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Bildung in Deutschland einkommensabhängig?

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Thunderball, 24. Dezember 2012.

  1. Idiot

    Idiot Senior Member

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    AW: Bald werden wir alle zur Kasse gebeten

    Dann hätte ich auch noch eine unpraktikable Idee! :LOL:

    JEDER darf wählen. Auf dem Wahlbogen ist aber auch noch ein Fragebogen. Die Stimmabgabe wird mit dem Prozentsatz der richtigen Antworten gewichtet.

    Probleme dabei: Wer ist für die Erstellung des Fragenkatalogs und die Definition der richtigen Antworten zuständig? Wie viele zusätzliche Wahllokale werden benötigt, wo kommen die zusätzlichen Wahlhelfer her? Wie verhindert man, dass Wahlergebnisse wegen vermeintlich oder tatsächlich parteiischer Fragekataloge beklagt werden? Wie komplex müssen die Fragen sein, damit 'politische Analphabeten' (;)) nicht zu viel Einfluss behalten, und wie einfach müssen sie sein, um nicht den reibungslosen Wahlablauf zu gefährden?

    Eigentlich wäre schon allein für die Überprüfung, ob ein Mindestmaß an Verständnis für die wirtschaftlichen Zusammenhänge vorliegt, ein mehrstündiger Test notwendig... ;)


    Fazit: Die fehlende politische Bildung ist sicherlich ein großes Problem, und die Idee mit Fragekatalogen scheint auf Anhieb tatsächlich attraktiv. Aber näher betrachtet ist sie wohl absolut unpraktikabel.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. Dezember 2012
  2. SliderXB

    SliderXB Junior Member

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    AW: Bald werden wir alle zur Kasse gebeten

    Das ist ja schon seltsam.

    Dann aber:

    Benachteiligung ist also doch nicht der Grund.

    Woran liegt's dann?

    Die Antwort liefert die Studie zufällig auch:
    (nur wird das lieber ignoriert)

    Der Elternwunsch dürfte bei der Lehrerempfehlung neben den Noten sogar die wesentliche Rolle spielen.

    Und, oh Wunder:

    Tja, da liefert die Studie den Grund frei Haus, man zieht als Fazit aber wieder nur den Schwachsinn von der Diskriminierung der Unterschicht.

    ... obwohl man diese gleichzeitig ausschließt.

    :rolleyes:


    Dabei liegt es klar auf der Hand, daß Eltern, die ihre Sprößlinge ohnehin nicht auf dem Gymnasium sehen wollen, den Lehrer auch weniger in dieser Richtung "bearbeiten".


    Obwohl die Schüler in den letzten Jahren nicht unbedingt intelligenter geworden sind, verwundert es schon, daß heute pratisch "jeder" Schulabgänger meint studieren zu müssen.
    Könnte mir vorstellen, daß die Zahl der Abiturienten heute in Vergleich zu den 60er, 70er und 80er Jahren deutlich höher liegt.

    Was eher dafür spricht, daß ungeeignete heute häufiger für's Gymnasium empfohlen werden - jedenfalls, wenn die Eltern das so wollen.

    So wird ein passender Schuh aus dieser Studie.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. Dezember 2012
  3. Martyn

    Martyn Institution

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    AW: Bald werden wir alle zur Kasse gebeten

    Da ist sicher was Wahres dran - allerdings ist das eben auch eine Konsequenz aus dem Arbeitsmarkt.

    Den früher hatte man bereits mit Hauptschulabschluss und Qualifizierenden Hauptschulabschluss bereits hinreichende Berufsperspektiven, mit Mittlerer Reife sogar eine realistische Chance auf einen höheren Ausbildungsberuf und ein entsprechendes Einkommen. Gymnasium benötigte man nur wenn man Architekt, Arzt, Leher, ... werden wollte.

    Aber heutzutage sieht die Welt anders aus. Hauptschule führt meist direkt in die Arbeitslosigkeit oder einen Niedriglohnjob und ein Leben als Aufstocker. Und selbst mit Mittlerer Reife liegt das zu erwartende Einkommen in einem recht trostlosen Bereich.

    Ohne Abi oder zumindest Fachabi (was man sich aber leisten können muss) bleibt echt nur die Hoffnung auf eine Karriere als Rapper oder DSDS und Co. oder aber in der Illegalität (Drogenhandel, ...) oder Prostitution (wobei man dafür auch das Aussehen und Einfühlungsvermögen haben muss)

    So siehts heutzutage leider aus.
     
