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Sat Multischalter Potentialausgleich

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von caron15, 13. Dezember 2015.

  1. caron15

    caron15 Junior Member

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    Hallo,

    ich mache mir gerade einige Sorgen über das Thema Potentialausgleich und Erdung. Vlt. könnt ihr mir weiterhelfen.

    Vor gut einem Jahr haben wir gebaut. Die Sat-Antenne habe ich damals beim Elektriker in Auftrag gegeben, da ich das Thema mit der Erdung lieber einen Fachmann machen lassen wollte. Um den Multischalter wollte ich mich selbst kümmern. Das machte laut Elektriker auch Sinn. Die Verkabelung sieht jetzt folgendermaßen aus:

    - Sat-Antenne auf dem Dach
    - deren Mast ist (laut Rechnung, sehen tut man das nicht) mit einem 16mm² Kabel geerdet
    - ein gelb/grünes Kabel (Außendurchmesser 6,5mm²) geht irgendwo von der Antenne in die Potentialausgleichsschiene
    - den Multischalter (Technisat TehniSystem 5/8 G2) habe ich dann ebenfalls mit der Potentialausgleichsschiene verbunden

    Das läuft wunderbar, nur jetzt habe ich etwas im Internet gestöbert und mir scheint, die Sache ist doch nicht so einfach, wie ich dachte.
    Viele schreiben, man muss die Kabel vor und nach dem Multischalter noch zusätzlich durch einen Erdungsblock führen. Angeblich sogar wegen Gefahr beim Blitzeinschlag. Ich dachte eigentlich, der Blitz würde durch die Antennenerdung in den Boden geführt. Und was den Potentialausgleich angeht, deshalb ist doch der Multischalter schon entsprechend angeschlossen (dachte ich...).
    Und mehr noch: es ist sogar zu lesen, dass diese Erdungsblöcke mit der Antennenmasterdung(!) verbunden werden sollen. Abgesehen davon, dass mir das technisch nicht ganz einleuchtet, weiß ich weder, wo sich das Erdungskabel befindet, noch besteht eine realistische Möglichkeit, da ranzukommen.

    Wie schätzt ihr das ein? Ich wäre für Aufklärungsversuche sehr dankbar!
     
  2. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Ein löblicher Vorsatz. Leider gehen gefühlt 95 % nicht normkonform geerdete Antennen auch auf das Konto von RFT und Elektrikern ohne VDE-Auswahlabo, die seit Jahren nur das machen, was sie schon immer gemacht haben.

    Siehe den gepinnten aber leider nicht mehr überschaubaren Erdungsthread:

    Neue Antennen sollen möglichst nur noch in geschützten Räumen wie der als sicher bezeichneten Fassadenzone oder in LPZ 0B einer getrennten Fangeinrichtung errichtet werden. Nur so sind Antennenanlage und die daran angeschlossenen Endgeräte gegen Einkopplungen galvanischer Teilblitzströme gewappnet.
    • Die Schirme aller aus Blitzschutzzone LPZ 0A ins Gebäude ein- oder ausgeführten Leitungen sind möglichst nahe der Gebäudeeinführung in den PA einzubeziehen
    • Bei Dachantennen somit (gewöhnlich) nach dem Dacheintritt, bei BK-Leitungen im UG
    • Ein vollständiger Schutzpotenzialausgleich ist noch wichtiger als eine möglichst niederimpedante Erdung
    • Blitzschutz ist Brandschutz, wird der besonders wichtige mastnahe PA unterlassen, sind zündende Lichtbögen möglich
    • Der PA muss aus Gründen des Personen- und Berühnungsschutzes auch bei Komponentenausbau erhalten bleiben, weshalb es nicht normkonform ist, wenn nur das Multischaltergehäuse in den PA einbezogen ist
    Auch hier schimmert die "Ich hole mir nicht den Blitz ins Haus"-Illusion durch, dass der Kabelmantel bei Unterlassung eines mastnahen PA ausreichende Isolierung bietet.

    Einen mastnahen PA kann man immer nachrüsten und eine getrennte Fangeinrichtung ist meistens auch noch möglich.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. Dezember 2015
  3. caron15

    caron15 Junior Member

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    Vielen Dank für die Antwort! Ehrlich gesagt habe ich es noch nicht ganz verstanden, aber ich glaube, ich nähere mich dem langsam ;)
    Vielleicht ist das auch gar nicht so schwer / kompliziert. Wie es aussieht, ist die Schüssel ja richtig angeschlossen: ein 16mm² Kabel geht direkt in die Erde, ein 4mm² Kabel zum Potentialausgleich. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass das Erdungskabel richtig liegt, der Elektriker hat eigentlich sehr gute Arbeit geleistet, sicherheitshalber werde ich aber nochmal nachfragen.
    Wenn das so ist, müsste ich dann nicht lediglich das 4mm²-Kabel, welches Stand jetzt Schüssel mit Potentialausgleichssschiene verbindet, aus der PA-Schiene raus und in einen Erdungsblock vor die Eingäge des Multischalter einführen? Dann von diesem Erdungsblock ein weiteres 4mm² Kabel in den nächsten Erdungsblock (hinter dem Ausgang des Multischalters) und diesen Erdungsblock dann wieder in die PA-Schiene?
    Ach so, und wenn das so richtig gedacht ist, wo genau schließe ich dann den Multischalter an? Dazwischen oder separat direkt an die PAS?
     
