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Gescheiterte Streamingplattform bringt ARD und ZDF hohe Verluste

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 7. August 2015.

  1. DF-Newsteam

    DF-Newsteam Moderator Mitarbeiter

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    Mit "Germany's Gold" wollten die Öffentlich-Rechtlichen 2012 ein eigenes Streamingportal starten, auf dem Filme und Sendungen aus allen Epochen gezeigt werden sollten. Der vom Bundeskartellamt untersagte Start hat alle Beteiligte viel Geld gekostet.

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  2. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

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    AW: Gescheiterte Streamingplattform bringt ARD und ZDF hohe Verluste

    Da war wohl die Lobby der Privaten wiedermal im Spiel. :rolleyes:
    Warum dürfen die sowas machen aber die ÖR nicht?!:eek:
     
  3. tesky

    tesky Talk-König

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    Gorcon, warum musst Du in jedem Thread posten, obwohl Du mit dem Posting zeigst, dass Du nicht in der Materie steckst? Wo haben die Privaten eine zentrale VoD-Plattform? Deren Projekt - unter dem Arbeitstitel Projekt Amazonas - ist vom BKartA genauso untersagt worden wie Germanys Gold. Ursächlich dafür ist die technologische Rückständigkeit und das fehlemde technische Verständnis des BKartA.
     
  4. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

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    AW: Gescheiterte Streamingplattform bringt ARD und ZDF hohe Verluste

    Die Privaten haben aber jeweils ihre eigenen Plattformen! Hätten die das zusammen gemacht hätte das auch niemanden ausser dem Kartelamt gestört.
     
  5. tesky

    tesky Talk-König

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    AW: Gescheiterte Streamingplattform bringt ARD und ZDF hohe Verluste


    Na aber gerade das Kartellamt hat es doch gestört, sodass die Privaten eben nicht gemeinsamen Sache machen konnten. Dies ist ihnen ja vom BKartA untesagt worden. Im Übrigen haben auch die Öffentlichen ihre eigenen Plattformen, darum geht es gar nicht, sondern um die (notwendige) Zusammenarbeit, um sich gegen die Big aplayer aus den USA zu positionieren. Dies wird durch das BKartA verhindert. Resultat: der Markt wird zwischen den ausländischen Firmen aufgeteilt.
     
  6. Wambologe

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    AW: Gescheiterte Streamingplattform bringt ARD und ZDF hohe Verluste

    Das Verbot von Amazonas in der vorgestellten Form vom Oberlandesgericht Düsseldorf bestätigt. Dass der Markt nur wegen des Verbots unter ausländischen Firmen aufgeteilt wird, ist auch Schmarn. Jeder der Sender (bzw. bei ARD und ZDF die kommerziellen Töchter) kann ein eigenes Angebot starten wie es auch Netflix, Amazon oder Google/YouTube (in Zukunft) haben werden.

    Zudem: Wieso sollte das Ergattern von Marktanteilen für Netflix & Co. schwieriger werden, wenn es statt nowtv.de oder 7TV.de nur eine Seite geben sollte? Das war ja der ursprüngliche Plan. Ein deutsches Hulu. Eine Seite für das kostenlose 7-Day-Catchup.

    Schuld sind letzlich die Sender, die nicht die vom Kartellamt verlangten Zugeständnisse abgeben wollten.

    Bei Germany's Gold standen Preisabsprachen im Weg. Die Betreiber hatten laut Kartellamt die Preise abgestimmt und beschlossen, dass die Inhalte nicht anderweitig vertrieben werden. Das ZDF hätte sein Material nicht an Amazon verkaufen dürfen. Solche Koordination und Preisabsprachen sind unter konkurrierenden Firmen (und das sind die Tochterfirmen) immer verboten. Die Forderung war, solche Preisabsprachen zu unterlassen. Das wollten ARD und ZDF aber offenbar nicht.

