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Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von skykunde, 30. April 2011.

  1. ach

    ach Guest

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    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    Aber die Ärzte, Anwälte und Klingeltonprogrammierer muss doch jemand bezahlen, dass sie sich das leisten können:)
     
  2. ach

    ach Guest

    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    ... Man muss nur einen Acker bestellen und für Nachwuchs sorgen. Die (Ärzte, Anwälte und Klingeltonprogrammierer) sind alle genauso überflüssig - wie die propagierte, "überflüssige Unterschicht" ( durch Roboter zu ersetzen). Das wird erst dann klar, wenn man die Unterschicht nicht mehr dafür hat, darüber zu stehen und man nur noch unter Gleichen ist:)
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 11. Januar 2014
  3. Martyn

    Martyn Institution

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    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    Das gibts doch schon wenn man z.B. eine GmbH als Rechtsform wählt. Dann kann sich auch der Unternehmer selber ein Gehalt sichern und zugleich seine Haftung begrenzen.

    Da auch Geschäftausstattung zum Stammkapital gezählt werden kann, ist das auch für Kleinunternehmen problemlos möglich. Und wenn wirklich nicht, gibt es noch die UG als Alternative.

    Solange Produktionsarbeit in Entwicklungs- und Schwellenlängern wie China, Bangladesch und Vietnam zu wahrhaften Dumpinglöhnen angeboten wird, könnte man auch durch moderate Lohnsenkungen in Europa das Arbeitsangebot nicht erhöhen.

    Dort wird für umgerechnet 0,30€ bis 2€ die Stunde gearbeitet, zudem gibt es dort wesentlich geringer Umwelt- und Arbeitsschutzauflagen. Selbst wenn man die Kosten für Transport, Zoll, ... berücksichtigt, ist man damit in Europa nicht mehr Konkurrenzfähig, sobald man mehr als 2€ bis 3€ die Stunde zahlen muss.

    Weil es keine anderen Jobs gibt, und weil es auch keine Sozialsystem gibt.
     
  4. Idiot

    Idiot Senior Member

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    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    Das Lohndrücken ist aber nur möglich, wenn es genug Leute gibt, die zu diesem Lohn zu arbeiten bereit sind. Und das ist eigentlich ein Zeichen dafür, dass der Lohn nicht zu niedrig ist, zumindest bei den gegebenen Rahmenbedingungen. Irgendwie ist das wie bei den Sonderangeboten im Supermarkt, nur anders herum. Was 'zu billig' angeboten wird, ist oft nach wenigen Stunden ausverkauft, und dann kommt nur ein Teil der Kaufwilligen zum Zuge. Genauso ist es mit den Stellen. Wenn der Lohn 'zu hoch' ist, bekommen die Glücklichen, die eine sichere Stelle haben, mehr als den 'Marktwert', der Rest darf gar nicht arbeiten. Beste Voraussetzungen für eine hohe Jugendarbeitslosigkeit, wie wir sie in diversen Ländern beobachten können...

    Natürlich kann man statt eines Mindestlohnes auch das Aufstocken verbieten, also entweder nur Hartz IV (und ggfs schwarz was hinzuverdienen) oder nur Markteinkommen. Dies würde aber nicht unbedingt zu steigenden Löhnen führen, es gibt viele hinzuverdienende Familienmitglieder.

    Nein, ich bin nicht glücklich mit der aktuellen Situation. Aber ich fürchte, dass weder der Mindestlohn noch ein Streichen von 'Lohnsubventionen' (die netto meist gar keine Subventionen sind, das Netto des AN ist meist trotz Subventionen noch niedriger als die Lohnkosten des AG!) die Lage des durchschnittlichen Geringqualifizierten in Deutschland verbessern werden.

    Dann müsstest Du Deinen Mandys aber empfehlen, ins Rhoi-Maa-Gebiet zu ziehen! :rolleyes:

    Ich kann mir übrigens gut vorstellen, dass es bei den Ketten und einigen gutlaufenden Salons tatsächlich noch möglich ist, als Friseur einen neuen Job zu befriedigenden Konditionen zu bekommen. Ich glaube aber eher nicht, dass diese Stellen für alle Kandidaten reichen, die wegen der von Dir empfohlenen Schließung der 'unrentablen' Salons eine neue Stelle benötigen.

