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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. patba

    patba Neuling

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hm.
    Ich habe zu dem Thema noch etwas weiter-gegoogelt.
    In diesem ABB-Merkblatt
    http://www.vde.com/de/ausschuesse/blitzschutz/publ/fkr/documents/abb_mb08_blitzkugelverfahren.pdf
    heißt es aber auf Seite 2:
    "[...] Je nach Standort des zu untersuchenden Objekts ist es ebenfalls notwendig, die
    umliegenden Gebäude und Objekte mit einzubeziehen,
    da diese als „natürliche Schutzmaßnahmen“ für das zu
    untersuchende Objekt wirksam sein könnten. [...]"
    und später
    " Die natürlichen Schutzräume, die sich aufgrund der Geometrie des zu schützenden Objekts und seiner Umgebung ergeben, werden ebenfalls deutlich; an diesen Stellen kann auf
    die Montage von Fangeinrichtungen in der Regel verzichtet werden (Bild 3)"

    Demnach kann ich also umgebende Objekte zum Schutz meines eigenen Gebäudes heranziehen, auch wenn diese nicht unbedingt über eine LPS verfügen.
    Der Logik folgend müsste doch auch mein Haus ohne LPS meine Terrasse/Garage/SAT-Schüssel hausnah im Garten, die ich quasi als eigenständiges Gebäude betrachten kann, schützen.

    Wenn gefordert wäre, dass die umliegenden Objekte eine ordnungsgemäße LPS haben müssen, um schützen zu "dürfen", dürften diese Sätze in dem Merkblatt so nicht stehen.

    Stimmig oder nicht?

    Patrick
     
  2. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Uff, du willst es aber ganz genau wissen. Die Antwort lautet sowohl als auch.

    Die in der Normengebung federführenden Verbände DIN-VDE und VDB und ihre Arbeitskreise (ABB) kommen schon lange selbst nicht mehr hinterher alle Publikationen auf den aktuellen Normenstand zu bringen. Das ABB-Merkblatt #8 bezieht sich noch auf einen überholten Normenstand von 2002, dabei ist schon die Ausgabe von 2006 überholt.

    Nach aktueller DIN EN 62305-x (VDE 0185-305-x):2011-10 ist es nicht mehr möglich ein Risikomanagement ohne spezielle Software zu rechnen. Pikant: Die Rechenprogramme von AixThor und DEHN geben noch den Stand von 2006 wieder. Die armen Elektro- und Blitzschutzfachkräfte sollen es aber umsetzen können. Müsste ich als Fachplaner beruflich noch Vollgas geben, könnte ich mir den Luxus als Master of Normdesaster zeitlich nicht leisten.

    Wenn die Software aktuell ist werde ich mir evtl. noch ein Lehrgangsupgrade zum Risikomanagement und den aktuellen Berechnungen gönnen. Der Preis für die neue Software ist mir aber zu heftig, die Kosten müssen auf zu wenige Abnehmer verteilt werden. Das dauert ohnenhin nicht mehr sehr lange bis jüngere Kräfte den Part von Discone und mir übernehmen müssen.

    Stellvertretend für den noch 3 Tage wegen Beiträgen zu HD+ gesperrten Discone setze ich die folgenden Links ein.
    Pardon, aber irgend etwas ist Discone mit der Link-Formatierung schief gelaufen.

    Der DEHN Blitzplaner ist ohnehin nur noch im ganzen downloadbar. Und bei der Lektüre nicht wundern, wenn in fast allen Publikationen mehr oder weniger längst überholte Normenbezüge auftauchen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. Mai 2013
  3. patba

    patba Neuling

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    AW: Satanlage richtig erden

    Danke für die Beiträge, Dipol!

    Es ist wohl ein generelles Problem, dass verschiedene Normen zum gleichen Thema untereinander nicht ganz stimmig sind, einander hinterherhinken und zu kompliziert sind.

    Ich finde als Naturwissenschaftler z.B. das Blitzkugelverfahren "einfach" und einleuchtend, denn es basiert unmittelbar auf einem physikalischen Modell, passt sich an die spezifische Situation an und ist daher für mich plausibel. Ich fände es gut, wenn man sich auf so was als einziges, allgemeingültiges Modell festlegen könnte.

    Die Geschichte mit dem "geschützten Bereich" für Antennen finde ich hingegen nicht stimmig. Mein Verstand sagt mir, dass eine Antenne in 10m Höhe, 2m unter dem Dach und 1m von der Wand weg wesentlich unsicherer steht als am Boden, 3m von der Wand weg, am selben Gebäude. Die Spezifische Situation wird in keinster Weise berücksichtigt. Das Kugelmodell unterstützt genau das. Nach dem "geschützten Bereich" wäre aber die Position am Boden "böse".
    Klar ist natürlich, dass seine Umsetzung vor Ort einfacher ist...

