COVID-19 - Die politische und gesellschaftliche Diskussion

Anzeige

Der Vergleich mit dem Steinewerfer auf der Brücke hinkt natürlich. Aber wie wäre es mit einem Motorradfahrer in der Fussgängerzone? Der fährt einfach mit 80 km/h dadurch, und sagt er findet immer eine Lücke, wo ist das Problem?
Auf den ersten Blick kann er sogar recht haben. Das mag gutgehen. Das kann sogar mehrfach gut gehen. Das Problem ist aber die Wahrscheinlichkeitsrechnung, und natürlich die Anzahl der Motorradfahrer.

An einem Wochentag, mit wenig Menschen in der Fußgängerzone, kommt der Raser sicher gut durch, auch mit 80 km/h. Das entspricht dann einem Ungeimpften unter wenigen Infizierten. Dazu kommen ein paar Fahrräder, die sind meist unkritisch, da viel langsamer und beweglicher.

Aber jetzt stell dir mal den Samstag Vormittag vor?
Da wird es schon eng. Es ist zwar immer noch nur ein Ungeimpfter, aber viel mehr Infizierte die er treffen könnte. Die Chance da unbehelligt durchzukommen ist schon geringer.
Und jetzt stell dir mehrere Motorradfahrer vor...
Erkennst du das Problem? Es geht um Wahrscheinlichkeiten.

Und um die Analogie zur Pandemielage zu erläutern:

Motorradfahrer = Ungeimpfter
Radfahrer = Geimpfter
Passanten = Infizierte
Wochentag = geringe Inzidenz
Samstag = hohe Inzidenz

Und ja, auch Fahrradfahrer haben Unfälle mit Passanten, aber willst daraus ein Recht auf Motorradfahren ableiten? Das ist absurd!
Ab einer gewissen Fussgängerdichte (Inzidenz) haben Motorräder (Ungeimpfte) in der Fussgängerzone (Welt) nichts mehr zu suchen. Sie sollten in der Garage (Wohnung) bleiben, oder auf das Fahrrad umsteigen (Impfen!).

Kommst du mit der Analogie besser zurecht?

 

Natürlich, unbestritten, wie jeder Vergleich......ich erkläre nooh etwas mehr: Es ging ja um diesen Satz von @Friek :

Und mein Bild sollte nur verdeutlich, dass das nicht stimmt. Er gefährdet immer.
Ob der Stein noch in der Hand ist, oder schon geworfen.
Der Ungeimpfte stellt immer ein höheres Gefährdungspotential dar.

Für andere
Für sich
Für das Gesundheitssystem
Für den Staatshaushalt

Oder anders herum: Ein potentieller Steinerwerfer (und das ist ein Ungeimpfter) ist auch eine Gefahr, wenn er den Stein (Infektion) noch nicht geworfen hat. Oder sogar, wenn er noch nichtmal einen Stein gefunden (infiziert ist) hat.
Denn er wird einen Stein finden (infiziert werden). Zu 99 %

Er selber ist die potentielle (!) Gefahr, bzw sein Nichttun (Nicht impfen lassen). Sien pure Existenz sozusagen.

Über den rechtlichen Status für die Durchsetzung von Massnahmen gegen Ungeimpfte sind wir uns einig

 

Prinzipiell ja.

Ich glaube, dass ist genau das (rechtliche) Problem. "Fett" ist für sich Quatsch (im Zusammenhang mit Covid19), "kursiv" ist zwingend Bedingung für "fett".
Ich kann nur beides nicht zeitlich sinnvoll bestimmen. Daraus ergibt sich die Schwierigkeit (anders als beim Motorradfahrer oder dem Steinewerfer).
Die Kernfrage ist dann also (soweit ich das für mich verstehen zu glaube), in wie weit darf "Wahrscheinlichkeit" (die unbestritten hoch ist) präventive Maßnahmen erlauben.

Vielen Dank an euch beide für den wirklich angenehmen Austausch.

 

Skurile Vergleiche....

Aber die Sachlage wäre ungleich einfacher, wenn wir eine Impfpflicht hätten.
Klare rechtliche Lage - klare Handhabe bei Verstoß - dadurch weniger Spaltungspotenzial
weil eindeutig.

Die große Schwäche ist eben jetzt, dass man sich herausreden kann und seine Rechte wahrnimmt.
Die ständigen Belehrungen werden als Schwäche des Staates interpretiert, was es letztlich auch ist....
Wann begreift ihr es mal?

 

Die FFP2 war in Sachsen schonmal Pflicht? Ist mir neu...

 

Sehe ich (!) nicht so.
Imho ist die Wahrscheinlichkeit das sich ein Ungeimpfter kurz- bis mittelfristig infiziert bei 99,x Prozent.
Wer bezweifelt das ?

 

Mir hat's geholfen, die Gedanken einzuordnen. Insofern alles gut.

Hätte meine Tante 'n Sack, wäre sie mein Onkel.
Is aber nicht so, also muss man mit dem arbeiten, was ist.

 

Tja, wer jetzt was begreifen sollte, wäre auch noch mal ein Thema......

 

Hat doch Jeder schon längst begriffen, ändert nichts an dem bescheidenen Status Quo!

 

Keiner. Darum ging es ja auch nicht.
Ich wollte nur die Vorgänge modular auseinander nehmen (alte Informatikerkrankheit).
Skuriler Vergleich: Das Springen (und Fallen) aus einem Flugzeug ohne Fallschirm ist in den überwiegenden Fällen nicht tödlich, erst in Kombination mit dem Aufprall entfaltet es eine ungesunde Wirkung.
Dass es hochwahrscheinlich ist, dass beide Vorgänge zusammen auftreten (Fall/Aufschlag sowie Ungeimpft/Infiziert) haben wir ja niedergeschrieben. Ob das für eine gerichtliche Beurteilung relevant ist? Keine Ahnung.