    Klar. Nur ist die Situation in den meisten Branchen für Geringqualifizierte ähnlich. Sicherlich, in unbeliebten Berufen, wie Pfleger, werden noch Leute gesucht, aber auch nur, weil das von der Allgemeinheit subventioniert wird. Wenn es eine Art Haarpflegeversicherung gäbe, die Friseursalons subventioniert, könnten Friseure auch ihre Dienstleistungen günstiger anbieten, und ihre Mitarbeiter dennoch besser bezahlen...

    Prinzipiell ist natürlich die ganze Menschheit überflüssig. Vermutlich würde es der Erde ohne uns besser gehen. Aber darum geht es hier doch gar nicht.

    Jeder Mensch hat einen Wert, unabhängig von seiner Qualifikation. Diesen Wert will niemand in Frage stellen. Daher werden ja auch die, die anerkannte Inländer sind (Ausländer sind offensichtlich weniger wert?!) und nicht selber ein gesellschaftlich festgelegtes Minimum erwirtschaften (können?), von der Allgemeinheit unterstützt. Dieser Wert des Menschen hat aber nichts zu tun mit dem Wert der Arbeit, die er leistet. Als 'Arbeitstier' ist der Mensch substituierbar. Und die Kosten der Substitution sind nicht bei allen Jobs gleich hoch. Daher fallen bei steigenden Löhnen gerade von den für Geringqualifizierte geeigneten Jobs besonders viele weg.

    Klar gibt es so etwas. Ob das immer sinnvoll ist, ist eine andere Frage.

    Hier ging es aber um die Frage, ob Gewinne, wie von Atze Schnellfuß behauptet, leistungslose Einkommen sind. Das sehe ich anders, und das versuchte ich mit meinem Beispiel zu verdeutlichen.

    Manager, Bankiers etc sind übrigens in aller Regel Angestellte. Bei denen würde der Begriff 'leistungsloses Einkommen', so wie ich glaube dass Schnellfuß es versteht, wesentlich besser passen, als bei kleinen selbständigen Schneidern, Bäckern, Friseuren oder Ladeninhabern.

    Komisch nur, dass die Zahl der Beschäftigten in Deutschland momentan auf Rekordniveau ist und weiter steigt, oder?!

    Merke: Die Grenze, ab der sich ein Angestellter für ein Unternehmen lohnt, ist für jeden Job anders - und zudem abhängig von der Leistung des betreffenden Angestellten.
     
  5. Idiot

    Idiot Senior Member

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    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    Und warum gibt es bei uns andere Jobs und ein Sozialsystem?
     
  6. Martyn

    Martyn Institution

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    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    Weil wir ein weiter entwickeltes Land sind, das erstmal den Menschen bessere Bildungschancen und eine bessere Infrastruktur bietet.

    Das erhöht die Möglichkeiten des Einzelnen, und somit dann auch dessen Wohlstand. Dadurch gibt es mehr Nachfrage, wodurch wiederum Jobs geschaffen werden.
     
  7. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    Es ist letztlich egal, wie wenig sie bekommen, da sie ja ohnehin aufstocken.

    Mal ganz vereinfacht gesagt: Ob sie nun 2 Euro oder 6 Euro pro Stunde bezahlt bekommen, ändert nichts an ihrem Einkommen, da sie ja die Differenz "vom Amt" bekommen.

    Es würde schon etwas bewegen. Sobald jemand Vollzeit arbeitet, muss das Einkommen ausreichen, um davon leben zu können.

    Man müsste den Ar... in der Hose haben und das gesamte System reformieren.

    Angefangen bei dem progressiven Steuersatz, der ja letztlich auch nichts anderes als eine Subvention der Niedriglohnjobs darstellt, bis hin zur Streichung sämtlicher Zuschüsse.

    Denn wie so oft ist "gut gemeint" eben genau das Gegenteil von "gut gemacht".

    Ich bin für einen ehrlichen Lohn für ehrliche Arbeit. Wenn man möchte, dass jemand einem die Klos putzt, dann hat derjenige auch ein Recht auf eine ordentliche Bezahlung.
     