  4. SliderXB

    SliderXB Junior Member

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    AW: Bald werden wir alle zur Kasse gebeten

    Stimme Dir absolut zu.

    Weißt Du auch, warum das so ist?

    Meine Theorie: Weil über die Jahre das Niveau der schulischen Ausbildung und der Wert einer Note immer weiter abgenommen hat.

    Wer früher noch Mühe hatte, die mittlere Reife zu erreichen, bekommt diesen Abschluß (wie mir scheint) längst "nachgeschmissen".
    Wenn über Jahre Gefälligskeitsnoten vergeben werden, um die Zahl der "Schulversager" nicht zu hoch werden zu lassen, kommt sowas dabei herraus.

    Wenn ein Lehrer eine Klasse mit vielen "Schwerbelehrbaren" - z.B. wegen schlechter Sprachkenntnisse - hat, der neigt dazu, die Schüler besser als sie eigentlich sind zu benoten. Sonst fällt der Mißerfolg - sichtbar am Notendurchschnitt - schnell auch auf ihn zurück.

    Leider sind zumindest bei Schulabgängern die Noten noch immer ein wesentlicher Anhaltspunkt für Ausbildungsbetriebe Bewerber einschätzen zu können.

    Wenn sich dann über die Jahre rausstellt, daß Hauptschüler garnicht mehr und Realschüler nur noch halbwegs rechnen können, kommt es eben dazu, daß ein Ausbildungsbetrieb, der früher (70er / 80er) noch Hauptschüler ausgebildet hätte, heute auf das Abitur besteht.

    Das ist IMHO jedenfalls das, was sich in Wahrheit im deutschen Schulsystem sukzessive geändert hat.

    Ob sich diese Entwicklung mit der gerne propagierten Gesamtschule umkehren läßt?
     
  5. Martyn

    Martyn Institution

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    AW: Bald werden wir alle zur Kasse gebeten

    Bei der Mittleren Reife kommt hinzu, das das früher ein exklusiver Abschluss der Realschulen und Wirtschaftsschulen war.

    Heutzutage wird die Mittlere Reife aber auch von den Hauptschulen nach der zehnten Klasse und zum Teil sogar einfach so von den Berufsschulen ab einen bestimmten Notendurchschnitt vergeben, ohne des gehobene allgemeinbildende Fähigkeiten vermittelt werden. Das hat die Mittlere Reife als Abschluss völlig entwertet.

    An etwas gehobenere Ausbildungsberufe wie Industriekauffrau/-mann, Bankkauffrau/-mann, Automobilkauffrau/-mann, Fachinformatiker/-in, Mechatroniker/-in, Drogerist/-in, Kosmetiker/-in ... ist deshalb ohne mindestens Fachabi nicht mehr ranzukommen.

    Ich glaube jetzt nichtmal das Realschüler oder Wirtschaftschüler für diese Berufe zu dumm wären, aber es gibt einfach zuviele Bewerber, so das die Ausbilder eben die Wahlmöglichkeit haben, die dann auch ausgenutzt wird.
     
  6. Dirk68

    Dirk68 Guest

    AW: Bald werden wir alle zur Kasse gebeten

    Ich finde es schon sehr bemerkenswert, wie einseitig hier bisweilen diskutiert wird. Es steht - glaube ich - außer Frage, dass das Niveau der Schulabgänger insgesamt gesunken ist. Gleichermaßen kann man aber wohl auch nicht ernsthaft bestreiten, dass der Arbeitsmarkt zum Teil selbst Schuld an der Misere ist. Sind denn die Hauptschüler in den letzten 20-30 Jahren generell blöder geworden, oder weshalb besitzt ein Hauptschulabschluß heute faktisch keinen Wert mehr? Wenn man halt Hauptschüler bei den Bewerbungen prinzipiell aussortiert, dann braucht man sich nicht zu wundern, dass dann eine entsprechende Entwicklung einsetzt. Ich kann mich jedenfalls noch gut entsinnen, dass man in den 80ern - mit Hauptschulabschluß - noch Büro- oder gar Bankkaufmann werden konnte. Aber wenige Jahre später ging dies schon nicht mehr, und in den Stellenanzeigen wurde dann schon explizit die mittlere Reife gefordert. Nochmal einige Zeit später musste man schon Abitur haben, um eine solche Lehrstelle zu bekommen.

