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Von UKW-Abschaltung bis Verbot von UKW-Radios – fünf DAB-Fakten

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 29. August 2017.

  1. Radiowaves

    Radiowaves Gold Member

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    Fast alle. Es gibt einige wenige ARD-Infowellen, die laufen nur in mono und haben "nur" 128 kbps MPEG 1 Layer 2. Für mono eine brutal hohe Bitrate bei MPEG 1 Layer 2 (die BBC nutzt sowas auf DAB für Stereo...). Betroffen sind B5+, hr Info, RBB Inforadio und WDR Event.

    Dafür bieten einige Kulturwellen zusätzlich zur Stereo-MP2-Spur eine AC3-Spur, die meist in 2.0 (stereo) läuft, aber zu einzelnen Sendungen auf 5.0 geschaltet wird. Das Angebot besteht bei BR Klassik, hr2, MDR Kultur, SWR 2 und WDR 3. Vorteil: bei einigen Wellen (BR-Klassik und MDR Kultur fallen mir spontan ein) läuft die AC3-Spur ohne UKW-Soundprocessing, also nochmals mit mehr Dynamik und vollem Frequenzgang. Die MP2-Spuren sind mit dem UKW-Processing besaftet, da teilweise noch UKW-Zuführungen oder Backup-Zuführungen damit gemacht werden. Bei NDR Kultur gibt es auch eine AC3-Spur, die wird aber nur während der Laufzeit der Mehrkanal-Sendungen aufgeschaltet.

    Die Codecs für MPEG 1 Layer 2 dürften bei allen ARD-Anstalten die gleichen sein: DAE DVB Audio Encoder and Multiplexer-System - Qbit GmbH - damit machen sie gleich die Vormultiplexe (je Anstalt einen), die laufen dann beim WDR am Standort Langenberg zusammen, werden alle mit Saarland-TV und ARD alpha gemeinsam zum kompletten Transportstrom gemuxt und kommen auf den Uplink.

    Ob die AC3-Spuren überall durch das gleiche Equipment laufen, weiß ich nicht. Es sind entsprechende standalone-AC3-Coder vorhanden, das Signal wird dann in obiges Qbit-System reingeschoben und mit durchgetunnelt.

    DLF, DLF Kultur und DLF Nova haben 256 kbps MPEG 1 Layer 2. DLF Kultur hat zusätzlich seit einigen Jahren eine AC3-Spur mit 448 kbps, die leider dauerhaft in 5.0 läuft; aus den Rear-Lautsprechern kommt irgendwelcher Fake-Müll während der Stereosendungen, angeblich soll das Decodier-Ergebnis in Stereo damit besser sein.

    Dynamik-komprimiert und mit Multibandprocessing klanglich verbogen, dazu oft geclippt, also Verzerrungen. Aber die Zuführung zu UKW beim BR ist z.B. volles MPX-Signal (zentral erzeugt im Funkhaus mittels FMC01 – FM MPX over IP Codec – 2wcom) und beim MDR ist sie seit einem knappen Jahr reines PCM mittels IQOYA *LINK/LE Stereo IP Audio Codec - Digigram - also von daher keine Verschlechterungen des bereits auf andere Art kaputtgemachten Signals. Wie hr und SWR zuführen, kann ich nur ahnen, sie benutzen das gleiche neue Disnet wie der MDR: Media Broadcast - ARD Disnet - also auch da ggf. diese Digigram-Codecs und auch da ggf. UKW-Zuführung in vollem PCM. Datenmenge spielt keine Rolle, da laufen für DVB-T und DVB-T2 ganz andere Kaliber durch.

    Bei DAB+ kommt halt noch die fiese Datenreduktion hinzu, die auch noch allergisch auf exzessives UKW-Multibandprocessing reagiert. Aber das will man ja unbedingt auch auf DAB+ haben, damit alle Verbreitungswege gleich kaputt klingen...
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. Februar 2018
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  2. Gast 15930

    Gast 15930 Guest

    Das ist besser als DAB+ oder DVB-S. Die Qualität reicht absolut.
     
  3. Radiowaves

    Radiowaves Gold Member

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    Die obigen Beispiele entstanden aus DVB-S2. Und sie sind auch nicht "besser als DAB+", wie ein Vergleich mit z.B. BR Klassik via DAB+ sofort zeigen würde (144 kbps LC-AAC brutto).

    Wenn für Dich diese Qualität reicht, ist das einerseits erfreulich für Dich (wirst künftig nichts vermissen), andererseits tragisch (Dir entgeht offenbar tagtäglich jede Menge akustischer Genuss).

