Breitbandexperte: "Mehrere Gigabit pro Sekunde durch Glasfaser"

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Meiner Meinung nach eben nicht, da dadurch der Anreiz fehlt, auch wirklich in Glasfaser auszubauen. Den VDSL-Ausbau finde ich ja noch grundsätzlich in Ordnung, da damit ja auch ein Glasfaserausbau verbunden ist.

Alles darüber hinaus ist aber so, als würde beim Pferderennen unbedingt mit einem lahmen und kranken Pferd weitermachen wollen. Man gibt dem Tier nun in den nächsten Jahren in regelmäßigen Abständen einige teure Spritzen, Behandlungen, etc., damit es noch einigermaßen mit den schnelleren Pferden (Kabelnetzbetreiber, Stadtwerke,...) mithalten kann. Mit dem Geld, das man da aus dem Fenster schmeißt, hätte man sich aber viel besser ein neues, schnelles und junges Pferd angeschafft und den alten Gaul auf den Gnadenhof verfrachtet.

Außerdem mal eine Gegenfrage: Die meisten Betreiber bauen logischerweise erst dann Glasfaser aus, wenn sich genügend Interessenten finden. Wo wird das eher geschehen? In einem Ort, welcher höchstens 384-DSL-Light bekommt oder dort, wo schon größtenteils Super-Vectoring mit 300 Mbit/s ausgebaut wurde?

Ist natürlich ein Extrembeispiel, aber verdeutlicht hoffentlich, dass durch diesen Flickschusterei mit Vectoring usw. der Ausbau mit Glasfaser sogar noch deutlich verlangsamt wird. Dagegen hätte man mit Glasfaser langfristig deutlich schnelleres und stabileres Internet. Jeder Euro, der in diese Zwischenlösungen reingeht, fehlt dadurch beim Ausbau von Glasfaser.

 

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Also ich persönlich habe meinen NAS nicht in der Nähe des Routers stehen, diese befindet sich in einem anderen Raum.

Niemand aus meinem Verwandten- oder Bekanntenkreis hat sein Flachbild-TV-Gerät an die Wand gehängt. Mein TV-Gerät hängt ebenfalls nicht an der Wand.
Von daher bezweifle ich stark dass so viele Leute ihr TV-Gerät an die Wand gehängt haben.

Um die Datenrate geht es mir nicht. Da ich einen Netzwerkanschluss im Wohnzimmer vorgesehen habe nutze ich diesen auch um ortsfeste Geräte wie das TV-Gerät daran anzuschließen.
Dann bleibt einfach mehr WLAN-Bandbreite für andere Geräte.

 

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Wenn es kein grosses Problem darstellt ein Kabel zu benutzen, so ziehe ich dies auch immer einer Funkverbindung vor!

WLAN wird bei mir nur für mobile Endgeräte genutzt. Handy, Tablet, Notebook.

Alles andere hängt per Kabel im Gigabit-LAN und profitiert somit meist auch vom möglichen höheren Datendurchsatz.

 

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Die meisten Leute haben aber eine recht klare Vorstellung von einem Internettraif: Mindestens 10 MBit/s (idealerweise so 20-25 MBit/s) für maximal 35€ (idealerweise so 23-30€)

Und damit ist eben ein FTTH Ausbau nicht zu finanzieren.

 

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Wo gibt es die entsprechende Umfrage dazu?

 

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Ich sag' da nur:
Vorsicht bei der statistischen Extrapolation eigener Erfahrungen auf die Menge aller Personen der Gesamtbevölkerung.
Das Resultat eigener Hochrechnungen aufgrund minimaler Faktenbasis muss nicht der Realität entsprechen.

 

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Man muss es anders herum fragen: Für wie viel Geld im Monat würden die Menschen auf den Internetanschluss komplett verzichten wollen. Dann sieht man nämlich, wie viel den Menschen das Internet wirklich wert ist. Und da reden wir sicher von monatlich dreistelligen Zahlen.

Aber selbst wenn deine Zahlen stimmen sollten, sagt das ja nur, dass die Menschen oftmals nicht langfristig denken. Ist ihnen eigentlich auch gar nicht vorzuwerfen, da das Aufgabe der Politik sein sollte. Und wenn man langfristig rechnet, kommt Vectoring und Co. einfach wesentlich teurer als der direkte Glasfaserausbau. Ganz abgesehen von den Risiken, die durch den mangelhaften Ausbau für unsere Wirtschaft entstehen könnten. Da gehen eine Menge Chancen verloren. Aber dann muss auch keiner mehr jammern, wenn die zukünftigen Innovationen im Rest der Welt stattfinden und deutsche Arbeitsplätze in andere Länder verlagert werden.

 

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Im Falle vom Breitbandausbau halte ich für das größere Problem dass privatwirtschaftliche Unternehmen nicht langfristig genug denken u. agieren.
Jede Investition muss zeitnah wieder Gewinne abwerfen – aber genau das ist bei den meisten Investitionen in Infrastruktur nicht der Fall.
Daran scheitert der Ausbau. Zu kurzfristiges unternehmerisches Planen und Denken.

Eine Investition in ein flächendeckendes Glasfasernetz amotisiert sich frühestens nach 20 Jahren.

 

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Nicht einmal der Staat tätigt trotz geringstem Zinsniveau solche Investitionen, was man an den ganzen ÖPP-Projekten im Straßenbau sieht. Dabei wäre eine staatliche und neutrale Netzinfrastrukturgesellschaft genau das, was wir für den Glasfaserausbau bräuchten.

 

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Man muss stark differenzieren.

Wirklich "überlebenswichtig" ist den meisten Usern nur Facebook, Instagram, Amazon, eBay, Foren Onlinebanking und Wikipedia. Und das ginge notfalls sogar mit DSL384.

Unbequem wirds dann nur bei Videos und Softwareupdates. Letztere müsste man sich dann über Freunde und Bekannte oder öffentliche Hotspots organisieren.

Aber bevor man eine dreistellige Summe für einen Glasfaseranschluss ausgeben würde, dann würde man sich wohl notfalls doch lieber mit einer solcher "Krücke" behelfen.

Wirklich langfristig im Zeitraum über 20 Jahre hinaus denkt heute kaum noch jemand, selbst Privatpersonen nicht.

Und vom Staat will ich mal garnicht reden, der lebt eher in der Vergangenheit als das er es schaffen würde die aktuellen Bedürfnisse zu decken. Von Investitionen die erst 20 Jahre in der Zukunft Sinn machen will ich da garnicht reden.

Eben.