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Radio am Scheideweg: Uneinigkeit über die richtige Technik

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 26. Februar 2016.

  1. DF-Newsteam

    DF-Newsteam Moderator Mitarbeiter

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    Dass der Hörfunk eine Zukunft hat, ist für die Landesmedienanstalten klar. Welcher Verbreitungsweg der richtige ist, darüber gingen die Meinungen auf dem Technischen Symposium aber auseinander.

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  2. DrHolzmichl

    DrHolzmichl Talk-König

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    Warum will so mancher eigentlich UKW unbedingt mittelfristig mit der Brechstange abschaffen?

    Ich sehe die Zukunft des terrestrischen Radios eher in einer Hybridlösung: UKW und DAB Plus parallel! UKW=Grundversorgung (wie heute; teuer für die Betreiber, begrenzte Bandbreite aber Massenverbreitung in allen Haushalten und mobil im Auto) und DAB Plus für alle, die mehr wollen: Mehr Programme, Auswahl in der Musikfarbe, wirtschaftlicher für kleine lokale bzw. private Anbieter, rauschfreier Klang.

    Muss man immer alles technische abschaffen, nur weil es "alt" ist? (Siehe Glühbirnen) UKW ist alt, aber gut!:)

    Gruß Holz
    (y)
     
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  3. E.M.

    E.M. Silber Member

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    Papierkorb mit ESP 32 f.f.
    Bleibt auch noch die Möglichkeit der Verbreitung über DVB-T2, sozusagen als Beigabe für ein Bundespaket im Gleichwellenbetrieb.
     
  4. Martyn

    Martyn Institution

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    DVB-S: 5° W / 9° E / 13° E / 19.2° E via Wavefrontier T55
    DVB-T: Hoher Bogen, Ochsenkopf, Cerchov und Plzen-Krasov
    Sehe ich genauso. FM ist ein solider Standart, der einfach perfekt für die Grundversorgung ist.

    DAB+ ist ein intressanter Standard für ein mobiles Zusatzangebot, primär an bundesweiten Spartenprogrammen. Wichtig wäre da aber eine breite Unterstützung durch die Hardwarehersteller, vorallem bei Radionavis fürs Auto und Smartphones.

    Stationär daheim ist die Vielfalt die über DVB-C/S Radio und vorallem über Webradio möglich ist ohnehin unschlagbar.
     
  5. Medienmogul

    Medienmogul Großkapitalist

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    Über DVB -C ist die "Vielfalt" erbärmlich, absolut erbärmlich. Das solltest du nie wieder erwähnen. Grund ist die absurde Geschäftsidee der Kabelnetzbetreiber, das nur weiterverbreitet wird, was Einspeisegebühren zahlt. :eek:

    Für mich ist der wichtigste englisch-sprachige Sender im Autoradio inzwischen BBC Radio Four, was daran liegt, dass ich das unendliche Privileg habe, ein Autoradio zu haben, was über ein Empfangsteil für Langwelle verfügt. :cool:

    Zu Hause bekomme ich BBC Radio Four über DVB-S, genau wie das Fernsehprogramm BBC Four HD. Es ist jenseits jeglicher Vorstellungskraft, dass der örtliche Kabelnetzbetreiber (Unitymedia) BBC Four jemals einspeisen wird. Die haben ja sogar BBC Prime rausgeschmissen, was extra für die Kabel-Weiterverbreitung gedacht ist.

    Will ich den BBC-Prime-Nachfolger BBC Entertainment sehen, bleibt mir nichts anderes übrig, als eine Satelliten-Antenne auf 9 Grad Ost auszurichten und für ein irres, super-teures Monatsentgelt von 17 € eine Smart Card bei der BBC zu bestellen. :eek:

    Die Satelliten-Antenne für BBC Entertainment hat den Vorteil, dass ich damit auch BFBS Germany hören kann, ein Radioprogramm, was früher vom strategisch wichtigen WDR-Funkturm in Velbert / Langenberg abgestrahlt wurde und damit eine technische Reichweite von 10 Millionen hatte. :cool:

    Hier kann Unitymedia punkten, weil sie doch tatsächlich das analoge Signal vom Telekom-Funkturm in Bielefeld (103.0 UKW mit 70 KW) im analogen Kabelradio bis Bonn tragen, wo der fleißige Mischobo alles katalogisiert.

    Das ist aber auch das einzig Positive, was ich über Unitymedia zu sagen weiß: dass sie BFBS als analoges Kabel-Radio anbieten - auch dort, wo der Kabelkunde selbst mit einer Super-Duper-Dachantenne keinen vernünftigen UKW-Fernempfang mehr hat.

