COVID-19 - Die politische und gesellschaftliche Diskussion

Anzeige

Ich bin auch sehr positiv überrascht was meinen Hausarzt betrifft . Das dieser mich am frühen Abend des Ostersamstags anruft und mir einen Impftermin für nächsten Freitag anbietet ohne das ich vorher danach gefragt habe, finde ich schon bemerkenswert.

 

@Eulendieb: Mag sein, dass ich derzeit allgemein übermüdet bin, aber ich verstehe Deine Kritik wirklich nicht. Ich kritisiere nicht, dass geimpft wird. Das tut auch dieser Arzt nicht! Er beschwert sich über die Dinge, die ich seit Wochen immer wieder selbst schon geschrieben habe: Die Verschwendung von Impfdosen / Terminen, die Bürokratie, das starre Konstrukt, dass den Ärzten kaum Spielraum gibt. Und das hat er sehr plastisch dargestellt. Und das ist genau das, was (abgesehen vom Mangel an Impfstoff) falsch läuft. Frag mal Deinen Hausarzt, wie viele solcher Geschichten er sich täglich anhören muss ... soll man dazu schweigen, nur weil die Falschen es "ausschlachten"?

Und völlig egal, welche Kritik ich anbringe, sie wird immer "Wasser auf den Mühlen" irgendwelcher Personen sein. Deswegen muss, kann und werde ich nicht alles in den Himmel loben ... und würde ich das, was meiner persönlichen Meinung nach falsch läuft, nicht kritisieren, würde der Nächste schreiben, ich würde die Augen vor der Realität verschließen und sei deshalb unglaubwürdig. Praktisch kann ich es nur falsch machen, das habe ich lange begriffen.

 

Hier ging es um Impfzentren ... nicht um Hausärzte.

 

@Eulendieb: Eine Idiotie, die Du vermutlich gut nachvollziehen kannst ... erinnere Dich an die "Skandale", die durch die Medien gingen, als am Abend jeweils Dosen, die "übrig" waren, an das Personal der Impfzentren verimpft wurde, speziell an die Bundeswehrsoldaten, die dort ihren Dienst tun ... abgesehen davon, dass es eine Selbstverständlichkeit sein sollte, jeden direkt zu impfen, der dort arbeitet: Es wurde in fast allen Medien unterschlagen, dass die Dosen "verfallen", wenn sie nicht verimpft werden ... wenn wir vorbereiten, müssen die Dosen binnen sechs Stunden verimpft werden ... there is no way back ...

Also, was tun mit den Dosen, die vorbereitet wurden, dann aber übrig waren, weil die Leute nicht gekommen sind?

Nach den "Skandalen" wurde hart durchgegriffen ... wem hat das geholfen?

Und was der Arzt in dem FAZ Artikel ja auch kritisiert: Dass es keine "Nachrücklisten" gibt, damit man flexibel handeln kann und nichts verschwendet wird ... wie ich vor Wochen schrob: In den NL ist das gelebte Praxis ... daran haben wir unser Konzept für die Impfung in der Praxis ausgerichtet ... denn wir werden ganz bestimmt keine Dosis am Abend "in den Ausguss spritzen" ...

Und ja, solche Dinge frustrieren mich persönlich unendlich ... vor allem nach all der Zeit, die ins Land gegangen ist ...

 

Angst vor der Bild-Schlagzeile "Megaskandal im Impfzentrum. Mehrere Personen wurden nach Bild-Informationen geimpft, obwohl diese Personen zwar berechtigt wären, aber erst einen Termin in einer Wochen hätten. Erst nach seitenlangen Geschrei wird nebenbei erwähnt das die Dosis für den Mülleimer bestimmt war.

Die AfD macht ebenfalls einen riesen Aufschrei und fordert als Konsequenz den Rücktritt der kompletten Regierung. Merkel soll selbstverständlich lebenslang in den Knast wandern.

 

@Mythbuster: Alles gut
Ich habe sehr wohl verstanden, welche Botschaft der Arzt im Artikel rüberbringen will. Und ich kann auch Deinen Unmut über die Rahmenbedingungen, unter denen manche Impfzentren arbeiten müssen, nachvollziehen. Vor allem Deine Kritik teile ich uneingeschränkt, dass unter allen Umständen vermieden werden muss, dass das kostbare Gut Impfstoff weggeschmissen wird - für mich ein 'no go'. Dann lieber mit Euren Backup-Listen arbeiten, natürlich auch die Helfer und - als 'ultima ratio' - auch Unberechtigte impfen.

Aber wir müssen weg von der 'Schlagzeilen'-Debatte - denn leider machen sich hier nur wenige die Mühe, auch den Artikel zu lesen. Klicken ist anstrengend...

 

Brücken-Lockdown - natürlich nur mit Maßnahmen im privaten Bereich - soll jetzt helfen.

Herrlich. Also rein sprachlich gesehen ist diese Pandemie der Knaller. Mal sehen was für private Eingriffe noch erfunden werden.

 

Ich hatte vor einiger Zeit auch darüber geschrieben, dass wir eigentlich von den starren Strukturen wegkommen müssen, sprich, dass wir emsig nach Prioritätenliste arbeiten müssten statt flexibel auf jede Situation einstellen zu wollen. Damit möchte ich sagen, wenn man beispielsweise in der Hausarztpraxis bezüglich der Impfung anrufen würde, würde man sofort einen Termin vereinbaren und man hätte dann hinterher einen Menschen weniger zu impfen, wenn dieser Mensch noch auf der Prioritätenliste gestanden hätte. Das würde auch dazu führen, die nicht ganz verbrauchten Impfstoffe nicht umsonst weggeschmissen werden. Man schafft sich die Kapazitäten für die Impfwilligen und wir wären schneller durch gewesen, aber so wird es wirklich echt nicht, weiterhin emsig nach der Prioritätenliste arbeiten zu müssen.

Ohne mich da auskennen zu wollen, könnte man die Daten der geimpften Personen irgendwo auf einem Server zentral speichern, damit die Testzentren sehen können, wer was wo geimpft wurde und das würde ungemein die Arbeit sehr erleichtern.

Aber wir die Deutschen neigen immer dazu, daraus einen Strick zu drehen.

 

Weil da sehr viele bis heute noch keinen Termin bekommen haben (oder sogar abgelehnt werden).

 

Da stimme ich Dir voll zu. Ich habe ja immer noch nicht die Hoffnung aufgegeben, dass die Leute Empfehlungen lesen ...