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Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von skykunde, 30. April 2011.

  1. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    Wo denn z.B.?
    Wie kommst du darauf, dass deine Erinnerungen hierbei irgend eine Relevanz hätten?

    Nur weil du dich nicht erinnerst, bedeutet das noch lange nicht, dass es früher keine Benachteiligung gab.
     
  2. Robert Schlabbach

    Robert Schlabbach Talk-König

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    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    Das Problem ist, dass man im gesamten Spektrum völlig unkreativ ist und über ein stumpfes "mehr Geld = mehr Bildung" nicht hinauszudenken vermag.

    Dabei ist doch offensichtlich, dass unsere Schulen viel mehr als ein finanzielles Problem haben. Sie haben ein Mentalitätsproblem. Schulen und Lehrer verstehen sich allzu oft als "Verwalter" oder gar "Richter" der Schüler. Dabei müssen sie Dienstleister sein. Die haben für ihr Geld einen Dienst an den Schülern zum Wohle der Gesellschaft und nicht zuletzt der Volkswirtschaft zu erbringen. Ziel müsste sein, jedem zu höchstmöglichen Leistungen zu verhelfen. Aber wie sieht allzu oft die Realität aus? Selbst hochbegabte Schüler werden teilweise mit schlechten Noten abgekanzelt, Schüler aus bildungsschwachen Verhältnissen nur noch als "Restmüll" verwaltet. In den übelsten Fällen noch unter der Häme einiger Lehrer, die sich offenbar am Scheitern von Schülern erfreuen.

    Solche Leute haben IMHO nichts im Bildungswesen zu suchen. Man müsste das ganze Schulwesen umkrempeln und gründlich ausmisten. Motivation, Lehrer/in zu werden, darf einzig sein, jungen Menschen zum Erfolg zu verhelfen, nichts anderes. Diese Denkweise muss sich durch den ganzen Apparat ziehen, dann hat man eine Chance auf ein deutlich besseres Bildungswesen.
     
  3. Idiot

    Idiot Senior Member

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    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    Das ist zweifellos richtig. Auch ich hatte seinerzeit einige Lehrer, die nicht wirklich motiviert waren. Aber nach dem zu urteilen, was ich als Elternteil erlebt habe, ist das seitdem insgesamt definitiv nicht schlechter geworden. Vielmehr gibt es meiner Erfahrung nach gerade für die Schwachen immer mehr Förderangebote. Wer bereit ist, das Angebotene zu nutzen (Sprachförderunterrichte, wo nötig; diverse Förder- und Ergänzungsangebote am Nachmittag), kann damit durchaus elternhausbedingte Defizite ausgleichen. Leider ist der PC / das Smartphone / ... attraktiver - und das scheint mir das eigentliche Problem zu sein, dieses Alternativangebot gab es früher noch nicht. Ich war/bin da als Elternteil leider auch überfordert.

    Ja, das Bildungsthema ist eine Nebendiskussion, die zwar eng mit dem Thema verbunden ist, aber genau genommen dennoch off-Topic ist. Zum eigentlichen Thema wurde aber auch schon sehr viel geschrieben.

    Bezüglich der Regaleinräumer im Supermarkt kann man sagen, dass die meist schon jetzt deutlich mehr als 8,50 EUR/h erhalten. Probleme gibt es eher in den kleinen Läden, die ums Überleben kämpfen. Hier verdienen die Angestellten trotz anspruchsvollerer Tätigkeit oft unter 8,50 EUR/h - aber nichtsdestotrotz oft immer noch mehr als ihr Chef. Die Mindestlohndiskussion müsste sich also viel mehr um diese kleinen Läden als um die Supermärkte und großen Ladenketten drehen.
     
  4. Idiot

    Idiot Senior Member

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    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    Dieses Problem wird sich für die Berufswelt durch den Mindestlohn wohl leider erneut verschärfen, gerade für die ohnehin schon am stärksten Betroffenen. Je mehr Bewerber es für einen Arbeitsplatz gibt und je austauschbarer die Beschäftigten sind, desto mehr spielt die Willkür bei der Vergabe der Arbeitsplätze eine Rolle. Und auch die Leiharbeitsfirmen profitieren davon...
     
