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UKW-Abschaltung im Kabel (Sachsen spätestens 31.12.2018)

Dieses Thema im Forum "Analog-Ecke" wurde erstellt von Andy.Seydel, 15. Juli 2018.

  1. DVB-T2 HD

    DVB-T2 HD Foren-Gott

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    Die „professionelle“ Hardware dafür kostet sicherlich einiges an Geld. Aber man kann das auch mit einem ganz normalen PC und GNUradio machen, wenn man will. Die „professionelle“ Technik verwendet mittlerweile auch GNUradio dafür, nur nicht normale PCs mit einem schnellen ADC in Form eines USB 3.0/VGA-Adapters für um die 10€.
     
  2. Radiowaves

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    Danke für den Hinweis! GNUradio ist mir namentlich zwar schon einmal irgendwo begegnet, abr das war es dann auch. Da ich nicht programmieren kann (ist wirklich so, lag mir schon vor 30 Jahren in der schule nicht, mit Maschinen zu sprechen), weiß ich davon / darüber auch absolut nichts. Wäre es damit auf einem Rechner möglich, z.B. 8 UKW-Empfänge zu realisieren, das Ergebnis jeweils in MPEG Layer II zu codieren, idealerweise noch korrekt mit RDS zu versehen und das ganze als IP-Datenstrom oder ASI für Zuführung in einen vorhandenen DVB-C-Modulator zu muxen?
     
  3. DVB-T2 HD

    DVB-T2 HD Foren-Gott

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    Einfach mal lesen

    Universeller Sender für AM, FM, DAB(+), DVB-x, GPS für 20 Euro.

    und was versuchen zusammenzuklicken.:)

    Brauchst eben 8 UKW-Empfänger, die das analoge Stereo-Signal erzeugen und irgendwie dem Computer mit dem USB/VGA-Adapter zuführen kann. Ich würde das erstmal mit einem UKW-Programm über den Soundeingang des Computers zugespielt versuchen. Dann kann man sicherlich gut abschätzen, was wie möglich ist.
     
  4. Discone

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  5. Radiowaves

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    Danke! Konnte es nur schnell überfliegen. Es ist schon faszinierend, was heute alles möglich ist. Da wäre aber auch alles für mich neu, radikal neu. Und aus dem Bauchgefühl heraus erwarte ich auch Probleme, massive Probleme sogar. Wer gewährleistet mir, dass z.B. die da ggf. hinterlegten Routinen für eine Wandlung in MPEG 1 Layer 2 qualitativ auf hochwertigem Stand sind? Aus dem professionellen Broadcast-Umfeld kenne ich z.B. die Aussage, dass die HE-AAC-Routinen von Fraunhofer weitaus bessere Resultate brächten als die, die sich in diesen Linux-DAB-Tools befänden. Sowas kann also durchaus auftreten.

    Auch sind 8 klassische HiFi-Tuner ein no-go, platzmäßig und stromverbrauchsmäßig. Lass mal einen Tuner 10 Watt ziehen - sind 80 Watt nur für den Empfang weg. Der ganze Qbit Q565 FM DVB Transcoder - Qbit GmbH zieht mit 8 Frontends und Wandlung der 8 Programme in MPEG sowie Transportstrombildung nur 34 W maximal. Und braucht vielleicht 1/10 des Platzes der diskreten Lösung.

    ...ändert aber nichts an der Tatsache, dass analoge Dienste in 3 Bundesländern verboten sind und das spektrumsinvertierte und auf knapp 300 MHz hochgemischte UKW-Band ein analoger Dienst bleibt.
     
  6. DVB-T2 HD

    DVB-T2 HD Foren-Gott

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    Du hast natürlich recht, wie gut das als „semiprofessionelle“ Lösung geeignet ist, kann dir wohl niemand sagen, außer es hätte schon mal jemand versucht. Darüber hab ich aber (bisher) nichts gefunden.

    Die Problematik der 8 UKW-Tuner könnte man vielleicht mit 8 USB/UKW-Tunern lösen.

    Ganz klar, die Stromverbrauchsproblematik bleibt, solange man es nicht mit speziellen Embedded-Systemen macht.

    Muss es denn überhaupt sein, dass man UKW-Programme oder andere Audio-Quellen (könnten ja auch Internet-Radiostreams o.a. sein) in DVB-C Radiostreams umwandelt, um sie dann in ein Kabelnetz einspeisen zu können. Würden wirklich viele DVB-C Radio hören (wollen)?
     
  7. Radiowaves

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    Eigentlich schreit das auch nach SDR - um gleich auf "Datenebene" zu bleiben, statt auf UKW-Seite bis in die analoge NF gehen zu müssen. Also SDR-Empfang und Demodulation von UKW, dann gleich mit den erhaltenen Datenströmen in die MPEG-Codierung und entsprechend weiter bis zum IP- oder ASI-Signal. Das DVB-C-Erzeugen würde ich dann doch professioneller Hardware überlassen.