  4. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Der Erdungsleiter ist doch hoffentlich direkt an der Haupterdungsschiene (HES, früher PAS) oder einer eigenen Anschlussfahne des Fundament-/Ringerders angeschlossen??? Ein eigener Tiefenenerder (Mindestlänge 2,5 m) ohne blitzstromtragfähige Verbindung zum Schutzpotenzialausgleich wäre grob normwidrig. Siehe ABB Merkblatt 10.

    16 mm² Cu hält als Einzelmassivdraht oder in grob mehrdrähtiger Ausführung (7 x 1,7 mm Durchmesser) sogar 200 kA stand. Eine Kette ist aber nur so stark wie das schwächste Glied. Typischerweise sind die Anschlüsse an Antennenträger und Haupterdungsschienen (HES, früher PAS) nicht nach Klasse H = 100 kA blitzstromtragfähig, da selbst Elektrikern mit VDE Auswahlabo die Prüfnormen mehrheitlich nicht kennen und speziell Banderdungsschellen fraglicher Tauglichkeit verwenden.
    Verstehe ich richtig, dass innen ein Erdungsleiter mit 16 mm² Cu und ein PA-Leiter mit 4 mm² Cu vom Antennenträger zur HES geführt wurden???

    Wenn der PA bei MS-Ausbau an allen Leitungen erhalten bleibt, ist die Installation normkonform. Mit einem mastnahen PA ist ein Erdblock vor dem MS eine Fleißaufgabe welche die LNB-Leitungen im Falle eines Einschlags entlastet und Servicemessungen vereinfacht.

    In der maßgeblichen DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) gibt es bei Sat.-Anlagen nur Beispielbilder mit Kopfstellenumsetzung. Schaltbare LNB oder Multischalter sind nicht dargestellt. Ohne Blitzschutzanlage gilt:
    • Multischalter im DG:
    • Erdungsleiter mit zertifizierten Verbindern Klasse H = 100 kA vorzugsweise außen ohne gefährliche Näherungen und bei Neubauten möglichst an eine eigene Anschlussfahne des Fundament-/Ringerders, sonst an die HES
    • PA von LNB-Leitungen, MS-Gehäuse und Sternleitungen an den geerdeten Antennenträger
    • Multischalter im UG:
    • Erdungsleiter wie vor
    • PA-Leiter möglichst abstandslos mit den LNB-Leitungen verlegt und schleifenfrei möglichst nur am geerdeten Antennenträger angeschlossen
    Der schleifenfreie PA soll bewirken, dass bei Einschlägen in die Nachbarschaft keine induktiven Blitzstromeintragungen aufgenommen werden.

    Das sinnvolle Ideal "Schleifenfreiheit" wird aber durch jeden bei Gewitter nicht ausgesteckten Flat mit Schukostecker torpediert und das Zusammenwachsen der Medien mit Verbindung zu BK- oder Telefon-Netzen lässt nur vermaschten PA zu.
     
  5. caron15

    caron15 Junior Member

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    Ehrlich gesagt verstehe ich das noch nicht ganz aber wahrs. habe ich es auch nicht korrekt beschrieben oder die falschen Vokabeln benutzt. Das war eben auch der Grund, warum ich mit dem Erdungsthema gar nichts zu tun haben wollte. Laut Elektriker ist Folgendes eingebaut:
    "Satellitenanlage auf dem Dach installiert bestehend aus:
    Kreiling Aluspiegel 85cm
    mit Quattro LNB, Dachhalterung mit Kunststoffziegel, UKW Antenne, 5 Verbindungsleitungen Koax zum HWR, Antennenmasterdung 1x16mm2 und diverses Kleinmaterial. Der Multischalter wird bauseitig geliefert und montiert."

    Sehen kann ich nur, dass neben den Koaxialkabeln noch ein gelb/grünes Kabel im Dachboden reinkommt und unten (EG) an der PA-Schiene angeschlossen ist. Das 16mm² kann ich nicht sehen, ich gehe aber ganz stark davon aus, dass das alles soweit korrekt angeschlossen ist.
    Die Frage ist also nur (bitte ggf. um Korrektur), wo ich das Potentialausgleichskabel bzw. die anscheinend benötigten Erdungsblöcke verkabel. Der Multischalter befindet sich im EG praktisch neben der PA-Schiene.
     
