Beschneidung aus religiösen Gründen ist strafbar

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AW: Beschneidung aus religiösen Gründen ist strafbar

Was machst Du aber mit Menschen, welche erst später zum jüdischen Glauben finden? Nach Deiner Interpretation wären sie keine "richtigen" Juden.

 

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Die Bestätigung des Bundes kommt durch die Eltern, die ihr männliches Kind der Beschneidung zuführen und das sind in der Regel Mann und Frau. Eltern die nur Töchter oder gar keine Kinder haben sind so gesehen fein aus der Nummer raus gekommen, denn sie kommen tatsächlich nicht in die Verlegenheit den Glaube noch mal über die Barmizwa hinaus aktiv bestätigen zu müssen.

 

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Nicht nur nach meiner Interpretation. Hast du dich schon mal darüber informiert, wie man zum Judentum konvertieren kann?

Nein? Dann mach das mal. Viel Spaß. Das ist nämlich praktisch kaum möglich und selbst wenn du es nach langen Jahren und zig jüdischen Fürsprechern (die du brauchst - ohne die geht gar nichts) geschafft hast, bist du immer noch kein echter Jude, sondern eben nur ein konvertierter. Diesen Luxus genießen erst deine Kinder.

 

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Das ist in Grundproblem der Religionen. Jeder will etwas "verbessern", Traditionen brechen und vieles auf den Kopf stellen.

Nach Ansicht vieler, muss sich die Religion der heutigen Zeit anpassen.

Aber muss sie das ? Glauben ist halt kein Wunschkonzert. Es fordert Opfer. Man kann sich seine Religion nicht zurechtbiegen, wie man es braucht.

Den christlichen Religionen drückt dieser Schuh ja besonders. An allen Ecken und Enden wird ein Kurswechsel gefordert. Behält man Traditionen bei, gilt man bestenfalls als konservativ, im normalen Fall aber als Spießer und ewig Gestriger.

Am liebesten wäre es vielen zB, die katholsiche Kirche würde alles erlauben, was gefällt.

Ähnlich sehe ich dieses Thema, welches dem Thread zugrunde liegt. Jahrtausende alte Tradition wird innerhalb ein paar Monaten oder Jahren von Schreihälsen torpediert, die an sich mit dem Thema und der Religion gar nix am Hut haben.

 

Ja seltsam nur, daß es zu Gesetzen pro Beschneidung kommen soll und es dazu offenbar keiner Grundgesetzänderung bedarf.

 

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Wir sind hier auf Seite 59 dieses Threads und Du hast immer noch nicht kapiert, daß das Gericht Art.2 Abs.2 GG gegen Art.4 Abs.2 GG abwog und Art.2 Abs.2 höher bewertete?

Hut ab!



Deutscher Bundestag: Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland



PS
Im übrigen ist nicht gesagt, daß ein Probeschneidungsgesetz verfassungskonform sein wird.

 

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Hier treffen halt zwei fundamental verschiedene Weltbilder aufeinander.... man kann beides irgendwo nachvollziehen.
Ich frage mich halt, wo man hier die Grenze zieht. Wenn etwas, dass man als Gläubiger irgendeiner Religion tun muss, was fundamentaler Teil der Religion ist, gegen die allgemeinen Menschenrechte verstößt, ist es dann eine Einschränkung der Religionsfreiheit, wenn man es verbietet?
Darum geht es hier ja im Kern. Würde eine Religion kommen und sagen, man muss einem Kind sagen wir das linke Ohr abschneiden, weil das einfach Teil der Religion ist, muss man es dann erlauben, weil man sonst keine Religionsfreiheit gewährt?
Sehr schwierige Frage- es steht die eine Freiheit gegen die andere.
Ich bin da massiv hin und her gerissen, vor allem, weil körperliche Veränderungen bevor ein Kind selbst entscheiden kann, nicht rückgängig zu machen sind. Da muss man sich die Frage stellen, ob Eltern grundsätzlich dieses Recht haben. Namen kann man ändern, aus Kirchen kann man austreten, aber eben keine Operationen jedweder Art rückgängig machen.
Am Ende des Tages wird man die Beschneidung einfach unter bestimmten Bedingungen dulden müssen. Man heißt es zwar nicht gut, bestraft es aber auch nicht.

 

So wie es umgekehrt bei der Abtreibung ist. Die lehnt ein gläubiger Mensch ab und muss sie dennoch dulden, weil sie gesamtgesellschaftlich akzeptiert ist. Embryonenforschung kann man ebenso anführen.

 

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Welche Bedeutung haben heute denn überhaupt noch die Religionen?
Für Katholiken gibt es eine Sonntagspflicht, d.h. sie müssen jeden Sonntag in die Kirche gehen, sonst kommen sie in die Hölle. Man könnte das durchaus als Freiheitsberaubung sehen. (Na gut, sie können das in der Woche darauf beichten, und mit ein paar Ave Maria ist das wieder behoben, sofern sie aufrichtig bereuen und Besserung geloben)
Wenn ich sehe wie voll die Kirchen Sonntags sind, und wie lang die Schlangen am Beichtstuhl sind, gehe ich mal davon aus, dass fast alle Katholiken in die Hölle kommen. Die haben keine Chance auf das Himmelreich, nicht mit dieser Einstellung!
Also, was ist mit den Katholiken die der Sonntagspflicht nicht nachkommen? Ist das weniger schlimm als ein nicht beschnittener Jude? Treffen die sich später alle in der Hölle?

Es ist doch vielmehr so, dass die Religionen heute einen anderen Stellenwert haben, im Leben der Menschen. Wer trauert oder am Sinn seines Lebens zweifelt der geht heute nicht zum Pfarrer sondern zum Arzt. Depressionen, Burnout, Schlafprobleme usw... das war früher mal ein Fall für eine religiöse Gemeinschaft, heute ist es ein Fall für die Pharmaindustrie oder dubiose Esoteriker. Heute liegt den Leuten nichts mehr auf der Seele, heute sind Wasseradern schuld, Erdstrahlen, falsches Licht usw...

 

Der Punkt ist aber, daß das einen Nicht Gläubigen nichts angeht.