Ein wunderbarer Neger!

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AW: Ein wunderbarer Neger!

Das als übergeordneten Begriff natürlich. Aber darum geht es ja hier nicht. Wer Neger sagt oder Schwarzer oder was auch immer möchte ja aus irgendeinem Grund, diesen näher spezifizieren. Sonst bräuchten wir auch nicht von Deutschen, Blonden, Behinderten oder anderen Gruppen reden, oder? In der Schule hatten wir auch einen schwarzhäutigen Mitschüler aus Afrika. Wenn ich über den mit jemandem sprechen möchte, kann ich schlecht sagen, in der Klasse unter mir war ein Mensch. Stimmt zwar, ist aber nicht zielführend. Das nur zu Deinem Vorschlag.
Ob ich ihn nun als Neger, Afrikaner (das könnte auch ein Weißer sein), Schwarzen (das klingt für mich persönlich eher abwertend), Dunkelhäutigen, afrikanischen Ureinwohner oder sonstwie bezeichne, möchte ich selbst entscheiden können und nicht von einer Sprachpolizei vorgegeben bekommen. Wenn ich jemanden diskriminieren will, kann ich das unabhängig von der verwendeten Wortwahl. Ich habe viel mit sagen wir mal am einfachsten nicht-Deutschen zu tun. Beruflich wie privat. Ich würde nicht auf die Idee kommen, jemanden allein wegen seiner Hautfarbe, Augenfarbe, Anzahl der Finger oder sonst etwas angeborenem als minderwertig zu betrachten. Wenn ich von Negern rede, dann ist das für mich völlig wertfrei und in meinen Augen die treffendste Bezeichnung, die ganz simpel einen Angehörigen der negriden Menschenrasse beschreibt, eventuell auch einen Mischling. Wenn das jemanden stört, dann hoffe ich, daß derjenige in seinem Leben auch nie von Ossis und Wessis geredet hat!

 

AW: Ein wunderbarer Neger!

Das ist schon mal ein schwerer Fauxpas:
"Negride" ist eine rassensystematische Bezeichnung und wegen ihrer Verbindung zum Rassismus politisch nicht korrekt.

Auch der Begriff "Rasse" ist politisch inkorrekt, wie der Auszug aus "Informationen für Journalisten zum korrekten sprachlichen Umgang" ausführt:

Leider ist dies heute anscheinend noch nicht allen Journalisten bekannt, und so findet sich dieser Überrest aus der Nazi-Zeit noch erschreckend regelmäßig in "gewöhnlichen" zeitgenössischen Publikationen wieder: Der Begriff „Rasse“ fällt keinesfalls unter eine politisch korrekte und wertungs- und diskriminierungsfreie Ausdrucksweise sondern ist nach heutiger wissenschaftlicher Sicht (teilweise) den Irrungen und (überwiegend) der rassistischen Propaganda kolonialer und Nazi-Regimes zuzuordnen und rückstandslos überholt und widerlegt worden. (Siehe auch: anhängende Erklärung der UNESCO hierzu.) Die historischen Versuche Menschen, derart zu klassifizieren, wurden bekanntermaßen praktiziert, um ihnen bestimmte Eigenschaften zuzuschreiben und daraus eine Herrschaftsstruktur zu entwickeln.

Mischling ist ebenfalls nicht korrekt.
https://www.falter.at/falter/2013/04/16/mischling-sagt-man-nicht/

 

AW: Ein wunderbarer Neger!

Soweit grundsätzlich ok, richtige Begrifflichkeit mal außen vor gelassen.

Das widerspricht Deinem zunächst Gesagten und das ist auch das, was zu Recht kritisiert wird. Der Mitschüler hat doch sicher einen Namen (nennen wir in mal Max), warum nennst Du den nicht? Wieso spielt die Hautfarbe eine Rolle?

 

AW: Ein wunderbarer Neger!

@modus333: Das ist das Problem, wenn gesellschaftliche Ansichten über wissenschaftliche triumphieren. Es gab eine Zeit, da war es gefährlich zu behaupten, die Erde würde sich um die Sonne drehen. Wir sind wieder auf dem Weg dahin.

 

AW: Ein wunderbarer Neger!

Weil der Name keine Rolle spielt, wenn man denjenigen nicht kennt. Wenn es aber eben um die Hautfarbe geht, muß man das auch adressieren. Wenn ich sage, am Nachbartisch sitzt eine Frau (statt am Nachbartisch sitzt Heidi), ist das diskriminierend?

 

AW: Ein wunderbarer Neger!

Ich sage es ja schon lange und auch hier zum vorliegenden Thema:
Welcome to the german Idiocracy!

 

AW: Ein wunderbarer Neger!

Achtung, Achtung Sprachpolizei!
Ob richtig oder falsch, das ist nicht einerlei.
Streng vermerkt der Sprachpolizist,
was gegen politische Korrektheit ist.

 

AW: Ein wunderbarer Neger!

Dennoch fand ich meine Antwort pointiert und passend - zumal mir scheint, dass das mache vergessen haben.

So pauschal stimmt es leider nicht. Wer solche Bezeichnungen verwendet, will oft genug Menschen diskriminieren.

Da geht es um eine Gruppe und nicht um eine konkrete Person. Der Begriff "Neger" hat nun eine Geschichte, die man dabei nicht einfach ignorieren kann. Die Bedeutung von Begriffen wandelt sich eben auch. Schwul war auch einmal eine negativ gemeinte Bezeichnung - bis die Schwulen selbst sich so bezeichnet haben. (Allerdings gibt es auch wieder eine Gegentendenz; wie häufiger zu lesen war, wird schwul gerade auf Schulhöfen wieder zu einer Beleidigung).

Wie hast du denn über Mitschüler mit anderer Hautfarbe gesprochen?

Hier ist das Problem. Es lässt sich offenbar nicht darüber reden, weil ganz schnell jemand um die Ecke kommt, und reflexartig "Sprachpolizei" ruft. Das ist wie eine Keule, die eingesetzt wird.
Es geht auch nicht darum, was da für dich als abwertend klingt, sondern was für die, über die du redest abwertend klingt.

Natürlich, aber du kannst es auch durch die Wortwahl.

Das glaube ich dir und ich halte diese Herangehensweise auch für normal.

Da kann ich wieder nur auf die Geschichte verweisen. Der Begriff "Neger" ist eben oft in diskriminierenden Kontexten verwendet worden. Du kannst zurecht einwenden, es gibt Menschen, die sich selbst stolz so nennen. Aber es ist doch ein Unterschied, ob man sich selbst so nennt oder durch andere - oft in herabwürdigender Weise - so genannt wird.

In diesem Land scheint es doch einen Konsens zu geben, dieses Wort nicht zu verwenden, zumal sich auch die, die so bezeichnet werden, dagegen wenden.
Warum sollte man diesen Wunsch nicht einfach respektieren - genauso wie man eben respektiert, dass nicht jeder Klaus Klausi und nicht jeder Thomas Thommy genannt werden will?

 

AW: Ein wunderbarer Neger!

Du sagst dann über den Mitschüler "mein Klassenneger?" oder einfach den Vornamen des Mitschülers?

 

AW: Ein wunderbarer Neger!

Oder auch nicht.

Reichen Vorurteile für Zensur?