    Bei Amazonas stand das Problem im Weg, dass ProSiebenSat.1 und RTL im Fernsehwerbemarkt bereits 80 - 90% Marktanteil haben und die Plattform abschotten wollten. Da Amazonas kostenlos und werbefinanziert werden sollte, stand die Befürchtung im Raum, dass der 80 - 90% Marktanteil im TV-Werbemarkt auch auf den Bereich der Internetvideos übertragen wird - besonders dann, wenn sich die TV-Nutzung ins Internet verlagert (Netflix spielt hier allerdings gar nicht mit rein, die haben 0% vom Werbekuchen). Hinzu kommt, dass RTL und P7S1 bereits 30-50% des Videowerbemarktes auf sich vereinen und Werbekunden ein Interesse zeigen, bei den großen zu werben (weniger bei den kleinen).

    Im Übrigen begründete das Kartellamt das auch mit Hulu. Hulu hat zwar unter den werbefinanzierten Plattformen nicht die meisten Nutzer (das ist mit Abstand Google/YouTube), verdient aber mit Abstand das meiste Geld (weil TV-Inhalte sich leichter vermarkten lassen als die YouTube-Videos). Hättest du Marktkenner vermutlich nicht gedacht.

    Das Kartellamt forderte, dass sich die Zusammenarbeit von ProSiebenSat.1 und RTL auf eine rein technische Dienstleistung beschränkt, die auch anderen Video-Anbietern offen steht. Technische Dienstleistung heißt hierbei, keine Vorgaben zur Verfügbarkeit zu machen. Das war jedoch geplant (erst nach TV-Ausstrahlung, nur sieben Tage verfügbar..) und wollte von RTL und ProSieben nicht aufgegeben werden.

    Die Entscheidung zu Amazonas zeigt übrigens, dass das Kartellamt sehr wohl ein technisches Verständnis mitbrachte und sich auch tiefgründig mit dem Videomarkt befasste. Hättest du mal lesen sollen.
     
  7. Fragensteller

    Fragensteller Wasserfall

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    AW: Gescheiterte Streamingplattform bringt ARD und ZDF hohe Verluste

    Das ist völliger Unsinn. Germany's Gold wurde nicht wegen Preisabsprachen abgesagt sondern wegen der Gefahr, dass es Preisabsprachen geben könnte oder dass man Exklusivitäten vereinbaren könnte. Ein wichtiger Unterschied. Das was Du da sonst reingelesen hast, ist völliger Unsinn. Man hätte zB mit den Kartellamtsvorgaben kein Angebot wie Netflix mit ARD und ZDF Inhalten anbieten können, sondern der Kunde hätte ein ARD-Abo UND ein eigenständiges ZDF-Abo abschließen müssen. Ist ja schön, dass Warmbologe glaubt, dass sich das rechne, die Tochterunternehmen haben da nicht dran geglaubt und nicht noch mehr Geld versenkt. Das sowas marktfähig sein könnte, kann auch nur jemand beim Kartellamt glauben.

    Das der Markt nun unter den Ausländern aufgeteilt wird, ist nun die Realität. Dass ARD und ZDF (bzw RTL und ProSiebenSat.1 gemeinsam) genügend Marktmacht aufbauen, um Preise im VOD-Markt zu bestimmen, ist ein Witz. Im Medienbereich dürfen sich nach den Vorgaben unseres Kartellamts nur Ausländer breitmachen, das zeigte schon die gescheiterte ProSiebenSat.1 / Springer - Fusion.
     
  8. Wambologe

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    AW: Gescheiterte Streamingplattform bringt ARD und ZDF hohe Verluste

    Es gab keine Gefahr. ARD und ZDF haben das dem Bundeskartellamt so konkret vorgelegt:
    "Die Pläne von ARD und ZDF sahen aber Absprachen über Preise und bestimmte Exklusivitätsvereinbarungen vor, die wir nicht akzeptieren konnten"

    Quelle: Bundeskartellamt - Homepage - Pläne für ARD und ZDF Online-Plattform

    Wenn du die Fallentscheidung durchgelesen hättest, würdest du zum Beispiel auch wissen, dass das Bundeskartellamt die Infos aus den Verträgen der Beteiligten hat.

    Wo sage ich, dass ich glaube, dass sich das rechnet? Ich schrieb nur, dass das eine Forderung vom Bundeskartellamt ist. Du liest da wohl zu viel rein. Meine Infos nach den ersten beiden Absätzen stammen 1:1 vom Bundeskartellamt oder aus Interviews mit dem Chef des Bundeskartellamtes. Da steckt keinerlei eigene Meinung drin.

