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Beides widerspricht sich ja nicht, und die zweite Aussage bedeutet ja nicht, daß A. Merkel dazu beigetragen hat.

 

Der Satz für sich alleine mag ja stimmen, nur sagt der Satz eigentlich nicht aus, dass Merkel die Ursache dafür ist. Sie hat einfach nur Glück in einer Zeitspanne Kanzlerin sein zu können, wo die Wirtschaft gut läuft.

Das ist sozusagen oft das Schicksal von Politikern in Ländern mit Marktwirtschaft: sie sind oft unrecht dafür verantwortlich gemacht, wenn es mies läuft, genauso oft bekommen sie Lob, wenn es gut läuft, obwohl sie auch dafür wenig können...

Wenn mir Bekannte sagen, ja unter Merkel läuft es gut (oder sowas sinngemäß) antworte ich immer ganz einfach: "Nenne mir drei Dinge, die Merkel konkret getan hat, damit das so ist." Und schon ist ihr Stern am Sinken...

 

Ich teile durchaus einige deiner Kritikpunkte. In puncto Rente ab 2030 oder die laufende Umstellung hin zu einer digitalen Welt kam mir von ihr zu wenig bis gar nichts.

Fairerweise muss man ihr allerdings zurechnen, dass es die beiden bisherigen Grokos unter ihrer Führung mit zwei großen Krisen (Banken- und Finanzkrise, Flüchtlingskrise) zu tun hatte und somit gar nicht die Möglichkeiten hatte großartig Reformen einzubringen.

Die 4 Jahre mit der FDP klammere ich mal aus, denn eine vernünftige Rentenreform bekommt man mit Zynikern, die Leuten auf Milo-Niveau private Vorsorge empfehlen, nicht hin.

 

Und weißt Du woran das liegt? Es liegt daran, dass die Mehrheit der Journalisten Merkel einfach mögen und teilweise sogar verehren. Man stelle sich einfach mal vor, was die selben Damen und Herren Journalisten mit einem Kohl angestellt hätten, wenn der ähnlich desaströse Politik betrieben hätte! Aber Merkel hat bei vielen Narrenfreiheit, weil sie ja so "menschlich, so intelligent und so modern und weltoffen ist". Das selbe Phänomen erleben wir seit Jahren mit Justin Trudeau in Kanada. Der ist ein Spinner vor dem Herren, aber singt stets das Lied der Linksliberalen, und die lieben und loben ihn dafür. Vor allem deswegen ist er so "beliebt", und genau deswegen wurde Merkel auch stets mit Samdhandschuhen von der Mehrheit der Journalisten angefasst. Selber erreicht hat sie in ihrer Regentschaft eigentlich rein gar nichts, aber sie hatte stets die Medien auf ihrer Seite. That's it!

 

Die Bankenkrise hat weitgehend Steinbrück gedeichselt. Dem wird da viel zu wenig Ehre zuteil. Und ansonsten: sie hat es nicht mal versucht. Man könnte ja im Nachgang sagen, ok war wegen den Krisen nicht möglich. Aber soweit kam Merkel ja nie, weil sie in diesen Politikfeldern wie Rente usw. gar keine Meinungen äußert. Weil das für sie "Gedöns" ist wie Schröder gesagt hätte. Merkel interessiert sich für Sozialpolitik praktisch nicht. Das sah man ja auch jetzt wieder an den Koalitionsverhandlungen. Und daran ist auch ein Stück weit Jamaika gescheitert, weil sie keine Linie vorgab, und sich dann diejenigen, denen das halt doch wichtig ist, gegenseitig aufgerieben haben.

@Fakeaccount: Merkel hat unter den Journalisten einige Fans, aber das alleine macht es nicht aus. Es ist schon auch so, dass viele Leute in diesem Land gerne die Botschaft hören: ist alles gut wie es ist, und es muss sich nichts ändern, damit es so bleibt. Das hören vor allem Ältere, die überpropotional wählen gehen, sehr gerne und glauben daran. Meines Erachtens ist es verantwortungslos so zu tun als wäre das so. Aber Merkel macht genau das wider besseres Wissen. Das ist mein größter Vorwurf an sie. Sie handelt - oder handelt oft nicht - wider besseres Wissen.

Und viele Journalisten mögen sie nicht wirklich, aber nehmen sie als kleineres Übel hin. Lieber eine Merkel mit viel grün drin, die in weiten Teilen SPD Politik umsetzt, als einen konservativen CDU Kanzler. Denn sie sind auch so schlau und wissen, dass die SPD absehbar den Kanzler nicht mehr stellen wird. Und was da aus der CDU kommt, da bleibt man lieber bei Merkel und wirft ihr nicht allzuviele Stämme in den Weg.

 

How many years in a row now?

 

Jetzt mal ganz ehrlich, die neuen farblosen SPD Ministerchen, werden wohl eher nur für eines sorgen, noch weniger Wählerstimmen, bei der nächsten Wahl, die von der SPD werden aber wohl für diese Erkenntnis, noch etwas länger brauchen......

 

So sieht ein Wahlzettel gegen Frau Merkel aus.


Der Spaß hat Ihm 1000 € gekostet.