WDR erntet erneut Kritik nach Karnevalssendung

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Und wieviele "Zigeuner" kommen aus Serbien, Bulgarien oder Rumänien? Ganz schön viele und diese mögen die Begriffe nicht. Vielleicht hast Du Recht @emtewe, das wage ich nicht zu bezweifeln, dass vielleicht andere Begriffe ebenso gesehen werden. Ich sprach nur aus meinen Erfahrungen mit den Personen, die Roma lieber als Begriff mögen, weil sie sich dadurch etwas als eigenen Ethnie und nicht als "schäbige asoziale Zigeuner" sehen. Ich komme übrigens selbst aus Rumänien.

 

Nennt man "An den Haaren herbeigezogen!"

 

Wer bestimmt, was eine Beleidigung ist und was nicht?
Der Begriff "kapiert" ist z. B. eine Beleidigung!

 

Ach, Du bist dann raus aus dem Dialog wenn er Fakten liefert die Du aber bei jeder Post einforderst. Interessant.

Der Sinti und Romaverband hat hier in Magdeburg sinngemäß auch gesagt das es andere Baustellen gäbe als das Zigeunerschnitzel.
Und auch das Wort Mohr oder das Wort Amerikaner für ein Gebäck (Warum eigentlich für ein Gebäck) waren nie Schimpfworte! Wer sich daran aufgeilt, und das ist selten die betroffe Gruppe, der spaltet ganz bewusst die Gesellschaft mit Ideologie.

 

Yep, die Etymologie bzw. die wortsemantische Konnotation war in der Tat abwertend. Ich habe mich bemüht, sachlich zu bleiben, mit Fakten zu argumentieren, aber es ist leider oft so, dass, so die argumentative Eloquenz nachlässt, wechselt der Tonfall ins Persönliche. Schade nur, dass er nicht merkt, wie sehr er sich selbst damit über seinen Gesprächspartner erhebt, dies mit den Mitteln, die er anderen vorwirft. Nun ja, zumeist übergehe ich das und versuche, trotzdem mit Argumenten und belastbaren Fakten zu antworten ... wenn allerdings außer einem "das ist aber so" nichts kommt, bringt es nur wenig ...

 

@Kabelfan2000 hat ein zugegeben krasses Beispiel gewählt. Was seine Wirkung entfaltet hat. Sprache macht Realität. In Märchen ist ein bestimmtes Wort der Schlüssel - das ist kein Zufall. Es gibt die Macht der Worte. Nicht nur in Dramen, Lyrik, Belletristik. Es ist nicht gleichgültig, welche Worte man wählt.

So wie jemand aufgeregt, beleidigt, gedemütigt auf diese eine Bezeichnung reagiert, reagieren andere auf angeblich so harmlose Bezeichnungen wie Zigeuner, Neger u.ä. Aber das dürfen sie nicht - nach der vorherrschenden Meinung hier. Warum nicht? Ist ihre Menschenwürde weniger wert?

Übrigens - es sieht danach aus, dass die Diskussionen und Fragestellungen zu Bezeichnungen Fahrt aufgenommen haben, als im Bundestag durch eine Partei alte Wortgestalten, viele aus dem Wörterbuch des Unmenschen*, ans Licht geholt wurden. Dadurch kam Alltagssprache mit auf den Prüfstand.

Es ist sehr wohl von Belang, welche Worte man benutzt.

*Macht und Geschichte der Wörter | Zeithistorische Forschungen

 

Am Rande:
In Bayern hieß das Biermischgetränk Cola-Weizen bis vor nicht allzu langer Zeit auch "Neger". Das fand man in allen Wirtshäusern auf der Karte. Nach dem Shitstorm hatte ein findiger Wirt die Idee, dieses Getränk nun "Weißbier mit Migrationshintergrund" zu nennen. Es dauerte nur wenige Tage, bis auch hier - nach teils heftigen Attacken, selbst auf das Gebäude - gehandelt werden musste.

 

Ich nenne das ein ungelöstes Problem. Und es geht glaube ich nicht um die "Rasse", es geht um den Lebensstil. Angeblich, nach Aussagen einer Rumänin, akzeptieren die "Zigeuner", bzw. das Volk welches in Rumänien ohne festen Wohnistz von Ort zu Ort zieht, nicht die Vorstellung von "Besitz" wie wir sie kennen. Sie betrachten es als Teil ihrer Lebensweise, Dinge die rumstehen, bei Bedarf einfach mitzunehmen.
Du musst dort also alles wegschliessen, und wenn du ein Gartenhäusschen hast, muss das Schloss auch sehr stabil sein.
Das Volk, welches feste Wohnsitze aus innerer Überzeugung ablehnt, das lehnt halt auch die Vorstellung von Besitz ab. Dinge die sie gebrauchen können, und die nicht fest eingemauert in der Erde sind, nehmen sie sich einfach. Auch das betrachten sie als Teil ihrer Lebensweise, und sind nicht bereit darauf zu verzichten. Die Polizei unternimmt da auch meist gar nichts. Die steht auf dem Standpunkt, wenn das Schloss leicht aufzubrechen war, dann bist du selber schuld.

So beschreibt das eine Rumänin zumindest, ich habe aber auch schon einige Berichte im Fernsehen gesehen, die ihre Aussagen bestätigen. Es scheint also nicht aus der Luft gegriffen.

So, du hast dort also eine Gruppe Menschen, die ziehen durch die Gegend, und sind der Meinung sie können sich alles aneignen, das sie gebrauchen können, und das nicht hinreichend gesichert ist. Das Aufbrechen von Kellertüren oder Türen von Gartenhässchen halten sie für normal, ist Teil ihrer Lebensweise. Man nennt diese Leute Zigeuner, und das Wort ist negativ besetzt.

Was glaubst du ändert sich, wenn man sie Sinti nennt, oder Roma, oder egal wie auch immer?
Es ändert sich überhaupt nichts, nur ist jetzt das neue Wort negativ besetzt.

 

Ist einfach und doch für manche schwer zu verstehen ...

Viele solcher Diskussionen finde ich nur noch skurril. Wenn mich jemand fragt, was ich bin ... egal, ob es dabei um Sexualität, Religion oder Nationalitäten geht, ist meine Antwort immer:

In erster Linie bin ich Mensch!

 

Dann solltest du die Problematik in einigen Gegenden dort doch kennen?
Stimmt es, dass die Polizei nichts unternimmt, wenn dein Gartenhäuschen aufgebrochen wurde, weil dies quasi als "normal" betrachtet wird?