    Patrick
     
  4. maschbau0407

    maschbau0407 Neuling

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    Satanlage richtig erden / Neuinstallation auf dem Dach

    Hallo zusammen,

    ich möchte gerne demnächst eine Sat-Schüssel auf dem Dack installieren.
    In diesem Thread habe ich schon viel über Erdung und Potentialausgleich gelesen würde aber gerne noch einmal Fachmeinung hierzu bekommen, da die Sat-Monteure doch sehr verschiedene Aussagen bekommen habe.

    Ich würde gerne folgende Komponenten einsetzen:
    - Fuba DAA850A (oder doch besser Hirschmann Hit FESAT 85)?
    - Microelectronic New GoldEdition Monoblock Quad oder Maximum Quad-Doppel LNB XO-64 für Astra/Hotbird

    Gibt es hierzu negative Erfahrungen?

    Ein Masthalter mit angeschlossener 16mm² Erdung (an der Außenwand entlang geführt) ist bereits installiert. Ein Leerrohr mit 30 mm Innendurchmesser liegt bereits von dort zum Keller (ca. 15m Kabel notwendig).
    Mein Problem ist nun, dass ich keinen Zugang zum Spitzboden habe.
    Nun wollte ich eine 4-Fach-Erdungsschiene auf einer Dachlatte unter einer Dachpfanne oberhalb des Masthalters befestigen und von dort aus mit 4 UV-beständigen Koax-Kabeln durch das Mast und die Peuser Mastkappe zum LNB gehen. Ich würde Kompressionsstecker vorsehen mit Gummitüllen.

    Kann die Erdungsschiene auch im geschützen Außenbereich eingesetzt werden (Wasser sollte durch die Peuser Mastkappe und Kompressionsstecker, etc. eingentlich nicht hinkommen?

    Ich es kritisch wenn die Erdungsschiene die Dachfolie (die auf den Sparren befestigt ist) berührt bezüglich möglicher Hitzeeinwirkung?

    (Alternativ wäre noch die Möglichkeit über einen 4 St. U-Form F-Verbinder und angebrachter Erdungsbuchse
    diese zusammen zu schalten und in dem Kunststofffach der Fuba unterzubringen. )

    Die Masseschiene würde ich dann mit 6 mm² an den Mast angeschließen.
    Von der Masseschiene ausgehend würde ich dann die 4 Koax-Std.Koaxkabel + 1 x 6mm² PE durch das Leerrohr zusammen von der Erdungsschiene zum Keller führen und dort mit einem Dehn GFF-TV absichern und die 6 mm² PE
    auf die Hutschiene auflegen, siehe folgenden Link (Bild 8 letzter Seite mit PE-Schiene unter der Dachpfanne und den DGA GFF-TV im Keller) und dann weiterführen zu Reelbox.

    http://www.bnmsp.de/wiki/_media/hilfe/wavelink/blitzschutz_fuer_antennen.pdf

    Ist so in Ordnung hinsichtlich dem Potentialausgleich und den möglichen Blitzströmen?
    Bei einem Blitzeinschlag würde dann doch ein Großteil auf das LNB-übergeschlagenen Spannung durch den Masseblock wieder auf den Master führen und diesen dann über die 16mm² zur HES leiten und die Koax-Kabel wären weitesgehend von Überlast verschont. die Restüberspannung würde dann das Dehn-Ventil ableiten, oder?


    Gibt es hierbei Probleme bei der späten Überspannungsabsicherung, etc?

    Ich müsste noch prüfen, ob die Reelbox eine Massverbindung von Steckdosen PE zur Satschirmung hat und diese gebenenfalls auftrennen.
    Wäre es besser die Koax-Masseleitungen zu trennen oder doch besser die Masseleitung des Netzteils?

    Schon einmal vorweg vielen Dank.

    Björn.
     
  5. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden / Neuinstallation auf dem Dach

    Hallo Björn, herzlich Willkommen!

    Ich gehe mal nur auf die Blitzschutzfragen ein.
    Womit der optimale Blitzschutz mit einer getrennten Fangstange passé ist, denn die Darstellung im DEHN-PDF Bild 7 mit 16 mm² Cu ist nicht normkonform. Als Erdleiter einer Fangstange ist leider nur 50 mm² Querschnitt zulässig.
    Erdungsschienen sind technisch out, ohnehin dürfte ein Erdblock gemeint sein.
    Im Prinzip ja, wenn diese Stelle noch mastnah ist. Ich würde den Einbau in ein spritzwasserfestes Gehäuse bevorzugen, dann ist auch die Kontaktierung zum PA-Leiter geschützt.
    Alles was nicht in die Kategorie leicht entzündlich fällt ist unkritisch.
    • keine Masseschiene sondern Erdblock oder Erdwinkel, siehe oben
    • die Hutschiene ersetzt nicht die Erdklemmen
    • 4 mm² Cu Querschnitt ist ausreichend und
    • bei Direkterdung keine PA-Vermaschung im Keller
    Der SPD 1 Blitzstromableiter (baugleich KATHREIN KAZ 12) gehört an den mastnahen Erdblock und der SPD 2 Überspannungsableiter (baugleich KATHREIN KAZ 11) vor den Multischalter im UG. Und beide sind nur schleifenfrei am Antennenträger zu erden.
    Aua, Finger weg!
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. Mai 2013
  6. HansEberhardt

    HansEberhardt Gold Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    @Dipol:
    Gegen die Schleifenbildung durch ein Gerät, welches die Koax-Schirme per Gehäuse mit dem PE und damit wieder zur HES verbindet kann man dann eigentlich nichts machen?
     