  8. Schnellfuß

    Schnellfuß Guest

    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    Dann hat er einen Lohn für seine vollbrachte Leistung.

    Gegenbeispiel:
    Der Chef stellt einen Geschäftsführer ein, welcher sich um Pesonal und Produktion kümmert.
    Einmal im Jahr holt er den Gewinn ab.:)
     
  9. Schnellfuß

    Schnellfuß Guest

    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    Nicht wirklich, siehe markierte Texte oben.

    Nein, so verstehe ich das nicht. Manager & Co. müssen für ihr Gehalt als Angestellte Leistung erbringen.
    Ob der dafür erhaltene Lohn angemessen ist, steht hier nicht zur Debatte.

    Die Zahl jener, welche von ihrem Beschäftigungseinkommern nicht leben könne, befindet sich ebenfalls auf einem Rekordniveau.
    Das ist also nicht komisch, sondern zwangsläufige Folge vom Ausbau des "Standortes Deutschland" zur Billiglohnzone.
     
  10. Idiot

    Idiot Senior Member

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    AW: Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

    Und warum sind wir weiter entwickelt? Ist uns das zugeflogen?

    Landwirte verdienen hier in aller Regel auch deutlich mehr als in Entwicklungsländern - wieso? Dennoch gibt es hier nur wenige.


    Nur zur Info: Für mich würden in einer passenden Antwort auf diese Fragen Worte wie z.B. Kapital und Produktivität vorkommen.

    Es macht schon etwas aus. Man darf ja einen Anteil von dem, was man hinzu verdient (nach Werbungskosten!), behalten. Nur ist dieser Anteil mit teilweise 15% natürlich viel zu niedrig, um einen nennenswerten Anreiz zu bieten, um höhere Löhne zu kämpfen.

    Das sehe ich genauso, und die meisten anderen wohl auch. Wir unterscheiden uns nur in der Einschätzung, wann das System 'gut gemacht' wäre, also am besten und effizientesten funktionieren würde. Effizient wäre ein System z.B. dann, wenn es bei der Sicherstellung einer ausreichenden Funktionsfähigkeit der Marktmechanismen den Hilfsbedürftigen ein möglichst hohes Sozialeinkommen und den arbeitenden Geringqualifizierten ein möglichst hohes verfügbares Einkommen sichert.

    Da er selbständig ist, nennt das Finanzamt das halt Gewinn und behandelt es auch steuerlich so - und ich verwende das Wort deshalb auch so. Vielleicht reden wir deshalb aneinander vorbei.

    Die Politik nennt das übrigens auch Gewinn, Anspruch auf Mindestlöhne haben Selbständige selbstverständlich nicht. Wer sollte den auch bezahlen???

    Meinen konkreten Fragen bist Du übrigens ausgewichen...

    Das kommt natürlich auch auf die Definition von 'nicht leben könne' an. Wenn wir die Grenze des 'Lebensnotwendigen' z.B. von 60% auf 70% des Durchschnittseinkommens erhöhen und die Sozialleistungen entsprechend anpassen würden, würde sich die Zahl derer, die von ihrem Einkommen nicht leben können, schlagartig weiter erhöhen. Und das kann man leider auch nicht dadurch ändern, dass man Mindestlöhne entsprechend erhöht und damit indirekt viele gering entlohnte Arbeitsplätze durch Maschinen ersetzt (einem Maschinenführer kann man wesentlich höhere Gehälter zahlen als 5 Monteuren usw).

    Ich glaube, dass wir uns damit abfinden müssen, dass wir einen wachsenden Anteil unserer Bevölkerung alimentieren müssen, weil unsere Definition des 'Lebensnotwendigen' schneller ansteigt als die Anzahl der Arbeitsplätze für Hochqualifizierte und/oder die Produktivität der Geringqualifizierten. Wenn wir nicht eine hohe Zahl an Arbeitslosen wollen (was gesellschaftlich sehr teuer wäre), führt dann an irgend einer Form von Lohnsubventionen kein Weg vorbei.

    Danke für den Vorschlag, das wäre ne nette Idee für nen Zweitnick! ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. Januar 2014