Wie die Presseschmierer Frei.Wild jagen.

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AW: Wie die Presseschmierer Frei.Wild jagen.

Ich würde dann extreme Meinungen als schädlich und verbotswürdig bezeichnen, wenn dadurch anderen Menschen ein erheblicher Schaden zugefügt wird. Einen uneingeschränkten Liberalismus kann ich deshalb nicht akzeptieren. Die menschlichen Abgründe sind einfach zu tief. Wir sind uns wahrscheinlich einig darüber, dass z.B. Kinderpornographie verboten bleiben muss.

 

AW: Wie die Presseschmierer Frei.Wild jagen.

Kinderpornografie ist keine Meinung, Kinderpornografie beinhaltet eine Tat, die einer Person schweren Schaden zufügt. Eine Meinung an sich verursacht keinen Schaden.

Meinungen dürfen meiner Ansicht nach deshalb *nie* illegal sein. Was den schriftlichen und künstlerischen Ausdruck dieser Meinungen angeht, sehe ich es so, dass dieser grundsätzlich auch legal sein sollte - mit der einen Ausnahme, wenn es darin spezifische Drohungen bzw. Aufrufe zur Gewalt gegen bestimmte Personen gibt.

Ich halte z.B. nichts davon, Texte zu verbieten, die die Abschaffung der Demokratie propagieren. Das zeugt nur von mangelnden Selbstbewußtsein auf Seiten der Demokratie.

 

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1949 war nicht viel Selbstbewusstsein und Vertrauen in die deutsche Demokratie übrig.

Ich glaube allerdings auch, dass 60 Jahre später die Demokratie mehr Meinungsfreiheit vertragen kann. Durch das Internet verlieren ohnehin Verbote an Wirksamkeit.

 

AW: Wie die Presseschmierer Frei.Wild jagen.

Punkt oder diffuse Fläche, in deren Mitte Du Dich siehst, macht keinen Unterschied. Ist jedenfalls Dein Weltbild, welches Gebiet diese "Mitte" für Dich definiert. Andere haben da u.U. andere Koordinaten. Ich vermute Deine z.B. eher im rechts-konservativen Umfeld...
Und wenn Du verhindern willst, dass Du von Fanatikern in Stücke gerissen, totgeprügelt oder erschossen wirst, hilft es durchaus, Dir im Vorfeld Gedanken über mögliche Hintergründe und Motivationen zu machen...

 

AW: Wie die Presseschmierer Frei.Wild jagen.

Nö, der Echo wird von einem privaten Verein verliehen.

 

AW: Wie die Presseschmierer Frei.Wild jagen.

Wobei der private Verein bisher nie ein Problem damit hatte Frei.Wild zu nomminieren. Es wäre nämlich nicht das erste mal gewesen und auch die Onkelz waren regelmäßig nomminiert - auch wenn sie dort nie aufgetaucht sind.

Die Reaktionen sind also schon etwas befremdlich.

Letztendlich würde ich die Onkelz und Frei.Wild aber nicht in die gleiche Gruppe einsortieren, auch wenn die Onkelz unbestreitbar das "Vorbild" für Frei.Wild waren bzw. sind.

Erstere haben in ihrer Jugend Mist gemacht, sich sehr früh distanziert (auch wenn es viele nicht hören wollten), hunderte Projekte gegen (rechte) Gewalt gefördert (die größer hätten sein können, wären ihnen nicht von staatlicher Seite so viele Steine in den Weg gelegt worden) und haben praktisch bis zum Schluss gegen das Stigmata der Öffentlichkeit angekämpft, auch wenn sie unbestreitbar auch gut daran verdient haben und es den Mythos Onkelz bzgl. des Außenseiter-Images ausgemacht hat und auch in deren Songs verabreitet wurde.

Onkelz Songs waren aber immer eine Reaktion auf das was von Presse, Öffentlichkeit und Co. kam.

Frei.Wild hingegen versucht es praktisch anders herum. Während die Onkelz durch die Wirrungen der Geschichte praktisch in den Erfolg rein gestolpert sind, versuch man bei Frei.Wild die Historie der Onkelz bewusst nachzustellen. Frei.Wild hat schon Songs gegen die böse Presse die sie als Nazis dastellt geschrieben, als sich noch keine Sau für sie interessiert hat und sie in der Öffentlichkeit praktisch nicht statt gefunden haben. Der schlechte "Ruf" der Onkelz wird "bewusst" erzeugt, bzw. Nachgebaut und gerade das mache ich der Band und deren Managment zum Vorwurf.

 

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Schon damals gab es Proteste, so ist das ja nicht.

 

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Nun ja. Eines hat die geschilderte Problematik um Frei.Wild jedoch wieder einmal deutlich gezeigt:

Daß Artikel 3 unseres Grundgesetzes faktisch nichts wert ist. Presse, Medien, Organisationen, Privatleute können jederzeit nach Herzenslust und gegen beliebig jeden eine mediale Hexenjagd eröffnen und dann noch die Unverfrorenheit besitzen sich den Kampf gegen vermeindliche Verfassungsfeinde auf die Fahne geschrieben zu haben.

Also all jene die das Grundgesetz bereits in übelster Weise in den D*reck gezogen und dagegen verstoßen haben.

Da bleibt mir nur noch das berühmte Zitat von Max Liebermann.

 

AW: Wie die Presseschmierer Frei.Wild jagen.

Nochmal: Das Grundgesetz sichert dir Rechte gegenüber dem Staat und den staatlichen Organen zu. Du kannst auf Basis des Grundgesetzes keinerlei Ansprüche gegen private Personen und Organisationen geltend machen.

Die von dir erwähnte Presse, die Medien, Organisationen und Privatleute machen von ihrem in Artikel 5 verbrieften Recht Gebrauch, ihre Meinung äußern zu dürfen.

 

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Vollkommen richtig. Es geht jedoch nicht darum irgendwelche Rechte gegenüber jemand anderen geltend zu machen, sondern lediglich aufzuzeigen, inwieweit jene, welche sich zu moralischen Verfechtern von Verfassungstreue erheben, bereit sind die selben Maßstäbe an sich selbst anzulegen. Das ist auch eine Frage der Glaubwürdigkeit.

Welche natürlich nicht unbegrent ist.