"Tatort" Hamburg: Til Schweiger als neuer Schimanski

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Und ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm werden würde...

Das mit dem "Kann ich meinen Rollstuhl wiederhaben?" nach dem Tod zweier Menschen im Treppenhaus wäre bestenfalls geschmacklos gewesen, hätte man sich nur über einen alten Mann lustig machen wollen, der zu senil ist zu verstehen, was da gerade passiert ist. Vielmehr kam das bei mir aber so an, als wollte man der "guten" Stimmung ob dem Exitus von Bösewichten als Sahnehäubchen noch ein Komikelement aufsetzen. Ich fand das widerlich .

Wenn ich von diesen Empfindsamkeiten absehe, war die Story total langweilig: Spätestens nachdem klar war, dass der ex-Kollege die Seiten gewechselt hat, ist nichts Überraschendes mehr passiert. Die sog. Handlung war nicht viel mehr als ein Gerüst zur Selbstdarstellung eines supercoolen Cops mit haarsträubend übertriebenen Actionszenen (Verfolgung Transporter / raus aus dem Fenster, ran ans Seil und wieder rein in die Bude – gab es so was nicht mal mit Tom Cruise ?).

Was am Ende noch gefehlt hat: "Das Videospiel zur Sendung erhalten sie in Kürze im Fachhandel."

 

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Ich habe schon wesentlich schlechtere Tatorte gesehen. Und ja... auch ich bin sehr skeptisch gewesen bei Til Schweiger..und bin es immer noch.

Die Story war maßlos überzogen aber dafür unterhaltsam. Wenn nicht vorne Tatort gestanden hätte sondern "Action in Hamburg" würden sich sicherlich weniger Leute darüber ärgern

Mir hat er gefallen, aber ich sehe es wie mit dem Tatort Münster, der eigentlich eher eine Komödie ist, nicht allzu ernstnehmen, Bier rauskramen, Füße hoch und den Sonntag ausklingen lassen. Es gibt noch genug andere Tatorte die "ernst" sind. Es wird also an nichts mangeln. Da mag ich gerne etwas Abwechslung. Ich bin, aber auch als Münsteraner, immer noch Fan der Dortmunder Tatorte.

 

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Wäre es eine erste Folge einer amerikanischen Serie auf Sky Atlantic gewesen, ich Wette, die Kritik wäre nicht so harsch ausgefallen.
Nun zeichnen sich Actionfilme generell nicht durch zwingende Logik aus (ich möchte nur mal die ganzen Bond- oder Stirb langsam-Filme etc. erwähnen).
Ich war jedenfalls beim gestrigen Tatort nicht eingeschlafen, wie es mir bei den letzten Tatorten, die relativ dröge waren, passiert ist.

 

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Ich will den Schweiger Tatort ja nicht verteidigen, aber ich könnte die Kritik daran dann verstehen, wenn der Tatort ansonsten gut wäre. Am meisten wird ja kritisiert, es gäbe keine richtige Handlung. Nur wann gibt es die schon beim Tatort?
Bei den anderen Tatorten dürfen sich die Hauptdarsteller doch noch mehr in den Mittelpunkt rücken. Schweiger hat halt jetzt die Testosteron Version geliefert, Furchtwängler macht die Feminismus Version, und Münster die Hoho-jetzt sind wir aber schrullig lustig Version.
Schweiger hat nichts anderes gemacht als die anderen auch, nur auf eine andere Weise: nichts halbes und nichts ganzes.

 

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Wenn der zwangsabgepresste Rundfunkbeitrag von 17,99€ p.m. auf 99,98€ p.m. erhöht wird dann kann man sicherlich auch einen Tatort mit verbleichbarem Budget produzieren. Da wird dann vielleicht sogar eine Gastrolle für Bruce Willis drin sein. Wäre doch schön, wenn Schweiger und Willis mit großkalibrigen Vollautomatikwaffen und Endlosmagazin den Hamburger Fischmarkt in Schutt und Asche legen und anschließend in einer zerschossenen Karre am Schellfischposten für einenAbsacker vorfahren wo Arnie Schwarzenegger als Ex-Kampfschwimmer den Kneipenwirt mimt und Ina Müller als Puffmutter im Hinterzimmer illegale Prostitution betreibt. Als Belohnung legt Ina dann halb angetrunken eine Tabledance auf dem Tresen hin und zufällig kommt dann auch noch der Shanty Chor vorbei und singt "Lustig, lustig hahaha"
Wer wird sich da nicht auf den nächsten Tatort freuen wo entweder das Hotel Atlantic auf die Grundmauern niedergebrannt wird oder böse Salafisten auf der Reeperbahn den Teufel mit einer schmutzigen Bombe austreiben möchten.

 

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Ich fand den Tatort mit Til Schweiger endlich mal actionreich und was anderes als die gewöhnlichen Tatorte.

 

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Und eben das ist für mich ein Widerspruch - einen Krimi finde ich nur dann unterhaltsam, wenn er nicht konstruiert wirkt. Und eben davon konnte gestern keine Rede sein.

Hätte man es noch etwas weiter getrieben, hätte man sogar von einer Krimi-Parodie sprechen können.

Ein Beispiel für einen sehr guten Krimi ist z.B. "Es geschah am hellichten Tag". Davon war der gestrige Tatort m.E. meilenwert entfernt.

 

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Ich auch nicht. Leider.

 

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Immerhin kann man darüber lachen, das ist ja im deutschen Fernsehen nicht sooo häufig.

Bei Schweiger habe ich aber die Befürchtung, dass er das ganze ernst nimmt.

 

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Eines hat er aber hingekriegt der Til... es ist fast wie früher, gefühlt jeder hat dasselbe gesehen und redet am nächsten Tag darüber. Und fast jeder hat sogar ne Meinung dazu.