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Was soll so schön gewesen sein in der DDR? (II)

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Eifelquelle, 26. August 2015.

  1. Gast 144780

    Gast 144780 Guest

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    Na ohne wars halt immer etwas schwieriger. Ging ja ohne fast nicht.

    Davon mal ab, würde ich jetzt nicht meinen, dass alle alleinstehenden Männer zu DDR Zeiten den "Stempel" schwul aufgedrückt bekamen. Oder wie du jenes ausdrücktest "sprich im staatlichem Sinn alleinstehender".

    Jeder so wie er konnte oder was seine Beziehungen hergaben. So wars halt, mit verschiedenen Dingen. Ging doch bei diversen Handwerkerleistungen weiter, irgendwelche "Fressalien" betreffend, bishin zum Auto. Ja und Wohnungen auch.

    Bei uns im Betrieb wurden jene die eine Neubauwohnung hatten, oftmals "Neubau-Indianer" genannt. Und Leipzig-Grünau war schon zu DDR Zeiten verschrien als "Satelliten-Stadt". War und ist ja auch wie eine Stadt, neben der Stadt.
    Wobei es noch paar kleinere Neubaugebiete gab, aber das in Grünau war und ist halt das größte.
    Meine Wohnung hatte zwar noch Kohleheizung, das Klo eine halbe Treppe tiefer - auf dem Zwischenpodest der Treppe, die Badewanne war in der Küche eingebaut, nebst Badeofen.
    Aber man hatte Mitte der 70er unser Haus teilsaniert (neuer Fasadenputz, neues Dach, neue Balkons, teilweise neue Türen in den Wohnungen [ bei uns alle - bei anderen Mietern nach Erfordernis], Treppenhauslicht, Farbanstrich im Treppenhaus, Fußbodenerneuerung im Treppenhaus usw., aber keine neuen Fenster, kein Bad). Genug "Eingaben" dazu wurden ja geschrieben. Aber viele von denen konntest du ja "in der Pfeife rauchen". Bis auf die letzte! Achso Einer hatte sogar Telefon... nein wir nicht.
    So schlecht waren jene Wohnungen halt nicht. Da gab es andere..., hier in L im Gebiet um das Rabet, im Osten/Volkmarsdorf/Neuschönefeld, im Westen der Stadt, usw.

    Ok, mutig war das sicher, so einfach damals eine Wohnung zu besetzen. Vollkommen klar. Kommt mir doch glatt der Gedanke, jenes mal heute zu machen oder zu probieren... (außer jetzt in den Hausbestzerszenen wie HH oder Bln, teilweise auch hier). Ob jenes einen "Erfolg" nach sich zieht, darf bezweifelt werden.
    Wobei man daran sehen kann, dass nicht immer die Stasi überall und gleich dabei war, bzw. sich dann gleich für jenes "Vorkommnis" interessierte.
    Meine Stasiakte hatte ich nie kennen lernen wollen, wenn ich denn eine hatte. Wer weiß, für was es gut so war. Und heute nach über 25 Jahren interessiert mich das persönlich absolut nicht mehr.
    Wer mit den Brüdern "Kontakt" hatte, wird das sicher anders sehen.
     
  2. wegra

    wegra Gold Member

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    mit den vielen "beziehungen" kommt mir das ganze system wie tauschwirtschaft vor. gabs auch außergewönliche dinge oder dienstleistungen auch mal für bares?
     
  3. ronnster

    ronnster Board Ikone

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    Die Buden waren ja soweit runter, dass man großflächig anfing die "Ruinen" und Carrees, in denen auch noch Menschen wohnten, abzureißen, da der Neubau günstiger war als alte Stadtstruktur zu erhalten.

    In den Häusern ging teils mit Kitt usw. auch nichts mehr. Ossjetzki-/Gorkistr. sind mir noch bildlich im Kopf, wo Leute aus Häuser schauten, wo die obere Etage schon nicht mehr bewohnbar war.

    Das habe ich nach der Wende das letzte Mal in Halle gesehen :D
     
  4. Berliner

    Berliner Lexikon

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    Für Westgeld :D

    Tauschen war natürlich insofern von Vorteil, weil nicht jeder alles hatte und mit der ggf. Kohle konntest dann auch nix anfangen, wenn es das was Du brauchtest, für Kohle nicht gab.

