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Zwei Millionen Bedürftige haben schwere Probleme

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Union Jack, 18. Juni 2014.

  1. Union Jack

    Union Jack Platin Member

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    Schulden, Sucht, psychosoziale Schwierigkeiten: Einer aktuellen Studie zu Folge haben gut zwei Millionen Hartz-4-Bezieher allein kaum zu bewältigende Probleme. Wichtige Hilfe bliebe häufig aber aus.

    Studie zu Harzt-IV-Empfängern: Zwei Millionen Bedürftige haben schwere Probleme - Politik | STERN.DE


    Am Besten gefällt mir folgender Teil des Artikels: ""Die Defizite im Hartz-IV-System bestehen vor allem darin, dass das Fordern sehr groß geschrieben wird, aber das Fördern zum Teil viel zu kurz kommt", erklärte ein DGB-Arbeitmarktexperte. Dabei hätten mehr als zwei Millionen Menschen Bedarf an Schulden-, Sucht- oder psychosozialer Beratung. Ohne eine soziale Stabilisierung könnten die Betroffenen auch nicht nachhaltig in den Arbeitsmarkt integriert werden, so der Fachmann."

    Soll man die Menschen jetzt mit der Peitsche zur Entgiftung und in die Schuldnerberatungen der Verbraucherzentralen treiben? Man kann die Hilfe nur anbieten. Annehmen müssen die Leute schon selbst. Die Anzahl der ausgestellten Beratungsgutscheine der Jobcenter für die Schuldnerberatungen war jedenfalls letztes Jahr sehr hoch.
     
  2. Dirk68

    Dirk68 Guest

    AW: Zwei Millionen Bedürftige haben schwere Probleme

    Das Problem besteht darin, dass die eigentlich Hilfsbedürftigen ihre Not gar nicht sehen bzw. nicht sehen wollen. Dies gilt übrigens für so ziemlich jeden Bereich, wo staatliche Hilfe angeboten wird. Mit Freiwilligkeit erreichst du nur selten was.
     
  3. Gast 188551

    Gast 188551 Guest

    AW: Zwei Millionen Bedürftige haben schwere Probleme

    Das Problem ist sicher auch eine falsche Scham der Betroffenen.
     
  4. Dirk68

    Dirk68 Guest

    AW: Zwei Millionen Bedürftige haben schwere Probleme

    wobei Scham meiner Erfahrung nach eher selten der Grund ist.
     
  5. Gast 140698

    Gast 140698 Guest

    AW: Zwei Millionen Bedürftige haben schwere Probleme

    Hallo Dirk,
    ich stimme Dir zu 100% zu. Ich denke, man sollte die staatliche Hilfe grundsätzlich überarbeiten. Und damit meine ich nicht die Abschaffung oder Reduktion per pe, sondern eine echte Reformierung.

    Ich denke, daß Länder wie die NL da Vorbild sein könnten: Sehr hohes Arbeitslosengeld, aber der Zwang, gemeinnützige Tätigkeiten (in Krankenhäusern, Altersheimen, Tierheimen etc.) auszuführen. Ich halte es für absolut zumutbar, daß ein gesunder Arbeitsloser etwas für die Gemeinschaft tut, wenn er von der gleichen Gemeinschaft Hilfe in welcher Form auch immer erwartet.

    Ein Teil der Hartz IV Empfänger ruht sich in der Tat in der "sozialen Hängematte" aus und sieht dies auch als völlig normal an. Wenn ich hier im Forum lese, daß bekennende Hartz IV Empfänger neben Smartphone, PC und Spielekonsole auch große Flachbildfernseher und Sky Abos haben, kommt mir persönlich die Galle hoch. Vor allem, wenn diese Leute immer noch jammern, daß sie "ausgegrenzt" seien und das Geld knapp sei ... nur, daß bei diesem "Besitzstand" kein Interesse besteht, sich täglich zur Arbeit zu schleppen, mag menschlich verständlich sein, unsozial gegenüber der Gesellschaft, die sie finanziert, ist und bleibt es dennoch.

    Meine Meinung: Arbeitslosengeld auf 90% des letzten Gehaltes anheben und dafür die Verpflichtung einführen, wirklich jedes Angebot anzunehmen. Sollte der neue Job schlechter bezahlt sein als das Arbeitslosengeld, soll der Staat für weitere 12 Monate maximal auf das AL Geld aufstocken.

    Bis jemand wieder in Arbeit kommt, Pflicht zu sozialen Tätigkeiten: Sei es, kranken Kindern oder alten Leuten etwas vorlesen, im Tierheim helfen oder in einer lokalen Tafel ... Möglichkeiten und Bedarf gibt es mehr als genug.

    Hartz IV auf das Niveau eines ungelernten Arbeiters anheben, im Gegenzug auch hier die Verpflichtung zu sozialen Tätigkeiten. Wer diese ohne Erkrankung oder aus Altergründen ablehnt, komplett alle Hilfen streichen.

    Zusätzlich Verpflichtung für Arbeitslose / Sozialhilfe Empfänger unter 27 zur Ausbildung / Schulabschluss.

    Sollten Schulden / Suchtprobleme etc. vorliegen: Zwang zur Inanspruchnahme von medizinischer bzw. beratener Hilfe. Auch hier gilt: Wer Hilfe verweigert, dem sollten alle Gelder gestrichen werden.

    Satz für bedürftige Kinder anheben: Nicht zwangsweise in Form von Bargeld, sondern unkompliziert Mitgliedschaften in Vereinen ermöglichen, unbürokratische Übernahme der Kosten für Lernmittel und Klassenfahrten. Ggf. zusätzlich Bekleidungsgutscheine, die von den großen Ketten akzeptiert werden. So kann relativ sichergestellt werden, daß die Mittel dort ankommen, wo sie benötigt werden, bei den Kindern.

