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Erdungsschiene/-block selbst bauen?

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von neo2001, 5. April 2014.

  1. neo2001

    neo2001 Junior Member

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    Ich habe mal eine Frage zur (korrekten) Erdung bzw. zum Potenzialausgleich einer Sat-Anlage (keine Terrestrik vorhanden).

    Habe einen Spaun-Multischalter mit Erdungsklemme. Dieser ist im Moment über ein 6 mm² Kupferdraht mit dem Mast verbunden (welcher selbst mit 16 mm² Kupfer geerdet ist).

    Erste Frage: Benötige ich für einen Potenzialausgleich überhaupt noch zusätzliche Schienen bzw. Blöcke oder erfolgt dies nicht bereits effektiv über das Metallgehäuse des MS? Wenn es nicht ausreicht - warum ist das so?

    Nun zur eigentlichen Frage:
    Es gibt ja fertige Erdungswinkel mit vormontierten F-Verbindern usw. zu kaufen - allerdings bedeutet das auch immer(?), dass ich mind. zwei zusätzliche Kontaktstellen habe bzw. ein Haufen "Kabelsalat" (wenn auch geordnet) mit Steckern zusätzlich benötige bzw. anschaffen und ggf. konfektionieren muss.

    Mir kam daher der Gedanke ob es nicht möglich ist, einfach eine Metallschiene (Alu?, Kupfer?) mit entsprechend gebohrten Löchern für die F-Schraubkontakte anzufertigen und diese mit Zahnunterlegscheiben und Flachmuttern jeweils daran zu fixieren. Die Stecker werden dann ganz normal am MS montiert (darüber/darauf). Die Schiene selbst wird geerdet.
    Ist dies aus fachlicher Sicht überhaupt sinnvoll - und wenn nicht, warum nicht?

    Angenommen es wäre akzeptabel: Könnte ich dann sogar umlaufende Schiene verwenden oder müssen zumindest Eingänge und Ausgänge am MS getrennt geerdet werden?

    Technisch ist das alles für mich kein Problem und würde mir effektiv ein Haufen Kabel/Stecker-Gedöns usw. ersparen. Die Frage ist eben nur, ob es auch elektrisch seinen Zweck erfüllt?
     
  2. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Erdungsschiene/-block selbst bauen?

    Damit sind -zunächst- alle Ein- und Ausgangskabel in den PA einbezogen.
    Ganz einfach, weil nach DIN 60728-11 (VDE 0855-1) der PA auch nach Ausbau von Komponenten, in diesem Fall dem Multischalter, erhalten bleiben muss. Schon nach uralten DIN VDE 0815 war vor und hinter jedem "aktiven" Bauteil ein PA auszuführen und metallische Verstärkergehäuse mit einzubeziehen.
    Das ist richtig und normativ auch in jedem BVT von Kabelnetzbetreibern der Fall. Bei ordnungsgemäßer Montage moderner Kompressions- oder Self-Installstecker und Verwendung hochwertiger F-Buchsen mit > 30 dB Rückflussdämpfung ist die zusätzliche Dämpfung unerheblich.
    Dagegen ist normativ nichts einzuwenden.
    Der Begriff Potenzialausgleich beinhaltet, dass alle Kabel miteinander verbunden sein müssen. Die Funktion ist mit nur einer wie auch mehreren verbundenen Schienen gewährleistet.

    Nach allgemeinen Blitzschutzgrundsätzen müssen alle Schirme von Leitungen die aus Blitzschutzzone LPZ 0A ins Gebäude möglichst an der Gebäudehülle in den PA einbezogen werden. Abhängig von den örtlichen Verhältnissen können bei erdungspflichtigen Antennen mehrere getrennte Schienen erforderlich sein. Bei Einbau von Überspannungsschutzelementen ist darauf zu achten, dass Ein- und Ausgangsleitungen entkoppelt sind und sich nicht berühren, auch da kann es erforderlich sein mehrere Schienen zu wählen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. April 2014
  3. satmanager

    satmanager Institution

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  4. neo2001

    neo2001 Junior Member

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    AW: Erdungsschiene/-block selbst bauen?