    Ansonsten ist Unitymedia im Bereich Rundfunk und Fernsehen eine reine Katastrophe. :mad:

    Mit einer sehr guten, VDE-konform geerdeten Dachantenne kann ich an meinem Standort 6 DVB-T Radioprogramme empfangen. :winken:

    DVB-T Radio gibt es wirklich. Jedenfalls hier. Bei Testversuchen mit einer billigen VHF-Antenne wurde das vom gleichen Fernsehturm stammende DAB+ Signal zwar eingelesen, aber mehr auch nicht.

    Meine Wahrnehmung ist, dass mir der DAB-Fernempfang nicht gelingen will. Außer SWR-RP kriege ich auf DAB+ nichts überregionales herein.

    Das ist für mich der Haupt-Nachteil von DAB+.

    Ich habe auf UKW 5 bis 6 Radioprogramme aus Rheinland-Pfalz und mit leichten Qualitätseinbußen auch je 4 Sender aus Hessen und aus den Niederlanden. Bereits für die SWR-Sender brauche ich bei DAB+ zwingend ein DAB+ Radio mit externem Antennen-Eingang und Anschluss an die Hausantenne. Mit der eingebauten Stabantenne geht der SWR nicht auf DAB+ (aber durchaus auf UKW).

    Beim Digital-Umstieg des Fernsehens hat die ARD Muxe gemacht, wo zum lokalen Dritten drei weitere Dritte dazu kamen. So sendet heute der MDR volle Kanne von Langenberg - allerdings nur Fernsehen in Pixelmatsch-SD-Qualität. :eek:

    Ich sage seit Jahren, dass der Durchbruch von DAB+ gelingen kann, wenn es zu einer (mit DVB-T) vergleichbaren Einigung unter den ARD-Anstalten käme.

    Im Klartext: ich will, dass NDR 2 und SWR 3 auf den WDR-Funktürmen aufgeschaltet werden.

    Das wäre die Rettung für DAB+.

    Beim Fernsehen hat das geklappt. Ob sie das bei DVB-T2 / HDTV auch machen werden, ist mir nicht klar, aber ich hoffe es doch sehr.

    Bei DAB+ wird noch nicht mal darüber diskutiert. Das ist das zentrale Problem. DAB+ scheitert nicht, weil die Technik schlecht ist, sondern weil machtgierige Lokalpolitiker nicht bereit sind, überregional zu denken. :mad:
     
  6. Fragensteller

    Fragensteller Wasserfall

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    Weil es überflüssig werden wird. Auch der analoge Satellitenempfang war lange großartig, bis er vom digitalen überholt wird. DVB-S wurde Ender der 90er begonnen, etwas über 10 Jahre später hat man den analogen Satellitenempfang abgeschafft. Der ernsthafte Start von DAB war 2011, nach 2020 wird dann keiner mehr die Frage stellen, ob man die alte Technik noch braucht. Stand heute brauchen wir natürlich noch UKW, das änder sich aber Jahr für Jahr mehr.
     
  7. Medienmogul

    Medienmogul Großkapitalist

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    Doch, wir werden diese Frage stellen, wenn Sender wegfallen sollen, die 20 oder 30 Jahre lang da waren - und die aktiv gehört werden.

    Du übersiehst das zentrale Problem von DAB+, was ich oben geschildert habe. Mit der DAB+ Stabantenne fallen bisherige UKW-Sender weg.

    Das ist nicht überall so, aber dort, wo in ca. 50 km eine Grenze ist und jenseits der Grenze eine andere UKW-Versorgung herrscht, ist das ein Riesenproblem.

    Wenn du nach England oder in die USA schaust, dann wird die private Radiolandschaft von wenigen Konzernen beherrscht - was zum Beispiel Donald Trump sehr zu Gute kommt.

    Die meisten englischen Privatradios, die du über Satellit hören kannst, haben praktisch den selben Eigentümer. Der bietet verschiedene Musikfarben an, aber die politische Propaganda ist überall dieselbe.

    Dein Vergleich mit dem analogen Satelliten-Fernsehen hinkt vollständig, weil sich per Satellit die Reichweite bei der Digitalisierung eben gerade nicht geändert hat. Es sind zum Teil sogar die selben Transponder, die mit digitalem Content überall dahin kommen, wo das analoge Signal auch war.

    DAB+ hat technisch andere Frequenzen - und die Signale reichen nicht so weit wie UKW. Ich habe noch nicht ansatzweise irgendwas aus Hessen über DAB+ empfangen - im Autoradio kann ich aber bis zu 5 hessische UKW-Programme hören.

    Außerdem mußt du bedenken, dass weltweit DAB häufig in einer grottenschlechten Qualität gesendet wird. Das BFBS UK DAB hat über Satellit eine CBR von 128 kbit/sek, weil die DAB-Bitrate entsprechend schlecht ist. Mehr Datenrate haben die aus Kostengründen im DAB-Mux nicht angemietet. :eek:

    Die Fütterung der UKW-Sender von BFBS Germany erfolgt mit 256 kbit/sek. Das ist glatt das Doppelte.

