1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

UKW bald Geschichte

Dieses Thema im Forum "Digital Radio / DAB+" wurde erstellt von Eike, 11. Oktober 2017.

  1. TV_WW

    TV_WW Lexikon

    Registriert seit:
    10. Juli 2004
    Beiträge:
    21.121
    Zustimmungen:
    4.871
    Punkte für Erfolge:
    213
    Anzeige
    Von der HF-Endstufe bis zur Antenne muss man mit 1 bis 2 dB Kabelverlusten rechnen.

    Beim Wirkungsgrad war ich zu pessimistisch. 60 bis 70% sind mittlerweile bei UKW-Sendeanlagen machbar.
    Aber 13 dB Antennengewinn wären doch ziemlich hoch. Aber das hängt vom Aufbau und der Richtcharakteristik der Antenne ab.
     
    Insomnium gefällt das.
  2. DVB-T2 HD

    DVB-T2 HD Foren-Gott

    Registriert seit:
    7. Mai 2016
    Beiträge:
    11.216
    Zustimmungen:
    4.883
    Punkte für Erfolge:
    213
    Seltsam, ich komme mit einer Class E Endstufe für 70MHz und 144MHz auf 85...90% Wirkungsgrad. Ach nein, es sind keine kW, die darf man als Amateurfunker schon lange nicht mehr erzeugen wollen und in dem Frequenzbereich eh noch nie erlaubt gewesen.;):)
     
  3. Gast 198619

    Gast 198619 Guest

    Die Reichweite des NDR ist nach NRW gegenüber UKW auch eingeschränkt. In Münster und Bielefeld wird es auf DAB + schon recht dünn.
    Ebenso in Herford oder Detmold. Richtung Paderborn und Sauerland dagegen über einen komplett anderen Standort für DAB + direkt an der Landesgrenze ohne Einzüge oft sogar besser als auf UKW.
    Die Ursachen sind unterschiedlich. Teilweise, weil Richtung Münster/Ruhrgebiet aus Osnabrück oder Richtung OWL aus Stadthagen mit deutlich reduzierter Leistung gearbeitet wird , aber auch weil DAB + Wellen in hügeligem Gelände stärker ausgebremst werden.
    In der umgekehrten Richtung WDR nach Niedersachsen ist allerdings die Reichweite des DAB + Standorts Teutoburger Wald nicht mal im Ansatz mit UKW vergleichbar.
    Hannover ist vermutlich der ärgerlichste Fall in Deutschland, was die Reduzierung des Overspills aus Nachbarländern via DAB + angeht.
     
  4. Radiowaves

    Radiowaves Gold Member

    Registriert seit:
    23. Oktober 2013
    Beiträge:
    1.548
    Zustimmungen:
    1.144
    Punkte für Erfolge:
    163
    Das geht - wenn die Empfangstechnik die TII-Codes auswerten kann. Manche Software für DAB-Sticks kann das. Ich habe das aber auch noch nie gesehen. Hier sind paar deutsche Codes Digitalradio-in-Deutschland • Thema anzeigen - TII Codes zur Senderstandort Identifikation im SFN , hier diskutiert man das Thema aktuell: Qirx - DAB SDR-Software für Windows mit TII Auswertung - Rundfunkforum

    Der fehlende Overspill bei DAB(+) war von Anfang an geplant und wurde/wird als Systemvorteil beworben. Zum Beispiel hier in den Vorlesungsfolien von Prof. Brandenburg: https://www.tu-ilmenau.de/fileadmin...teme/WS2011/uesys_ws2011_vl12_h264_dab_v2.pdf - Seite 26ff. Wer "Overspill" will, kann ihn sich formal dadurch erzeugen, dass er von Standorten an der Landesgrenze oder im Nachbarland aus sendet. Wenn das wiederum nicht gemacht wird, kann das System da auch nichts dafür.

    Tempolimit ja - wird auch höchste Zeit, dass das einzige Industrieland weltweit, dass auf den Autobahnen Barbaristan erlaubt, hier mal zu zivilisierten Verhältnissen kommt. UKW-Abschaltung sehr wahrscheinlich nicht. Also nicht beschleunigt. Sowas dauert Jahre Vorlaufplanung. Es sind so viele Probleme mit DAB+ ungelöst, von der Finanzierung bei den Privatsendern bis zur fehlenden Regionalisierbarkeit innerhalb von Gleichwellennetzen, zumindest der fehlenden sinnvollen und brauchbaren Regionalisierbarkeit. Die ist für die Privaten aber wegen der Werbung extrem wichtig.

