Politische Korrektheit

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AW: Politische Korrektheit

Also bei den "Großen Festen" hat man das nicht gemacht... Zumindest ist es ihnen nicht gelungen.

Ich bezweifel aber mal das man je in dieser Region wusste was ein St. Martins-Tag ist. Ich bin ernsthaft erst durch die Meldung in den Medien und hier in Forum mit der Bezeichnung dieses Tages konfrontiert worden. Und erst dann kann man sich ja informieren.

Das Weihnachtsfest war ja immer schon vom Konsum geprägt, der Weihnachtsmann ist gar angeblich von Coca Cola erfunden...
Übrigens machen wir dieses Konsumfest, was das gezielte Beschenken betrifft, nicht mehr mit und gehen als Atheisten am Heiligabend in den Dom zum traditionellen Gottesdienst....
Nicht jede Tradition sollte man abschaffen.

 

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Ähm, nö. Ich bin ebenfalls in einem ziemlich protestantischen Gebiet aufgewachsen. Luther ist dort praktisch ein und aus gegangen.

Dennoch haben wir in der Schule gelernt, was es mit Sankt Martin auf sich hat.

Die DDR ist übrigens nicht "protestantisch-lutherisch" geprägt, sondern streng sozialistisch. Es wurde von "oben" keine andere Religion außer dem Sozialismus geduldet.

Es ist unerheblich, welcher Konfession man selbst angehört. Dennoch sollte man zumindest die Grundkenntnisse über die Geschichte dieses Landes haben – und dazu gehören auch die Feiertage, die es ja bis heute gibt.

 

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Ich nicht.

Die DDR-Regierung hat ja aktiv verhindert, dass sich die Bürger mit Religion beschäftigen. Es wurden ja sogar aktiv kirchliche Feiertage abgeschafft. Und in der Wikipedia ist zu lesen (k.A., ob das stimmt), dass die Arbeitszeit vom Karfreitag "nachzuholen" sei.

Bei uns war das in der Grundschule ganz normales Unterrichtsthema, wer Sankt Martin war. Praktisch in Vorbereitung zu dem Laternenzug.

 

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Für mich geht es hier auch gar nicht um den Katholischen Glauben, sondern vielmehr um ein traditionelles Fest, das für viele Menschen eine große Bedeutung hat -und zwar unabhängig davon, dass es christlichen Ursprunges ist. Halloween hat hierzulande hingegen keine Tradition und dementsprechend ist es mir auch völlig egal.

 

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Genau... Und wurde letztlich nur aus kommerziellen Gründen hierzulande "eingeführt".

 

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Nicht als Region, und wer wollte konnte sich selbstverständlich kirchlich prägen lassen. Unsere Gegend hier in Sachsen-Anhalt ist logischerweise lutherisch geprägt und Luther selbst wurde in der DDR phasenweise sogar "hofiert".

Unabhängig davon war der Karfreitag ein offizieller Feiertag.
Der Ostermontag wurde von der DDR hingegen mit Einführung des arbeitsfreien Samstages in den 60er Jahren abgeschafft. Also nicht alles was bei Wikipedia steht, stimmt auch.

In Konflikt kamen viele Männer in der DDR mit dem Vatertag (Himmelfahrt).
Offizieller Arbeitstag - aber man wollte halt mit dem Bollerwagen durch die Gegend ziehen.
Mit Kirche hatte das in den Köpfen eher weniger zu tun....

 

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Naja... Wir brauchen uns nicht darüber streiten, dass der Sozialismus eine "Ersatzreligion" war. Interessanterweise haben das übrigens alle Staaten gemeinsam, die derartige Systeme eingeführt haben. Da die Religionen in Konkurrenz zu diesen Staatssystemen standen und stehen, wurden sie weitestgehend unterdrückt.

Sollte dann mal jemand ändern...

Das geht mir heutzutage auch ziemlich auf die Nüsse, was an diesem Tag abgeht.

Vor allem die Hintergrunde sind ja bemerkenswert: Der Vatertag ist ja praktisch die Antwort auf den Muttertag. Und ausgerechnet der geht auf eine Erfindung des Blumenhandels zurück und wurde dann später u.a. vom NS-Regime noch weiter gepusht.

Wir leben in einer seltsamen Welt.

 

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OT: Was die DDR-Regierung verzweifelt versucht hat, klappt im Kapitalismus wesentlich besser: Die Menschen treten massenweise aus den Kirchen aus. Heute gehören nur noch 60% der Menschen in Deutschland einer christlichen Konfession an. Nach dem Krieg waren es nahezu 100%.

Sobald dieser Wert unter 50% sinkt, sollte man doch alle christlichen, gesetzlichen Feiertage abschaffen, oder nicht?

 

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Naja, zweillos sind "wir alle" hier eher atheistisch erzogen worden. Aber sogar von Eltern die nicht unbedingt "Fans" der DDR waren.... (siehe meine Eltern).

Jedenfall kannte ich keinen St. Martinstag und meine bessere Hälfte übrigens auch nicht.
Meinen evangelischen besten Freund muß ich mal fragen. Der sicherlicher... Ob aber St. Martins Tag in dieser Region ein eingeprägter Begriff ist - das glaube ich eher nicht.

 

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Und die 60% werden dann noch nahezu gleichmäßig verteilt auf katholisch/evangelisch.

Ich selbst vetrete die Auffassung das einige Feiertage getrost abgeschafft werden können oder an deren Teilnahme Urlaub genommen werden kann.
Große Eckpunkte der Feiertage: Ostern, Weihnachten, Pfingsten, Nationalfeiertag, 1. Mai kann man ja beibehalten.