  7. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Schleifenfreiheit ist ein blitzschutztechnisches Ideal zur Minimierung induktiver Blitzstromeintragungen.

    Schleifenfreiheit ist wichtig und auch keine neue Erfindung. Als Fossil der Antennentechnik kenne ich noch röhrenbestückte Antennenverstärker in Blechgehäusen mit Schukostecker, bei denen nach uralter VDE 0855 der Schutzkontakt der Steckdose vom PE bzw. Nullleiter getrennt und an die Antennenerdung angeschlossen werden musste.

    Bekanntlich sind galvanische Trennglieder bei Multischalter- und Unicable-Anlagen nicht möglich und ebenso wie Trenntrafos kein ernsthafter Blitzschutz. Nichts ist zum Isoliertem Blitzschutz gleichwertig und bei suboptimaler Direkterdung kann man die Teilblitzströme nur wie schon in der Blitzschutznorm DIN EN 62305 (VDE 0185-305) gefordert mit energetisch koordinierten Blitz- und Überspannungsableitern "beherrschen".

    Wem das zu aufwändig ist muss das Patentrezept von Oma und Opa befolgen und bei Gewitter jedes mal mühevoll alle Endgeräte ausstecken.
     
  8. maschbau0407

    maschbau0407 Neuling

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    AW: Satanlage richtig erden / Neuinstallation auf dem Dach

    Hallo Dipol,

    danke für die schnellen Antworten.

    Das Bild 8 im DEHN-PDF ist die vorhandene Situation. Es ist kein separater Blitzschutz vorhanden. Der Mast ist mit einem mehrdrahtigen 16mm² Außenkabel, das außen auf der Wand unterhalb der Dämmung auf direkten Weg zum HES geführt (durch einen Elektriker installiert).

    Danke für den Hinweis der Baugleichheit. Ich werde mal schauen welcher günstiger ist. Die Idee hinter dem Einsatz im Keller resultiert aus dem geringen Platzverhältnissen. Ich muss noch einmal prüfen. ob der KAZ12 direkt auf PA-Erdungsblock montiert unter der Pfanne (am besten natürlich noch in einem Gehäuse) unterzubringen ist.

    Was kann denn passieren, wenn der Blitzstromableiter erst untern greift?
    Können die Koax-Kabel zu heiß werden und schmelzen?

    Danke dir.
     
  9. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden / Neuinstallation auf dem Dach

    Das besagt nix über die Normkonformität. Von 2005 bis 2011 waren grob mehrdrähtige Erdleiter verboten weil die (noch) stabilere Anschlussklemmen als eindrähtige Erdleiter erfordern.
    Sie werden stärker erwärmt und jede Erwärmung erhöht die Kabeldämpfung.
     
  10. Wolfgang R

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    AW: Satanlage richtig erden / Neuinstallation auf dem Dach

    Ich darf mich mal dem Rest widmen, nachdem Dipol schon alles zum Blitzschutz / PA erleutert hat :)

    Ja! Finger weg von Monoblocks!

    Zu den Antennen: Die Fuba DAA850A ist - genau wie die Hirschmann - eine solide und stabile Antenne. Da gibt es nichts dagegen zu sagen.

    Aber bitte tu dir einen Gefallen und lasse diese No-Name-Monoblock-Quads weg. Grade bei einer Dachanlage.

    Für die Fuba gibt es eine fix und fertige Doppelhalterung für Astra 19,2°O und Hotbird 13°O - LNBs rein und läuft.

    Dann mit ALPS-LNB (auch Kathrein verbaut ALPS-Technik in deren LNB) entweder als Quattro und Multischalter oder als Quad mit Diseqc-Relais arbeiten.

    Falls Quad und Disecq - dann Spaun Relais im Wetterschutzgehäuse!

    Variante mit dem Multischalter ist aber betriebssicherer (wobei von dir wahrscheinlich nicht gewollt. Oder bekommst du auch 8 Ableitungen durch dein Leerrohr? Ggf. dünne Quattro-Kabel?) Mit ALPS-LNBs und deren geringen Stromaufnahme ist auch eine passive Lösung (z.B. Jultec MS) möglich.

    Gruß,

    Wolfgang