Sind die Medien noch glaubwürdig?

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Ich schätze Deine Ehrlichkeit sehr, das ist aber nun nichts anderes als Rassismus. Auch ich möchte sicher nicht jeden als Nachbarn haben (darunter einige hier aus dem Forum), mit der Herkunft hat das aber nix zu tun. In dem Haus in dem ich wohne, sind nicht die mit Migrationshintergrund die Stinkstiefel.

 

Ich nenne das nicht Rassismus, sondern einfach nur den Wunsch nach einer Nachbarschaft aus meinem Kulturkreis. Dass dies kein Garant für ein friedliches Zusammenleben ist streite ich nicht ab. Aber die Wahrscheinlichkeit ist höher, wenn keine kulturellen Schranken im Weg stehen.

Und in dem Haus in dem ich gewohnt habe waren sie es und auch der Grund warum wir umziehen mussten.

 

Ich würde den mit dem leisesten Rasenmäher nehmen.

 

was dann letztlich auch wieder Rassismus ist...

 

gelöscht

 

Sofort wieder korrigiert? Bis zum Korrektur-Tweet sind 3h vergangen. Eine Ewigkeit in unserer heutigen Medienwelt!

 

Das ist kein übereifriger Redakteur. Du stellst es hier gerade so dar, als wäre das irgendeinem Praktikanten oder Volo durchgerutscht. Der ist "Verantwortlicher Redakteur Politik Online", also ganz bestimmt kein kleines Licht.

Und mittlerweile hat einer der Interviewer - Eckhard Lohse - im ZDF sogar zugegeben, dass der Name Boateng nicht von Gauland kam, sondern von den FAZkes.

 

Niggi verweist in seinem Text (unter Umständen aber nicht mehr in dem frei einsehbaren Teil) auf Zahlen einer Befragung aus dem Jahr 2008, bei der
- 26% sagten, Menschen mit schwarzer Hautfarbe passen nicht nach Deutschland
- ähnlich viele sagten, dass sie Angst vor dunkelhäutigen Männern auf der Straße hätten
- 50% sagten, dass sie mit Türken nicht in einem Haus wohnen wollen

 

Ich auch:
Diejenigen ohne ekelhaft grinsende Zipfelmützenträger im Garten (und genau deswegen ist Y. aus Ghana, der vor einigen Jahren hier mit seiner deutschen Frau zugezogen ist und obwohl er sich mal als Muslim bezeichnete Schnaps trinkt und Schweinefleisch isst, mein Lieblingsnachbar, seine deutsche Vermieterin dagegen kann ich auf den Tod nicht ausstehen.

 

Eines Redakteurs heißt in dem Fall der verantwortliche Redakteur Politik Online bei der FAZ und sofort heißt in dem Fall nach drei Stunden. Drei Stunden sind in der Online-Welt mehr als genug Zeit, um die Aussage weiterzuverbreiten.

Dadurch, dass das nur ein verantwortlicher Redakteuer bei Twitter verbreitet hat, während online die missverständliche Variante "Aufzeichnung" steht, mag speziell dieser Punkt kein Indiz für die Lügenpresse sein. Gleichzeitig ist es damit nicht abwegig, wenn jemand dadurch die Band-Geschichte gelesen hat, aber nicht die Korrektur und eben die Band-Geschichte für eine Tatsache hält.

Es geht doch gar nicht um die Frage, wen Gauland beleidigt hat. Darüber diskutiert eigentlich auch niemand.

Die Frage ist, ob Gauland sich rassistisch geäußert hat ("Neben Boateng/einem Farbigen möchte man inklusive mir nicht wohnen") oder eine rassistische Situation festgestellt hat ("Es gibt Leute, die nicht neben Boateng/einem Farbigen wohnen wollen.")

Darüber wird diskutiert seitdem die FAS schrieb "Gauland beleidigt Boateng". Und das ist - und einige hier legen ja sonst gerne immer Wert darauf, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen und im strengsten Sinne auszulagen - vom Inhalt her falsch. Er sagt, dass Leute nicht neben einem wie Boateng wohnen wollen: „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“

Das ist eher das Wiedergeben einer rassistischen Situation als eine selbst rassistisch geäußerte Meinung. Das einzige, was man im Zuge dessen diskutieren kann ist: Hat Gauland recht? Wollen tatsächlich "die Leute" einen wie Boateng nicht als Nachbarn haben? Und wenn das so ist, mag das sicherlich auch schlimm sein: Aber dann ist es trotzdem kein Fall, in dem Gauland jemanden beleidigt hätte.

Das ist im Übrigen auch der Punkt, wo Niggi seinen Artikel ansetzt.