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Sat-Kabel und Steuerungskabel in einem Kabelrohr verlegen

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von dvbisti, 31. Juli 2016.

  1. dvbisti

    dvbisti Junior Member

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    Hallo,

    bei unserer neuen Anlage haben wir mit 5x 75m Koaxkabel + zwei 4 adrigen Steuerkabel für die 2 x VBoxen kalkuliert.

    4 Koax --> PCI Karte (TBS 6808)
    1 Koax --> VU+ für Newsredaktuere
    2 Steuerkabel --> VBoxen

    die Länge der Kabel ist jeweils ca. 70m, die in einem 60mm Rohr zwischen zwei Gebäuden verlegt werden.

    Zu diesem Plan hätten wir drei Fragen:

    - Die Koax-Kabel werden auf einer Seiten an einen Spaun 9/8 Multiswitch angeschloßen. Brauchen wir für diese 70m extra Verstärkung? (ich glaube nicht...)

    - Normalerweise sollte man Koax- und Steuerkabel nicht zusammen verlegen. Da es sich hier nur um Steuersignale handelt gehe ich davon aus, dass wir alle sieben Kabel in demselben Rohr verlegen können. Kann es jemand für uns bestätigen?

    - Wir würde zwischen LNB und MS bzw. MS uns Receiver jeweils einen Potenzialausgleichschiene einsetzen? Haben diese Teile Auswirkung auf die Signalqualität? Ich denke ja, wir müssen aber wohl solche Schiene benutzen ...

    Vielen Dank für ein kurzes Feedback.

    I.
     
  2. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Hallo,

    bei 70 m Koaxkabel entsteht etwa 20 dB Dämpfung und etwa 10 dB Schräglage. Ob der Spaun-Multischalter das kompensiert, weiß ich ohne Typenangabe nicht.

    Was für Steuerkabel sind das? Einem ordentlichen Klasse A Koaxkabel sollte eine Parallelverlegung aber nichts ausmachen.

    Wichtig ist der Potentialausgleich ein beiden Gebäuden. Wenn das 2. Gebäude entweder eine eigene EVU-Einführung oder dicke Verbraucher hat, wird es Probleme mit Ausgleichsströmen auf den Koaxkabeln geben. Ggf. mal ein zusätzliches 16 mm² parrallel zu den Koaxkabeln einplanen.

    Ordentliche PA-Blöcke verschlechtern die Signalqualität nicht, es stellt sich aber die Frage, wie man die Steuerkabel in den PA einbeziehen sollte.
     
  3. dvbisti

    dvbisti Junior Member

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    Vielen Dank.

    Der Multiswitch: Spaun SMS 9807 NF

    Aktuell planen wir dieses Kabel für die Verbindung zwischen VBox II und dem Aktuator Superjack HARL 3618+

    "Ggf. mal ein zusätzliches 16 mm² parrallel zu den Koaxkabeln einplanen."

    Ich müsste also die PA Schiene der beiden Gebäuden durch das Rohr miteinander verbinden?

    Im Gebäude B gibt es das Produktionsequipment mit einer Strombedarf von max 1KW: Lautsprecher, PC, Beleeuchtung, usw. Also nichts besonderes.

    Gr. I.
     
  4. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Glauben heißt nicht wissen. Wissen ergibt sich aus Pegel-/Dämpfungsberechnung von
    1. LNB-Ausgangspegel (Abhängig von EIRP des Satelliten + Antennengewinn + LNB-Verstärkung)
    2. Verteilnetzdämpfung
    Nach Norm ist ein Mindestpegel von 47 dB(µV) vorgeschrieben, eine gute Planung beinhaltet 3 bis 6 dB Reserve. Die Kabeldämpfung ist frequenzabhängig, ausgehend von dämpfungsarmen Leitungen ergibt sich in der Sat.-ZF eine nicht unproblematische Schräglage > 8 dB, welche sich durch die Sternleitungen noch erhöht. Deren Ausgleich kann wichtiger als eine lineare Verstärkung sein.
    Nicht alles was man meint zu können ist auch normkonform. Die gemeinsame Verlegung in einem Leerrohr ist m. E. tolerierbar, sofern speziell die Antennenleitungen beim Einziehen nicht zu stark gestresst werden.
    Wenn damit Schienen in Klemmtechnik gemeint sind, die sind längstens technisch veraltet und out, Stand der Technik sind Erdblöcke und Erdwinkel in Kombination mit neuzeitlichen Kompressions-, Self-Install- oder Quickmount-Steckern. Die Dämpfung ordnungsgemäß verarbeiteter F-Stecker und F-Buchsen ist in der Regel zu vernachlässigen, allerdings will die Montage dieser Stecker auch gelernt sein.