    Lieben Dank für eure Antworten!

    "Schlimm" finde ich die Erdungsblöcke nicht. Es geht mir mehr um die zusätzlichen Kabel und Stecker. Aber mich hat auch einfach nur interessiert worauf es ankommt bzw. ob es möglich wäre.

    Vermutlich werde ich aber wohl letztendlich doch die Blöcke verwenden.

    Ich wollte zum LNB hin einen Überspannungsschutz installieren (gemeint sind diese fingerstarken F-Schraubelement mit Gasleiter). Wenn ich dich richtig verstehe, so schraube ich diese Elemente auf den Block und darauf die Anschlüsse des LNBs? Sprich die Seite zum MS hin wird per Block verbunden, die andere Seite nicht? Besteht sonst die Gefahr, dass die potenzielle Überspannung durch die Erdungsleitung in die anderen Komponenten fließt (um den ÜS herum sozusagen) - oder was ist hier der Grund?
     
  5. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Erdungsschiene/-block selbst bauen?

    Aus Flussrichtung des Blitzes wohl vom und nicht zum LNB. ;)
    Wenn bereits ein mastnaher Erdwinkel vorhanden ist, ist die Reihenfolge zweiter Erdblock >> ÜSE oder umgekehrt unerheblich.

    Nicht unerheblich ist aber die energetische Kooordination die bei erdungspflichtiger Antennenmontage SPD 1 Blitzstromableiter mit Stoßstrom 110/350 µs erfordert, die fingerdicken SPD 2 Überspannungsableiter mit 8/20 ms sind da hoffnungslos unterdimensioniert.
     
  6. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Erdungsschiene/-block selbst bauen?

    Sorry, Doppelpost!
     
  7. neo2001

    neo2001 Junior Member

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    AW: Erdungsschiene/-block selbst bauen?

    Der Schalter bzw. der Erdwinkel sitzt direkt neben dem Mast - die Kabellänge von dort zum LNB beträgt ca. 1,50 m. Sprich dazwischen ist bzw. wäre nach aktuellem Plan kein Erdwinkel mehr.
     
  8. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Erdungsschiene/-block selbst bauen?

    Dann ist doch alles klar.

    FALL 1 ANTENNENDIREKTERDUNG:

    Antennenträger mit mind. 16 mm² Cu, 25 mm² Al oder 50 mm² Stahl durch Elektrofachkraft blitzstromtragfähig und ohne gefährliche Näherungen vorzugsweise außen an eine funktionstüchtige Haupterdungsschiene angeschlossen.

    LNB-Kabel >> Erdblock/Erdwinkel mastnah mit min 4 mm² Cu (bei geschützter Verlegung nur 2,5 mm² Cu) an den geerdeten Antennenträger >> SPD 1 Blitzstromableiter >> SPD 2 Überspannungsableiter >> Multischaltergehäuse >> Erdblock/Erdwinkel für Sternleitungen ebenfalls an den geerdeten Antennenträger.

    Im Falle der Direkterdung an eine Blitzschutzanlage (Aufgabenbereich für eine qualifizierte Blitzschutzfachkraft) ist der PA-Leiter zusätzlich innen an die HES zu verlegen.

    FALL 2 SCHUTZ ÜBER EINE GETRENNTE FANGEINRICHTUNG:

    Fangeinrichtung + 50 mm² Blitzableiterdraht durch qualifizierte Blitzschutzfachkraft installiert.

    Antennenträger + mastnaher Erdblock/Erdwinkel möglichst nach dem Kabeleintritt ins Gebäude >> SPD 2 Überspannungsableiter >> Multischaltergehäuse >> Erdwinkel/Erdblock für die Sternleitungen mit min. 4 mm² Cu (bei geschützter Verlegung nur 2,5 mm² Cu) an die Haupterdungsschiene.

    Jetzt musst du "nur" noch eine bezüglich Blitzschutz, Erdung und PA normkundige Elektrofachkraft finden, welche dir nicht erzählt, man müsse Dachantennen nicht erden.