1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Adoptionsrecht für schwule Paare

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Eike, 18. Dezember 2012.

  1. Martyn

    Martyn Institution

    Registriert seit:
    7. Juni 2005
    Beiträge:
    15.308
    Zustimmungen:
    5.567
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    DVB-S: 5° W / 9° E / 13° E / 19.2° E via Wavefrontier T55
    DVB-T: Hoher Bogen, Ochsenkopf, Cerchov und Plzen-Krasov
    Anzeige
    AW: Adoptionsrecht für schwule Paare

    So streng kann man aber die Bibel auch nicht auslegen, denn vieles was darin steht ist eh nicht mit einer freiheitlichen Grundordnung vereinbar.

    Zudem sind viele Schriften der Bibel nachweislich keine Wahrheit sondern Strategische Schriften.
     
  2. Rownosci

    Rownosci Senior Member

    Registriert seit:
    7. Juli 2009
    Beiträge:
    213
    Zustimmungen:
    7
    Punkte für Erfolge:
    28
    AW: Adoptionsrecht für schwule Paare

    Eike ich stimme Dir soweit zu.

    Die Beiträge von Eifelquelle sehe ich als unterschwellig diskriminierend an da schwule und lesbische Paare einen genau so hohen Sozialstatus Gesundheitsprognose etc wie andere Paare auch haben. Für die Vermittlung tradierter Rollenbilder bzw konservativen Glaubens dürften diese Paare aber wohl nicht geeignet sein.
     
  3. Eike

    Eike von Repgow Premium

    Registriert seit:
    7. Februar 2003
    Beiträge:
    64.723
    Zustimmungen:
    39.170
    Punkte für Erfolge:
    273
    AW: Adoptionsrecht für schwule Paare

    Das Wort "unterschwellig" würde ich in das Wort "unbewusst" herabstufen.
    Aber das jeder religiöse Mensch auch behaftet ist zu diesem Thema dürfte klar sein.

    Sozialstatus - hm, den haben schwule und lespische Paare nun mal derzeit nicht in dem Maße in der Gesellschaft, sonst würden wir uns nicht über solche Fragen unterhalten ;)
    Gesundheitsprognose - was sollen solchen faschistisch anmutenden Gedanken der Selektierung überhaubt eine Rolle spielen

    Kleine Erheiterung am Rande:

    Es gibt ja für gläubige Schwule die Queen James Bibel:
    [​IMG]
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. Dezember 2012
  4. Eifelquelle

    Eifelquelle Moderator Premium

    Registriert seit:
    25. August 2001
    Beiträge:
    15.155
    Zustimmungen:
    5.992
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    65 Zoll 4K TV - Samsung Q85T
    AV Receiver -Denon X2500H
    5.1 Boxen - Nubert NuBox(x) Serie 2x B-70, 2x 310, 1x CS 330, 1x AW 440 Subwoofer
    Spielekonsolen - Xbox Series-X, Nintendo Switch, PS5
    Streamingdevices - Fire TV 4K Max / Chromecast Ultra Samsung TIZEN 2020
    AW: Adoptionsrecht für schwule Paare

    Der Papst ist aber nicht "man". Hier wurde ja ganz direkt auf das Wort des Papstes Bezug genommen. Was der einzige aus den Schriften zieht, denkt und fühlt ist ja ein komplett anderes Thema. Gorcon frage ja, wen es interessiert, was der Papst sagt und da ist es nun einmal unbestreitbar, das es jede Menge Menschen auf der Welt gibt, die das sehr wohl interessiert.

    Ob uns als einzelne interessiert, was da so auf Rom kommt, muss jeder für sich entscheiden, aber es ist wohl unbestreitbar das insgesamt gesehen, das Wort des Papstes wesentlich mehr Gewicht und Auswirkungen auf die Gesellschaft hat, als meins, oder deins. Der Papst ist eben nicht einfach nur irgendjemand.

    Dann lies die Beiträge bitte noch mal genauer. Ich habe nicht meine eigene Meinung dazu beschrieben, sondern lediglich die gängige Praxis des Auswahlverfahrens bei geeigneten Paaren für Adoptionen und die berücksichtigt die von mit beschriebenen Faktoren, weil es eben ausschließlich um das zu vermittelnde Kind geht und eben nicht um die Wünsche und Bedürfnisse von Erwachsenen.

    Man mag das diskriminierend nennen, man mag es wie Eike "Selektion" nennen aber es ist nun einmal gängige Praxis die durchaus aus Sicht des Kindeswohl vernünftig ist zumal es eben unbestreitbar (zum Glück) wesentlich mehr Paare gibt, die ein Kind adoptieren möchten, als Kinder die zur Adoption frei stehen.
     
