"Tatort"-Ranking: Immer wieder Münster - aber warum nur?

Weil er einfach gut ist! Punkt!

 

Genau, einfach nur gut. Der Zuschauer möchte weder Tatorte a la Chuick Norris noch irgendwelche Pseudofilmkunst, noch irgendwelche Privatproblemwälzer. Einfache Unterhaltung mit einem Schuss Krimi und Ködiantentum ist das Rezept.

 

Vielleicht sollte man die Frage anders formulieren:
"Was machen die anderen Tatorte falsch?"

Das lässt sich vielleicht einfacher beantworten, als die Frage was man hier richtig macht.

 

Über Geschmack lässt sich bekanntlich trefflich streiten.Ich fand den Tatort ziemlich gut.Der ging etwas back to the roots was den Plot und den Humor betraf.Die letzten Episoden des Teams wurden für mich immer unansehnlicher.Für mich haben die mit Fangschuß gerade wieder die Kurve gekriegt.

 

Das die anderen etwas falsch machen, würde ich so nicht behaupten. Die Reihe Tatort erzielt vergleichsweise sehr gute Quoten.
Das Duo Börne und Thiel, umgeben von Vaddern, Alberich und Staatsanwältin Klemm trifft mit ihrer Art momentan den Zeitgeist am besten.
Tatort ist halt recht inflationär im Angebot und irgend einen Stempel hat man jedem Team aufgedrückt. Mal passt er mehr oder weniger in die Zeit.
Für mich persönlich gehören auch das Team um Faber und die Art von Borowski zu den besseren Teilen der Reihe.

Ist halt für jeden etwas dabei, von spaßig über haudrauf zu konfus, hin zu spießig und piefig.

 

Vielleicht, weil er einfach mit guten Schauspielern besetzt ist, die ihre Rollen mittlerweile perfekt verinnerlicht haben? Und weil man beim Drehbuch nicht auf irgendwelche Experimente setzt? Und weil das Ganze eine Kriminalkomödie (mit leichter Hand inszeniert) ist ist und keine sozialpädagogische Lehrstunde (mit erhobenem Zeigefinger)?

 

Das sehe ich auch so, wobei ich besonders das Komödiantische betonen möchte. Das hebt diese Folgen so heraus. Es sind die einzigen Tatorte, die ich mir anschaue.
Zwar sind auch die andere Tatorte im Vergleich zu der Inflation an Krimis - die ich grundsätzlich nie schaue, wenn es sich nicht um reguläre Spielfilme handelt, noch von ordentlicher Qualität. Aber es ist eben einfach zuviel.

Daher breche ich eben Filme mit wackelnder Kamera, völlig verhunzter Bildeinstellung und dergleichen, wie bei dem ZDF-Krimi gestern um 22.15 Uhr, nach kurzer Zeit ab. So einen Schrott tue ich mir in meiner Freizeit nicht mehr an, auch wenn die manchmal gelobt werden.

 

Ich habe irgendwann mal eine Reportage gesehen, über den ersten Münster Tatort, und die Diskussionen im Vorfeld über die Besetzung einer Rolle mit einer Kleinwüchsigen Person, und ob man Witze über ihre Größe machen dürfe usw...
Das lustige dabei, die Schauspieler schienen ihre Rollen schon in der ersten Folge recht gut auszufüllen, da brauchte es keine große Zeit zur "Verinnerlichung", das passte schon sehr früh.
Die Reportage ist natürlich besonders lustig, wenn man an Szenen aus dem letzten Tatort denkt, wie dem Witz darüber wieviele Zwerge man bräuchte um eine Neonlampe zu wechseln. Solche Witze kommen heute vollkommen natürlich und normal rüber, eben genau so wie es sein sollte. Und es gibt keinen Aufschrei oder Proteste irgendwelcher Verbände.

 

Nimmt sich nicht so ernst wie die anderen. Der aus Weimar geht ja auch in die Richtung.