Lassen Sie uns über Berlin reden (VI)

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absolut lesenswert
Aus der Berliner Zeitung von heute:
Florian Lukas musste erst aus Berlin wegziehen, um sich wieder mit seiner Heimatstadt anzufreunden.
Im Interview erzählt der Schauspieler, was er an Bayern mag und warum es auch ganz normal sein kann, sich nicht die ganze Zeit anzuschnauzen.

Lassen Sie uns über Berlin reden (VI):

 

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Ja, kann ich im Großen und Ganzen nachfühlen.

 

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Ich habs nur noch nicht geschafft, und werde es realistisch gesehen wohl auch nie, hier die Zelte abzubrechen.
Es war seit 89 schon immer eine Hassliebe, nur mittlerweile hat die Liebe Promillestatus erreicht.

 

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Nunja das ist eine Meinung, da steckt auch einiges drin was stimmt. Jedoch gibts vieles davon in allen Großstädten und es gibt mindestest soviele Meinungen wie Stadteinwohner. Ich könnte mir allerdings auch vorstellen etwas raus zu ziehen aus der Mitte, dazu muß man Berlin ja noch nicht mal verlassen. Das wiederum ist es was ich hier so liebe, die Vielfalt. Paar Kilometer weiter gefahren, denkste "huch, bin ich noch in Berlin?".

 

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Tja, ich lebe nun seit fast 15 Jahren irgendwo zwischen Heidelberg und Frankfurt. Ich komme gern für ein Wochenende oder maximal eine Woche nach Berlin. Und bin dann auch wieder froh, Berlin den Rücken zu kehren mit all dem *****, dem Lärm und den kaputten Typen. Man lernt erst langsam, daß "Lebensqualität" mehr ist als 20 Bars, Kneipen und Theater in direkter Laufweite.

 

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Deprimierend... Wenn es geht noch in so einem Einfamilienhaus-/Eigentumswohnungsgetto.

Berlin wäre mir 10x Lieber als als "irgendwo zwischen..."

 

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Genau gesagt, seit einem Jahr in einem inzwischen eingemeindeten kleinen Dorf, wo man schon froh ist, 2MBit DSL zu bekommen, dafür aber nachts nur den Bach rauschen hört und aus dem Fenster auf den Wald blickt.

Ich könnte mir nicht mehr vorstellen, eingezwängt in einem Wohnsilo mit 50 Mensch zu vegetieren und in 5m Entfernung dem Nachbarn ins Fenster zu schauen. Dafür muß ich morgens aufpassen, daß ich keine Rehe überfahre und mich teilweise mit dem Auto an den Gänsen vorbeischlängeln, die die Straße auch als ihr Reich ansehen und kein Stück zur Seite rücken.

 

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Rauschende Bäche sind nervig - da kann man ja nicht einschlafen.

 

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Ich muss aufpassen, nicht tagtäglich über einen der hier in Massen lebenden Köter zu stolpern.

Berliner Gedeck; Mutter / Vater / Kleinkind / mind. ein Hund.

 

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Tja, irgendjemand muss ja den Durchschnitts-IQ der Berliner heben, im Zweifel eben der Hund.