  5. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

    Registriert seit:
    15. Januar 2001
    Beiträge:
    148.623
    Zustimmungen:
    26.884
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    VU+ Uno 4K SE mit Neutrino HD + VTi
    AW: Adoptionsrecht für schwule Paare

    Eifelquelle, ich meinte es so, das Gerichte es nicht interessiert was der Papst dazu sagt. ;)
     
  6. Eifelquelle

    Eifelquelle Moderator Premium

    Registriert seit:
    25. August 2001
    Beiträge:
    15.155
    Zustimmungen:
    5.992
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    65 Zoll 4K TV - Samsung Q85T
    AV Receiver -Denon X2500H
    5.1 Boxen - Nubert NuBox(x) Serie 2x B-70, 2x 310, 1x CS 330, 1x AW 440 Subwoofer
    Spielekonsolen - Xbox Series-X, Nintendo Switch, PS5
    Streamingdevices - Fire TV 4K Max / Chromecast Ultra Samsung TIZEN 2020
    AW: Adoptionsrecht für schwule Paare

    Na das will ich doch schwer hoffen! :winken:
     
  7. Eifelquelle

    Eifelquelle Moderator Premium

    Registriert seit:
    25. August 2001
    Beiträge:
    15.155
    Zustimmungen:
    5.992
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    65 Zoll 4K TV - Samsung Q85T
    AV Receiver -Denon X2500H
    5.1 Boxen - Nubert NuBox(x) Serie 2x B-70, 2x 310, 1x CS 330, 1x AW 440 Subwoofer
    Spielekonsolen - Xbox Series-X, Nintendo Switch, PS5
    Streamingdevices - Fire TV 4K Max / Chromecast Ultra Samsung TIZEN 2020
    AW: Adoptionsrecht für schwule Paare

    Kann ich dir an einem ganz konkreten Beispiel zeigen:
    Ein 3 Jahre altes Kind verliert seine Eltern bei einem Autounfall. Da keine weiter Verwandten da sind, die das Kind nehmen können oder wollen, wird es zur Adoption gestellt.

    2 geeignete Paare sind vorhanden. Beide verheiratet, ca. gleich alt, fester Job usw.

    Bei einem der beiden Paare ist die Frau schon 2x wegen Brustkrebs behandelt worden und die Gefahr eines erneuten Ausbrechens der Krankheit liegt bei 30 %. Somit steigt die Gefahr, dass das Kind bei dieser Familie nach kurzer Zeit erneut eine wichtige Bezugsperson verlieren könnte, weshalb dieses Paar, so hart es klingt und so furchtbar es auch für dieses Paar ist, abgelehnt wird. Aus Sicht der Entscheidungsträger ist die Entscheidung aber verständlich und korrekt.

    In der Praxis sind es natürlich nicht 2 geeignete Paar, sondern 30 bis 40 oder sogar noch mehr. Somit ist verständlich, dass selbst vermeintliche "Kleinigkeiten" zu einem Ausschluss führen.

    PS:
    Das Paar gibt es wirklich in meinem direkten persönlichen Umfeld und es ist diesem Paar ganz klar von den entsprechenden Behörden mitgeteilt worden, dass sie mit der Krankheitsgeschichte niemals ein Baby oder Kleinkind wird adoptieren können. Maximal vorübergehende Pflegekinder würden gehen.
     
  8. Rownosci

    Rownosci Senior Member

    Registriert seit:
    7. Juli 2009
    Beiträge:
    213
    Zustimmungen:
    7
    Punkte für Erfolge:
    28
    AW: Adoptionsrecht für schwule Paare

    Eifelquelle, selbst wenn das so wäre, ist es objektiv betrachtet kein Grund, homosexuellen Paaren ein Adoptionsrecht zu verweigern.
    Oder, anders ausgdrückt, die Tatsache, daß in den ersten Jahren nur sehr selten davon Gebrauch gemacht wird, ist kein Grund, es generell zu verweigern.
     
  9. Eike

    Eike von Repgow Premium

    Registriert seit:
    7. Februar 2003
    Beiträge:
    64.723
    Zustimmungen:
    39.170
    Punkte für Erfolge:
    273
    AW: Adoptionsrecht für schwule Paare

    Ich stehe auf dem Schlauch, was hat Brustkrebs mit mit einem gesundem schwulen Paar zu tun.... Oder umgekehrt.

    Und zu dem: Der Staat scheint in einigen Teilen schon weiter zu sein wie Gesetzeslage. In meinem Bekanntenkreis hat ein Mann ein Kind adoptiert und die Behörden wussten es das es sich defakto um einen schwulen Haushalt handelt. Wäre er allein, dann hätte man ihm das Kind wohl nicht zugesprochen.
    Das Perverse ist nur, sein Partner ist eben formal nicht gleichberechtig das Kind zu erziehen obwohl der Staat gerade in diesem Fall auf das baut.