    Dann erkläre doch mal: Wie hätte Amazonas als Fusion vom jetzigen nowtv.de und 7TV.de denn Netflix mehr entgegensetzen können? Das musst du ganz allgemein erklären, wenn du behaupten willst, dass das Bundeskartellamt den Ausländern den Weg bereit hat.

    Fakt ist: RTL und ProSiebenSat.1 bieten derzeit nicht weniger an als sie gemeinsam anbieten wollten. Es gibt nur zwei Seiten statt einer Plattform.

    Ganz unabhängig davon haben RTL und P7S1 kein Netflix und keinen Netflix-Konkurrenten geplant. Sie haben ein deutsches Hulu geplant. Ausschließlich werbefinanziert. Damit ist das ein anderer Markt als Netflix. Hulu: Finanzierung durch Werbung. Netflix: Finanzierung durch Nutzerentgelte. Der erste Markt ist dabei gar nicht so stark von Ausländern besetzt.

    Und zu ARD/ZDF:

    Der Satz ist allein inhaltlich absoluter Schmarn. Die Kartellamt entschied nur, dass ARD und ZDF kein gemeinsames Netflix bzw. RTL und P7S1 kein gemeinsames Hulu an den Start bringen dürfen (unter den geplanten Bedingungen).

    Irgendeine ARD-Tochter hätte Germany's Gold alleine starten und sich die Rechte vom ZDF holen können. Dann hätte auch ein deutscher Anbieter einen Netflix-Konkurrenten starten können (wie das ProSiebenSat.1 ja auch schon lange macht).

    Das Kartellamt hätte genauso eine gemeinsame Plattform von Netflix und Amazon Instant Video untersagt, wenn sie nach deutschem Recht betrieben würde. Anders als ARD und ZDF wollen Netflix und Amazon aber nicht zusammenarbeiten, sondern aus komplett eigener Kraft Marktanteile gewinnen. Daran ist kartellrechtlich absolut nichts verwerflich.

    Bei Germany's Gold in der vorgestellten Form liegen die kartellrechtlichen Probleme auf der Hand. Mehrere Firmen arbeiten zusammen und sprechen sich bei den Preisen ab. Das geht schlichtweg nach deutschem Recht nicht. Da spielt es auch keine Rolle, ob sie eine Marktmacht haben oder nicht. Preisabsprachen sind generell verboten.

    Das ist hier eindeutig der Fall. WDR mediagroup (hier stellvertretend für alle beteiligten kommerziellen ARD-Töchter) und ZDF Enterprises sind konkurrierende Unternehmen. Sie verkaufen bislang ihre Waren an oder verhandeln zumindest mit Amazon, Sky, etc. Es entsteht Wettbewerb, wer das attraktivere Angebot hat (inhaltlich und preislich).

    Dieser Wettbewerb wird durch Germany's Gold verfälscht, wenn beide Unternehmen einem dritten (in dem Fall eine Tochter) zu vorab definierten Bedingungen überlassen.

    Um meinen Beitrag als "völligen Unsinn" zu bezeichnen, musst du nun begründen, wieso das keine Preisabsprache (nicht relevantes Ausmaßes) zwischen den ARD-Töchtern und ZDF Enterprises ist und wieso das Modell nicht gegen den zitierten §1 des GWB verstößt. Oder alternativ den Paragraphen benennen, der Zusammenarbeit (nicht Fusion!) unabhäniger Firmen erlaubt, wenn die noch kleiner sind als die (ausländische) Konkurrenz.

    Wenn du darauf keine Antworten hast, solltest du über einen Crashkurs im Wettbewerbsrecht nachdenken und deine Lücken schließen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. August 2015
  9. Schnellfuß

    Schnellfuß Guest

    AW: Gescheiterte Streamingplattform bringt ARD und ZDF hohe Verluste

    Wozu benötigt ein gebührenfinanzierter ÖRR eigentlich "kommerzielle Töchter"?
     
  10. Wambologe

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    AW: Gescheiterte Streamingplattform bringt ARD und ZDF hohe Verluste

    Um Gewinn zu erwirtschaften und diesen anschließend an die Gesellschafter, die ÖRR, auszuschütten, wodurch wiederum der Gebührenzahler entlastet werden soll.

    Das ist die Theorie dahinter.