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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. Satfreak50

    Satfreak50 Silber Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Das habe ich damit nicht gesagt. Insbesondere nicht für Arbeiten an Blitzschutz-und Elektroanlagen.

    Eben weil Funkamateure ihre Anlagen nach Normgesichtspunkten hinsichtlich Blitzschutz und Erdung aufbauen können und vielfach eigene Lösungen gemacht haben z.B. bei Langdrahtantennen über 50m Länge, die in der VDE/EN Norm nicht genannt werden.

    Eben, die BnetzA nimmt Amateurfunkprüfungen mit Normenfragen ab. Genau ab diesem Zeitpunkt, ist jeder Funkamateur dazu verpflichtet, diese Normen die in der Prüfung gefragt wurden, einzuhalten. Kennt er diese Normen nicht ausreichend, muss er sich darüber informieren. Er muss auch z.B. wissen, wo er Sendebetrieb machen darf und wo nicht.
    Danach gilt dein abgewandelter Spruch "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht", denn ein Funkamateur muss diese Normen kennen, kennt sie auch (zumindest dem Grunde nach;hat diese in einer Prüfung nachgewiesen) und kann im Schadenfall (nach z.B. einem Blitzeinschlag) nicht sagen, er hat sie nicht (so) gekannt.

    Wie du siehst, wollte ich nur mal darauf hinweisen, dass auch andere Personenkreise sich über Blitzschutz und Erdung informieren müssen und sei es nur in "Grundkenntnissen", wie auch ich sie bei meinem Lehrgang zum Baumaschinenführer Hochbau (umgangssprachlich Kranführer Hochbau oder Turmdrehkranführer) lernen musste...:winken:

    Da ich gerade dich hier mal habe:
    Den ganzen Tread habe ich mir schon durchgelesen.
    Nun zu meinen Fragen bez. Blitzschutz und Erdung einer Satanlage:
    Ich habe vor, auf dem Balkon meiner Eigentumswohnung, eine Multifeedanlage aufzubauen. Das Haus ist aus Mitte der 50er Jahre und hat eine HES im Keller.
    Aber das Problem wäre bei einer Verlegung eines PA, dass die Leitung dazu, durch einen Schacht gelegt werden müsste (ich wohne im 2. Stock), der logischerweise dem Hausbesitzer gehört.
    Zusätzlich darf ich keine Bohrungen oder sonstige Befestigungen am Balkongeländer oder der Hausfassade anbringen.
    Daher nehme ich einen Balkonständer, auf den mehrere Gehwegplatten gelegt werden. (wurde mir so von der Hausverwaltung genehmigt; wird in einem eigenen Tread behandelt)
    Der Balkon ragt max. 1m über die Fassade hinaus und wird darüber nochmals von in der Grösse gleichem Balkon überdeckt. Erst dann kommt die Dachkante.
    Der Satspiegel würde keinesfalls (darf er auch nicht), über die Balkonbrüstung mit seinem Feedarm ragen. (steht also sehr dicht an der Hauswand)
    Fällt der Spiegel nun noch in den geschützten Bereich bez. Blitzschutz?
    PA wenn ja, müsste ausgeführt werden mit welchem Kabel? mind. 4 besser 6 mm2 ?
    Danke für die Antworten!
    Falls Bilder zum besseren Verständnis beitragen, kann ich die einstellen...
     
  2. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Das steht doch nicht nur einmal im Thread:

    • ≥ 2 m Mindestabstand zur Dachkante/Dachrinne
    • ≤ 1,5 m Maximalabstand von der Hauswand
    • + ausreichener Isolationsabstand zu einschlaggefährdeten metallischen Hausteilen
    Auch das wurde ebenso wie die seit 2011-10 zulässigen PA-Befreiungen nicht erdungspflichtiger Antennen oft genug abgehandelt:

    • 4 mm² Cu
    • 2,5 mm² Cu bei geschützter Verlegung
     
  3. Satfreak50

    Satfreak50 Silber Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Dipol dann weiss ich für den Fall Bescheid und kann mich danach richten. (Position des Spiegels u.ä.)
     
  4. MartinP

    MartinP Talk-König

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    AW: Satanlage richtig erden

    Wir müssen hier in der Firma auch des Öfteren für Probe-Installationen auf dem Dach Satellitenschüsseln aufbauen (Ist aber ein anderer Bereich, als der, zu dem ich gehöre).