    Die Frage kann ich nicht beantwirten. "Alle" sowieso nicht. Mit UKW-Zwangs-Aus sind digitale Systeme das einzige, was ich ins Kabelnetz einspeisen darf. Und muss: §38 SächsPRG sagt aus:

    (3) Bei der Belegung der Kanäle in Kabelanlagen mit digitaler Übertragungstechnik hat der Betreiber der Kabelanlage für digital verbreitete Programme sicherzustellen, dass
    ...
    3. für die nach § 11 zugelassenen Hörfunkprogramme die nach dem jeweiligen Stand der Technik erforderlichen Bitraten vorrangig vergeben werden


    Nun mach mal. Das war zu Kabel-UKW-Zeiten schon nahezu unmöglich, interessierte aber auch niemanden, es gab ja UKW. Nun sind außer R.SA (die sind im MDR-DAB-Mux Sachsen zu Gast) und außer den kleinen DAB-Inseln in Leipzig und Freiberg (mit Energy und Lokalfunk) aber alle anderen Privatprogramme (vor allem die großen PSR und RTL Sachsen) nur auf UKW und via Stream zu haben. Formal müssen die ins Kabel, egal ob als DVB-C oder als DAB. Beides muss erzeugt werden.

    DVB-C-"Radios" sind wohl einige 100.000 in den vergangenen knapp 2 Jahren abgesetzt worden von LaSAT und Vistron. Zahlen habe ich keine. Das DVB-C-Radio besteht freilich zum größten Teil aus den ARD-Programmen, deren Zukunft in hoher Qualität via Astra TP93 auch unsicher ist - und damit auch die Kabeleinspeisung.
     
  8. DVB-T2 HD

    DVB-T2 HD Foren-Gott

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    Ja, eigentlich schreit so eine „Bastellösung“ nach SDR-Radioempfang der UKW-Programme, entweder mit mehreren USB/SDR-Sticks oder einem breitbandigem SDR, der den benötigten UKW-Frequenzbereich (sind ja „nur“ 20MHz Bandbreite) komplett digitalisieren kann. Und ja, das (und Internet-Streams) dann als DAB(+) Mux umgewandelt ins Kabelnetz eingespeist. Aber die VHF-Frequenzen für DAB(+) sind wahrscheinlich auch nicht mehr lange bei Kabel-Anschlüssen nutzbar, weil der Frequenzbereich wohl auch mal für Internet über Kabelanschlüsse gebraucht werden würde (denke ich). Da bleibt dann wirklich nur DVB-C Radio als zukunftsfähige Alternative.
     
  9. Discone

    Discone Institution

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    Einen zusätzlichen Radio Direkt-Empfang (mit eigenen Zimmer-Antennen) können der Kabelnetzbetreiber und auch die Landes-Regierung nicht verbieten. Wenn der Kabelnetzbetreiber für zuviel Ärger sorgt, dann können Nicht-Zwangsverkabelte kündigen, u.U. das billigere DVB-T2 nutzen oder zusatzkostenfreies SAT-TV.
     
  10. Radiowaves

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    Da muss viel umgebaut werden - nur einige Netzbetreiber können das zeitnah. Die PYUR hat den Bereich, den DOCSIS 3.1 im Rückweg maximal bekommen soll, bei der Umstrukturierung komplett freigelassen. In Berlin haben die wohl tausende Glas-Koax-Umwandler (Nodes) im Einsatz, teils je Hochhaus einen. In solchen Netzen kommt man recht einfach zu einem erweiterten Rückweg und damit auch für DAB+ zu weitgehender Unbenutzbarkeit im Kabel. Die Vodafone hat den Bereich ab 122 MHz sogar wieder belegt - sieht nicht so aus, als ob da zeitnah was passieren soll. Da hätte man auch UKW lassen können.

    Man kann auch DAB+ "weiter oben" übertragen und beim Kunden runtermischen. Sumatronic macht das nicht nur mit UKW, sondern auch mit DAB+: DAB+ Cable | SUMATRONIC AG - da wird um 56 MHz runtergemischt beim Kunden. Da sind aber anbieterseitig gleich entsprechende Frequenzen moduliert worden. Aber das schafft man sogar mit manchen alten analogen terrestrischen Kanalumsetzern, ich habe hier testweise mal 10B auf 12B umgesetzt mit so einem Kopfstellenumsetzer - lief stabil.

    Die UPC Schweiz bietet das formal passende DAB-Angebot: https://www.upc.ch/pdf/television/tv-channel-overview/DAB/UPC-Schweiz-Senderliste-DABplus-012018.pdf - leider in abscheulicher Bitrate (inzwischen wohl auf 64 kbps brutto erhöht...) - während ein riesiges DVB-C-Radioangebot mit viel programmlichem Überlapp und komplettem deutschen Angebot dazu im gleichen Netz für weniger Invest auf Kundenseite verfügbar ist.

    Die BLM hat in Bayern mit DAB im K13 experimentiert, also knapp oberhalb von DOCSIS 3.1 Upstream. Die sind ganz stolz auf 25 übertragene Programme, die meisten in 72 kbps: https://www.blm.de/files/pdf2/whitepaper-dab-im-kabel.pdf - da kann mans auch gleich bleiben lassen. 1 Programme sind sinnvoll machbar (12 x 128 kbps brutto in EEP 4-B und 2 x 144 kbps brutto in EEP 4-A). Alles darunter wäre klanglich definitiv schlechter als UKW.

    ...und da ist halt unklar, wie lange die Hauptquelle (Astra TP93) noch sprudelt.