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Ja, aber damit kam Deutschland viel weiter, wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass ALG II auch zu streng war.

 

Und weil sich viele ihr heimliches Eckchen Freiheit gönnen ("Die paar Mal kann ja wohl nicht so schlimm sein.") sind die Zahlen weiterhin zu hoch und wir hangeln uns von einem Lockdown-Light zum nächsten.
Aber nach außen immer schön auf die "Politikerkaste" schimpfen, die angeblich nichts auf die Reihe bekommt.

Ich weiß auch nicht, ob es dem Boardbetreiber so gefällt, wenn hier jemand öffentlich einen Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz zugibt, der für Gewerbetreibende mit bis zu 25.000 Euro bebußt werden kann.

 

Ähm ... die Geschicht der Menschheit umfasst doch ein wenig mehr Zeit, als die vergleichsweise kurze Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und das weist du auch, also erspar die Nebelkerzen die letztendlich nur vom Thema ablenken. Das darüber hinaus auf einem nicht unerheblich kleinen Gebiet dieser Bundesrepublik ein Unrechtsstaat namens DDR existierte, den die meisten hier im Forum auch noch bewusst gekannt haben dürften, in dem auch ganz viele Menschen einfach nur Gesetzte befolgt haben (zum Glück aber nicht alle - eine nicht unerhebliche Masse hat sich dagegen gewehrt) sollte dir auch durchaus bekannt sein.

Auf gerade mal 31 Jahre Demokratie und Rechtstaatlichkeit auf gesamtdeutschem Boden braucht man sich nun wirklich nicht viel einbilden, geschweige denn meinen, man wäre auch nur irgendwie ein geeignetes Vorbild für den Rest der Welt oder moralisch überlegen.

 

Nein, das war eher ein Rückschritt. (aber das ist hier nicht das Thema).

 

Ja genau, im Oktober 2020 wurde am Montag eine Maskenpflicht auf einer Straße im Nachbardorf eingeführt. Ich wusste davon nichts, habe dann am Mittwoch dort einen kleinen Spaziergang gemacht.

Die Polizei hat mich dann abgefangen und zur Rede gestellt, hat mir aber nicht gesagt, dass auf mich eine Anzeige bzw. Bußgeld zukommen wird.

Ich habe "das Kapitalverbrechen" schon fast vergessen gehabt. Dann im Januar wurde mir mitgeteilt, dass gegen mich ein Bußgeld-Verfahren läuft , ich soll bzw. darf mich zum Tatvorwurf äußern, habe lang und breit geschrieben, dass ich nicht wusste, dass ich eine Ordnungswidrigkeit begehe, weil die Regelung neu war und ich 15 km entfernt vom "Tatort"wohne.

Ende Januar kam dann der Bußgeld-Bescheid. Ich soll umgehend 128,50€ zahlen. (100€ Strafe, 25€ Gebühren für das Verfahren und 3,50€ Auslagen.) Auf der Straße waren ja kleine Schilder angebracht, die ich hätte sehen müssen und auch in den Tageszeitungen wurde ja die neue Regelung bekannt gegeben. Ich beziehe keine Zeitungen und habe die kleinen Schilder nicht gesehen ...

Dann wurde ich im Schreiben gewarnt: Wenn ich Einspruch einlege, dann kann sich das nachteilig für mich bezogen auf die Höhe des Bußgeldes auswirken, d.h. die Kosten werden wahrscheinlich steigen ...

Bevor beim Einspruch aus 130€ noch 250€ werden und ich mich dann noch mehr ärgern werde, habe ich gleich bezahlt ... Tatzeuge war u.a. ein Polizeioberkommissar, da hat man doch keine Chance, die sitzen doch sowieso am längeren Hebel ...

 

Nicht gewusst, nicht gesehen...Das Problem ist, dass das halt jeder sagen kann.
Auch wenn es bei Dir so war, wäre es so wirklich zu einfach, um ein Bußgeld herum zu kommen.

 

Eines ist sicher:
Solche Vorgehensweisen sind Teil des Problems.......und nicht der Lösung. So subjektiv-emotional nachvollziehbar sie auch sein mögen.
Was falsch ist, bleibt falsch.

 

Ja es ist schon eine Ironie des Schicksals das gerade die Menschen welche die Maßnahmen im Lookdown am lautesten kritisieren
letztendlich großen Anteil daran haben!
Da sie Sich und ihre Freiheiten für wichtiger halten als das Wohl und die Gesundheit aller,
und deswegen dagegen verstoßen, muss die Dauer des Lookdown immer wieder verlängert werden!

 

Absolut nicht, weil ich sie ernst meine.

Eine Gesellschaft/Zivilisation funktioniert nur, wenn man sich an Regeln hält. Das hat nichts mit Vasallentreue zu tun, sondern ist ein Grundprinzip.

Wie Eike kannst auch Du gerne klagen, kein Problem, das Recht steht dir in einer Demokratie zu. Aber diese Regeln wurden aufgestellt, um die Verbreitung des Virus einzudämmen und da ist es furchtbar egal, ob Du persönlich das shice findest oder nicht. Hier geht das Allgemeinwohl der individuellen Entfaltung vor.

Mag ja sein, dass gerade kein Verkehr in der Einkaufsstraße war, als Du oder Eike (ich weiß es nicht mehr) da waren, aber eine Stunde später kann es auch wieder ganz anders aussehen. Man kann sowas weder individuell steuern (wo fängt diese an und wo hört sie auf?) noch auf die Vernunft der Leute hoffen. Sonst wären Verbote oder Verpflichtungen ja erst gar nicht nötig.

 

Die die sich jetzt nicht daran halten, die halten sich auch in Zukunft nicht mehr daran. Was das mit dem Boardbetreiber zu tun hat, will mir jetzt auch nicht wirklich einleuchten. Was mich aber allgemein irritiert, ist diese grundsätzliche Einstellung, wonach jeder maximal bestraft werden soll. So manchen Zeitgenossen könnte man da glatt Sympathien für autoritäre Systeme unterstellen.