  6. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Auch ein fachfremder Laie sollte aber mittlerweile verstanden haben, dass der Erdungsleiter der Antenne mit dem Schutzpotenzialausgleich blitzstromtragfähig verbunden sein muss. Das erfolgt gewöhnlich an der Haupterdungsschiene, die blitzstromtragfähig sein muss.

    Bevor wir uns weiter über faktenfreie Glaubensfragen unterhalten, bitte ein Bild der HES ohne Deckel und Mitteilung des Durchmessers des grün-gelben Drahts. Ich wette vorab blind einen Kasten Bier, dass der Anschluss am Antennenträger nicht normkonform ist.

    L e e e s e n !

    Bei konventioneller Direkterdung ist der PA dieses Multischalters im UG möglichst nur am geerdeten Antennenträger, bei Verbindung mit dem Telefonnetz am Antennenträger und der HES anzuschließen.
     
  7. caron15

    caron15 Junior Member

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    Hallo Dipol,
    erstmal vielen Dank für Deine Geduld!

    Anbei zwei Bilder der Potentialausgleichsschiene (EG). Das ist die einzige im Haus, die mir bekannt ist.
    [​IMG]
    [​IMG]

    Kabeldurchmesser in mm² (jeweils mit Mantel, von links nach rechts): 6,5 / 6,5 / 4.
    Das linke geht dann in den Kabelkanal und scheinbar am Dachboden nach draußen.


    [​IMG]
    So sieht das auf dem Dachboden aus, wo die Kabel (inkl. dem grün / gelben) nach außen geführt werden. Hinter den Klebestreifen befindet sich ein Metallteil.

    Kann man mit den Bildern etwas anfangen?
     
  8. caron15

    caron15 Junior Member

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    Langsam beginne ich zu verstehen (glaube ich). Das 16mm²-Kabel ist höchstwahrscheinlich unterirdisch mit der HES verbunden und der Fehler ist, dass das gelb/grüne PA-Kabel zusätzlich hier angeschlossen ist (Schleifenbildung).
    Ich habe soeben beim Elektriker angefragt, ob er mir die Informationen schicken mag, denn ansonsten ist das ja wirklich eine Glaubensfrage. So gesehen wundert es mich auch stark, dass ich keine entsprechende Dokumentation erhalten habe. Bin mal gespannt auf seine Antwort.

    Nachtrag: so einfach scheint es doch nicht zu sein, da das PA-Kabel nicht geerdet ist, wenn es nicht direkt mit der PAS verbunden ist (habe ich mit einem Multimeter nachgemessen). Wenn meine Vermutung richtig gewesen wäre, müsste das ja der Fall sein, wenn ich mich nicht irre.

    Ich entschuldige mich daher für die vielen Spekulationen und lasse das jetzt sein. Ich bin gespannt auf die Antworten des Elektrikers und etwas fassungslos, dass ich darüber überhaupt keine Informationen bekommen habe.
     
    Zuletzt bearbeitet: 14. Dezember 2015
  9. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Das ist eine Günstig-HES/PAS: Die ist zwischen den Klemmen 1 für einen Runddraht und der freien Klemme 9 für ein Bandeisen mutmaßlich auch ohne ein Hersteller-Prüfzertifikat für 100 kA blitzstromtragfähig, aber die Schräubchen der Klemmen 2 bis 8 ....:(

    Aus der Perspektive ist
    • eine Midi-Twinleitung
    • ein normales Antennenkabel
    • ein 4 mm² Kupferdraht
    zu sehen, der selbstverständlich nicht blitzstromtragfähig ist. Kein PA und kein blitzstromtragfähiger Erdungsleiter zu erkennen.

    Sofern nicht ein normkonformer Erdungsleiter aus 16 mm² Cu, 25 mm² Alu oder gar 50 mm² Blitzableiterdraht über Dach verlegt ist, wird der 4 mm² PA-Leiter im Falle eines seltenen Direkteinschlags kurz zum Glühwürmchen. Ohne den vermeintlichen unteridischen blitzstromtragfähigen Erdungsleiter gibt es keine Schleife aber auch keinen Antennen-Blitzschutz.

    PS: Für einen Multischalter sind 4 LNB-Leitungen erforderlich, die möglichst gleichen Querschnitt aufweisen sollten,
     
  10. caron15

    caron15 Junior Member

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    Das Ding ist, dass ich laut Rechnung eine 16 mm² Erdung bezahlt habe und deshalb immer davon ausgegangen bin, dass die schon da sein wird. Nur dazu passt eben nicht, dass der 4 mm² PA-Leiter an der PAS angeschlossen ist. Außerdem ist von der angeblichen 16 mm² Erdung nichts zu sehen, weder außen noch innen. Mittlerweile mache ich mir echt Sorgen, die Antenne befindet sich definitiv nicht im blitzschutzgesicherten Bereich. Zum Glück sind Gewitter im Winter recht selten...
    Bin wirklich gespannt, was der Elektriker dazu sagt!