    Die Plattform auf dem Flachdach ist an den vier Ecken mit hohen Fangstangen versehen, sodaß sich dazwischen ein geschützter Bereich ergibt.
    Das erleichtert den Kollegen die normgerechte Aufstellung der Antennen dort.

    Ein ernsthafter Amateurfunker sollte vielleicht auch so etwas machen lassen, dann hat er auf dem Dach eine geschützte "Spielwiese", in der er Antennen aufbauen kann, ohne sich jedesmal um Blitzschutz zu kümmern.
    Wobei das natürlich sehr auf die Größe der Antennen ankommt. Eine gute alte Langdraht-Kurzwellen-Antenne könnte wahrscheinlich nicht auf diese Weise geschützt werden...
     
  5. Satfreak50

    Satfreak50 Silber Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Martin, dann sage mir mal, wie man eine Vertikalantenne (Glasfiberrohr von mind. 1,5m Länge z.B. Diamond X30, bis weit über 7m z.B. Diamond X700 oder gar für Kurzwelle, 7,5m) in diesen geschützten Bereich bringt?
    Eigentlich gar nicht, weil die Fangstangen dann länger als die Vertikalantenne sein müssten. Das geht bei Yagiantennen ab dem 2m Amateurfunkband bis weit über die Bereiche, wo auch mit Spiegeln gearbeitet wird. (2,4 Ghz und höher)
    Manche Funkamateure machen Verbindungen über den Mond mit riesigen Antennenanlagen, wo allein die Yagiantennen mal schnell 5m und länger sind, sodass wir von Antennen in den Abmessungen z.B. von 10m x 5m sprechen...Da müssten die Fangstangen auch wieder mind. 5m hoch sein. Hier kommt irgendwann die jeweilige LBO (Landesbauordnung) der Länder ins Spiel, die bei Masten von mehr als 10m Höhe, eine Baugenehmigung fordern/verlangen.:eek:
    Das wird dann nicht nur aufwendig, sondern teuer...(Statiknachweis)

    Wenn, dann wird eine Erdung/Blitzschutz von Amateurfunkanlagen so gehandthabt, wie auch die hier besprochene Verfahrensweise nach der entsprechenden VDE/DIN Norm(en) für Satempfangsanlagen, wie es Dipol schon mehrfach erwähnt hat.

    Was z.B. hier nicht erwähnt/besprochen wurde ist, wie erdet man eine Drehanlage? Denn die Steuerleitung vom Rotor zum Steuergerät/Sat-Receiver, müsste eigentlich auch in die Erdung/PA eingebunden werden...
    Bei Amateurfunkanlagen mit einem Rotor (ein Motor mit Rechts/Linkslauf zum Drehen z.B. von Yagiantennen) wird/müsste die Steuerleitung geerdet sein.
    Aber ich will hier nicht so sehr aus diesem Tread abdriften.:winken:
     
  6. MartinP

    MartinP Talk-König

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    AW: Satanlage richtig erden

    Das Problem habe ich etwas kürzer gefasst bereits angesprochen

     
  7. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Da driftet nichts ab, der Einwand ist völlig korrekt.

    Alle Schirme von Antennenkabeln die aus LPZ 0A ins Gebäude eingeführt werden müssen in den PA einbezogen werden. Bei Direkterdung an ein LPS sind zusätzlich SPD 1 Blitzstrom- und SPD 2 Überspannungsableiter gefordert.

    Blitzströme auf Steuerleitungen für einen Motor oder Polarizer muss man -mit oder ohne Blitzschutzanlage- bei Haushaltsantennen nach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) und bei Funksende-/empfangsantennen bis 1 kW nach DIN VDE 0855-300 mit energetisch koordinierten ÜSE absichern.

    Dass dies mehr aus Unwissen als aus Geiz unterbleibt ändert nichts an den sachlichen und normativen Erfordernissen.
     
  8. Satfreak50

    Satfreak50 Silber Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Aha....Wusste ich zwar, wollte es aber nur mal angesprochen haben.
    Weil einige hier Drehanlagenbesitzer sind und sich bestimmt schon gefragt haben, ob man die Steuerleitungen auch erden muss...?

    Das mit dem Geiz...Wem sagst du das....Ich habe schon viele Funkamateure gesehen, denen war und ist die Erdung ihrer Anlage völlig schnuppe. Nur wenn es dann mal geknallt hat und die Anlage im Wert von zigtausenden Euros hinüber ist, dann ist das Gejammere gross bzw. werden die Augen noch grösser, wenn die (teuere) Versicherung nicht zahlen will....:LOL:
     
  9. gruf

    gruf Neuling

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    AW: Satanlage richtig erden

    Nachdem ich diesen Thread von Anfang an mehr oder weniger gründlich gelesen habe, melde ich mich jetzt auch mal mit der Sache, die mich umtreibt.