    Tatsächlich überstieg die Anzahl der Bewerber deutlich die Zahl der angebotenen Ausbildungsstellen, und die Personaler haben sich die Arbeit erleichtert, indem sie die Hauptschüler fortan einfach aussortierten. Desweiteren kamen gewisse handwerkliche Berufe zunehmend aus der Mode, während andererseits kaufmännische Berufe boomten. Entsprechend groß war die Anzahl der Bewerber für diese Ausbildungsstellen. Erst wurden also die Hauptschüler aussortiert, dann auch zunehmend die Realschüler. Diese Entwicklung war irgendwann einfach nur noch grotesk, und Politik/Gesellschaft haben entsprechend darauf reagiert. Die Hauptschule wurde zum Auslaufmodell bzw. zum Auffangbecken für Unterschichtenkinder degradiert, und zunehmend von der Gesamtschule abgelöst. Insgesamt also exemplarisch dafür, was passiert, wenn Politik versagt!

    Und genau hier liegt imho des Pudels Kern: Wer nun bei den vermeintlich leistungsunwilligen Schülern den alleinigen Schuldigen sucht, der hat das Problem entweder nicht verstanden oder ist zu einer differenzierten Betrachtungsweise schlicht nicht imstande. Nicht nur die Schüler haben eine Bringschuld, nein, auch Wirtschaft und Politik müssen dafür Sorge tragen, dass das geistige Potential eines Landes entsprechend gefördert wird. Stattdessen aber jammert die Wirtschaft - wie gewohnt - nur rum, und die Politik verliert sich in sinnlosen Streitereien über das Schulsystem. Währenddessen wird uns von der OECD-Studie regelmäßig der Spiegel vorgehalten: In kaum einem anderen Land hängen Bildungschancen so sehr von der sozialen Herkunft ab. Sozialkompetenz der staatlichen Stellen quasi nicht vorhanden. Man kriegt es nicht hin Migranten zu integrieren, und selbst die eigene Mittelschicht lässt man - der Agenda 2010 sei dank - zunehmend ausbluten.

    Aber schuld sind natürlich nur die faulen Schüler, is' klar... :rolleyes:
     
  7. SliderXB

    SliderXB Junior Member

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    AW: Bald werden wir alle zur Kasse gebeten

    Weil "... dass das Niveau der Schulabgänger insgesamt gesunken ist ..." ?




    Das ständige Wiederholen bringt nur immer mehr intitiativlose Dünnbrettbohrer, die statt auf sich selbst zu vertrauen lieber auf den Staat warten, hervor ...


    Wenn man Migranten z.B ständig vorbetet, ihnen würden Chancen verwehrt, was kommt da wohl dabei heraus?

    Leute die Schwierigkeiten als Herausforderung ansehen oder Leute die bei dem geringsten Mißerfolg die Flinte in's Korn werfen?

    Man sollte den Leuten auch nicht immer den Staat als Hauptverantwortlichen hinstellen.
     
  8. Dirk68

    Dirk68 Guest

    AW: Bald werden wir alle zur Kasse gebeten

    Slider, Dir mangelt es scheinbar generell an den kognitiven Fähigkeiten, um ein solches Problem analysieren zu können. Deine Einseitigkeit und deine scheinbar nicht vorhandene Sozialkompetenz lassen einen erschaudern. Dass angeblich immer nur der Staat verantwortlich gemacht werden soll, ist ein reines Produkt deiner Fantasie.

    Nochmal in Kurzform: Bildungsniveau hat allgemein nachgelassen -soweit zutreffend. Tragen die Schüler daran allein Mitschuld? Antwort: Ja! Sind sie gar die Alleinschuldigen? Antwort: Nein! Wieso nicht? Weil auch Staat und Wirtschaft Verantwortung tragen. Quelle: diverse Studien (u.a. OECD) sowie Berufs- und Lebenserfahrung!

    Wenn Du aber natürlich eher daran interessiert bist, hier dein eigenes Ego zu streicheln, und dich hier als das Vorbild präsentieren willst, dann nur zu! Typen von deiner Sorte ist man hier ja gewohnt...
     
  9. SliderXB

    SliderXB Junior Member

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    AW: Bald werden wir alle zur Kasse gebeten

    Allein Mitschuld tragen, nicht aber allein Schuldig sein, wie geht das?

    BTW: Dir mangelt es auch an einigem ...
     
  10. Dirk68

    Dirk68 Guest

    AW: Bald werden wir alle zur Kasse gebeten

    Dass sich hier ein Tippfehler eingeschlichen haben könnte, kam Dir nicht in den Sinn? Sie tragen eine Mitschuld, sind aber nicht alleine für die Misere verantwortlich zu machen. War das jetzt so schwer zu verstehen oder passte es einfach nur nicht in dein Weltbild?

    aha, ich höre...!?