    Schau Dir an, wie lange die Sat-Analogabschaltung gedauert hat und wie man sich derzeit ziert, SDTV abzuschalten, weil man 10-15% der Zuschauer nicht einseitig verlieren will. Bei UKW ist es noch viel verheerender - das offiziell erwünschte Nachfolgesystem DAB+ kam 2019 in Deutschland nur bei 7,2% der Haushalte auf die meistgewählte Nutzung, UKW hingegen auf 68,7% (https://www.die-medienanstalten.de/...dio_19/DigiBericht_2019_AUDIO_D_final_WEB.pdf Seite 45). Die Haushaltsausstattung betrug 2019 für UKW 92%, bei DAB+ 22,7% (ebenda, S. 37). Schalte mal den Marktführer ab...

    Da wäre ich sofort dabei, wenn da drin Bayern 2, SWR 2, NDR Blue, WDR 3, BR Klassik und noch paar Kandidaten dieser Art mit mindestens 128 kbps LC-AAC liefen. Aber das wird nicht kommen und es ist wohl auch rechtlich nicht zulässig. Zumindest sagt man so.

    Und deshalb findet dieses System bei mir nicht in eigener Nutzung statt, sondern nur sporadisch als Empfangstest. Es passt nicht zu meiner Hörfunknutzung. Die ist stationär, dafür habe ich DVB-S/C und an einem Wohnort ein gut gepflegtes UKW-Kabelangebot.

    ...oder zunehmend in 32 kbps HE-AAC + PS. Das ist unter dem Niveau eines Kassettendiktiergerätes (nur halt immerhin "Pseudostereo") und man kann da gerade noch ahnen, was da eigentlich läuft. Unglaublich? Nein, real: Mehr Informationen zum Ensemble SDL National

    Es wäre wirtschaftlich der Todesstoß für den Privatfunk. Zumindest außerhalb Bayerns. Und es würde den terrestrischen Rundfunk beinahe ins Nichts stürzen. Warum scheuen die Privaten den Abschied von UKW? Dort holen sie die meisten Hörer. Dort sind sie meist nur im Wettbewerb mit ein, zwei ähnlich programmierten Öffis und noch einem Privaten. Müssen die Hörer was neues kaufen, damit was dudelt, dann ist das vermutlich meist ein Internetradio. Und da liegen gleichwertig zehntausende Streams an, darunter welche mit exakt gewünschter Musikfarbe und ohne Werbung / ohne Gelaber. Da muss einem Angst werden...

    Bei Großsendeanlagen mit umfangreichen UKW-Antennensystemen kann durch entsprechende Bündelung schon ein brutal hoher Gewinn erziehlt werden. Ob 13 dB Gewinn über alles erzielt werden, bezweifele ich aber. Die Gewinnangaben z.B. einer mir bekannten Großsendeanlage liegen so bei ca. 10 - 10,8 dB für die einzelnen Frequenzen der oberen Antennenanlage (8 gestockte Dipole) und bei ungefähr 9,6 dB bei der unteren Anlage (4 gestockte Dipole). Da werden aus 10 kW Senderausgangsleistung dann 100 kW ERP und wenns noch etwas besser läuft aus 5 kW mit optimalem Gewinn 60 kW ERP. Auf der kleineren unteren Antennenanlage reichten 2,5 kW für 20 kW ERP. Real eingestellt sah ich am Sender sogar nur 4,6 kW für 60 kW ERP.

    Die DVB-T-Anlage hatte sogar einen Gewinn von 13,7 - 15,3 dB (!!!). Die DAB-Anlage hatte 6 bis 6,5 dB Gewinn auf der Antenne. Real schob man 3,7 kW rein für 10 kW ERP raus. Sind ja auch noch Filter und weitere Bauteile im Signalweg.

    Da nach den Änderungen in den Besitzverhältnissen der Antennenanlagen teils Neuinstallationen erfolgten, die oft Systeme ablösten, die 20 oder 25 Jahre am Mast waren, ist zuweilen heute sogar eine Gewinnsteigerung drin. Mitunter sehen die neuen Antennen völlig anders aus als die alten.

