Beschneidung soll auch ohne Religion legal sein

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AW: Beschneidung soll auch ohne Religion legal sein

Da handelt es sich um eine vom Arzt festgestellte medizinische Notwendigkeit. Ganz anderer Fall. Da geht es um Vormundschaft der Eltern, nicht um Selbstbestimmung. Du wirfst da einiges durcheinander.

 

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Jetzt kommen wir der Sache schon näher.

Du redest richtigerweise von einer Medizinischen Notwendigkeit, nennst auch korrekterweise die Vormundschaft, fehlt nur noch ein weiteres wichtiges Wort: Die Fürsorgepflicht.

Die Fürsorgepflicht liegt beim gesetzlichen Vormund, normalerweise die Eltern, und indirekt beim Staat.

Diese Fürsorgepflicht kann mit dem Selbstbestimmungsrecht in Konflikt treten, wie bei meinem Beispiel geschildert.


Die Juristen sagen, "es wird abgewogen".

Letztendlich gewinnt die Fürsorgepflicht über das Selbstbestimmungsrecht.

Das Selbstbestimmungsrecht gilt nicht, wie von dir und anderen behauptet, als unumstößliches Recht, genau das Gegenteil ist der Fall.

Es wird nur soviel Recht eingeräumt, wie die Fürsorger (letztendlich der Staat mit seinen Gesetzen) zulassen.

 

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Das Recht der Eltern steht aber nicht über dem des Rechtes auf köperliche Unversehrtheit. Eltern dürfen Kinder auch nicht dazu zwingen, sich tätowieren zu lassen.

 

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Da gibts noch ganz andere Dinge wo Eltern ihre Zustimmung geben.
Intimpiercings mit 13, hat es schon gegeben.

 

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Zustimmung ist wieder was anderes. Das ist dann wirklich ne Abwägungssache, wenn die 13jährige das unbedingt will und die Eltern es nicht verhindern wollen... naja.

Aber es geht ja um Dinge, die den Kindern aufgezwungen werden, ohne dass sie sich wehren können. Also genau umgekehrt. Würde eine Mutter ihrem Kind ein Intimpiercing aufzwingen, dann wäre das genauso falsch und müsste bestraft werden.

 

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Gut, du bringst jetzt ein Beispiel "vollkommen unnötiger" Eingriffe.

Ich wiederhole und erweitere meine Aussage:

Das Recht der Eltern, angetrieben von der Fürsorgepflicht der Eltern, wiegt schwerer, als das Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit.


Jetzt versuchen wir diesen Satz auseinander zu nehmen, um ihn mit deinem Beispiel in Einklang zu bringen.

Es gibt drei Arten von Eingriffen am Körper:

1. Medizinisch notwendige Eingriffe

2. Medizinisch indizierte Eingriffe

3. Medizinisch unnötige Eingriffe



Was medizinisch unnötige Eingriffe sind, sollte jedem klar sein. Es gibt Eingriffe, die sind mit mit einem echten Schaden verbunden, und es gibt Eingriffe, die sind mit einem zu vernachlässigenden Schaden verbunden. Wenn ein gesunder Erwachsener zum Arzt geht, und ihn auffordert, ihm die gesunde Milz zu entfernen, da er ja ohne sie leben kann, ist das dennoch verboten. Der Arzt darf das nicht, oder ist nicht länger Arzt, da hier vollkommen unnötig ein großer Schaden entsteht. Wenn eine Frau zum Arzt geht und Silikonbrüste will, dann ist das zwar unnötig, aber immer noch erlaubt.

Bei Kindern sind jedoch jegliche medizinisch unnötige Eingriffe verboten. Dazu zählen auch Tattoos. Diese Eingriffe stehen im Konflikt mit der Fürsorgepflicht.



Nur, kennst du den Unterschied zwischen "medizinisch notwendigen" und "medizinisch indizierten" Eingriffen? Soviel will ich vorab verraten: Das sind keine Syonyme.

 

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Wenn es so wäre wie du schreibst dann hätte der Staat garnichts zu melden in diesem Punkt, denn mit ihren "Eigentum" könnten die Eltern dann ja nach eigenem Gutdünken verfahren.

 

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Natürlich ist eine Beschneidung eine Verstümmelung. Ein Körperorgan wird vorsätzlich manipuliert/zumindest teilweise abgeschnitten, ohne dass es (wie bei einer Phimose) einen medizinischen Grund dafür gibt.

Wie gesagt, bei einer medizinischen Notwendigkeit sieht die Sache anders aus.

 

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Das ist wieder so ein Justizirrtum. Besitzer können mit Eigentum nicht nach Gutdünken verfahren. Wenn man z.B. mit einem Auto in die Menge rast, wird das Auto eingezogen.

Im Übrigen: Habe ich bei Kindern von "Eigentum" gesprochen?

Du musst dich schon entscheiden.

Ist ein Mann ohne Vorhaut eine verstümmelte Person?

Genau in diese Richtung muss die Diskussion gehen. Hierüber besteht ein zentraler Disput.

 

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Kann es nicht. Die Tora ist da sehr eindeutig.