    Das sind Tatsachen, die du nicht weg diskutieren kannst. :p

    Ob wir eine Vielzahl von politisch gleichgeschalteten, aber qualitativ minderwertigen DAB-Sendern wirklich brauchen, lasse ich mal dahin gestellt.

    Eine 128 GB große Speicherkarte für's Handy ist fingernagelgroß und kostet 60 €.

    Brauchen wir überhaupt noch Radio, wenn ich 128.GB von meiner Lieblingsmusik auf einem fingernagelgroßen Chip transportieren kann? :confused:

    Sofern das Radio zu Informationszwecken dient, kriege ich etwas anderes als den Einheitsbrei der regierungsfreundlichen ARD-Sender am ehesten, wenn ich die uralte und vorsintflutliche Langwelle anmache. :cool:

    Nicht alles, was technisch modern ist, ist auch inhaltlich gut.

    Deswegen kann es durchaus sein, dass DAB+ in Deutschland scheitert und abgeschaltet wird.

    Denn die DAB-Radiozukunft ist für viele Leute total unattraktiv. Wie sollen sich die vielen neuen DAB-Privatradios denn finanzieren?

    Durch Werbung! Will ich Werbung hören? Nein! Der SWR bringt vom Gongschlag der vollen Stunde bis fünf vor halb Null komma Nichts an Werbung. Warum willst du mir diesen Sender wegnehmen und durch werbeverseuchte DAB Privatradios ersetzen?

    Hör doch einfach mal 5 Stunden im Block Capital Radio oder die anderen englischen Privatradios, die eine der "wertvollen" DAB-Lizenzen erworben haben.

    Und dann sag mir, ob du diese Radio-Zukunft wirklich nach Deutschland holen willst. :eek:
     
  8. Fliewatüüt

    Fliewatüüt Guest

    Ich gehe davon aus, dass mittlerweile fast jeder zuhause Internet hat. Wer sich dann ein ordentliches Internet-Radio zulegt, braucht dort schon mal kein DAB+.
    Für unterwegs im Auto oder im Smartphone ok, im Büro vielleicht auch. Aber ob's deswegen unbedingt nötig ist? Da reicht doch auch UKW.
     
  9. Nobb66

    Nobb66 Senior Member

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    Ich höre Radio fast nur noch über DVB-S, in erster Linie BBC Radio 4, Radio 2, Radio 6 und die verschiedenen BFBS-Radios. Ergänzt wird per Internet, wenn der "westliche" Satellit bei heftigem Regen doch einmal schwächeln sollte.
    Sogar auf LW geht BBC Radio 4 hier noch, aber nur recht mäßig mit zusätzlicher Antenne.
    In der nahen Großstadt hätte ich bei der angeblichen Vielfalt von DVB-C wohl nur BBC World Service und müsste dafür noch bezahlen (sofern meine Kenntnisse da auf dem aktuellsten Stand sind - s. Belegungsliste Vodafone/KDG; beim anderen großen Kabelanbieter Primacom ist totale Fehlanzeige). Dabei gibt es das doch über DVB-S FTA.
    Gut; das deutsche Radioangebot ist sehr umfangreich; da höre ich aber meist nur noch DLF und MDR Info, wofür mir ein UKW-Kofferradio genügt.
    DAB+ stehe ich technisch sehr aufgeschlossen gegenüber. Um mir einen Empfänger zuzulegen, müsste man aber in der Region hier wirklich inhaltlich etwas Besonderes anbieten. In anderen Gegenden Deutschlands kann es z. T. schon anders, also besser aussehen. Dudelfunk tue ich mir aus Prinzip nicht an; davon kann man auf DAB+ aufschalten, was man will. Ich ignoriere diesen Unfug einfach.
     
  10. Martyn

    Martyn Institution

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    Würde ich jetzt nicht so sagen wollen.

    Mit YouFM, MDR Jump, MDR Sputnik, EinsLive diggi und N-Joy hätte ich zum Beispiel schonmal 5 Young-CHR Programme zur Auswahl. Das würde mir im Alltag als "Grundversorgung" locker reichen, und ist auf jeden Fall schonmal mehr Vielfalt als man über FM und DAB+ zusammen hat.

    Zudem hat man, was besonders relevant ist wenn man an einem Tag etwas aussergewöhnliches passiert und mehr Informationen will, natürlich auch Zugriff auf alle ARD-Infowellen.

    Das finde ich dann schon für den Alltag ausreichend.

    Klar bieten DVB-S und Webradio noch mehr. Über DVB-S gibts zusätzlich noch planet.radio, Top40, JamFM und Hitradio Ö3 und dann über Webradio zusätzlich noch Hitradio N1, RTL 89.0, Kiss 98.8 und Radio 105.