    Von einer anderen Anlage im mitteldeutschen Raum sehe ich gerade in meinen Aufzeichnungen 7,5 - 8,2 kW Senderausgangsleistung für 100 kW ERP (rund) - das sind bis 11,2 dB Gewinn ab Senderausgang. Die Effizienz im Sender lag bei 75%.

    Auch die UKW-Sender sind vielerorts im Zuge des Betreiberwechsels gegen allerneueste Technik getauscht worden. Der Rohde & Schwarz THR9 erreicht bis 75% Effizienz, die Elenos-Sender (gerne bei der Divicon) der mittleren Leistungsklasse erreichen >= 70%. Die größeren Ecreso-Sender (Uplink Network) erreichen bis zu 76%.

    Was anderes ists bei DAB+. Da dort allerhöchste Linearitätsanforderungen an die Verstärker gestellt werden und die Signale gepulst sind mit hohem Crestfaktor, erreicht man derzeit z.B. nur 35% (der kleine Elenos) und auch mit aufwendigen Konstruktionen (Doherty-Sender) bleibt man unter 50% (Rohde & Schwarz THV9evo).

    Class E... Mach das mal mit DAB. :D

    Nochmal zu den 100-kW-UKW-Standorten. Das sind die mit den umfangreichsten Antennenanlagen und damit oft mit dem höchsten Gewinn. 10 dB, siehe Beispiel weiter oben. An Kleinstandorten ("Funzeln") sieht das teils völlig anders aus. Da sieht man oben am Mast 2 Yagis, eine nach Nordost, eine nach Südost - die Abdeckung einer Stadt. 300 Watt ERP stehen für die Hauptstrahlrichtung in der BNetzA-Liste und was ist dann am Sender eingestellt als Ausgangsleistung? Teilweise mehr als diese ERP. Der ärmliche Gewinn der einstöckigen Antennenanlage wird da von Kabel und Weiche / Filter aufgefressen.

    Beispiele:

    200 W Senderausgangsleistung für diese Regionalfunzel mit 320 bis 13 Watt ERP

    [​IMG]


    245 W Senderausgangsleistung für diese Regionalfunzel mit "nichts" nach Westen und maximal 200 W zwischen Norden und Süden

    [​IMG]

    Das geht ins Geld! Wer sein Sendegebiet mit Kleinfunzeln abdecken muss, blutet aus. Einen ganzen Zoo davon kann man ersetzen durch einen einzigen Großsender und der hat viel mehr Gewinn. Aus diesen 245 Watt würde man an manchen Großsenderstandorten 3 kW ERP holen - rundstrahlend! Hier sind es 200 Watt halbseitig.

    Und wer muss sein Sendegebiet zur Hälfte aus Funzeln bespielen? Das Deutschlandradio. Nun dürfte nicht mehr verwundern, warum man dort so viel Hoffnung in DAB+ setzt...
     
    Zuletzt bearbeitet: 31. Juli 2020
  5. Volterra

    Volterra in memoriam †

    Registriert seit:
    30. November 2004
    Beiträge:
    11.345
    Zustimmungen:
    1.414
    Punkte für Erfolge:
    163
    Technisches Equipment:
    Sony Z465800
    Sony 40EX500
    Panasonic Bluray Sat - Rec.
    Erneut ein Siebzigzeiler.
    Oh my God....
     
    Kapitaen52 gefällt das.
  6. testgeneral

    testgeneral Junior Member

    Registriert seit:
    24. Mai 2019
    Beiträge:
    51
    Zustimmungen:
    19
    Punkte für Erfolge:
    18
    Technisches Equipment:
    Ja
    Was beweisen diese Spaßdiagramme? 0.2 Eier oder was?
     
  7. Medienmogul

    Medienmogul Großkapitalist

    Registriert seit:
    30. September 2012
    Beiträge:
    4.038
    Zustimmungen:
    3.039
    Punkte für Erfolge:
    213
    Nord-NRW kann ich nicht beurteilen, aber die beiden anderen Aussagen sind objektiv falsch.

    Wie immer ist fmscan.org dein Freund und Helfer.

    Du siehst sowohl beim SWR als auch beim HR deutliche Unterschiede in der Versorgung per UKW und per DAB.