  5. brixmaster

    brixmaster MörderRadiator

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  6. Robert Schlabbach

    Robert Schlabbach Talk-König

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    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    Aber sicher gab es das früher schon. Ich hatte in meiner Schulzeit auch schon einen Heimcomputer, als man von Schulseite her damit wenig anfangen konnte - außer in einem sehr rudimentären Informatikunterricht.

    Und heute verdiene ich mit dieser einst "schulfremden Nebentätigkeit" mein Geld. Dazu hat die Schule erbärmlich wenig beigetragen. Die war eher Hindernis und Zeitverschwendung.

    Als Elternteil sollte man IMHO nicht versuchen, seine Kinder in ein "schulkonformes Korsett" zu zwingen, das bringt nichts. Stattdessen gilt es, die Schule als "notwendiges Übel" so gut wie nötig zu meistern und außerschulisch die Begabungen der Kinder zu fördern, weil unsere derzeitigen Schulen das oft nicht leisten können oder wollen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Januar 2014
  7. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    Leider kann man mit chatten, zocken und Video schauen später nur schwer seinen Lebensunterhalt verdienen.

    Für uns war der Heimcomputer ein echtes Hobby. Die rudimentären Geräte ließen sich ohne selbst angeeignete Fachkenntnis nur schwerlich bedienen. Einfach eine App antippen und loszocken war damals nicht. Wir haben damals sehr viel über die Geräte und ihre Funktionsweise gelernt. Aufgrund des begrenzen Angebots an Software haben viele von uns selber programmiert.

    Natürlich haben wir auch mit den Kisten gespielt. Doch für die wenigsten war das nur eine reine Spielekonsole.

    Es gab schon früher Mitschüler, die nicht besonders gut in der Schule waren, weil den ganzen Tag nur vor dem Fernseher hingen. Heute hängen sie halt den ganzen Tag an der Konsole, dem Smartphone oder dem Plug-and-Play-PC.

    Ich habe vor ein paar Jahren einen computerspielesüchtigen Jugendlichen kennen gelernt. Ich hatte ihm dabei geholfen, einen Virenscan auf seinem PC auszuführen – mit Hilfe einer Boot-CD. Die Herausforderung bestand darin, dass man vorher die aktuellen Virendefinitonen auf einen USB-Stick kopieren und dann im von CD gebooteten System einbinden musste. Das waren drei, vier rudimentäre Kommandozeilenbefehle, die zudem in der Zeitschrift, aus der wir das entnommen hatten, detailliert beschrieben hatten.

    Der Junge (immerhin schon 16!), war damit hoffnungslos überfordert.

    Aber wie man eine Grafikkarte übertakten kann (und damit den Hitzetod sterben lassen), das wusste er.

    Wir haben damals an den Geräten "gebastelt". Aus reiner Notwendigkeit musste man wissen, wie das alles funktioniert. Die heutige Generation ist nur noch reiner Benutzer.

    Die wenigen echten Enthusiasten, die noch hinter die System-Kulissen schauen, sind genauso selten und exotisch, wie wir damals.
     
  8. Wambologe

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    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    Erst jetzt die letzten Seiten durchgelesen und ich zweifel zu einem gewissen Grad an, dass tatsächlich der soziale Status dahintersteckt. Zwei Gründe:

    1. Während man bei der Bewertung von Aufsätzen sicher einen gewissen Grad an Spielraum hat, gibt es gerade in der Grundschule genugend Fächer, in denen es ihn nicht gibt. Besonders in der Mathematik kann man schlechte Leistungen. Wer die Aufgabe richtig löst, bekommt die volle Punktzahl. Da kann man nichts drehen. Ähnliches gilt auch für Sachen wie Heimat- und Sachunterricht, Diktate oder Sprachbetrachtung etc, wo es eine genaue Musterlösung gibt. Entweder du findest das Tunwort im Satz oder du findest es nicht. Entweder du kannst drei Tiere vom Bauernhof nennen oder du kannst es nicht. Hast du ein Wort falsch geschrieben, ist es ein Fehler. Und am Ende gibts einen Notenschlüssel, der für alle gilt - womit sich eine Schulbewertung von den Testbewertungen unterscheidet. Dort mussten die befragten Lehrer mehr oder weniger nach Gefühl entscheiden.

