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@Ulti
Nennt sich Demokratur.

 

ich kann mich noch an Söder erinnern, als er noch Generalsektretär der CSU war. Da war er ein Hetzer vor dem Herrn und hat die Grünen nach allen Regeln der Kunst diffamiert und in die Pfanne gehauen. Heute ist er öffentlich handzahm und macht den Grünen öffentlich Avancen. Ich behaupte einfach mal, dass er auch seine Haltung zur AfD irgendwann radikal ändern wird, wenn er denn für sich und die CSU die Zeit dafür gekommen sieht. Er ist ein Opportunist vor dem Herrn!

 

Umfrage zu Thüringen: Deutschland rückt nach rechts

 

Wie sicher bist du dir da?
Glaubst du die Gesellschaft als ganzes ist nach links gerutscht?
Die Wahlergebnisse der AfD sprechen eine andere Sprache.
Ich sehe es als großes Problem, dass die CDU unter Merkel nach links gerutscht ist. Das Problem siehst du doch an den Wahlergebnissen. Die Volksparteien sollen in einer Krise sein? Ja, sind sie, aber die ist nicht vom Himmel gefallen, die haben sie selber verursacht, weil sie der Bevölkerung einen "Wertekontext" diktieren wollen der so nicht akzeptiert wird.

Glaubst du irgendeiner wählt einen Höcke weil er von dessen Programm überzeugt ist?
Die 23% in Thüringen sind vielleicht 2-3% verrückte Nazi-Spinner, aber 20% verzweifelte Wähler die politisch einfach keine Heimat mehr haben. Die AfD zu wählen ist ein Hilferuf, der zeigt, dass der "Wertekontext" den Berufspolitiker und Medien ausgerufen haben, ein anderer ist, als der der normalen Bevölkerung. Und da müssen wir jetzt auch nicht darüber diskutieren ob die Art um Hilfe zu rufen richtig oder falsch ist, es passiert einfach, und man muss das berücksichtigen.
Du kannst in Polen und Ungarn sehen wo das hinführt, oder auch in den USA, Brasilien oder England. Wenn du die 20% nicht ernst nimmst, die aus purer Verzweiflung Leute wie Höcke wählen, dann hast du eines Tages einen Höcke als Kanzler, und dann kannst du mal sehen welchen "Wertekontext" wir dann bekommen, wenn das Land die EU verlässt und Freihandelsabkommen mit Trumps, Johnsons, Bolsonaros usw... schliesst.

Was meinst du was passiert, wenn in der AfD plötzlich eine charismatische Führungspersönlichkeit auftaucht?
Jemand mit Witz und Schlagfertigkeit, und sehr guten Rednerfähigkeiten? So eine Person könnte die Wahlergebnisse der Partei glatt verdoppeln. Wieso sieht niemand diese Gefahr?
Die AfD kommt mit, es ist schwer da ein höfliches Wort zu finden, aber sie kommt mit sehr fragwürdigen Personal, zum Teil auf gute zweistellige Werte. Wieviel wäre da mit einer echten Persönlichkeit drin?

Der Gedanke macht mir Angst, und daher sollten unsere Politiker sehen, dass sie schnellstens die Lücke rechts der Mitte schliessen, bevor das passiert.
Mag sein dass sich der "Wertekontext" ändert, aber das ist eine Generationenfrage, und dementsprechend dauert das auch über Generationen. Wenn du das schneller erzwingen willst, gehst du das Risiko ein, dass am Ende ein (Trump/Johnson/Bolsonaro/Orban)-Typ in Berlin sitzt und Kanzler spielt. Und das, wollen wir doch hoffentlich alle nicht.

 

Merkel war noch nie eine glühende Demokratin. Sie ist ein Kind der DDR und ihre Aussagen zur marktkonformen Demokratie haben sie einst als das entlarvt, wofür sie tatsächlich steht.

Höcke ist noch weniger Demokrat und will eine komplett andere Republik, genauso wie das linksradikale Gegenstück, die Linkspartei. Beide Seiten kann man als jemand, der sich noch halbwegs in der demokratischen Mitte verortet sieht, nur entschieden ablehnen!

 

Richtig.

