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Geschlechtergerechte Sprache/Gendern - Wie steht ihr dazu?

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Arcardy, 2. August 2020.

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Geschlechtergerechte Sprache/Gendern finde ich..

  1. Gut

    9 Stimme(n)
    4,5%
  2. Schlecht

    175 Stimme(n)
    88,4%
  3. Weder noch

    14 Stimme(n)
    7,1%
  1. robiH

    robiH Foren-Gott

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    Wenn man die unterschiedlichen Berufe rausrechnet, bleiben von 21% gender pay gap immerhin 7% übrig.
     
    Schnellfuß gefällt das.
  2. Schnellfuß

    Schnellfuß Guest

    Und die sind dann vielleicht noch leistungsabhängig. :D

    Es soll übrigens auch Männer geben, die bei gleicher Tätigkeit unterschiedlich verdienen. Vielleicht sogar auch mit Leistungsunterschieden. Man weiß es ja nicht...:)
     
  3. BartHD

    BartHD Talk-König

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    Du meinst also beim FC Bayern verdient nicht jeder einzelne soviel wie Lewandoski? Kann ich nicht glauben
     
  4. Schnellfuß

    Schnellfuß Guest

    Ich kenne Frau Lewandowski nicht.
     
  5. simonsagt

    simonsagt Board Ikone

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    Das geht mit Sicherheit viel weiter zurück. Mein Punkt ist: Sprache zeigt die Geschichte, nicht die Zukunft.

    Du hast prinzipiell behauptet, es würde mit der Sprache anfangen. Die Leute haben aber erst Krieg geführt und danach Begriffe aus dem Krieg auf den Alltag angewandt.

    Wieder so eine unreflektierte Behauptung. Bei wem und wie?

    Darauf hätte ich gerne eine Antwort!

    Bei der Argumentation des Gender pay gaps wird nämlich versucht es so darzustellen, dass Frauen für die gleiche Tätigkeit weniger bekommen. Bei dir nun 7%.

    Das ist schlichtweg gelogen bzw. eine falsche Interpretation in eine Statistik.

    Im Umkehrschluss müsstest du nämlich einen Betrieb finden, bei der eine Frau bei gleicher Arbeitszeit, gleicher Position trotzdem weniger verdient. Und das kannst du nicht, wenn es sich um tariflich vereinbarte Positionen handelt. Denn das ist verboten!!! Gleichberechtigung und so weiter.

    Also wenn das stimmen würde, würde man ganz konkrete Einzelfälle zitieren können. Kann man aber nicht, denn es ist ein statistischer Effekt. Und den gleichen Effekt hättest du, wenn du innerhalb der Gruppe der Männer oder der der Frauen irgendwelche Kriterien festlegst, nachdem du dann sagen kannst, ohh, Brillenträger bekommen 3% mehr Lohn, selbst nach der Bereinigung.

    Nochmal: es ist genausowenig erlaubt, Männern und Frauen unterschiedlichen Lohn zu zahlen, nur aufgrund des Geschlechtes, wie es verboten ist, eine Position ohne gewichtige Gründe nur für Männer oder nur für Frauen auszuschreiben. Und trotzdem wirst du in bestimmten Berufen eine gewaltige Überrepresentation einer der beiden Gruppen finden. Ich hab zum Beispiel noch nie in meinem Leben einen männlichen Arzthelfer gesehen. Gibt es bestimmt, aber nicht in der Handvoll Praxen in denen ich bisher war.
     
  6. Schnellfuß

    Schnellfuß Guest

    Nee.
    Sprache des Nationalsozialismus – Wikipedia

    Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, gegründet 1933.
     
  7. simonsagt

    simonsagt Board Ikone

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    Und du willst damit sagen, dass die Leute, die sich da die Macht gekrallt haben und dieses Propagandaministerium gegründet haben, vorher keine entsprechende Gesinnung gehabt hatten? Die haben das halt versucht schönzureden, natürlich taten sie das. Das wird in harmloserer Variante immer wieder mal gemacht, wenn ein Begriff verbraucht ist. Man verwendet einen Euphemismus und irgendwann ist der Euphemismus genauso anstößig, wie das verdrängte Wort. Kollateralschaden und Raumpflegerin möchte ich da nennen. Hat die Putzfrau bessere Arbeitsbedingungen oder höheren Lohn, weil sie plötzlich Raumpflegerin genannt wird? Sind umstehend getötete Menschen weniger tot, wenn man sie entmenschlicht Kollateralschaden nennt?

    Dass Sprache Wirkung und nicht Ursache ist, hindert manch eine und einen halt nicht, es trotzdem zu versuchen.

