch nie was zu tun hatten.

 

Ich glaube die Leute "ohne Anschluss zur digitalen Welt, leben deutlich ruhiger und entspannter.

 

Mir kommt manchmal selber so vor, ja. Ich hab keinen Stress mit "ich schau das mal eben nach aufm Handy". Oder dies oder das. Wenn es nötig ist nehm ich das Smartphone von meinem Freund. Udn all meinen Freunden hab ich gesagt, dass ich halt nichtmehr über WhatsApp erreichbar bin und sie mich doch bitte auf Festnetz anrufen möchten (wie oldschool^^).

Ich fands früher teilweise sehr nervig, wenn x Nachrichten abends per WhatsApp eintrudelten. Gut, so ganz ohne Internet stelle ich mir aber auch blöd vor.

 

ich habe 1996 ein Auto gekauft. Als der Verkäufer mich fragte, wie wir auf sein Autohaus gekommen sind und ich über das Internet meinte, holte er extra seinen Chef dazu und sagte: "siehst Du Chef, ich habs dir doch gesagt, dass es Leute gibt, die im Internet sind!" Köstlich