    Jedenfalls ist das aktuelle System, wie es in Deutschland (noch) praktiziert wird, die schlechteste Alternative, da sie nur verwaltet statt zu helfen und es einigen Menschen zu einfach macht, das System und damit die Gemeinschaft auszunutzen.
     
  6. emtewe

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    AW: Zwei Millionen Bedürftige haben schwere Probleme

    Ein schwieriges Thema. Letztendlich geht es ja darum wie weit du ihnen ein selbstbestimmtes Leben zugestehen möchtest.
    Ich muss da immer an ein Beispiel aus ARD oder ZDF denken. Im Rahmen der Diskussionen um die letzte Erhöhung der Hartz-IV Sätze, hatte eine Reporterin eine Hartz-IV Empfängerin zum Einkaufen begleitet.
    Diese kommentierte dann ihre ganzen Einkäufe, die sie für sich und ihre zwei Kinder welche sie alleine erzog tätigte. So kaufte sie zB. 10 einfache Brötchen für 15 Cent das Stück, und beschwerte sich dabei, dass sie sich keine Mehrkornbrötchen für 60-90 Cent pro Stück leisten könne. Aber in diesem Moment standen sie auch direkt neben den Broten, und dort konnte man für komplette Brote die Preisschilder sehen, die alle zwischen 1,50 und 3,50 lagen. Diese konnte man in einer Maschine auch schneiden lassen.
    Es ging in dieser Art weiter, das Spiel wiederholte sich bei Joghurt, den man natürlich auch nur im abgepackten Becher fertig gezuckert und mit künstlichen Aromastoffen kaufen kann, billig für 30 Cent und teuer für 90 Cent. Die Möglichkeit den Joghurt als Naturjoghurt in größerer Menge zu kaufen, und von mir aus mit einfacher Marmelade zu mischen, wenn frische Früchte zu teuer sind, die wurde gar nicht erwähnt.

    Ich war nach diesem Beitrag ziemlich sauer, weil ich in meiner Studentenzeit auch nicht viel Geld hatte zum Einkaufen, aber irgendwie auch ganz andere Ansprüche hatte. Ich hätte auch lieber Brötchen gegessen, konnte mir aber "nur" Brot leisten. Statt gekochtem Schinken gab es auch mal nur Fleischwurst, und der Käse war abgepackt aus dem Regal und nicht frisch von der Theke. Das Geld was man dort sparte reichte dann ab und zu mal für einen Restaurantbesuch. Es war nur eine Frage wie man es sich einteilte.
    Ich habe den Beitrag einfach nicht verstanden, weil dort Massstäbe und Verhältnisse angesetzt wurden die mir einfach unrealistisch und weltfremd erschienen. Natürlich war am Ende das Ergebnis, dass kein Geld blieb um den Kindern etwas zu bieten, kein Kino keine Restaurantbesuche usw... aber dafür wurde das tägliche Essen unsinnig teuer eingekauft.

    Geärgert habe ich mich am meisten über die Reporterin die all die Aussagen unterstützte ohne sie zu hinterfragen. Ich hätte den Einkaufskorb mit ein paar Änderungen um ein drittel im Preis reduzieren können, und das noch zum Teil mit besseren Produkten, dann wäre einmal die Woche auch Kino oder Restaurant möglich gewesen.

    Die Frage ist, gibt es eigentlich Kurse wo man lernen kann mit Geld hauszuhalten?
     
  7. Gast 140698

    Gast 140698 Guest

    AW: Zwei Millionen Bedürftige haben schwere Probleme

    Ganz kurz und knapp: Den "Luxus" auf Selbstbestimmung kann man sich meiner Meinung nach nur erlauben, wenn man selbst für seinen Unterhalt aufkommt.

    Ja, ich weiß, daß diese Meinung nicht populär ist.
     
  8. Dirk68

    Dirk68 Guest

    AW: Zwei Millionen Bedürftige haben schwere Probleme

    damit sind wir wir wieder beim Thema Eigenverantwortung. Es gibt eigentlich für alles staatl. Anlaufstellen, nur werden diese eben viel zu selten genutzt. Mal aus Uninformiertheit, mal aus Dummheit oder Ignoranz.

    Persönlich führe ich diese Problematik auf unser hiesiges System zurück, wonach der Staat sich prinzipiell in alles einmischt, aber nichts richtig macht. Fördern und fordern ist oftmals bloß ein Schlagwort und die Umsetzung meist grauenhaft. Allein wenn ich an die Arge bzw. die Jobcenter denke... :eek:
     
  9. Dirk68

    Dirk68 Guest

    AW: Zwei Millionen Bedürftige haben schwere Probleme

    Ist vor allem in einer Gesellschaft, in der materieller Status das höchste der Gefühle ist, kaum durchsetzbar. Ginge es nach mir, dann bekäme jeder Arbeitslose, der sich innerhalb kürzester Zeit wieder einen Job gesucht hat, eine Prämie, wie bspw. ein IPad. Im Gegenzug würde ich allen uninteressierten Faulenzern das Geld komplett streichen. Damit hätte man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen!
     
  10. Gast 140698

    Gast 140698 Guest

    AW: Zwei Millionen Bedürftige haben schwere Probleme

    Siehe dazu meine Ausführung weiter oben ... aber alle großen Parteien habe in Deutschland Angst, wirklich etwas zu ändern ...