    So wie versucht wird, das Gendergedöns durchzudrücken, dürfen sich einige dieser Ideologischen Entscheider leider den Vorwürf anhören, dass sie Nazimethoden verwenden. Buchstäblich. Siehe das genannte Propaganda Ministerium, wo exakt dieser Weg versucht wurde, um die öffentliche Meinung zu steuern. Und man darf nie vergessen, das war in einer Zeit, wo es kein Internet, kein Fernsehen und keine freie Presse gab. Da ist es viel leichter, geschönte Informationen zu streuen. Die Leute haben vielleicht etwas Mißtrauen in die offiziellen Verlautbarungen, aber die Wahrheit dahinter kennen nur wenige.

    Die Drohkulisse die beim Gendern aufgebaut wird, läuft halt über Cancel Kultur, statt über Gestapo. Du wirst "nur" mundtot gemacht, statt richtig tot.Im Rassismusthread gab es da erst ein paar Beispiele. Falscher Begriff verwendet und schon wird man fallen gelassen und ist den Job los. Oder es wird heimlich gemacht, wie bei dieser Sache, wo die Redaktion einfach mal ungefragt in einen Text hineingegendert hat, und es halt aufgefallen ist, weil es thematisch falsch war.

    Und weil das erklärte angebliche Ziel der Weltverbesserer ein Thema ist, wo man nix gegen sagen darf, heiligt offenbar der Zweck die Mittel. Und damit sind eben viele nicht einverstanden.

    Nur dass das klar ist, ich bin für Gleichbehandlung und ich bin aber auch der Meinung, das ist bereits erreicht und es wird bereits über das Ziel hinausgeschossen. Außerdem bin ich gegen eine Sprachsteuerung per Drohkulisse, Verordnungen und dergleichen. Darunter leidet die Redefreiheit. Und es erinnert zu sehr an Methoden, die von den Nazis eingesetzt wurden. Und abschließend halte ich diese Maßnahmen noch nichtmal im Ansatz geeignet, um überhaupt die behaupteten Probleme zu beheben. Ganz im Gegenteil. Es spaltet. Sowohl die Gesellschaft, als auch die Begrifflichkeiten.

    Zum Thema sprachliche "Gerechtigkeit" übrigens. Warum sagt man sehr geehrte Damen und Herren? Und nicht Herren und Damen? Das ist eine Nicht-Gleichbehandlung und nach Logik der Genderer ist ja jede Ungleichmäßigkeit auch eine Ungerechtigkeit, gegen die man kämpfen muss. Tja. Und weder diese Grußformel, noch die Einbeziehung aller Geschlechter in die Grundform ist eben ungerecht nach meinem moralischen und sprachlichen Empfinden. Nicht im Sinne von "Gerechtigkeit". Höchstens im Sinne von Gleichmäßigkeit. Das erste ist eine Frage der Höflichkeit und das zweite eine Sache der Grammatik, bei der das Geschlecht am Wort und nicht an der gemeinten Person hängt. Bestes Beispiel ist "die Person". Weiblich. /rant
     
  8. Schnellfuß

    Schnellfuß Guest

    Hä? Es ging um zeitliche Reihenfolge Krieg-Sprache bzw. Sprache-Krieg.

    1933 vs. 1939.
     
  9. robiH

    robiH Foren-Gott

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  10. simonsagt

    simonsagt Board Ikone

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    ??? Du weißt schon, dass es vor dem zweiten Weltkrieg einen ersten Weltkrieg gab? Und der erste Weltkrieg heißt nicht erster, weil es der erste Krieg überhaupt war, sondern weil der große Krieg einen Nachfolger hatte und dann nur noch lapidar der erste genannt wurde. Außerdem war vor den Waffen des ersten Weltkrieges "Krieg" eine Weiterführung der Diplomatie. Die gemeinen Leute hatten soviele Sachen an denen sie sterben konnten, dass ein Leben als Soldat sogar sicherer sein konnte - immerhin hatte man genug zu essen.

    Wir blicken auf über ein Jahrtausend Feudalsystem zurück, inklusive Auseinandersetzungen mit Gewalt. Dir ist schon klar, warum in Europa zehntausende Burgen nicht nur als Touristenattraktion gebaut wurden? Oder Stadtmauern.

    Ich glaube wir haben derzeit die längste Zeitspanne ohne Krieg auf heimischen Boden, die es jemals gab in der deutschen Geschichte. Daher ja mein Argument. Du findest in der Sprache die Vergangenheit abgebildet und nicht die Zukunft. Es ist ein Irrglaube, man könne das umgekehrt steuern, indem man künstlich Begriffe einstreut, um das Denken zu verändern.

    Auch halte ich es für einen Irrglauben, dass es eine Ungerechtigkeit ist, dass die Grammatik Frauen unsichtbar macht. Frauen werden nicht unsichtbar, weil man eine Grundform verwendet, die "männlich" dekliniert wird. Und sie werden auch nicht sichtbar, nur weil man jedes formal deklinierbare Wort anfasst. Frauinnen und Frauen. Männerinnen und Männer. Menschinnen und Menschen. Hebamm*innen.