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mögliche Sportrechte für Sky

Dieses Thema im Forum "Sky - Programm" wurde erstellt von pallmall85, 9. Mai 2012.

  1. Wambologe

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    In dem Fall wäre allerdings die Frage, wieso die Eishockey- oder Basketball-Bundesliga ohne Auflagen vergeben werden. Und würde "ist halt eine ausländische Firma" bedeuten, dass z.B. Lebensmittelhersteller einfach ins Ausland ziehen müssten, um künftig Preisabsprachen durchführen zu können?

    Die Antwort ist natürlich nein. Zumal man bedenken muss, dass nicht jedes Ausland rechtlich als Ausland gilt. Wettbewerbsregeln sind EU-weit harmonisiert und das EU-Ausland wird kaum noch anders behandelt als das Inland, nicht nur beim Wettbewerbsrecht.

    Tatsächlich ist es auch so, dass die kartellrechtliche Überwachung der Zentralvermarktung im Fußball auf die EU zurückgeht. Die EU-Kommission hat sich kurz vor der Jahrtausendwende dem Thema angenommen.

    Schon der damals gültige EG-Vertrag hatte eine Zentralvermarktung von Sportrechten unter gewissen Bedingungen erlaubt. Salopp gesagt, müssen am Ende die Vorteile die Nachteile überwiegen. Auf Grundlage des entsprechenden Paragraphen haben dann Sportrechteinhaber versucht, eine Freistellung zu bekommen. Quasi eine schriftliche Garantie, dass es keine rechtlichen Bedenken gibt, was die Zentralvermarktung angeht.

    Beim Fußball gab es diese Freistellung nur unter Auflagen, eben weil der Markt so groß ist. Wer im Sport-Pay-TV eine bedeutende Nummer sein will, braucht Fußballrechte. Entweder die nationale Liga oder die europäischen Wettbewerbe.

    Ja, vergleiche es mit Arena. Die haben innerhalb weniger Wochen an der Millionenmarke gekratzt, nachdem die die Bundesliga hatten. Das geht im Sportbereich sicher nur mit Fußball. Aber es geht hier nicht nur um Kunden.
    Die Premiere-Aktie hat damals um die 40% ihres Wertes verloren, als Premiere die Bundesliga verloren hat. Und in den fünf größten europäischen Märkten (England, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien) fällt fast 80% der Sportrechte-Ausgaben auf Fußball ab. Die Formel 1 liegt bei weniger als 5%. Kunden, Marktwert, Umsätze, etc..

    Eine weitere Sorge ist, dass eine Konzentration der wichtigsten Sportrechte den Innovationswettbewerb behindert, nicht nur bei den Übertragungsarten, sondern auch den Übertragungswegen. Pay-TV-Sender haben zum Beispiel nur wenig Interesse daran, dass sich das Internet als Übertragungsplattform etabliert. Denn die Markteintrittschranken sind im Web deutlich geringer. Hier sind allenfalls Amazon, Apple und die TV-Hersteller die Gatekeeper. Sieht man ja auch an Sky gut. Früher hatten die kaum ernsthafte Mitbewerber und arena tat sich damals auch extrem schwer, sein Netz aufzubauen.

    Mit Kabel Deutschland konnte sich Arena nicht einigen. Dann ließ Premiere per einstweiliger Verfügung Arena untersagen, die Premiere-Receiver für das eigene Angebot zu nutzen. Da mussten neue Decoder raus. Erst später war Arena dann auch auf den vorhandenen Premiere-Geräten empfangbar.

    Und da Fußball entsprechend seiner Marktbedeutung so gefragt ist, gibt es einen entsprechend intensiven Wettbewerb um die Rechte. Das wiederum sorgt dafür, dass die Preise für die Rechte sehr hoch sind im Vergleich zu Eishockey zum Beispiel. Wenn die Preise hoch sind, können sich nur wenige potentielle Anbieter die Rechte leisten. Das kann wiederum zu einer erhöhten Marktkonzentration führen und würde zudem den Wettbewerb zwischen den Sendern beschränken. Ohne wichtige Fußballrechte wird sich eben niemand neben Sky etablieren können.