    Gib einfach mal verschiedene Standorte ein und schau dir die Zahlen an, die sich im Übrigen mit meinen Testmessungen decken.

    SWR und HR sind in NRW über DAB einfach weniger "grün" als über UKW, d.h. die db-Werte sind für DAB deutlich schlechter als über UKW. Das gilt so ziemlich für alle Städte.

    Die DAB-Versorgung von der Sackpfeife hat ein NRW-feindliches Richtdiagramm. Das haben wir in diesem Forum schon mehrfach diskutiert, und ich bin mir sehr sicher, dass du persönlich den DAB-Privatmux von der Sackpfeife nicht empfängst, obwohl die 99,6 und die 104,3 mit einer guten UKW-Dachantenne auch in Hilden machbar sein sollten.

    Du kannst gerne von deinem HR-DAB-Empfang berichten. Da kann es sein, dass vom weiter gelegenen Taunus was bei dir ankommt.

    Lies bitte auch den ausführlichen Beitrag von @Radiowaves, der meine Grundaussage inhaltlich bestätigt:

    Der bei der analogen Versorgung jahrzehntelang bekannte Spill Over Effekt ist bei der digitalen Terrestrik nicht mehr gegeben.

    Kannst du mir bitte im Parallel-Thread ein Update geben, wie es bei dir mit dem Empfang des holländischen Fernsehens steht? Klappt das jetzt - und wie stabil ist das?

    Anstatt mir nach dem Vorbild von @DVB-T2 eine riesige Hausantenne zu bauen, empfange ich die meisten der in den holländischen DAB-Muxen enthaltenen Radioprogramme ganz bequem über Satellit. :cool:

    Im Autoradio habe ich nach wie vor weder DAB noch Internet. Von den holländischen Sendern höre ich am meisten NPO Radio 2, wobei dieser Sender in Markelo eine schlechter zu empfangende Frequenz hat als bei dir in der Region die 88,2 aus Roermond.

    Liebe Grüße in den Kreis Mettmann von
    Deinem
    Medienmogul.
     
  8. DVB-T2 HD

    DVB-T2 HD Foren-Gott

    Registriert seit:
    7. Mai 2016
    Beiträge:
    11.216
    Zustimmungen:
    4.883
    Punkte für Erfolge:
    213
    Hast natürlich recht und war mehr provokant.

    Wie verhält es sich bei DAB+/DVB-T(2), gilt da auch die einfache Regel, dass Vervierfachung (+6dB) der (abgestrahlten) Sendeleistung eine Verdopplung der Reichweite ergibt? Hab dazu nicht wirklich was bisher gelesen, denke aber, dass es auch weiterhin so wie bei analogen Signalübertragungsverfahren gilt.
     
  9. Kreisel

    Kreisel Institution Premium

    Registriert seit:
    29. Mai 2002
    Beiträge:
    17.965
    Zustimmungen:
    4.451
    Punkte für Erfolge:
    213
    Das hier ist ein technisches Forum und daher sind auch längere, sinnvolle Beiträge in Ordnung. Dein Beitrag hat hingegen 0,0 % zur Diskussion beigetragen.
     
    Cha, Insomnium und Fab97 gefällt das.
  10. TV_WW

    TV_WW Lexikon

    Registriert seit:
    10. Juli 2004
    Beiträge:
    21.121
    Zustimmungen:
    4.871
    Punkte für Erfolge:
    213
    Class E HF-Endstufen sind mir im Profi-Rundfunkbereich nicht bekannt. Ich denke zudem dass der Wirkungsgrad aufgrund höherer Anforderungen an die Signalqualität ein wenig schlechter ist.
    Zuerst hatte ich nicht bedacht dass bei FM Class C Endstufen genutzt werden können weil die Anforderungen an die Linearität bei FM geringer sind, und da haben die Endstufen einen höheren Wirkungsgrad.
    Bei DAB müssen jedoch Endstufen mit einer linearen Kennlinie genutzt werden, was den Wirkungsgrad auf unter 50% senkt.

    Bleibt die Frage wie man den Wirkungsgrad bei Rundfunksendeanlagen betrachtet. Rein auf die Endstufe, oder bezieht man Verluste an HF-Filtern und Energiebedarf der aktiven Kühlung mit ein?
     
    Zuletzt bearbeitet: 31. Juli 2020