    Du siehts, "objektiv" funktioniert so ein Adoptionsrecht nicht, sondern eher "nach Gefühl" das Beste für das Kind umzusetzen.
    Und das kann eben auch das schwule Paar sein.

    Die Bundesrepublik schaut doch so nach Europa, also bitte auch nach Spanien oder Frankreich.
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. Dezember 2012
  10. Mauri

    Mauri Neuling

    Registriert seit:
    31. August 2011
    Beiträge:
    1
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    1
    AW: Adoptionsrecht für schwule Paare

    Vielleicht sollte man sich die Rechtsstellung der Adoption (auch in der geschichtlichen Wntwicklung) ansehen.

    Da können wir gerne bei Adam und Eva anfangen. Gott schuf Adam und Eva, und sie sollten fruchtbar sein und die Erde bevölkern.

    Von Adoptionen ist keine Rede und dementsprechend kennt das jüdische Recht (Adam und Eva waren ja bekanntlich Juden) die Institution der Adoption nicht.

    Das germaische Recht kennt ebenfalls keine Adoption. Daher war dem englischen Common law, dass auf dem germanischen Recht beruht, bis ins 19. Jahrhundert auch eine Adoption fremd.

    Das römische Recht kannte Adoptionen, allerdings - wie sich manche hier zumindest aus dem Schulunterricht erinnern werden - als Erwachsenenadoption (siehe die "Adoptionskaiser"). Auch das vom römischen Recht sehr beeinflusste BGB in Deutschland von 1900 ging von dem Normalfall der Erwachsenenadoption aus. Sie sollte kinderlosen Personen (Personen mit ehelichen Abkommen waren ausdrücklich ausgeschlossen) ermöglichen, die Erbfolge zu regeln und ggf. dem Familiennamen weitergeben zu können. Dies geschah durch den Abschluss eines Vertrages zwischen Annehmenden und Anzunehmenden.

    Die Minderjährigenadoption gab es zwar schon, spielte in der Praxis aber eine geringe Rolle und war rechtlich nur rudimentär geregelt. Es gibt also traditionell kein besonderes Interesse von Erwachsenen, sich um minderjährige Personen zu kümmern, die von fremden Personen abstammen.

    In den folgenden Jahrzehnten änderte sich dies. Zu den Gründen konnte ich nihts finden. Insbesondere nahm die Adoption von Säuglingen und Kleinkindern zu.

    Es mag sein, dass es für ein Kind optimal ist, bei Mutter und Vater aufzuwachsen. Allerdings stellt sich diese Frage bei Adoptivkindern nicht, denn sie haben weder Vater noch Mutter. Entweder wollen oder können diese sich nicht nicht um sie kümmern, und daher benötigen diese Kinder andere Betreuungspersonen.

    Sebstverständlich kann man darüber diskutieren, welche Eigenschaften diese Betreuungspersonen in gesetzlicher Hinsicht haben sollen. In Deutschland ist dies so geregelt, dass Einzelpersonen adoptieren können sowie Ehepaare gemeinsam und seit einigen Jahren Personen in einngetragener Lebenspartnerschaft als Einzelperson mit Zustimmung des Lebenspartners.

    Die hier von einigen propagierte ausschließliche Zusammenstellung "Vater-Mutter-Kind" findet in der deutschen Regelung also keinen Niederschlag, und daher ist die gesetzliche Differenzierung bzgl. Ehen und eingetragenen Lebenspartnerschaften nicht nachvollziehbar.

    Ferner gibt es eine Mindestaltersgrenze von 25. bzw. 21.

    Weitere Eigenschaften verlangen die deutschen Gesetze nicht. Insbesondere nicht das Vorliegen einer bestimmten sexuellen Orientierung. Vielmehr würde ein solchen Kriterium nach einem Urteil des EuGH (E.B. gegen die französiche Republik von 22.01.2008) gegen Art 14, 8 der europäischen Menschenrechtskonvention verstoßen.

    Auf ein zu adoptierendes Kind kommen in Deutschland 8 - 10 Bewerbungen. Inwieweit sich eine Gesetzesänderung auf die tatsächliche Vergabe von Adoptivkindern auswirken wird, scheint mir unbekannt zu sein. Aber auch dies ist ist kein Grund für eine Ungleichbehandlung. Auch kein Grund wäre es, wenn es überhaupt nur wenige Paare in eigentragener Lebenspartnerschaft als Bewerber gäbe.

    Ferner ist das Verhältnis von Bewerbern zu Kindern ein Mittelwert, der nichts über den Einzelfall aussagt.