    Die Allgemeinheit besteht aber nicht nur aus Dir, sondern auch aus anderen Individuen. Und da sind viele darunter, die sich bei solchen akustischen Katastrophen angewidert abwenden. Nichtmal die Sprache zwischen beiden Klassik-Titeln ist erträglich. Die Streichinstrumente sind von den Obertönen hervöllig kaputt. Die Pop-Nummer kratzt und flirrt grauenvoll.
     
  4. Gast 209735

    Gast 209735 Guest

    Deutschlandfunk sendet mit 256kbit/s und einige ARD-Inforadios mit 128kbit/s in mono. Der MDR speist seine Hörfunkprogramme unkomprimiert ins ARD-Netz ein, also wird für die ASTRA-Ausstrahlung nur einmal konvertiert = bestmögliche Qualität.
     
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  5. Medienmogul

    Medienmogul Großkapitalist

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    Redest du von den Norwegern? :confused:
     
  6. Gast 209735

    Gast 209735 Guest

    Hier mal ein Audiovergleich mit MDR SPUTNIK über Livestream und DVB-S




    Klingt von der Lautstärke und dem Bass eigentlich völlig gleich, gibt's also keine krasse Nachbearbeitung wie bei anderen Sendern - nur bei Wortbeiträgen hört man im Stream gelegentlich Artefakte.
    Oder was meint ihr?
     
  7. Gast 144780

    Gast 144780 Guest

    @drod, das zweite Tape läuft bei mir leider nicht los.
     
  8. Cha

    Cha Gold Member

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    NRK mP3 klingt bei der Bitrate ziemlich übel. NRK Klassisk klingt im Vergleich dazu gar nicht so schlecht, zumindest während der klassischen Musik - nur als der Moderator kurz spricht, wird das Schlieren wieder deutlicher.
     
  9. Cha

    Cha Gold Member

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    Mir fällt jetzt spontan niemand an, der noch mit einem Volksempfänger Radio hört. Dürfte wohl nicht viele betreffen...

    Und was hindert dich daran, heutzutage einen Spieleabend zu machen?

    Was ist als "Das Original" definiert? Wenn der Interpret mit mir im gleichen Raum steht und live singt?
     
  10. Radiowaves

    Radiowaves Gold Member

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    Es gibt in beiden Wegen die gleiche Nachbearbeitung - nämlich offenbar die UKW-Nachbearbeitung. Sonst hätte das 320er MPEG 1 Layer 2 von DVB-S seine obere Grenzfrequenz nicht bei 16,5 kHz, sondern bei etwa 20-21 kHz. Sonst hätte dieser Quietsche-Track zu Beginn nicht so konstanten Pegel ohne Dynamik. Sonst klänge auch die Studio-Moderation (die ich unerträglich finde, ich hätte mich als Jugendlicher nicht so anblaffen lassen wollen) nicht so kaputt (es zerrt und ploppt, da wird deutlich komprimiert). Sonst könnte ich nicht bei uns im Kabelnetz Sputnik von Astra auf UKW umsetzen, ohne absolut keine Probleme mit dem FM-Spitzenhub zu bekommen. Das ist alles ein Processing (war früher beim MDR nicht so, da hatten UKW und ADR und DVB teils 3 unterschiedliche Processings)

    Aber das 128er MP3 des Livestreams schlägt sich hier hervorragend. Da gibt es bei anderen ARD-Wellen bei gleicher Bitrate regelrechte Entgleisungen dagegen. Die Anbindung dieses Streams ist offenbar sehr sauber realisiert, während der Live-Moderation erkennt der Codec auch perfekt auf "mitte" und liefert ein astreines Mono-Signal - auch das ist nicht selbstverständlich. Die Astra-Fassung hingegen tut einem diesen Gefallen nicht.

    Bei "ehrlicherweise nicht so viel" in der ersten Moderation hört man aber z.B. deutliche Artefakte im Stream, die in der Astra-Version nicht drin sind. Da zeigen sich die Grenzen auch dieser hervorragenden 128 kbps MP3. Mit "natürlicherer" Musik statt diesem Gequietsche wären gewiss auch Limitierungen hörbar.

    MP3 ist bei gleicher Bitrate üblicherweise besser als MPEG 1 Layer 2. Z.B. die Podcasts von Bayern 2, die es zuweilen mit 224 kbps MP3 gibt, sind für mich gleichwertig bis sogar besser verglichen mit dem Sendesignal via Astra (320 kbps MPEG 1 Layer 2). Es ist sauberer und (für einen Vergleich unfairerweise) ist die Podcast-Fassung dann auch noch vor Sendung aus dem Sendesystem abgezweigt und ohne UKW-Processing (das bei Bayern 2 wiederum nahezu "unhörbar" ist, ist ja ein Kulturprogramm). Kostprobe eines solchen 224er MP3: https://cdn-storage.br.de/MUJIuUOVB...4G/b88a43ef-81a0-4f77-a9f2-33af7d00af08_3.mp3
     
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