    Eine Sat-Schüssel mit Single-LNB soll an die Fertiggarage montiert werden, dabei wird der höchste Punkt der Schüssel in etwa mit dem Garagendach abschließen, d.h. sich in etwa 2m Höhe befinden.


    Die Garage liegt zwischen drei Häusern und wird eingerahmt von den Giebelseiten dieser Häuser. Die horizontalen Abstände der Giebelspitzen bilden ein Dreieck mit den Seitenlängen 7m, 15m, 15m. Das eigene Haus ist ca. 10m hoch, die beiden anderen ca. 15m. Eines der höheren Häuser hat ein (funktionierendes?) LPS.


    Wenn ich jetzt das Blitzkugelverfahren anwende, um die Einschlagstellen und damit Positionen für Fangstangen festzulegen, dann komme ich in keinem Fall - auch nicht bei der kleinsten Blitzkugel mit 20m Radius - zu einem Berührungspunkt der Kugel mit der Garage. Demnach ist es nicht sinnvoll oder notwendig, an dieser Stelle eine Fangstange zu platzieren, jetzt mal unabhängig von einer Antenne.


    Jetzt baue ich die Schüssel an die Garge und nun soll es plötzlich erforderlich sein, eine Fangstange als Blitzschutz für die Schüssel aufzustellen weil die Antenne nicht mehr im geschützten Bereich des Hauses liegt (1,5m/2m). Woran soll ich mich jetzt bei widersprüchlichen Vorgaben halten?


    Die gleiche Frage hat schon patba in seinem Beitrag vom 30.5.2013 angesprochen mit seinem Verweis auf das vom VDE beschriebene Blitzkugelverfahren. Einen neueren Stand – 4/09 – hat das VDB Blitzschutz Montage-Handbuch.(MHB-Online bersicht | VDB - Verband Deutscher Blitzschutzfirmen e.V. - Kln) Dort wird unter Punkt 06 Fangeinrichtungen das Blitzkugelverfahren beschrieben und da heißt es auf Seite 9:


    „.. wenn der Radius der Blitzkugel gleich oder größer der Gebäudehöhe ist, werden die senkrechten Wände überhaupt nicht mehr berührt, Blitze entsprechender Stromstärke schlagen dort nicht mehr ein.“


    Ich erweitere das jetzt für mich auf die Aussage: dort wo es keine Berührungspunkte mit der Blitzkugel gibt, sind keine Blitzeinschläge zu erwarten/möglich. Und damit könnte ich mit der ungeerdeten Schüssel an der Garage eigentlich ganz ruhig schlafen – oder ist da jemand, der mich wieder unsicher macht.
     
  10. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo gruf, herzlich Willkommen!

    Nicht verzweifeln, so schwer ist es garnicht.

    Wenn sich eine Antenne in der nach Antennennorm DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) definierten Schutzzone befindet, ist sie -unabhängig davon ob dazu auch das Schutzwinkel- oder Blitzkugel-Verfahren "passt"- nicht erdungspflichtig. Wer Bedenken hat, dass das insbesondere an den Hauskanten mit hoher Feldlinienstärke zu riskant ist, muss eben doch erden. Die Blitzkugel- und Schutzwinkelverfahren ergeben ja auch keine kongruenten Schutzbereiche.
    Um gleich mal einem häufigen Missverständnis entgegen zu wirken: Die DIN EN 62305 (VDE 0185-305) bezieht sich auf Gebäude mit Blitzschutzanlagen und ist nicht 1:1 auf Objekte ohne Blitzschutzsystem übertragbar.
    Eine Antenne die sich in LPZ 0B eines Blitzschutzsystems befindet ist gegen direkte galvanische Blitzstromeintragungen geschützt, muss aber einschließlich der Kabel noch in den Potenzialausgleich einbezogen werden.

    Blitzschutz muss risikoorientiert und wirtschaftlich sein. Eine 100%tige Sicherheit die Blitzeinschläge ausschließt gibt es nicht, auch werden die Blitzschutzverbinder nur bis 100 kA getestet. Je mehr man an die 100%tige Sicherheit heran investiert, umso schlechter wird das Aufwand-Kostenverhältnis. Die ersten Sicherheitsinvestitionen sind somit die mit der größten Effektivität.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. Juni 2013