Erst ab Montag arbeiten Deutsche für sich selbst

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AW: Erst ab Montag arbeiten Deutsche für sich selbst

Mit dieser Einstellung wachsen die Ansprüche aber mindestens proportional zum verfügbaren Einkommen. Dadurch hat man dann auch mit 4600€ netto keinen Spaß an der (kaum noch vorhandenen) Freizeit, weil man meint, es ginge ja sicher auch noch mehr!
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Wenn ich gelernt habe, mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln glücklich zu sein, dann komme ich auch mit der Hälfte aus.
Ich habe Menschen in Thailand kennengelernt, die leben in einer Hütte, haben genug zu Essen und gehen mal kurz arbeiten, wenn sie wieder Geld brauchen. Und sie sind glücklich dabei und könnten sich nicht vorstellen, in einer Stadt in einem Haus mit all unserem "Luxus" zu leben.

 

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Nö, es ging um das bediente Klientel...

 

AW: Erst ab Montag arbeiten Deutsche für sich selbst

Eine der besten Feststellungen in diesem Thread!

Für mich ist Luxus, wenn ich nach Feierabend ausnahmsweise mal nicht im Stau stehe, es gerade noch rechtzeitig nach Hause schaffe und mit meinem 12 Monate alten Sohn noch eine halbe Stunde auf der Terrasse sitzen kann, nichts als Baeume sehe und den Bach im Dorf rauschen hoere.

 

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Ich wäre in Beiden Fällen nicht sonderlich glücklich....

 

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Dann Frage mich mich aber warum du einen Job machst, für den den insgesamt 3-4 Stunden Fahrzeit pro Tag in Kauf nimmst?

Denn diesen Luxus könntest du gerne und einfach jeden Tag haben: Kauf dir ein Häuschen irgendwo in einem Kaff mit Bach in Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern, verkaufe dein Auto, spende dein Restvermögen an gemeinnützige Organisationen und Lebe dann von ALGII (vermitteln kann man dich dort ohne Auto ja eh nicht). Dann kannst du den ganzen Tag auf der Terrasse sietzen, die Bäume bewundern und den Bach rauschen hören. Wäre doch dann der Traum schlechthin für dich.

Und mal ehrlich. Wenn man schon bei einem Job 3-4 Stunden Fahrzeit pro Tag in Kauf nimmt, dann spielt die Bezahlung sicher einen entscheidenden Faktor. Denn Hilfsjobs für wenig Geld wie Küchenhilfe oder Regalauffüller gäbs sicher auch im 30km Umkreis von dir. Und wenn es dir nur um die Kreativität, Herausforderung, ... ginge, dann könntest du das auch bei einem Hobby erfüllen.

 

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Ist Dir eigentlich klar in was für einer abscheulichen Art und Weise Du das Wirtschaftswachstum gefährdest? Dabei hat die Wirtschaft so schöne Dinge für Dich und Du verplemperst die Zeit mit Deinem Kleinen und bringst ihn womöglich noch auf dumme und konsumfeindliche Gedanken.

Hand aufs Herz.

Deine Sätze könnten meine sein. Und nichts und niemand, kein Konsumscheißdreck der Welt, hat mir je die Zeit mit meinen Töchtern nehmen können. Tja, und was soll ich sagen? Den Platz meiner Töchter nehmen heute meine Enkelinnen ein.

Toben, balgen, spielen und die Natur zeigen. Dazu brauchts weder Smartphones, noch X-Boxen oder Playstations.

Natürlich gönnen wir uns auch diese und jene kleine Freude. Aber die sind weder Lebensmittelpunkt noch Statusymbol, um einerseits die Leere des eigenen Daseins aufzufüllen oder andererseits Spiel-, Geltungs- und Mitteilungssucht zu befriedigen. Dazu ist unser Leben viel zu reichhaltig.

Man mag uns vielleicht für Dinosaurier halten. Aber unsere allgemeinen Lebensmaxime stammen noch aus einer Zeit, als die Menschen eine Lebensgemeinschaft gebildet haben.

Das ist heute anders. Heute bilden sie eine Konsumgemeinschaft, um jeden noch so absurd beworbenen Plunder ihr eigen nennen und damit gegenseitig konkurrieren zu können.

Wenn ich so in manchen Foren z.B. lese:

"Seit heute bin ich stolzer Besitzer von..."

Meine Fresse ehrlich, das ist doch krank hoch zehn. Wie kann man stolz drauf sein sich etwas gekauft zu haben? Was für eine Leistung steckt dahinter? Wie kann Besitz das Selbstwertgefühl überhaupt steigern?

Ich sage nur Konsumroboter, die genau so funktionieren, wie sie programmiert wurden. Keinen eigenen Willen mehr. Es zählt nur noch irgendwo exklusiv und elitär dazuzugehören.

Bei manchen frage ich mich manchmal sowieso, was an erster Stelle steht. Das Smartphone, die Playstation oder der eigene Nachwuchs, sofern bei all dem Krempel überhaupt noch Zeit bleibt für welchen zu sorgen bzw. sich um den zu kümmern. Und das Beispiel welches man den Kindern so vorlebt, ist vielleicht auch nicht ganz unerheblich, in Bezug auf ihre spätere Entwicklung.

Andererseits, wenn Papa auf der X-Box zockt, unterwegs auf dem Smartphone daddelt, werden für den Sohnemann schon die Konsumweichen für die Zukunft gestellt. Darf ja nicht sein, daß der nachher nicht als der selbe konsumkranke Loser wie der Alte dasteht, nur weil er sich an grundsätzlichen Lebenswerten orientiert.

 

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Schon mal auf die Idee gekommen, dass es Menschen geben kann, die ihrem Beruf gerne nachgehen?

Such dir einen Job, der dir Spaß macht, und du musst nie wieder arbeiten gehen.

 

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@Franz: Man muß diese Phasen wahrscheinlich durchmachen, um (vielleicht) irgendwann zu erkennen, wie wenig das eigentlich bedeutet. Mann, war ich stolz, endlich den Lufthansa Senator zu haben und Benz zu fahren. Und? Hat es mich glücklicher gemacht? Viel befriedigender ist doch die Erkenntnis, daß man auf all das verzichten kann, ohne es zu vermissen. Aber dazu muß man es wohl erst einmal erreicht haben...

 

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Hmm, wenn ich so drüber nachdenke. Ein paar solcher Phasen hatte ich auch. Allerdings so extrem wie das heute ist, war es nie und vor allem nie von Geltungssucht geprägt. Und heutzutage, bei all dem Überfluss scheinen die Phasen garnicht mehr aufzuhören.

Vielleicht auch deswegen, weil der heutige Konsummichel gernicht mehr kennengelernt hat, wie schön das Leben um seiner selbst willen sein kann. Der benötigt einfach ständig neuen Input.

 

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Natürlich sind Kinder, Freunde und Familie etwas das einem viel Freude beschert und das nicht durch Geld zu ersetzen ist.

Trotzdem hat man eben auch materielle Bedürfnisse die über das Lebensnotwendige hinausgehen.

Und man braucht auch nicht so tun als wäre das früher anders gewesen. Natürlich gab es früher noch keine Smartphones und keine Flugreisen, dafür hat dann früher gezählt wer die meisten Kühe im Stall hatte und ganz früher vielleicht wer den längsten Jagdspeer hatte.