    Ganz simple Beispiele: Sport1 konnte sich das Montagsspiel der 2. Liga nur leisten als sie nicht mit Sky um die Rechte kämpfen mussten. Sport1 kann sich die Highlight-Rechte für den Doppelpass nur deshalb leisten, weil die Pakete aufgesplittet sind und die ARD sich eher für die Highlight-Rechte für die Sportschau interessiert und weniger für den Sonntagvormittag.

    Und genau aus all diesen Gründen hat der Fußball nur unter Auflagen eine Freistellung bekommen. Vergleiche das mit Supermärkten. Wenn Edeka und REWE zusammenarbeiten, würde das Kartellamt direkt aufspringen. Aber Tegut und Netto mit Hund könnten ohne Probleme zusammenarbeiten, weil sie keine marktbeherrschende Stellung haben.

    Der EG-Vertrag ist inzwischen im AEU-Vertrag aufgegangen, im Grunde hat sich aber am rechtlichen Rahmen nicht so viel geändert. Deshalb führen inzwischen die lokalen Aufsichtsbehörden solche Verfahren durch. In der Regel lassen sich die Ligen vorab eine Freistellung geben, weil ihnen das wiederum Rechtssicherheit gibt. Stell dir vor, die DFL würde das nicht machen, ihre Rechte vergeben und dann würde die Rechtevergabe hinterher vom Kartellamt kassiert werden. Das ist ärgerlich für die Sender und teuer für die DFL.

    Insofern ist es nicht gänzlich ausgeschlossen, dass das Kartellamt irgendwann auch gegen andere Zentralvermarktungen vorgehen würde. Es ist aufgrund deren Marktstellung und der geringeren Bedeutung nur unwahrscheinlich.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Mai 2020
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  2. Berliner

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    Kleine Anmerkung...mind. 1 Paket ist für linearen Kabel/SAT Empfang sicher, wenn ein Streaming Anbieter alle 4 Pakete erwirbt. Sky hat in der Ausschreibung kein Vorkaufsrecht für diesen Fall ;).

    Den Zug sehe ich für bereits abgefahren. Das hätte man vor 5 Jahren rum beginnen müssen. HBO und Showtime haben für mich ihren qualitativen Zenit längst überschritten. Die waren in den Neunzigern und dem ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends (mit Abstrichen) marktrelevant. Merkt man auch daran, dass Sky plc. den Fokus stärker auf Sky Originals legt. Dazu halte ich es für ausgeschlossen, dass SkyD die Einzigen sind die im Sky Verbund auf Streaminganbieter umgestellt werden. Eher wird der Laden hier dichtgemacht. Wenn müsste Sky plc. radikal alle 3 in Europa umstellen, denn die teuren Sportkosten in England und Italien nehmen Sky plc. z.b. bei den wichtigen Sky Originals finanzielle Spielräume. Denn die Zukunft beim erfolgreichen Serienstreaming liegt einzig und allein bei den hochwertigen Eigenproduktionen und da kann Sky plc. bei weitem nicht mit Netflix mithalten, weder quantitativ, noch bei Abos oder bei Inhalten.Dazu müsste es Paradigmenwechsel wie bei der Kundendrangsalierung mit veralteter Hardware geben oder noch schwerer, SkyD müsste sowas wie "Kundenservice" einführen, wo der Kunde König ist und nicht das Unternehmen erstmal auf seine Vorteile bedacht ist. Schließlich wird man sich dann vielen Millionen Menschen öffnen müssen und die schlucken längst nicht alles, was man heute den teils süchtigen Sky Abonnenten an Zumutungen vor den Latz knallt.
     
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  3. Wambologe

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    Sky Spanien ist OTT-only. Und auch in der Schweiz hat Sky nur über OTT-Plattformen direkte Kundenbeziehungen, sonst werden die Sender lizenziert. Darüber hinaus hatte Comcast nach der Sky-Übernahme verlauten lassen, dass sie mit Sky gerne in weitere Märkte wollen. Das dürfte auch eher über OTT geschehen.. wobei die Frage ist, wie aktuell die Pläne noch sind dank Peacock (das aber auf der gleichen Plattform entsteht wie Now TV).