Ach ja, der Linksruck. Die CDU hatte schon immer einen Arbeitnehmerflügel. Die größten Geschenke nach Links hat seinerzeit der Kohl verteilt, zusammen mit der FDP den höchsten Spitzensteuersatz aller Zeiten durchgesetzt, den lustigerweise dann Rot-Grün gesenkt hat. Die Rentenkasse mit Vorruhestandsrenten für ältere Arbeitnehmer fast in den Bankrott getrieben. Der langjährigste und einer beliebtesten Minister war nicht ohne Grund Norbert Blüm. Die CDU war nie so rechts wie Du sie darstellst. Jedenfalls nicht seit Kohls Zeiten. Da verklärst Du einiges. Rechts konnte man nur in der Opposition sein. Die Ostpolitik von Brandt als Vaterlandsverrat brandmarken und dann 1:1 weiterführen. Da war man schon immer opportunistisch. Brandt konnte sich zB nie trauen, offiziell auf die Ostgebiete zu verzichten. Das hat der Kohl dann mit einem kurzen Pinselstrich gemacht.

Richtig. Allerdings gibt es im Moment niemand anders, der es besser könnte und die Partei einen könnte. Und nein, Friedrich Merz ist es nicht.

Tja, die CDU halt immer ein Kanzlerwahlverein, der die Schnauze gehalten hat. Ist es eigentlich so schlimm, wenn man sich mal auseinandersetzt. Die CDU reicht eben vom Arbeitnehmerflügel bis zur Werteunion, insofern muss man halt jetzt mal ringen. Da gibt es nunmal ein breites Meinungsspekrtum. Wäre ja mal was, wenn es nochmal ein CDU Programm gäbe, in dem was drinsteht. Das Letzte war das komplett neoliberale von 2005, das man dann schnell beerdigt hat, weil man fette Stimmenverluste hatte.

Teilweise richtig. Ein beseitigtes Führungsproblem ist aber noch kein Garant für Wahlerfolge.

In der Tat macht Söder nun Vieles richtig, er setzt nämlich nicht mehr auf AfD Themen und kümmert sich jetzt sogar um die Bienen. Ist das nicht auch wieder ein Linksruck? Er hat das verinnerlicht, was ich hier jahrelang geschrieben habe und wofür Du mich gerne mal angegriffen hast, weil er erkannt hat, dass der Blödsinn nur die AfD stärkt und die christlichen Wähler in Scharen zu den Grünen treibt. Obwohl die Flüchtlingszahlen längst zurückgegangen waren, hat man das AfD Feuerchen immer weiter am Köcheln gehalten mit Blödsinn wie der Abweisung von über Spanien eingereisten Flüchtlingen an deutsch-österreichischen Grenzen.

Zumindest in Umfragen sieht man aber noch nicht, dass er jetzt der neue Wählerking wird. Da hat sich bisher nicht viel getan. Sorry, aber der Franke ist noch lange kein Kanzlerkandidat und (absolut) mehrheitsfähig.

Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Bayern

Er macht weniger Fehler, ok. Dass er es wirklich besser macht, muss er noch beweisen. Wie er auf Thüringen reagiert hat, hat mir sehr gefallen, das waren klare, richtige Worte. Das ist aber nicht Werteunion sondern ganz klar Mitte. Merkel hat einen Tag später genau das Gleiche gesagt. Die Idioten in der CDU, die mit der AfD zusammenarbeiten wollen, und die Fehler, die die CSU lange begangen hat, weiter machen wollen, wird er damit aber auch nicht einfangen und hinter sich versammeln können.

 

@emtewe

1. Die bundesweite Zustimmung zur AfD liegt bei 14%. Was du hier beschreibst trifft vor allem auf den Osten zu.
2. Wer aus "purer Verzweiflung" einen Faschisten wählt, nimmt genau dein beschriebenes Horrorszenario in Kauf und muss auch mit den Konsequenzen leben. Diese Verhätschelung des Wahlvolkes muss einfach mal aufhören.
3. Man muss auch bei Johnson, Trump etc. differenzieren, in meinen Augen alle eine schlechte Wahl, aber
(gerade unter Berücksichtigung der deutschen Geschichte) gegen einen Höcke stinken sie ideologisch alle ab.

 

Da würde die CDU aber mal schön zusammenschrumpfen:

Quelle

Kein Wunder, dass man im CDU-Lager anscheinend Neuwahlen um jeden Preis verhindern möchte Die Frage ist nur, ob eine Tolerierung einer Regierung unter Führung der Linken am Ende nicht zum selben, oder vllt. sogar zu einem noch schlimmeren Ergebnis führt.

 

Deswegen sprach ich ja auch von einer charismatischen Führungspersönlichkeit. Woher nimmst du denn die Gewißheit, dass es in dieser Partei immer nur Storchs, Höckes und Weidels geben wird? Es ist nur eine Frage der Zeit, bis unter dem Personal auch mal jemand mit Ausstrahlung ist, der Leute begeistern kann. Und dann haben wir ein Problem!

 

Klare Gewinner wäre also die Linke, die AfD nur marginal.