Beschneidung aus religiösen Gründen ist strafbar

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AW: Beschneidung aus religiösen Gründen ist strafbar

Soweit muss man gar nicht denken.



Niedlich, oder?

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Nun ja. Eigentlich ist die Sache doch rechtlich relativ einfach. Jeder Eingriff der zu Verletzungen am Körper führt ist nun einmal rechtlich eine Körperverletzung. Das gilt natürlich auch für Operationen, Piercings, Tatoos usw.

Allerding kennt der Gesetzgeber Ausnahmen, nämlich die medizinische Notwendigkeit oder die Einwilligung zur Körperveletzung (Volljährigkeit und minder schwerer Grad vorausgesetzt) wie es zum Beispiel beim Tätoowierer geschieht.

Für religiöse bzw. traditionelle Beschneidung von Minderjährigen gibt es (bisher) keine Ausnahmeregelung und sie fällt auch unter keine der oben benannten Ausnahmeregelungen und somit war das Urteil absolut korrekt. Ob es dem Zentralrat der Juden oder arabischen Traditionalisten (ich weigere mich die Beschneidung als vom Islam/Gott gewollt anzuerkennen, da sie im Koran nicht verlangt wird, deshalb das Wort Traditionaliosten) gefällt oder nicht.

Sollte unser Regierung zu der Auffassung kommen, dass es unter bestimmten Umständen doch erlaubt sein sollte, dann muss sie halt entsprechende Ausnahmeregelungen schaffen. Im Gegensatz zu den 10 Geboten die Gott einst Moses gab, sind unsere staatlichen Gesetze nämlich nicht in Stein gemeisselt!

 

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Die Beschneidungspraktik geht auf das alte Testament Genesis zurück als Gott Abraham erschien und war auch im Christentum verbreitet. Wäre diese Praxis im Christentum auch heute noch gängig, so würden wir nicht diskutieren und genau das zeigt das Problem. Es ist ein Fass ohne Not aufgemacht worden, es ist unverhältnismäßig und geprägt vom Mief deutschen Kleingeistes und von Intoleranz.
Ich bin sehr für die kritische Auseinandersetzung mit den Religionen, aber nicht so.

 

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Die Beschneidung im Christentum wurde bereits durch Paulus abgeschafft (genauer als "nutzlos" erklärt sieh unter anderem Röm 2,25-29) und das Thema wird in mehreren Briefen behandelt und ist somit Teil des christlichen Kanons. Deshalb werden Christen nicht beschnitten. Das es in einigen Teilen der Welt bis heute noch auch bei Christen geschieht, ist ebenfalls nur Tradition nicht Religion.

Der Islam bezieht sich auf Judentum und Christentum und auch wenn der durch Mohammed verkündete Koran einige Dinge des Christentums korrigiert und neu Gesetze wieder einführt, gehört die Beschneidung nicht dazu. Sie hat aber eine uralte arabische Tradition und wird lediglich durch einige (schwache, da die Kette nicht lückenlos Nachweisbar) Hadithe "legitimiert", wobei diese Hadithe die Beschneidung lediglich erlauben, aber sie nicht zur Verpflichtung machen. Man muss hier also im Falle von Muslimen im Gegensatz zu Juden nicht von "Religion", sondern "Tradition" sprechen.

 

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Nö. Dann würde unsere Rechtsnorm eine Körperverletzung aus religiösen oder rituellen Gründen zulassen.

Da sie dies aber nicht tut, ist es völlig egal, ob man in anderen Ländern sowas schon seit Jahrtausenden macht.

 

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Genau, so muss man das machen, sich mit rituellen religiösen Praktiken, die jahrhundertelang toleriert wurden, auseinandersetzen. Wo ist das Urteil, daß das Rauchen im Beisein von Kindern als Körperverletzung brandmarkt? Wie glaubwürdig ist eine Rechtsprechung aus der Sicht eines Gläubigen, die die Abtreibung, aus Sicht eines Gläubigen eine TÖTUNG, akzeptiert und eine Beschneidung kriminalisiert, die Embryonenfoschung zulässt usw usf.
Nein, man setzt sich mit Religion und schon gar nicht mit einem Thema wie der Beschneidung bei männlichen Kindern auf diese Art und Weise auseinander. Es ist ein falscher und gefährlicher Weg.
Es auf diese Art und Weise zu tun ist einfach nur erbärmlich für eine sich aufgeklärt fühlende Gesellschaft.

 

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Wie gesagt, dem Gesetzgeber steht es frei entsprechende Ausnahmegenehmigungen und damit Rechtssicherheit zu schaffen, genauso wie es ihm frei stand den Mord an ungebohrenem Leben zu legitimieren (was ich für falsch halte).

Aktuell gibt unser Gesetz das nun einmal nicht her und nur danach kann ein Gericht entscheiden. Ein Gericht spricht Recht auf Grund geltender Gesetze und hat nicht die Aufgabe "neue Gesetze" zu erfinden, nur weil das Urteil einer bestimmten Gruppe nicht "in den Kram" passt.

 

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Wers glaubt?!

 

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Naja, wenn der Schniedel anscheint der Mittelpunkt der Religion ist und das Verbot ihn an Kleinkindern zu Beschneiden jüdisches Leben in Deutschland unmöglich macht bin ich mal gespannt wann die ersten Afrikaner in Deutschland ihre "Religionsfreiheit" und Tradition einfordern weiter ihre Töchter legal auch in Deutschland bescheiden zu dürfen.
Ist aus deren Sicht sicher auch nur Mief deutschen Kleingeistes und Intoleranz Afrikanischen Migranten gegenüber.

 

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Doch auch dann würdn wir genauso darüber diskutieren! Die Religion hat nun mal kein Recht für solche Verstümmelungen.