    Erdungspflichtige Antennen setzen stets einen vollständigen Schutzpotenzialausgleich nebst normkonformer und funktionstüchtiger Erdung voraus. Hier scheint ein Hinweis angebracht, dass Erdung und PA zur Elektroanlage gehören und Installationen an dieser nach NAV § 13 bei einem Verteilnetzbetreiber konzessionierten Elektrofachkräften vorbehalten sind.

    Eine Antennenanlage mit 8 Sternleitungen ist für fachfremde und messgerätelose Laien ein verflixt ungeeignetes Do-it-yourself Erstlingsobjekt.
     
  5. dvbisti

    dvbisti Junior Member

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    Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
    Gr. I.
     
  6. dvbisti

    dvbisti Junior Member

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    Wir haben jetzt auch einen Elektriker am Bord. Vielen Dank für die Ratschläge.

    Er hat auch bestätigt die Notwendigkeit der Erdungswinkel auf beiden Seiten der 75m Verkabelung und die Verbindung beider Schienen mit einem 6mm2 Erdungskabel. Da wir dort keinen großen Verbrauchen haben gehen wir davon aus, dass 16mm2 nicht benötigt werden.

    Als Erdungswinkel würde wir diese mit Überspannungschutz nehmen:
    Zwischen LNB und MS
    Zwischen MS und PC (also das andere Ende des Kabel)

    Diese Schienen werden dann an die "Hauserdung" angebunden.

    Für die Erdung des Mastes machen wir eine senkrechte Kabelführung mit einem 16mm2 Einzeldraht aus Kupfer direkt zum Boden. Die genaue Umsetzung werden wir aber noch besprechen müssen.

    LG

    I.
     
  7. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Nur wenige Elektriker können noch vertragstreu ein VDE-Auswahlabo vorweisen und sind auch echte Antennenprofis mit einem Antennenmessgerät und bezüglich Erdung und PA kompetent.

    Nix gegen einen mit 6 mm² Querschnitt überdimensionierten PA-Leiter, aber nach maßgeblicher DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) genügt für den PA der Antennenkabel der Mindestquerschnitt für zusätzlichen Potenzialausgleich von 2,5 mm² Cu (geschützt) oder 4 mm² Cu (ungeschützt).

    Die Links führen nicht zum Produkt.

    Noch wichtiger als eine "Führung zum Boden" (gemeint ist blitzstromtragfähige Erdung) ist ein vollständiger Schutzpotenzialausgleich. Der Erdungsleiter muss nicht nur normkonform geerdet, sondern auch mit der HES blitzstromtragfähig Klasse H = 100 kA verbunden sein.

    Das Stichwort "schleifenfreier PA" wurde in diesem Forum häufig genug erwähnt um zu wissen, dass der PA der Kabel und Komponenten konventionell geerdeter Antennenanlagen ausschließlich am Antennenträger und nur bei Direkterdung an Blitzschutzanlagen und Verbindung oder mit einem BK- oder Telefon-Festnetz zusätzlich an der HES angeschlossen werden soll.

    Das gehört zum kleinen ABC der DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1), nur weiß das nicht jeder Elektriker.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. August 2016
  8. dvbisti

    dvbisti Junior Member

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  9. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Unter 4 mm² Cu würde ich nicht gehen und mein Glaube, dass es einen Elektriker gibt, schwindet.

    Die AXING-Erdwinkel sind okay, der erste PA ist der wichtigste und bei Kabeln, die aus LPZ 0A ins Gebäude eingeführt werden, möglichst unmittelbar an der Gebäudehülle anzubringen.