Politiker hetzen gegen günstige Lebensmittel

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AW: Politiker hetzen gegen günstige Lebensmittel

Kennst du überhaupt einen einzigen Landwirt, oder hast dich überhaupt mal mit einem unterhalten?

Fahr doch mal zum nächsten Bauernhof, oder geh zum nächsten Wochenmarkt, und rede einfach mit einem. Frag ihn nach seinen Arbeitszeiten, seinen Urlaubstagen, seinem Verdienst, und ob er sich das so freiwillig ausgesucht hat.

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Total geniales Spiel: Du fährst vormittags ein paar Runden mit dem Traktor übers Feld, und den ganzen Nachmittag chillst du mit ein paar Bikinischönheiten am Pool in der Sonne, und abends geht's mit dem Ferrari ins Spielcasino. Voll cool das Leben als Bauer! Am nächsten Tag fliegst du mit deinem eigenen Heli nach Brüssel um dir deinen Koffer mit Subventionen abzuholen, und danach verhandelst du mit Aldi und ziehst die mal richtig mit den Milchpreisen über den Tisch, das tolle Geschäft feierst du dann bei deinem Autohändler, wo du dir den neuen Lamborghini bestellst...
Klar, am nächsten Tag ist wieder Arbeit angesagt. Zuerst musst du mit deinem Architekten die Erweiterung deiner Garage besprechen, und dich danach mit deinem Landschaftsgärtner treffen, um die Umwandlung des Feldes zwischen deinem Wald und deinem See in einen Golfplatz zu planen. Oh, und nicht vergessen neues Stroh zu bestellen, nicht für die Tiere, sondern für die Holzbaracke hinter dem Stall, in der deine illegalen rumänischen und bulgarischen Arbeiter hausen.

Kann es sein, dass du dir das ungefähr so vorstellst?

 

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*ymmd* :d

 

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Das nenne ich Satire.

 

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Zu wem ich hinfahre oder zu wem ich nicht hinfahre, musst du schon mir überlassen. Das die Arbeit eines Bauerns nicht einfach ist, bezweifle ich ja nicht. Aber niemand hat diese Leute gezwungen Bauer zu werden. Da das teilweise Familienbetriebe sind, wusste die Beteiligten sehr genau, auf was sie sich da einlassen. Das man mit dieser Tätigkeit nicht zum Millionär werden kann, dürfte also bekannt gewesen sein. Ihnen waren die Vor- und Nachteile ihrer Tätigkeit sehr wohl vorher bekannt. In sofern kann man die Kunden nicht verantwortlich machen, wenn die Bauern nicht das bekommen, was sie sich wünschen. Das kriegen andere Leute auch nicht.

 

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Mag sein, aber wenigstens werfe ich den Leuten nicht Ahnungslosigkeit vor.

 

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Finde ich jetzt aber nicht fair denen gegenüber die zumindest versucht haben vernünftig zu diskutieren.


Das es jetzt so abdriftet ist zum größten Teil deine offen gezeigte Respektlosigkeit den Landwirten gegenüber geschuldet

 

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Wie soll das denn gehen?
Dem Vater kannst du keine Stimme ins Ohr setzen "verschleuder mich mal lieber unter der Hand bevor du´s mit Muttern machst" und auch der Mutter kannst du nicht zu rufen "Treib mich ab - ich will kein Landwirt werden".


Ne mein Freund - du stellst dir das beim Landleben viel zu einfach vor, da zählt die Familie noch was und von freiwillig ausgesucht kann auch keiner sprechen

Woher kommt der Sinneswandel bei dir? Waren die Landwirte vor einer Stunde noch steinreich?

Glaub mal - es würde schon reichen wenn Sie das bekommen was Ihrer Arbeit auch angemessen wäre.

 

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Das wäre ja auch so als wenn ich mir von einem Blinden die Farben erklären lassen würde

 

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Weisst du denn was sich die Bauern wünschen? Die meisten wünschen sich nur soviel Geld für ihre Produkte, dass sie ohne Subventionen davon leben und den Hof unterhalten können. Vielleicht noch den Luxus ein wenig Geld für unvorhergesehene Ereignisse beiseite legen zu können, um in schlechten Jahren besser über die Runden zu kommen. Die Landwirte die ich kenne sind meist grundsolide, einfache und bescheidene Menschen. Würdest du sie fragen was sie sich wünschen, dann wären das so einfache Dinge wie eine Woche Urlaub mit der Frau.
Und dann kommt natürlich noch hinzu dass die meisten Landwirte ihre Tiere besonders schätzen. Sie würden die Tiere gerne möglichst artgerecht halten, viel Frischfutter verfüttern, und sie möglichst oft auf die Weide lassen, aber die Abläufe ermöglichen das oft einfach nicht mehr. Du magst darüber lachen, aber die Art wie sie zum Teil die Tiere halten müssen, aus Gründen des Wettbewerbs, ist ihnen richtig unangenehm, und nimmt ihnen langsam den Spaß am Beruf, den sie früher vielleicht mal hatten.
Mal eben auf "Bio" umzurüsten ist auch nicht so einfach, zumal unsere Supermärkte auch da inzwischen dank fragwürdiger Importe die Preise völlig kaputt gemacht haben. Das Risiko will heute auch keiner mehr eingehen.

Wenn du auf Berufsgruppen schimpfen willst, dann bleib doch lieber bei Bankern, Lobbyisten und Politikern, da kannst du heute fast nichts falsch machen, aber bitte lass die Bauern aus dem Spiel, die sehe ich mehr als Opfer denn als Täter!

 

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Wenn sich alle nur wegen den - in vielen Fällen schlechten- Verdienstmöglichkeiten gegen die Landwirtschaft entscheiden würden, na dann gute Nacht, das mag wohl keiner wollen.

Für viele Landwirte ist es nicht einfach nur ein Beruf, sondern Berufung.

Wenn dann jemand hier alle Bauern als gierige Abzocker den Verbrauchern gegenüber darzustellen versucht, ist das einfach nur ungerecht.