    Wir hier in Bayern hatten auch nie eine wirkliche Grundschulempfehlung. Da ist der Schnitt entscheidend und wenn du den nicht hattest, kannst du Probeunterricht und Aufnahmeprüfung machen und wenn du es dann immer noch nicht schaffst, mit Ach und Krach zu bestehen, können dich die Eltern immer noch aufs Gymansium schicken. Bei einer Grundschulempfehlung dürften wohl auch nur die Wackelkandidaten unterschiedlich bewertet werden. Wer im Schnitt 2,33 oder 2,66 hat wird vom Lehrer nie gesagt bekommen, dass er nur für die Hauptschule taugt. Da würde sich der Lehrer ja selbst lächerlich machen. Ich würde zudem mal (aus Erfahrung, was das Feilschen um Noten angeht) sagen, dass sozial schwächere Eltern im Zweifelsfall nicht um eine entsprechende Empfehlung bitten.

    2. Die Studie macht nicht nur den sozialen Status für schlechtere Noten verantwortlich, sondern auch den Bücherbesitz im Elternhaus. (siehe: Bericht zur Studie bei SPON: Soziale Ungleichheit: Auch Herkunft wird benotet - SPIEGEL ONLINE) Vielleicht ist das außerhalb Bayerns anders, aber zumindest hier muss man bei der Einschulung nicht angeben, wie viele und welche Bücher man zu Hause hat. Lehrer kommen normal auch nicht vorbei, um das zu kontrollieren. Meine erste Grundschullehrerin kam alle besuchen, aber sie hat keine Noten verteilen müssen (hat sie aber trotzdem getan..)

    Gerade das Beispiel zeigt, dass wohl eher eine Zusammenhangskette besteht und es damit vllt. eher die Schuld der Eltern ist, wenn sie ihr Kind nicht besser fördern. (Alternaitv kannst du natürlich auch dem Staat vorwerfen, einen nie informiert zu haben, dass Kinder auch Verantwortung mit sich bringen).

    Ich glaube bei der Studie hier wird das noch deutlicher, dass die Zusammenhänge manchmal seltsam sind: Dicke Kinder bekommen schlechtere Noten in der Schule - SPIEGEL ONLINE ("die Wahrscheinlichkeit, dass füllige Kinder im Fach Mathematik eine Eins oder eine Zwei bekommen, im Vergleich um mindestens zehn Prozent niedriger.") Da lässt sich nur wieder auf Punkt 1 verweisen. Die Möglichkeiten in der Mathematik, jemand anders und damit unfair zu bewerten, sind äußerst gering.
     
  9. AlBarto

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    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    Naja, mit zocken kann man schon Geld verdienen. Nur muss man es können. Ist wie beim Profifußball. Der eine kann es, und viele andere nicht. Das sind genauso Ausnahmen wie Profis im Fußball mit 5Mio. Euro Gage.

    Ich saß früher auch oft vor der Konsole, aber trotzdem kann ich jetzt gut Geld verdienen (je nachdem was man dafür hält). Trotzdem gebe ich dir recht. Sehr viele die sich da einfach fallen lassen, machen keine Hausaufgaben und bleiben lieber "doof".

    In Sachen Benutzer. Ja, die meisten sind heute Benutzer. Ist genauso wie mit den Autobastlern. Früher gab es sehr viele die gerne am Auto gebastelt haben. Heute macht man das nicht mehr, weil 1. zu aufwendig und 2. man einfach nur das machen will, was man mit dem PC ebenso macht.
     
  10. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    Jo. Aber das sind halt so realistische Berufe wie "Superstar". ;)
    Alles eine Frage des Elternhauses. Der Fernsehkonsum war bei mir in der Familie schon "limitiert". Zum einen eben durch meine Eltern und zum anderen durch die schlichte Tatsache, dass es in meiner Kindheit einfach nicht so viele Sender gab. Nachmittags unter der Woche lief praktisch nichts, was ich mir hätte anschauen wollen.

    Und wenn um 17:50 Uhr dann "Ein Colt für alle Fälle" kam, dann waren die Hausaufgaben gemacht und ich hab schon ein paar Stunden draußen verbracht.

    Ja, das ist so ähnlich. Gefühlt gab es früher wesentlich mehr mit Berufswunsch "Automechaniker".