    Ich hab fix ne 1-Zimmer Neubauwohnung bekommen, war dafür aber auch im richtigen Betrieb tätig :whistle::D. Und nein..weder in der SED noch bei der Stasi.
     
  5. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    Das man als Alleinstehender einen "schwulen Ruf" gehabt hätte habe ich auch nicht gemeint. War nicht so.
    Sondern das Paare bei der Wohnungsvergabe bevorzugt wurden. Und mit einem Kind im Körbchen hatte man dann noch ein Druckmittel. Ihr wisst doch wie das lief.

    Nun war es aber nun mal ausgeschlossen das ich mal eine Frau mitschleppen, eine Heiratsurkunde vorzeigen und ein Kind im Wagen vorschieben konnte. Man galt also als Alleinstehend, und die waren am unterstem Ende der Wohnungsvergabe.
    Das beziehen einer Wohnung als gleichgeschlechtliches Paar war, im sozialistischem Sinn, völlig außen vor als Berücksichtigung in diesen Sachen. Das Thema insgesamt und im täglichem Leben hat man weitgehend verschwiegen so lange es ging bei staatlichen Organen.
    Also hab ich eine Wohnung bezogen - fertig.
    Ich habe mich auch nicht als besonders mutig gesehen sondern eher als trotzig.
    Wäre ich das nicht gewesen, hätte ich noch lange bei Muttern leben müssen.
    Die wollte übrigens ihre Drei-Raum-Wohnung auch nicht aufgeben, obwohl ich dann raus und mein Vater verstorben war. Obwohl man ihr nahegelegt hatte doch in eine Zwei-Raumwohnung zu tauschen....
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. August 2016
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  6. wegra

    wegra Gold Member

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    heißt also die ostwährung war nur dazu da, den grundbedarf zu decken. für sonst war sie zu nichts zu gebrauchen. wie kam man eigentlich zu westgeld?
     
  7. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    Im Normalfall kam man gar nicht zu Westgeld. Und wenn man Westgeld hatte, hätte man es zunächst in der Bank in Forumschecks tauschen müssen. Damit konnte man dann in den Intershop gehen.
    Aber ganz ehrlich, diesen Hype um Westwaren habe ich nie verstanden. Hatte man erst man hinter den Kulissen geguckt, dann sah man das die Wessis auch nur mit Wasser kochten... Bei weitem nicht alle Westwaren hielten was sie versprachen.Ichhabe mit Ostzahnpasta meine Zähne genauso sauber putzen können wie mit Westzahnpasta. Also von daher....
    Westgeld hatten meistens eben Leute mit Westverwandtschaft oder die dienstlich mit Valuta in Berührung kamen.

    Und finde es auch übetrieben das für Ostgeld nichts bekam. Im Grunde bekam man alles, man wusste nur wissen wo und wann. ;)
     
  8. ronnster

    ronnster Board Ikone

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    In Leipzig konnte mit Westgeld im Intershop an der Messe bezahlt werden. Mein Vater hat die harten Scheine gehütet, wie einen Augapfel und hat sich strikt gewehrt die Forumschecks zu tauschen - schon aus Prinzip. Meine Matchbox' und das Fugenweiß wurden alle mit harter Währung in West bezahlt.
     
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  9. wegra

    wegra Gold Member

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    ich denke mir, dass der westwarenhype auch viel durch die werbung des auch bei euch empfangbaren "westfernsehens" verursacht wurde. mein kumpel aus leipzig, bzw. dessen vater, hat mir mal erzählt, was da in den randzonen des empfangs für klimmzüge gemacht wurden, um ein westprogramm überhaupt empfangen zu können.
    würde mich mal interessieren, ob es hier auch einige leuts gibt, die solch einen irrsinnsaufwand für westempfang betrieben haben und was die da so abgezogen haben.
     
  10. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    In Magdeburg waren wir da gut aufgestellt.
    Ohne großen Aufwand gabs DFF 1, DFF2, ARD, ZDF, N3.
    Westfernsehen wurde auch in die Gemeinschaftsantennen und GGAs der Neubaugebiete eingespeißt.
    Unter Honecker wurde das ab 1973 auch nicht mehr versucht zu unterbinden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. August 2016