    Gänzlich unmöglich ist ein OTT-only Produkt damit nicht. Ich bezweifel aber, dass Sky rein auf Streaming geht solange sie auch Sportrechte erwerben.
     
  4. Berliner

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    Der kleine Unterschied ist aber dass man diese beiden Angebote direkt als Streaming gestartet hat, zudem in sehr kleinem Umfang. In D müsste ein schwerfälliger linearer Anbieter umgestellt werden. Und das geht nicht über Nacht. Und im Prinzip gibt es keine Zeit, in einer Übergangsphase von 1-2 Jahren nach und nach auf Streaming umzustellen. Noch dazu wenn man haufenweise lineare Rechte hat. Jetzt die Bundesliga linear bis 2025 und dann ist bis dahin der Streaming Traum wieder ausgeträumt. Wir alle sehen doch auch, wie lange SkyD für "Innovationen" braucht. Aktuell hängt man 2-3 Jahre hinter SkyUK, bezogen auf externe Konkurrenz auch schon mal 5-8 Jahre.
     
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  5. Wambologe

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    Lineare Rechte an sich sind nicht das Problem, auch Sky Spanien hat lineare Sender lizenziert, die nicht immer On Demand-Rechte mit sich bringen.

    Ansonsten aber ja.

    Dem habe ich sogar schon zugestimmt bevor du deinen Post verfasst hast. Beim Sport kann man definitiv ausschließen, dass Comcast damit online-only geht.
     
  6. Berliner

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    Wie man es dreht, für COMCAST kann es mind. in Deutschland nur um Schadensbegrenzung gehen. Eine radikale Neuausrichtung dürfte nicht mehr funktionieren. Und bisher hat COMCAST Schadensbegrenzung betrieben. CL weg, Kosten gespart. Filmpaket auf historisch unglaublichem niedrigen Stand eingeschmolzen, Kosten gespart. Nur bei der Bundesliga steht COMCAST am Scheideweg. Dort sparen heißt die Schließung von SkyD einleiten. Dort reinbuttern heißt auf Dauer einen Subventionsklotz am Bein zu haben, denn dass das "Wachstum" bei SkyD lange schon zum erliegen gekommen ist, ohne Aussicht auf Besserung, dürfte CEO Raj wohl in der 1. Woche seiner Tätigkeit in Unterföhring erkannt haben. Die eingeleiteten Sparmaßnahmen bestätigen das auch. Kosten radikal runter, weil auf Einnahmeseite nichts mehr zu holen ist.
     
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  7. tomsrot

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    Zusammenfassend kann man sagen: Pay-TV in D gescheitert
     
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  8. Premier4All

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    Und wann kauft Comcast die Katholische Kirche samt Vatikan?
    Dann wird wohl auch noch Georg Kofler der neue Papst?
     
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  9. Berliner

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    PayTV mit Bundesliga ist gescheitert. Wer sich das in großem Umfang ans Bein bindet, kann direkt lebenslange Subventionen für seinen Sender einplanen.
     
  10. kleeburger

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    das spannende an dieser Ausschreibung ist das Verhalten von Comcast
    während Murdoch immer auf Sport gesetzt hat, koste es was es wolle, ist die Strategie von Comcast in Bezug auf Sky Deutschland und Sky Italia unklar.
    zudem hat Comcast in den USA gerade erst einen Sparkurs verkündet weil insbesondere NBC Universal große Probleme hat:
    in den USA geht das Cord-Cutting immer schneller, worunter die Kabelsender leiden, die Themenparks von Universal werden sich nur langsam erholen genauso wie die Kinoproduktion. Zudem leidet die Sender unter einer Werberezession
    Comcast hat schon angekündigt, dass das EBITDA von Sky in Q2 und Q§ um mindestens 60% einbrechen wird

    deshalb ist auch die DFL nervös, weil sie diesmal das Bietverhalten von Comcast überhaupt nicht einschätzen kann
     
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