Mindestlohn 8,50€ für Jeden auf Alles

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Du beziehst Dich da auf Alleinverdiener. Bei zuverdienenden Familienangehörigen kann das schon wieder anders aussehen. Fahrtkosten fallen nicht bei jedem an, manche haben auch das Glück, 'um die Ecke' arbeiten zu können. Und manchen Leuten macht ihre Arbeit sogar Spaß. Ich bleibe dabei: Ob der Wegfall des eigenen Minilohn-Arbeitsplatzes für eine individuelle Person ein Verlust ist oder nicht, kann nur die betreffende Person selbst beurteilen.

 

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Jobs die Spass machen werden in der Regel eh annehmbar bis gut bezahlt.

Die typischen Niedriglohnjobs wie Küchenhilfe, Umzugshelfer, Erntehelfer, Regalauffüller, ... haben wohl keinen nennenswerten Spassfaktor.

 

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Und warum machen diese Jobs Spaß? Weil man da geistig gefordert wird.

Dafür kann sie auch jeder Forrest Gump machen, weswegen es hier immer ein Überangebot an Arbeitskräften geben wird. Überangebote drücken die Preise. In diesem Fall den Preis für die Arbeit.

 

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Klingt wie 20% auf alles was keinen Stecker hat. Nur wirkt sich der Mindestlohn in den unteren Ebenen aus, bei Menschen, die "leider keinen richtig anerkannten Job haben".
Von daher ein erster Schritt. Warum große Firmen und so weiter diese Moralanforderung nicht als Grundprinzip etablieren können - ähnlich den Umweltzertifizierungen, die wohl nun Standard sein müssen ehe Aufträge vergeben werden. Jetzt müssts so sein, dass jeder ordentlich bezahlt werden muss - dann gibts Daseinsberechtigung.

 

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Die untersten Einkommenschichten profitieren eigentlich am allerwenigsten vom Mindestlohn. Für die spielt es keine Rolle ob sie 5,80 €/h oder 8,50 €/h bekommen, denn das was die dann mehr verdienen wird von der "Aufstockung" abgezogen.

Aber ich hoffe eben das auch die nächsthöheren Einkommensgruppen etwas (wenn auch nicht im gleiche Umfang) hochrutschen. Und bei denen verbessert dann ein höherer Stundenlohn schon das Netto.

 

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Doch!
Wenn die durch den Mindestlohn nicht mehr auf Aufstockung angewiesen sind. (Singles) Und somit sich vom Jobcenter nicht mehr drangsalieren lassen müssen, und z.b Einnahmen nicht mehr angeben müssen.

 

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Es nützt durchaus. Nicht jeder wird bei einem Mindestlohn Aufstockung benötigen. Vollzeit sind in den meisten Branchen 169 h/Monat. 169 h x 8,50 EUR sind 1436,50 EUR. Für einen Single 1050,72 EUR netto. Damit kriegt keiner mehr eine Aufstockung.

Außerdem ist es mir persönlich als Steuerzahler ganz recht, wenn die Steuermittel für die Aufstockung geringer werden. Das entlastet den Haushalt und letztlich sollen die Unternehmen ihre Mitarbeiter bezahlen, nicht der Steuerzahler.

 

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Ich denke eher an die kleinen Geschäfte in der Nachbarschaft, bei denen auch der Chef oft Geringverdiener ist. Ladengeschäfte, Fachgeschäfte mit Werkstatt, Salons etc. Da ist man oft wie eine Familie - verdient aber sehr oft deutlich weniger als ein Regalauffüller im Discounter. Dennoch würden nicht alle tauschen wollen.

Oder wie viel verdienen Animateure oder Fahrradguides? Unter diesen gibt es sicher viele, die sehr gerne arbeiten.

Das wiederum wird oft stark bezweifelt, dass sich der Mindestlohn positiv auf die auswirkt, die schon mehr verdienen. Und wenn, dann besteht eine gewisse Gefahr, dass alle Anderen auch mehr wollen, die Preise entsprechend steigen und der höhere Lohn am Ende nur dem Staat nützt (--> kalte Progression - alle zahlen mehr Steuern).

 

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Der Mindestlohn wird die Inflation ein wenig anheizen, da plötzlich reale Löhne für Leistungen gezahlt werden müssen. Das dürfte vor allem das Dienstleistungsgewerbe betreffen, bei dem man nicht in Billiglohnländer outsourcen kann. Dann ist es halt vorbei mit dem 10-Euro-Haarschnitt.

Doch ist das lange überfällig, denn in der Vergangenheit wurden diese Leistungen ja indirekt durch Steuern und Sozialversicherungsabgaben subventioniert.

 

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Wenn man mit Sicherheit sagen könnte, dass die Subventionen dann weniger werden, müsste ich Dir sogar Recht geben...

Wenn man die durchschnittlichen Subventionen für einen Geringverdiener und einen Arbeitslosen kennt und wissen würde, wie viel Prozent der Niedriglohnjobs durch den Mindestlohn verloren gehen, könnte man das sogar ausrechnen. Nur, das weiß niemand...